Android im Auto: Entwickler-Insights aus der Automotive-Welt
Shownotes
In dieser Episode spricht Wolfgang Schoch mit den erfahrenen Android-Entwicklern Marc Becker, Sven Falk und Steffen Tröster über das Android Automotive OS. Sie geben einen tiefgehenden Einblick in den Alltag von Entwickler:innen an der Schnittstelle zwischen Mobilität, Technologie und Regulierung.
Gemeinsam klären sie Fragen wie: Was unterscheidet Android Auto von Android Automotive? Welche technischen und strategischen Herausforderungen bringt die Entwicklung für vernetzte Fahrzeuge mit sich? Und warum stehen Autohersteller vor der Entscheidung: Google-Dienste oder eigene Lösungen?
Für diese Folge von Digital Future gibt es ein vollständiges Transkript. Dieses Transkript wurde automatisiert erzeugt und nicht nachbearbeitet oder korrekturgelesen. Es wird daher sicher Fehler enthalten. Das Transkript ist als Ergänzung zu verstehen, um beispielsweise die Inhalte durchsuchbar zu machen. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort aus der Folge.
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Voiceover: Hallo und herzlich willkommen bei Digital Future, dem Podcast zur Technologie
Voiceover: und Unternehmenskultur.
Voiceover: Mein Name ist Wolfgang Schoch und ich bin Agile Coach bei Inovex.
Voiceover: Ich habe aber auch schon ein paar andere Sachen gemacht und so die IT-Branche
Voiceover: aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt.
Voiceover: Zum Beispiel als Softwareentwickler, als Experte für Suchtechnologie oder im Vertrieb.
Voiceover: Ich freue mich, euch in jeder Folge des Podcasts eine Kollegin oder einen Kollegen
Voiceover: vorzustellen und mich mit ihr oder ihm über das jeweilige Fachgebiet zu unterhalten.
Voiceover: So bekommt ihr einen Einblick in unseren technologischen und unternehmenskulturellen Alltag.
Voiceover: In der heutigen Folge spreche ich gleich mit drei Kollegen.
Voiceover: Und das sind Marc Becker, Sven Falk und Steffen Tröster.
Voiceover: Die drei arbeiten schon lange im Bereich der Android-Entwicklung und in der
Voiceover: letzten Zeit vor allem im Bereich Android Automotive.
Voiceover: Das ist die Version vom Android-Betriebssystem, die direkt auf der Hardware
Voiceover: eines Automobils läuft und dort beispielsweise die Klimaanlage oder das Infotainment steuert.
Voiceover: Wir sprechen über die Herkunft von Android Automotive, die Abgrenzung zu Android
Voiceover: Auto und darüber, wie die Entwicklung dafür eigentlich abläuft.
Voiceover: Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Zuhören.
Wolfgang: Mir gegenüber hier in Köln sitzen drei Experten für das Thema Android Automotive.
Wolfgang: Und was das genau ist, das erfahren wir gleich. Aber bevor wir uns mit dem Thema beschäftigen,
Wolfgang: beschäftigen wir uns erstmal mit den drei Gästen Und ja, vielleicht könnt ihr
Wolfgang: euch einfach mal ganz kurz vorstellen, wie heißt ihr, wie lange seid ihr schon
Wolfgang: bei InnoVex und ja, was macht ihr so den lieben langen Tag? Sven,
Wolfgang: magst du vielleicht anfangen?
Sven: Ja, hi, gerne. Ja, schön hier zu sein. Ich bin Sven Falk und so seit fünf Jahren,
Sven: etwas über fünf Jahren bei InnoVex
Sven: und entwickle schon seit mehr als zehn Jahren Android-Apps an sich.
Sven: Und seit circa drei Jahren bin ich auch im Android-Automotive-Umfeld unterwegs
Sven: und auch dort hauptsächlich App-Entwicklung, aber auch Performance-Analysen in der Richtung, genau.
Wolfgang: Sehr spannend. Marc, wie sieht es bei dir aus?
Marc: Ja, hi, ich bin Marc Becker. Ich arbeite seit,
Marc: ich glaube, jetzt über sechs Jahren bei Indomex und habe in den sechs Jahren
Marc: AOSP und jetzt auch seit einigen Jahren Android-Automotive-Projekte begleitet,
Marc: in denen ich mitarbeite.
Wolfgang: Sehr schön. Und last but not least, Steffen, wie sieht es bei dir aus?
Steffen: Hi, ich bin Steffen Tröster, jetzt seit 2014 bei Edelwex, also die zehn Jahre geknackt.
Steffen: Genau, und arbeite auch jetzt seit drei Jahren in einem Android Automotive Projekt
Steffen: und zuvor in verschiedenen Android Embedded Projekten und so in dem IoT Bereich.
Wolfgang: Sehr spannend. Was auch spannend ist, ist natürlich unser Thema.
Wolfgang: Denn ich bin ehrlich, als wir am Anfang mal darüber gesprochen haben,
Wolfgang: über diesen Podcast, dachte ich erst, hey, Android Auto, das kenne ich doch.
Wolfgang: Da steckst du dein Handy ein und dann hast du so Google Maps und alles Mögliche auf dem Screen.
Wolfgang: Das ist ganz praktisch. Aber ihr habt mir dann erklärt, relativ schnell,
Wolfgang: ja, das ist ein bisschen was anderes, obwohl es sich so ähnlich anhört.
Wolfgang: Also deswegen vielleicht zum Anfang für den Einschick mal die Frage,
Wolfgang: Was genau ist denn eigentlich Android Automotive?
Steffen: Also ich glaube, da muss man einfach unterscheiden. Das eine ist Android Auto,
Steffen: das wurde 2015 von Google entwickelt.
Steffen: Es sei quasi für die Fahrzeuge eine Möglichkeit, das Smartphone in die bestehende
Steffen: Headunit vom Fahrzeug reinzuspiegeln, wo man dann die Navigation sieht und auch
Steffen: die Nachrichten und Mediensteuerung vom Smartphone sehen kann.
Steffen: Und jetzt quasi 2019, 2020 immer mehr zum Thema kam das Thema Android Automotive OS.
Steffen: Das ist letztendlich ein Open-Source-Projekt,
Steffen: Teil des Android Open-Source-Projekts aus P und beschäftigt sich damit,
Steffen: die komplette Android-Experience auf der Head-Unit zu haben.
Steffen: Also quasi in einem großen Bildschirm, was man bekanntlicherweise rechts neben
Steffen: dem Lenkrad im Fahrzeug sehen kann.
Wolfgang: Also man hat dann quasi nicht nur das eigene Smartphone, auf dem Android läuft,
Wolfgang: gespiegelt, sodass ich diese ganzen Apps, die ich auf meinem Smartphone drauf
Wolfgang: habe, dann auch nutzen kann.
Wolfgang: Also ich benutze sowas zum Beispiel
Wolfgang: gern mal im Urlaub, weil dann habe ich immer mein Smartphone dabei.
Wolfgang: Ich habe jetzt keins von Android, sondern von so einem anderen großen Hersteller.
Wolfgang: Aber ich finde es ja immer praktisch, wenn man das passende Kabel hat,
Wolfgang: dass man dann irgendwie mit dem Mietwagen dann auch immer so Navigation hat
Wolfgang: oder die eigene Musik und so hat und da nicht irgendwie irgendwelche Workarounds braucht.
Wolfgang: Und wie ich dich jetzt verstanden habe, Steffen, Android Automotive ist quasi
Wolfgang: die ganze, wie hast du es genannt, Android Experience?
Steffen: Ja, also im Prinzip das ganze Betriebssystem, das Android Betriebssystem als
Steffen: solches wird quasi für die Hattie und Komplett verwendet. Das ist also nicht
Steffen: nur eine Spiegelung vom Smartphone, sondern das ist quasi eigenständig.
Wolfgang: Also das ist dann quasi die Software, die im Entertainment-System im Fahrzeug dann läuft.
Sven: Genau, und es geht sogar noch weiter. Also es betrifft nicht nur das Entertainment-System,
Sven: sondern auch weitere Systeme im Fahrzeug.
Sven: Also wir sprechen da dann auch über Klimasteuerung, über Sitzsteuerung,
Sven: Einstellungen von Außenspiegeln, überhaupt Personalisierung im Fahrzeug,
Sven: das dann eben komplett über dieses Android-System passiert.
Sven: Und im Gegensatz zum Android Auto hat man oder als Hersteller dann zumindest
Sven: den Vorteil halt auch, dass man diese Apps dann auch gezielt ausrollen und updaten kann.
Sven: Weil ansonsten bist du ja auf dein Smartphone angewiesen. Was hast du installiert
Sven: auf deinem Smartphone und genau das kannst du dann benutzen.
Sven: Aber wenn das Android-System im Fahrzeug funktioniert, dann hast du natürlich
Sven: die gleiche Funktionalität, die du von deinem Phone kennst, was Apps und Soko
Sven: angeht, auch auf deinem Fahrzeug.
Wolfgang: Mhm. Und ja, früher haben dann wahrscheinlich diese ganzen Automobilhersteller
Wolfgang: so ihr eigenes Süppchen immer gekocht, oder?
Wolfgang: Kann ich mir gut vorstellen, dass dann jeder große Hersteller was Eigenes hatte,
Wolfgang: was natürlich dann auch vielleicht so eine große, lange Historie hatte.
Wolfgang: Ich möchte jetzt nicht sagen Legacy Software, aber das kennt man ja aus ganz, ganz vielen Branchen.
Sven: Ja, ist richtig. Also ganz oft waren das Linux-Derivate oder auch ganz speziell proprietäre Systeme.
Sven: Und bis zu einem gewissen Grad, finde ich, ist es heute immer noch so,
Sven: dass sie ihr eigenes Süppchen kochen, weil man natürlich das AOSP sehr stark
Sven: an seine eigenen Bedürfnisse anpassen kann.
Sven: Und die Hersteller das natürlich auch ausnutzen und da entsprechend dann auch
Sven: wieder versuchen, ihren Geist und ihre Ideen da einzubringen.
Wolfgang: Du hast gerade was verwendet, eine Abkürzung AOSP. Für was steht das?
Sven: Das ist das Android Open Source Project. Das hat Steffen vorhin schon kurz erwähnt.
Wolfgang: Okay, also das ist AOSP, das ist Android Open Source Project.
Wolfgang: Das ist quasi so dieses ursprüngliche Android-Projekt oder dieses,
Wolfgang: ja, weiß ich gar nicht, dieses originale Android-Projekt?
Marc: Genau, also das ist im Endeffekt das, was seit vielen, vielen Jahren auf den
Marc: Smartphones läuft, von allen möglichen Herstellern.
Marc: Als Android-Betriebssystem auch bekannt. Und das AOS, die Abkürzung dafür,
Marc: steht ja auch für Android Automotive Operating System.
Marc: Und das ist im Endeffekt ein Smartphone auf Rädern, kann man so ein bisschen sagen.
Marc: Plus Google hat halt dann noch so Schnittstellen dazu gepackt,
Marc: dass die ProgrammiererInnen von Apps dann auch auf bestimmte Eigenschaften des
Marc: Autos zugreifen können.
Marc: Also wie schnell fährt das Auto gerade, welcher Gang ist eingelegt, solche Dinge.
Marc: Da gibt es dann ein bestimmtes Set an vordefinierten Eigenschaften,
Marc: die Google gesagt hat, eigentlich hat das jedes Auto.
Marc: Deswegen müssen die Hersteller, die dieses AOS dann implementieren,
Marc: halt auch unterstützen.
Marc: Plus es gibt dann noch die Möglichkeit für die Hersteller selber,
Marc: ihre eigenen Signale zu definieren und die dann auch anzubieten an die Apps,
Marc: die dann auf dieser Head-Unit laufen.
Marc: Die können dann bestimmte Vendor-spezifische Signale eben abgreifen und auch
Marc: in ihrer App-Logik verwenden.
Sven: Was vielleicht noch ganz interessant ist in dem Kontext, was man so als End-User
Sven: ja gar nicht so arg mitkriegt, weil man immer denkt, okay, hinter Android steht Google.
Sven: Ja. Hinter AOSP steht nicht unbedingt Google. Also natürlich schon irgendwo
Sven: vom Source-Code, weil da viel von Google kommt.
Sven: Aber es gibt jetzt gerade auch wieder im Automotive-Umfeld dann nachher Systeme
Sven: mit Google und Systeme ohne Google.
Sven: Also nur weil ein Hersteller jetzt Android in seinem Auto einsetzt,
Sven: heißt das noch lang nicht, dass ich Google-Dienste benutzen kann.
Sven: Also sowas wie den Play Store, Analytics-Dienste oder Google Maps oder sowas.
Sven: Da gibt es durchaus auch Hersteller, die sagen, wir wollen Google frei bleiben
Sven: und wollen die draußen lassen.
Wolfgang: Das heißt, man muss dann schon so ein bisschen unterscheiden,
Wolfgang: vielleicht zwischen dem eigentlichen Betriebssystem mit seinen ganzen Features
Wolfgang: und dann darauf aufbauend eben noch so Google-spezifische Sachen wie das,
Wolfgang: was du gerade schon genannt hast, Play Store, Google Maps etc.
Sven: Genau. Und speziell im Automotive-Umfeld nennen das Google das GAS,
Sven: das Google Automotive Services.
Sven: Und das bringt dann eben genau diese Dienste mit, die Google nochmal speziell anbietet.
Steffen: Genau, das lizenzieren sie dann auch. Da muss man dann gewisse Tests erfüllen.
Steffen: Ich könnte mir vorstellen, dass das Teil ihres Geschäftsmodells ist,
Steffen: dass sie da auch die Entwicklung vorantreiben.
Wolfgang: Ja, jetzt hast du es gerade schon angesprochen, Steffen, Entwicklung vorantreiben.
Wolfgang: Wer steckt denn dann dahinter, jetzt hinter der Entwicklung von diesem Google Automotive?
Steffen: Also das ist ja Teil des OSPs. prinzipiell kann ja jeder dran arbeiten.
Wolfgang: Ja.
Steffen: Gehe jetzt mal davon aus, dass das jetzt stark von der Entwicklung her von Google
Steffen: getrieben wird, weil sie halt ihre GRS sozusagen in die Fahrzeuge bringen möchten.
Steffen: Aber wie gesagt, letztendlich ist es ein Open-Source-Projekt,
Steffen: da kann sich sicherlich jeder beteiligen.
Marc: Wobei man da zum Thema, alle können sich beteiligen, ja auch bei dem OSP selber,
Marc: quasi dem Kern des Betriebssystems, auf dem das AOS auch aufbaut oder was es
Marc: eigentlich zu einem großen Teil ausmacht,
Marc: sagen muss, die Beteiligung daran ist jetzt nicht so wie bei anderen Open Source
Marc: Projekten, wie zum Beispiel den Linux Kernel oder sowas, wo es im Endeffekt
Marc: eine sehr große offene Community gibt,
Marc: wo dann Patches eingereicht werden
Marc: können, mehrere Leute schauen drauf und entscheiden, okay, das kommt rein.
Marc: Die Mitwirkung im AOSP ist, glaube ich, dann nochmal ein bisschen komplizierter,
Marc: weil man im Endeffekt für Submiten auch auf Google mehr oder weniger angewiesen
Marc: ist, weil die im Endeffekt sagen, ja, okay, das kommt rein oder nicht.
Marc: Und deswegen ist dieser Name Android Open Source Projekt ja auch mal so ein
Marc: bisschen, die Lizenz ist Open Source, die Beteiligung in der Theorie auch,
Marc: aber das Gatekeeping von Google ist definitiv auch ein bisschen da.
Marc: Und das macht es dann auch ein bisschen schwieriger, das Android-Betriebssystem
Marc: communitymäßig mitzugestalten.
Marc: Also die Roadmap ist schon eher beim Google-Konzern.
Wolfgang: Gilt das für das komplette Android-Betriebssystem oder jetzt, ja, gilt für alles?
Marc: Ja, genau. Weil wie gesagt, das AOS ist eigentlich AOSP, also das Android-Betriebssystem,
Marc: plus ein bisschen Extras für diese Fahrzeug-spezifische.
Steffen: Genau, aber das ist komplett Teil von diesem Repository, das ist jetzt nichts Getrenntes.
Steffen: Da werden dann quasi nur andere Hardware-Derivate sozusagen angesprochen.
Wolfgang: Ja, echt interessant. Also ich kenne natürlich Android klassisch vom Smartphone.
Wolfgang: Ich kenne auch Android von solchen Smart-TVs und so Smart-TV-Sticks, die man kaufen kann.
Wolfgang: Ich glaube, Amazon Fire TV ist, glaube ich, ein Android drauf und auf vielen anderen.
Wolfgang: Und es ist natürlich spannend, jetzt so diesen Schritt zu gehen und zu sagen,
Wolfgang: okay, wir suchen jetzt eine komplett neue Hardware-Plattform wie vielleicht
Wolfgang: ein Auto, weil wenn man mal in einem modernen Auto sitzt, also ich selbst fahre
Wolfgang: noch ein sehr unsmartes Auto,
Wolfgang: aber wenn ich mal jetzt zum Beispiel auch hier im Unternehmen mal so einen Firmenwagen
Wolfgang: mal nehme, um zum Beispiel nach Köln zu fahren, um mich hier über Android Automotive zu unterhalten,
Wolfgang: dann staune ich auch immer, wie viele Features das da drin stecken und Displays
Wolfgang: und Anzeigen und Knöpfe oder eher keine Knöpfe mehr, sondern irgendwelche Touch-Oberflächen,
Wolfgang: da ist ja schon auch viel Computer mittlerweile im Auto drin.
Wolfgang: Wer nutzt denn überhaupt Android Automotive? Also gibt es da große Fahrzeughersteller,
Wolfgang: die man so kennt, die das schon heute nutzen?
Sven: Ja, also es gibt noch parallel zu diesem Android Automotive ein Konsortium, das nennt sich Covesa.
Sven: Da haben sich einige Hersteller zusammengefunden, die wollen da,
Sven: ich sag mal, das, was ihnen so ein bisschen noch fehlt von Android Automotive
Sven: noch vergüten und weiterentwickeln. und wenn man bei denen guckt, da gibt es schon einige.
Sven: Also da ist BMW, da ist Ford, da ist GM, da ist Volvo.
Sven: Aktuell im Einsatz weiß ich jetzt nur von Volvo, dass die es benutzen,
Sven: in den neuen E-Autos, Opel ist Ford und GM, da wirklich schon das in den Autos
Sven: haben, da bin ich mir jetzt nicht sicher.
Sven: Aber da sind schon einige dabei, Honda, Nissan, also schon in der Gruppe zumindest,
Sven: in dieser Covesa-Gruppe und das ist eigentlich auch die, wo sich dann auch mit
Sven: Android Automotive beschäftigt, also da geht man nicht rein,
Sven: wenn man das nicht machen will.
Sven: Da sind die schon gut unterwegs. Man kriegt es auch mit, wenn man sich so ein
Sven: bisschen umhört, dass andere Hersteller auch interessiert sind in der Richtung.
Wolfgang: Ich könnte mir auch vorstellen, dass das natürlich auch wirtschaftlich super
Wolfgang: interessant ist, weil wenn man sein eigenes Betriebssystem oder vielleicht auch
Wolfgang: Linux-Derivat entwickelt, ich glaube, das kostet halt auch unglaublich viel Geld.
Wolfgang: Da brauchst du eine eigene Entwicklungsmannschaft, kannst dich vielleicht nicht
Wolfgang: so gut austauschen mit anderen Herstellern, kannst vielleicht auch nicht so
Wolfgang: viel fertige andere Sachen nutzen.
Wolfgang: Und wenn jetzt sowas wie Android, was ja echt schon, wie lange gibt es Android schon? 2012 oder so?
Steffen: Wie früher schon. 2007 oder sowas?
Wolfgang: 2007, also sehr lange. Da kannst du ja drauf aufbauen.
Wolfgang: Und wenn du dann vielleicht sogar noch deine eigenen Fahrzeug oder flotten,
Wolfgang: spezifischen Sachen einbauen möchtest, okay, aber du hast doch schon mal sicherlich
Wolfgang: ein gutes Fundament einfach.
Marc: Ja, also Android bringt natürlich super Feature mit, aufgrund der langen Geschichte,
Marc: wie du schon gesagt hast.
Marc: Und ganz viele verschiedene Aspekte sind da bestimmt ein Vorteil.
Marc: Da geht es schon los bei der Entwicklung der Apps, die dann auf dem Auto laufen.
Marc: Wenn du sagst, jeder Hersteller hat sein eigenes Ding gefahren bis dato mit
Marc: irgendwelchen Linux-Derivaten, war immer die Frage, welche grafischen Schnittstellen
Marc: benutzt du denn, um dann dieses ganze User-Interface zu gestalten.
Marc: Da gibt es dann Qt, dann gibt es irgendwelche Frameworks, die dann im Endeffekt
Marc: nur Angular oder Web-Content rendern auf der Head-Unit und das läuft dann unten drunter.
Marc: Und die Entwicklung der Apps ist natürlich bei Android Automotive sehr ähnlich
Marc: der Entwicklung der Apps, die du auch auf dem Smartphone für die Android-Plattformen machst.
Marc: Und dadurch kann ich mir gut vorstellen, dass die Hersteller ein größeres Reservoir
Marc: an Entwicklerinnen haben, die zur Verfügung stehen, weil es halt weniger spezialisiert
Marc: ist auf zum Beispiel das Qt-Framework oder so.
Marc: Und weil es vielleicht auch dadurch ein bisschen mehr Spaß macht,
Marc: dafür zu entwickeln, weil du natürlich dann viele Dinge schon geliefert bekommst
Marc: in dem Android-Framework, was ja auch auf dem Automotive OS größtenteils zur Verfügung steht.
Marc: Macht es das vielleicht auch einfacher, Leute zu finden, die diese Apps dann bauen.
Marc: Und zum anderen ist unten drunter sicherlich einiges auch schon dabei,
Marc: was dir viel Arbeit abnimmt und ein bisschen mehr Sicherheit gibt.
Marc: Thema Sicherheit zum Beispiel. Also Android selber hat inzwischen ja auch schon
Marc: ein relativ gut funktionierendes und ausgeklügeltes Sandboxing-System,
Marc: also dass Apps sich nicht gegenseitig ausspielen können, solche Sachen.
Marc: Also eine gute Kapselung der Komponenten. und dadurch natürlich auch weniger
Marc: Angriffsfläche, weil du auch sehen musst, die ganzen Autos, die heute fahren,
Marc: sind ja im Endeffekt alle im Internet.
Marc: Die meisten Hersteller, soweit ich das weiß, machen das schon so,
Marc: dass das Auto nicht im offenen Internet steht, sondern es ist noch irgendwo
Marc: in einem eigenen, fahrzeugspezifischen, gekapselten Netzbereich.
Marc: Aber im Endeffekt kommunizierst du trotzdem irgendwann mit öffentlichem Internet.
Marc: Und für Worst Case hast du durch dieses Sandboxing allein schon nochmal eine
Marc: größere Sicherheit, dass du nicht so viele Einfallstore lieferst als bei einem
Marc: Betriebssystem, was du jetzt vielleicht auch noch mal mehr individuell zusperren musst,
Marc: weil halt die Plattform jetzt irgendwie noch nicht so viel bietet oder in der
Marc: Grundkonfiguration sehr offen ist, man sich sehr gut auskennen damit muss,
Marc: wie man jetzt die Schranken in dem Linux-Betriebssystem zumacht und da bringt
Marc: natürlich Android oder das OSP schon sehr viel mit und das ist sicherlich auch ein Vorteil.
Steffen: Und nochmal quasi nicht aus Entwickler-Sicht, sondern aus Konsumentensicht sehe
Steffen: ich auch, wenn man jetzt ein Fahrzeug mit Android Auto mit OS hat,
Steffen: plus dem Google Support,
Steffen: sprich einem Play-Service oder Play-Store,
Steffen: stelle ich mir das so vor, dass zum Beispiel Apps großflächiger ausgerollt werden.
Steffen: Das heißt, man hat zum Beispiel, was weiß ich, die Uber-Fahrer-App zum Beispiel,
Steffen: dass der Uber-Fahrer in der Head-Unit direkt sehen kann, welche Fahrten er annehmen kann,
Steffen: dass das halt fahrzeugübergreifend funktioniert und man das nicht speziell zugeschnitten
Steffen: für dieses 1OS bauen muss, sondern hat halt quasi den ganzen Pool an Fahrzeugen zur Verfügung.
Wolfgang: Ja, das ist natürlich ein großer Vorteil dann auf jeden Fall für dich als Hersteller.
Sven: Und vielleicht auch nochmal was ganz Interessantes aus einem anderen Blickwinkel,
Sven: wenn es jetzt nicht um persönliche Mobilität geht, sondern wir hatten letztes
Sven: Jahr die Möglichkeit, da waren wir auf der Droidcon,
Sven: Marc übrigens auch, und hatten da die Möglichkeit auch mal mit anderen,
Sven: weil die einen extra Entrot Automotive Track hatten damals,
Sven: hat man auch die Möglichkeit, uns mal mit diesen Leuten auch so ein bisschen auszutauschen.
Sven: Und da kam ein interessanter Aspekt, das waren Minenfahrzeuge für Tagebau.
Sven: Und die haben halt schwer davon profitiert, die haben halt, wenn du dir so einen
Sven: riesen Laster vorstellt, der da, was weiß ich, wie viele Kubikmeter an Schutt
Sven: laden kann, die fahren größtenteils vollautomatisiert.
Sven: Und was jetzt zum Beispiel über ein Android-System dann natürlich auch von Vorteil
Sven: für die Hersteller ist, die brauchen tausend, also nicht tausend,
Sven: aber die brauchen schon viele Kameras, um das Fahrzeug eben gut abzusichern in eine Richtung,
Sven: und da hast du halt schon die APIs dafür da und da stöpselst du halt so viele Kameras an, sag ich mal,
Sven: grob gesagt, wie du willst und musst dir jetzt halt nicht groß Gedanken drum
Sven: machen, wie kriege ich die Kameras alle integriert und wie kriege ich die alle
Sven: so integriert, dass das alles performant
Sven: abläuft, das bringt dir halt das Betriebssystem oder diese Android,
Sven: diese Android-Umgebung schon mit.
Sven: Nochmal noch als ein interessantes Beispiel, dass es eben auch Bereiche gibt,
Sven: wo dieses Android-Automotive eingesetzt wird, obwohl es jetzt nicht wirklich
Sven: die Mobilität betrifft, so wie wir es kennen.
Wolfgang: Und ich meine, was du da sagst, ich meine, da gehört das sicherlich auch dazu
Wolfgang: für Android-Entwicklung, da habe ich Entwicklungsumgebungen,
Wolfgang: ich habe irgendwelche Build-Pipelines, ich habe Werkzeuge, die jetzt seit vielen
Wolfgang: Jahren verwendet werden und wo sich die Leute auch mit auskennen.
Wolfgang: Ich meine, das hast du gesagt, Marc, wenn ich jetzt jemanden suche,
Wolfgang: der gut ist in Android-Entwicklung,
Wolfgang: dann finde ich wahrscheinlich viele Leute, die da viel Expertise mitbringen
Wolfgang: und vielleicht seit zehn Jahren sowas machen und vielleicht jetzt nicht so viel
Wolfgang: oder keine Ahnung haben oder Erfahrung haben von Android Automotive.
Wolfgang: Aber wie ist das, wenn ich jetzt ganz in Anführungszeichen klassisch unterwegs
Wolfgang: bin in der Android-Entwicklung, dann ist das wahrscheinlich kein riesengroßer Schritt, oder?
Wolfgang: Also wenn ich jetzt Apps fürs Handy entwickelt habe, jetzt irgendwie zehn Jahre
Wolfgang: lang und ich soll jetzt Apps fürs Auto entwickeln, das ist wahrscheinlich kein großer Schritt, oder?
Steffen: Wenn man jetzt allein die App-Perspektive hat, ist das sicherlich ein überschaubarer Schritt.
Steffen: Also tatsächlich kommen ja da gar nicht so viele APIs dazu.
Steffen: Sobald man aber in komplexeren, also Apps für komplexere Szenarien bauen möchte, gibt es da ganz viele...
Steffen: Ganz viele Dinge, die dort anders laufen. Also so ein Auto wird dann einfach
Steffen: ganz anders genutzt als ein Smartphone.
Wolfgang: Hast du jetzt da ein hypothetisches Beispiel?
Steffen: Zum Beispiel, naja, der Fahrer verlässt ja öfters das Fahrzeug und die Hattion fährt runter.
Steffen: Das ist ja nicht so, wie wenn man das Smartphone quasi nur sperrt und das läuft im Hintergrund weiter.
Steffen: Man kann zum Beispiel noch, was weiß ich,
Steffen: auf pushen mit Notifications oder ähnliches reagieren, sondern ist vielmehr
Steffen: limitiert, was quasi das Nutzungsszenario tatsächlich bietet.
Sven: Ja, ich finde das ein guter Punkt. Man könnte sogar schon fast sagen,
Sven: ein Android-Fahrzeug hat einen anderen Lifecycle wie ein Android-Phone.
Sven: Schon allein auch aus dem Aspekt, was ich immer ganz interessant finde,
Sven: ist, wenn du dir überlegst, wie oft gibst du dein Telefon jemand anders?
Wolfgang: Selten.
Sven: Selten, ne? Aber wie oft gibst du dein Auto jemand anders? Jemand anders fährt damit.
Wolfgang: Ja, häufiger.
Sven: Das passiert häufiger. Und genau aus diesem Aspekt ist es dann schon anders.
Sven: Man muss sich mehr Gedanken drüber machen, okay, was passiert bei einem Userwechsel?
Sven: Beim Auto, wo sehr viel personalisiert ist, wie Sitzeinstellungen,
Sven: Spiegeleinstellungen, solche, die ganzen Dinge, das muss dann ja alles auch
Sven: passieren beim Fahrerwechsel.
Sven: Und dann eben auch wieder dieses Szenario, ja, was passiert dann beim Fahrzeug?
Sven: Mein Handy, wenn ich das weglege, dann geht es in so einen Idle-Zustand,
Sven: macht Dinge, die jetzt nicht so wichtig sind, die es halt so aufgestaut hat.
Sven: Wenn jetzt aber ein Fahrerwechsel passiert, wann weiß das Auto,
Sven: wann es solche Dinge tun darf? Also vielleicht gehst du jetzt raus und in der
Sven: nächsten Sekunde steigt der nächste ein und fährt weg.
Sven: Da muss man sich dann auch schon neue Gedanken machen, wie funktioniert es.
Sven: Und da gibt es tatsächlich auch neue Lifecycles in der Android-Welt,
Sven: die man so nicht kennt aus einer normalen App-Entwick.
Marc: Ja, und da kollidiert auch, zumindest meiner Erfahrung nach und wahrscheinlich
Marc: auch Sven's Erfahrung, Schiffens Erfahrung nach, in den Projekten,
Marc: die wir jetzt gearbeitet haben im Automotive-Bereich, auch ein bisschen die
Marc: Entwicklungsrichtung,
Marc: die Android genommen hat in den letzten 10,
Marc: 15 Jahren, wie lange es das jetzt gibt,
Marc: mit dem, was wir halt im Auto haben.
Marc: Also das Android-Betriebssystem wurde ja immer mehr darauf getrimmt,
Marc: möglichst Ressourcen schon sich zu verhalten.
Marc: Akku muss eingespart werden, Hintergrundprozesse werden limitiert,
Marc: die Apps werden immer restriktiver eingeschränkt von dem, was sie eigentlich
Marc: tun können, ohne dass die Benutzerinnen aktiv eine App benutzen.
Marc: Und im Automotive-Bereich hast du zum einen die Ressourcenbeschränkungen,
Marc: was deine Energiemanagement angeht oder deine E-Energie-Ressourcen ja nicht so sehr.
Marc: Da bist du vielleicht beschränkt durch die Hardware, die verwendet wird.
Marc: Aber die Akkulaufzeit ist dir
Marc: egal. Auch beim E-Auto wird die Headtune und jetzt das nicht rausreißen.
Marc: Da, wenn du die Apps wirklich effizienter programmierst, dir die letzten paar
Marc: Prozent für die paar Kilometer noch rauszuholen.
Marc: Aber du musst halt gucken, du hast vielleicht eher die Bedürfnisse,
Marc: da Hintergrundprozesse ausführen zu wollen.
Marc: Und da muss man dann schon sagen, das sind halt auch Bereiche,
Marc: in denen sich jetzt, sag ich mal...
Marc: Entwicklerinnen, die bisher reine App-Entwicklung gemacht haben,
Marc: wenig Erfahrung haben damit, wie kann man jetzt diese Restriktionen,
Marc: die das Android-Betriebssystem normalerweise eben nur mal hat,
Marc: umgehen und das auf dem Android-Weg, also so wie sich die Leute,
Marc: die Android entwickelt haben, sich das auch vorstellen.
Marc: Weil da gibt es auch Schnittstellen für und Möglichkeiten, die sind aber eben
Marc: nicht so dokumentiert, wie sie halt für das App-Development dokumentiert sind.
Marc: Also da gibt es dann System-APIs, die wir normalerweise als Entwicklerinnen
Marc: von Smartphone-Apps gar nicht sehen, die man dann halt auch nutzen kann,
Marc: um zum Beispiel zu sagen, diese Hintergrundrestriktion darf deine App jetzt umgehen.
Marc: Das ist okay so, weil wir wissen ja, du bist hier von dem Fahrzeughersteller als Application,
Marc: du hast die Rechte dazu, du hast privilegierte Rechte, dementsprechend erlaubt
Marc: das Betriebssystem dir jetzt auch hier die Hintergrundbeschränkungen zu bringen gehen,
Marc: wenn du halt diese Schnittstelle oder diese Einstellung kennst dazu und das
Marc: ist schon, glaube ich, etwas, was wirklich spezieller ist, wo es dann auch Leute
Marc: braucht, die in dem Bereich ein bisschen mehr Expertinnenwissen haben.
Wolfgang: Das bedeutet dann aber schon, dass wenn ich jetzt eine entsprechende Erfahrung
Wolfgang: mitbringe in der Android App Entwicklung und jetzt halt für Smartphones entwickelt habe,
Wolfgang: dass ich dann schon nochmal auch was dazu lernen muss, um diese ganzen spezifischen
Wolfgang: Eigenheiten von der Android Automotive Plattform so zu verstehen,
Wolfgang: dass ich da auch effektiv und effizient dafür entwickeln kann.
Steffen: Genau, es gibt ja auch neue Schnittstellen. Also wie Marc eben schon gesagt
Steffen: hat, diese Property Service, wo man quasi, das Ding heißt glaube ich Car API,
Steffen: wo man quasi aktuelle Werte des Fahrzeugs ermitteln kann, die dann zu dem darunter
Steffen: liegenden Steuergerät weitergereicht oder ausgelesen werden.
Steffen: Es gibt aber auch Schnittstellen, um zum Beispiel quasi im,
Steffen: Im Cockpit, also quasi der Bildschirm hinter dem Lenkrad, da wo das Tacho steht,
Steffen: da zum Beispiel Teilbereiche aus der Android-Umgebung dort rein zu rennen,
Steffen: zum Beispiel Notifications oder irgendwelche Navigationshinweise.
Steffen: Und ja genau, da muss man sich schon mit befassen und neben den neuen APIs sehe
Steffen: ich auch, dass zumindest in unserem
Steffen: Projektalltag sehr häufig verstärkt Interprozesskommunikation stattfindet.
Steffen: Aber in so einem Maße, wo ich sagen würde, dass man es in der App-Entwicklung eigentlich nicht hat.
Sven: Ich würde auch sagen, man braucht vielleicht sogar einen etwas spezielleren
Sven: Typ von Android-Entwicklerin, weil man echt ganz oft damit konfrontiert wird.
Sven: Ich sage jetzt mal als gewöhnlicher App-Entwicklerin, so wie ich es vorher kannte,
Sven: bevor ich Automotive gemacht habe.
Sven: Da hast du eigentlich relativ an der Oberfläche der Android-ARPs aufgehört.
Sven: Du hast Android-ARPs benutzt, du hast Apps da mitgebaut und dann war gut.
Sven: Und dann hast du dich um deinen Use Case gekümmert, den du umsetzen.
Sven: Aber hier im Automotive-Umfeld ist oft so, dass du drunter schaust.
Sven: Also du musst auch dich mit AOSP auseinandersetzen.
Sven: Du kannst nicht sagen, okay, das ist mein Betriebssystem oder was mein Betriebssystem
Sven: sonst so macht, das interessiert mich nicht, sondern du musst schon verstehen,
Sven: was passiert da drunter.
Sven: Du musst dann auch je nachdem, vor welcher Problemstellung du stehst,
Sven: dann auch gucken, okay, wie gehe ich jetzt damit um?
Sven: Und musst du, also was wir ganz oft haben, was ich vorher nie hatte,
Sven: Android-Source-Code zu lesen.
Sven: Also ich glaube, das war das erste Mal seit zehn Jahren, dass ich angefangen
Sven: habe, Android-Source-Code zu lesen. Das brauchte ich bisher nicht für meine Apps.
Sven: Und das ist, glaube ich, schon ein krasser Unterschied zu, wie wenn ich normal
Sven: für Phones Apps entwickelt habe.
Marc: Als Ergänzung dazu sei aber gesagt, dass wir jetzt in dem Fall über Apps reden,
Marc: die dann von den Fahrzeugherstellern kommen.
Marc: Also das betrifft das jetzt. Wenn ich jetzt denke, dass ich als freie Softwareentwicklerin
Marc: zum Beispiel sage, okay, ich möchte jetzt nicht nur Smartphone-Apps anbieten,
Marc: sondern ich möchte jetzt auch anfangen, Apps zu bauen, die dann auf verschiedenen
Marc: Fahrzeugen laufen, dann ist es sicherlich mal was anderes.
Marc: Weil dann hast du ja gar nicht diese privilegierten Rechte auf den Fahrzeugen,
Marc: auf bestimmte Schnittstellen zuzugreifen.
Marc: Also das, was wir jetzt hier so besprechen, ist immer so die Situation,
Marc: du arbeitest an Apps, die vom Hersteller kommen und sehr eng an das Auto gebunden sind.
Sven: Und ich finde, was da auch noch ganz gut zu erwähnen ist, was du gesagt hast,
Sven: Marc, vorhin, Android ist so ein bisschen Fluch und Segen bei der Geschichte.
Sven: Weil auf der einen Seite, wenn wir jetzt von der Third-Party-Entwicklerin sprechen,
Sven: da möchtest du als Hersteller nicht, dass die auf alles Zugriff haben.
Sven: Möchtest nicht, dass die in den Lenkprozess eingreifen oder in den Bremsprozess.
Sven: Als Fahrzeughersteller möchtest du aber viele Freiheiten haben.
Sven: Da möchtest du vielleicht Dinge zentral machen, Daten teilen,
Sven: was Steffen gemeint hat mit Inter-Prozess-Kommunikation.
Sven: Ist häufig der Fall, weil eine App mit einer anderen App Daten teilen muss.
Sven: Und dafür ist Android nicht gebaut. Und da wurde Android, doch,
Sven: Android ist schon dafür gebaut, aber es wurde immer mehr restriktiver gemacht,
Sven: damit man eben keine Angriffsflächen hat für Schadsoftware.
Sven: Und genau das ist so ein bisschen Fluch und Segen bei der ganzen Geschichte,
Sven: weil für die Hersteller kann das ein Hindernis sein.
Sven: Und auf der anderen Seite für die Third-Party-Entwickler ist für die Hersteller
Sven: ein Goodie, weil sie dann sich eben nicht so viele Gedanken über Sicherheit
Sven: machen müssen, weil sie wissen, naja, die dürfen gar nicht so viel.
Sven: So richtig was kaputt machen dürfen die gar nicht.
Marc: Ja, das ist vielleicht auch noch so ein gutes Beispiel von einer Komponente,
Marc: die jetzt im ASP ein bisschen in Konflikt gerät mit der Fahrzeugwelt.
Marc: Also dieses Multi-User-Konzept, das hatten wir auch oft schon in unseren Projekten,
Marc: dass wir damit konfrontiert waren, dass die Hersteller dann gerne dieses Teilen
Marc: von Fahrzeugen unterstützen wollen.
Marc: Im Sinne von, dann hat aber auch jede Person, die mit diesen Autos dann fährt,
Marc: einen eigenen Account mit eigenen Einstellungen, sei es jetzt Sitzsteuerung
Marc: oder auch irgendwie, wie sieht das ganze Head-Up-Display aus,
Marc: welche Lieblings-Apps sind da drauf, etc.
Marc: Und das bedeutet dann natürlich ein eigener User-Account und Android unterstützt
Marc: Multi-User schon relativ lange.
Marc: Aber meiner Meinung nach ist es so ein bisschen stiefmütterlich behandelt worden.
Marc: Also sieht man auch, finde ich, in der Dokumentation, teilweise widersprüchlich,
Marc: teilweise Lücken, dass Dinge nicht richtig dokumentiert oder gar nicht dokumentiert sind.
Marc: Und vielleicht kommt das auch ein bisschen daher, dass es im Vergleich zur Apple-Welt
Marc: jetzt wenig Tablets gibt, wo man das vielleicht eher mal macht,
Marc: auch so Tablets teilen mit verschiedenen Accounts und so.
Marc: Android-Tables gibt's natürlich, aber ich glaube jetzt nicht so viel wie beim iPad zum Beispiel.
Marc: Und das ist vielleicht ein Grund, warum es nicht so ausgeprägt ist,
Marc: aber da fehlen dann so zentrale Dinge wie du möchtest einen geteilten Storage
Marc: haben auf dem Gerät. Das hatten wir ja ganz oft das Thema.
Marc: Du hast irgendwie ein fahrzeugspezifisches Einstellen oder sowas,
Marc: die gar nicht repliziert werden muss in jedem User-Bereich.
Marc: Da wird es natürlich nicht anfangen, das hin und her zu kopieren und zu synchronisieren,
Marc: sondern du möchtest ja einen geteilten Storage-Bereich und dafür bietet einfach,
Marc: AOS und eben auch das AOSP keine einfache Möglichkeit, das direkt zu machen.
Marc: Man muss sich selber dafür was basteln. Dafür sind natürlich die Bordmittel
Marc: da, aber es gibt jetzt keinen Shared Storage-API oder sowas.
Marc: Das merkt man da auch so ein bisschen, glaube ich, dass das bisher vielleicht
Marc: nicht so notwendig oder benötigt wurde, weil sonst wäre es vielleicht mal reingekommen.
Steffen: Aber als Gegensatz dazu muss man aber auch sagen, dass man halt wirklich auch
Steffen: in der Android Automotive Welt alle Vorzüge hat, die man auch auf dem Phone hat.
Steffen: Man hat eine coole Programmiersprache, Kotlin in dem Fall, eine coole IDE mit Android Studio.
Steffen: Man kann den Emulator fast identisch so nutzen, wie man es vom Phone kennt.
Steffen: Android Debug Bridge ist halt einfach super praktisch. Die ganze Infrastruktur
Steffen: an sich ist da, um tolle Applikationen zu bauen.
Steffen: Das wollte ich nur erwähnen, dass es quasi auch im Gegensatz dazu trotzdem normalerweise ist.
Steffen: Die bekannte Android-Welt ist.
Sven: Ja, und ein ganz wichtiger Punkt dazu auch, es geht dann auch darüber hinaus,
Sven: es geht dann auch Richtung Konventionen.
Sven: Du hast natürlich die ganzen anderen Konstrukte, was deine Code-Richtlinien
Sven: angibt, was Testing angeht.
Sven: Du kannst alle Patterns, die du kennst aus der Android-Welt,
Sven: wie du deine App testest, wie du deine, so wie du auch schon gesagt hast,
Sven: Wolfgang, deine Continuous Integration baust, das kannst du alles transportieren.
Sven: Und das nimmst du halt einfach für Ome mit. Also bezahlst du nichts für.
Wolfgang: Also ich komme ja aus der Java-Welt, War mal eine coole Programmiersprache.
Wolfgang: Die Älteren erinnern sich vielleicht daran.
Wolfgang: Und da gab es ja auch diesen Spruch, Program once run everywhere.
Wolfgang: Und das passt jetzt wohl ja auch ein bisschen hier zu Android mit diesen ganzen
Wolfgang: verschiedenen Plattformen, die es da gibt.
Wolfgang: Ich habe mir noch ein paar Sachen gerade aufgeschrieben. Und zwar,
Wolfgang: ich würde mit euch gerne nochmal über Apps sprechen, weil es hieß es,
Wolfgang: ja, es gibt Fahrzeug-spezifische Apps oder Hersteller-spezifische Apps,
Wolfgang: die können ein bisschen mehr.
Wolfgang: Und es gibt so offizielle Apps oder so Third-Party-Apps und so weiter.
Wolfgang: Wie muss ich mir das vorstellen? Bei einer Third-Party-App würde ich mir sowas
Wolfgang: vorstellen wie, keine Ahnung,
Wolfgang: so Spotify vielleicht, wo ich mir Musik anhören kann oder vielleicht von irgendwelchen
Wolfgang: anderen Anbietern, die es dann gibt und ich kann mir das vielleicht über den
Wolfgang: Playstore runterladen und habe meinen Account hinterlegt und kann dann Musik hören.
Wolfgang: Das wird wahrscheinlich dann auf jedem Auto ähnlich funktionieren,
Wolfgang: vermute ich mal, weil jedes Auto wahrscheinlich irgendwelche Lautsprecher hat,
Wolfgang: die man vielleicht ansteuern kann und vielleicht Internet irgendwie nutzen kann,
Wolfgang: um dann die Musik runter zu streamen.
Wolfgang: Und jetzt habt ihr aber auch gesagt, es gibt herstellerspezifische Apps,
Wolfgang: das heißt, wenn ich jetzt ein Auto herstelle und da ist dann eben halt Android
Wolfgang: Automotive drauf, kann ich eigene Sachen noch dazulegen quasi.
Wolfgang: Was sind das beispielsweise für Apps, die ich da als Hersteller dazu packe?
Marc: Ja, stell dir vor, du hast irgendwie einen super fancy Sportwagen und bei denen
Marc: kann man ja dann meistens irgendwie so einen Fahrzeugmodus einstellen.
Marc: Zum Beispiel Komfort oder super sportlich.
Wolfgang: Super sportlich.
Marc: Das Auto wird extrem hart auf der Autobahn zum Beispiel. Und das musst du irgendwo
Marc: einstellen und das machst du in der Regel ja auch irgendwo in diesem Display in der Mitte.
Marc: Und das läuft auf dem AOS natürlich auch als App.
Marc: Und diese Apps, wir reden dann immer in der Android-Welt, sie sind Plattformen signiert.
Marc: Also im Endeffekt hat die App dann eine Signatur, die ist mit einem Key gesigned.
Marc: Und diesen Schlüssel hat halt nur der Fahrzeughersteller.
Marc: Und dadurch weiß das Betriebssystem, diese App ist vertrauenswürdig.
Marc: Und damit ist in der Android-Welt auch oft verbunden, dass diese App dann auch
Marc: mehr Zugriff hat auf bestimmte Schnittstellen und mehr machen kann.
Marc: Und das möchtest du ja eigentlich nur als Fahrzeughersteller ermöglichen oder
Marc: den Apps, die quasi vom Fahrzeughersteller auch programmiert werden und veröffentlicht
Marc: werden und nicht von externen,
Marc: Developern zum Beispiel.
Wolfgang: Da möchte man sich ja keine Malware einfangen, die dann während der Fahrt laufend
Wolfgang: irgendwie die Federung verstellt oder so.
Wolfgang: Gibt es auch Apps, die dann irgendwelche sicherheitskritischen Dinge irgendwie beeinflussen können?
Sven: Ja, also man könnte mal von einer ganz einfachen App reden, die wahrscheinlich
Sven: jeder auch jeden Tag benutzt, ist Parking.
Sven: Also du hast ja wahrscheinlich wird jeder Hersteller eine Parking-App bauen,
Sven: die dir deine ganzen Sensoren rund um den Parkprozess anzeigt.
Sven: Also sprich, dass du auf dem Mitteldisplay vielleicht die Rückfahrkamera siehst
Sven: und vielleicht auf deinem zentralen Display vom Lenkrad,
Sven: vorne, rechts, links die Kameras, was auch immer und da ist ja dann ein ganz
Sven: sicherheitsrelevantes Teil, weil wenn diese Kameras nicht ankommen und du das
Sven: nicht siehst oder vielleicht auch einen anderen Feed kriegen, wenn man es jetzt,
Sven: vielleicht man hat die Plattform gehackt und feedet dann da irgendein YouTube-Video
Sven: rein in den Kamerastream,
Sven: dann siehst du nicht, was da geht und dann fährst du vielleicht irgendjemanden über den Haufen.
Sven: Also da sind schon sicherheitsrelevante Dinge drin.
Sven: Und das ist schon ein sehr, sehr sensibles Thema.
Wolfgang: Und auch irgendwie so Bremssysteme oder so, gibt es da auch was, was gesteuert wird?
Steffen: Vielleicht müsste man noch mal erklären, also wir haben die Headunit mit dem
Steffen: Android-System und dann gibt es ja noch mal eine zentrale,
Steffen: Einheit im Fahrzeug, die dann wirklich den die Fahrzeug Steuergeräte für das
Steffen: zentrale Fahren sozusagen übernimmt und das ist nicht ein und dasselbe.
Steffen: Also es sind unterschiedliche Systeme und über diese Schnittstellen,
Steffen: die Android Automotive zur Verfügung stellt,
Steffen: müssen diese Signale in das Betriebssystem kommen und man kann auch gewisse Signale steuern.
Steffen: Aber das bestimmt sozusagen der Hersteller.
Steffen: Also ich denke mal sowas wie Bremsen ist wahrscheinlich etwas,
Steffen: was in einem Android Automotive OS nicht unbedingt was zu suchen hat.
Wolfgang: Ja, ist nachvollziehbar.
Marc: Das ist vielleicht eins von den Signalen, die man dann nur lesend bekommt beispielsweise.
Marc: Und am Endeffekt ja, also die Steuergeräte bestimmen am Ende natürlich,
Marc: ob sie wirklich in die Hardware umgesetzt wird.
Marc: Also was unten drunter wirklich im Fahrzeug passiert, geht immer durch die Steuergeräte.
Sven: Aber was man vielleicht gerade hier noch anbringen kann, wenn man jetzt wieder
Sven: von den Third-Party-Apps redet, wenn wir es jetzt nicht über die sicherheitsrelevanten
Sven: Daten haben, sagen wir es mal so,
Sven: ist man trotzdem nicht raus aus der Nummer, weil es gibt natürlich Situationen,
Sven: die halt total unterschiedlich sind zu einem Phone.
Sven: Und da sprechen wir zum Beispiel jetzt auch wieder von App-Priorität,
Sven: was man zum Beispiel so nicht kennt.
Sven: Wenn man jetzt eine App entwickelt, dann hat man normalerweise den Screen vom
Sven: Phone für sich und kann anzeigen, was man will. Im Fahrzeug ist es aber so,
Sven: je nachdem, was für Events das eintreten, haben andere Apps mehr Rechte und
Sven: können einen verdrängen.
Sven: Man muss da zum Beispiel dann auf App-Prioritäten achten und muss damit dann
Sven: auch umgehen für seine Use-Cases, die man implementiert.
Sven: Oder nochmal, wo es dann wieder mehr Richtung Sicherheit geht,
Sven: dass vom System eben eine Benachrichtigung rumgereicht wird,
Sven: dass eine bestimmte Geschwindigkeit zum Beispiel jetzt überschritten ist und
Sven: ab jetzt nur noch bestimmte Aktionen mit der Head-Unit zugelassen sind.
Sven: Also sprich, wenn du jetzt zum Beispiel deine YouTube-Streaming- oder TikTok-App
Sven: bauscht für das Fahrzeug,
Sven: dann bist du natürlich darauf verpflichtet, dass du auf dieses Signal reagierst
Sven: und dann, wenn dieses Signal aktiv ist, eben nicht erlaubst,
Sven: dass über die Head-Unit hier TikTok-Videos die ganze Zeit geflinkt werden.
Sven: Und das dann aber auch wieder abhängig, da kommt man jetzt, es wird noch komplexer,
Sven: man hat meistens nicht nur ein Display im Auto, sondern viele.
Sven: Das heißt, man muss dann auch wieder wissen, auf welchem Display bin ich denn?
Sven: Bin ich vielleicht auf einem Entertainment-Display von den Rücksitzen?
Sven: Dann darf ich das. Bin ich auf der Zentral-Unit, die der Fahrer bedient?
Sven: Darf ich es vielleicht nicht.
Wolfgang: Muss dann sowas irgendwie zertifiziert werden? Weil ich überlege mir jetzt gerade,
Wolfgang: das ist ja ganz schön viel Verantwortung, die ich dann habe als Person,
Wolfgang: die sowas entwickelt und ich weiß gar nicht, wenn ich jetzt Freelancer wäre,
Wolfgang: ob ich das einschätzen kann.
Wolfgang: Also gibt es da noch mal irgendwie so eine Art App-TÜV vielleicht,
Wolfgang: wenn dann geschaut wird.
Wolfgang: Das sind jetzt nur Dinge umgesetzt, die auch legal sind, weil ich glaube,
Wolfgang: das war doch auch bei Android Auto oder bei Apple CarPlay so,
Wolfgang: dass manche Dinge während der Fahrt nicht funktionieren, dass man zum Beispiel
Wolfgang: nichts eintippt auf dem Handy, sondern nur mit Sprachbefehlen zum Beispiel.
Sven: Ja, voll. Also viele Teile der Software werden auch vom TÜV abgenommen.
Sven: Das ist auch ein Problem bei den Herstellern, dass die gar nicht so flexibel
Sven: sind mit Updates, wie man es
Sven: jetzt von dem Phone kennt. So, ich mache mal kurz ein Update für die App.
Sven: Sondern je nachdem, was die App betrifft, muss es natürlich dann auch wieder
Sven: entsprechende Prüfungen durchlaufen und abgenommen werden.
Sven: Und da ist dann halt auch schon wieder eine Einschränkung von der Flexibilität vorhanden.
Marc: Ja, also ich glaube, für jetzt die Hersteller, die in Deutschland entwickeln,
Marc: ist vermutlich dann das Kraftfahrtbundesamt zuständig, diese Sachen abzunehmen.
Marc: Und ich kenne mich nicht gut genug aus, könnte mir vorstellen,
Marc: dass es da auch eine Art Katalog gibt an Anforderungen, die Hersteller erfüllen müssen.
Marc: Und wir hatten auch schon Projekten, Dinge, die dann halt nicht mehr geändert
Marc: werden können, weil das bedeutet hätte, man muss eine neue Abnahme bekommen und so.
Marc: Also da kollidiert dann natürlich die agile Softwarewelt. Manchmal auch mit
Marc: der Realität der Bürokratie und den Vorschriften, was ja vielleicht im Automotive-Bereich
Marc: auch gar nicht so verkehrt ist.
Marc: Genau, ich glaube, das ist auch nochmal ein relativ komplexer Baustein,
Marc: wo sich auch nochmal natürlich die Smartphone-Welt unterscheidet.
Marc: Da hat man irgendwie einen Anforderungskatalog von den Mobilfunknetzen,
Marc: die sagen, ihr müsst diese Signale so und so unterstützen und so umsetzen,
Marc: dass ihr funken könnt bei uns.
Marc: Aber das ist wahrscheinlich nochmal ganz exakt.
Wolfgang: Jetzt haben wir viel über diese App-Entwicklung gesprochen und ich habe für mich so mitgenommen,
Wolfgang: es ist schon ähnlich wie auf dem Smartphone und die ganze Erfahrung von der
Wolfgang: Smartphone-Entwicklung, die hilft auf jeden Fall, aber es gibt noch viele Besonderheiten
Wolfgang: hier auf der Android-Automotive-Plattform, die man halt einfach ja durchdringen
Wolfgang: muss, um auch hier gut entwickeln zu können.
Wolfgang: Jetzt würde mich aber noch interessieren, neben der reinen App-Entwicklung,
Wolfgang: und da habt ihr ja schon gesagt, die Hersteller, die haben auch gern eigene
Wolfgang: Apps, die dann spezielle Sachen vom Fahrzeug beispielsweise steuern können oder
Wolfgang: vielleicht auch ein USP sind vielleicht für den Hersteller.
Wolfgang: Aber neben dieser reinen App-Entwicklung muss man ja noch mehr machen,
Wolfgang: dass Android Automotive auf dem Fahrzeug läuft.
Wolfgang: Also beispielsweise irgendwelche Anpassungen und ich kann mir vorstellen,
Wolfgang: wenn ich mir jetzt fünf verschiedene Hersteller anschaue, wo Android Automotive
Wolfgang: draufläuft, dann sieht es wahrscheinlich überall ein bisschen anders aus.
Wolfgang: Genauso wie auf Smartphones.
Wolfgang: Ich weiß gar nicht, ob das heute immer noch so wild ist, aber ich kann mich
Wolfgang: erinnern, als Android ganz neu war, da hatte jeder Hersteller eine eigene Oberfläche
Wolfgang: und manche waren ganz gut und viele waren nicht so gut.
Wolfgang: Wie ist das dann? Was muss ein Hersteller sonst noch alles leisten,
Wolfgang: damit das ordentlich funktioniert? Sven, du zum Beispiel.
Sven: Ja, also er muss natürlich diese Integration machen. Er muss das AOSP auf seinen
Sven: Plattformen zum Laufen bringen.
Sven: Und ich sage mal, was Steffen vorhin gesagt hat, auch die Steuereinheiten,
Sven: die dann entsprechend die Signale erzeugen, dann auch entsprechend anbinden.
Sven: Da spricht man oft von der Hardware-Abstraction-Layer, was die Steuereinheiten
Sven: angeht, wo das dann abweg abstrahiert wird.
Sven: Und genauso gilt es dann natürlich auch für Displays und Co.
Sven: Und die Hersteller sind, wie du es gesagt hast, Wolfgang, richtig sehr daran
Sven: interessiert, dass das sehr unique aussieht und eben nicht gleich.
Sven: Und das ist eben was, wo das dann auch so ein bisschen mit der Android-Philosophie
Sven: clasht, weil man möchte ja eigentlich, dass sich ein Android-Gerät,
Sven: also wenn man es jetzt wieder auf dem Phone spricht, ein Phone verhält sich wie das andere,
Sven: Das wird mit Autos so erstmal nicht die Erfahrung sein.
Sven: Und das ist dann Aufgabe vom Hersteller. Und wir hatten das Ganze am Anfang
Sven: auch beim Intro noch so ein bisschen von, ist Google mit an Bord oder nicht?
Sven: Was dann auch wieder die App-Entwickler betrifft, da gibt es jetzt erstmal keinen
Sven: zentralen Playstore, wo ich meine Apps contributen kann.
Sven: Sondern die Hersteller sind dann auch dazu verpflichtet, eben die Infrastruktur
Sven: bereitzustellen, wie Third-Party-Apps eben in ihre Systeme dann auch reinkommen.
Wolfgang: Okay, das bedeutet also nicht, dass es den Playstore gibt auf dem Auto und ich
Wolfgang: als Freelancer kann irgendwie eine App entwickeln und stelle die in den Playstore
Wolfgang: und du fährst das Auto von Hersteller X und findest die dann im Playstore und
Wolfgang: kannst die einfach so installieren?
Sven: Doch, das gibt es schon. Aber es ist dann der Playstore des Herstellers.
Sven: Es gibt nicht den zentralen Playstore. Oder zumindest gibt es den noch nicht.
Sven: Vielleicht kommt es mit Covesa. Vielleicht einigen sich ein paar Hersteller
Sven: darauf, dass sie da was Zentrales bauen.
Sven: Aber Stand jetzt ist es so, dass es natürlich einen Anbieter gibt,
Sven: bei dem man einen Appstore kaufen kann.
Sven: Also die Hersteller entwickeln den meistens nicht selber. Aber betreiben tun sie ihn selber.
Sven: Und wenn ich dann jetzt als Partyentwickler oder Entwicklerin eine App da contributen
Sven: will, dann muss ich irgendwie in Kontakt treten mit den Herstellern.
Wolfgang: Und das heißt, die Hersteller sind so die Gatekeeper, die dann auch prüfen,
Wolfgang: ob sie diese App überhaupt zulassen möchten für ihre Fahrzeuge?
Sven: Definitiv, ja.
Marc: Also dazu muss man sagen, es gibt ja schon auch den Google Play Store für Autos,
Marc: aber dann kommen wir wieder zu dieser Bedingung und dann muss man eben bei diesem
Marc: Google Automotive Service, glaube ich, bei diesem GIS mitmachen.
Marc: Und das bedeutet dann wahrscheinlich für die Hersteller eben den Google Bedingungen zuzustimmen.
Marc: Und was eben auch bedeutet, wahrscheinlich bestimmte Daten fließen ab,
Marc: könnte ich mir vorstellen, weil das ja auch ein großes Modell von Google ist,
Marc: von den Daten zu leben und Analyse der Daten.
Marc: Was vermutlich auch viele Hersteller dazu bewegt hat, sich dem nicht anzuschließen.
Marc: Und das lässt dann eigentlich nur noch den Weg der eigenen Lösung,
Marc: wie Sven es gerade beschrieben hat.
Marc: Und dann ist da auch natürlich wieder die Konkurrenz der verschiedenen Automobilhersteller
Marc: untereinander, die eben durch ihre ja,
Marc: unique Selling Points herausstechen wollen und ja, da gerät das Ganze dann wieder
Marc: in Konflikt mit einem gemeinsamen Playstore.
Marc: Also den durchzusetzen, das ist glaube ich eines der Ziele von Covesa,
Marc: aber ja, wie das oft bei so Konsortien ist, träge.
Wolfgang: Ja, also ich könnte mir ja auch gut vorstellen, wenn ich jetzt als Freelancer
Wolfgang: so eine richtige Game Changer App entwickelt habe,
Wolfgang: dass dann vielleicht auch so der erste Hersteller, bei dem ich anklopfe,
Wolfgang: die gut findet und es vielleicht noch besser fände, wenn es die jetzt halt nur
Wolfgang: für Fahrzeug Typ X gibt und nicht für die anderen tollen Fahrzeuge,
Wolfgang: damit man dadurch wieder so einen zusätzlichen USP irgendwo hat.
Marc: Technisch gesehen muss man dazu ja auch noch sagen, wenn du jetzt dir überlegst,
Marc: du möchtest für Hersteller X deine App bauen und Hersteller X hat sich halt überlegt,
Marc: für unsere tolle Head-Unit auf dem Auto haben wir diese und jene Anpassung der
Marc: Android-Oberfläche gemacht.
Marc: Also die Menüs sehen zum Beispiel anders aus, neue Styling-Elemente,
Marc: das hat gar nichts mit dem zu tun, was du unter diesem Material-Design,
Marc: was Google ja definiert hat, für die Android-Smartphones zu tun,
Marc: sondern die haben dann nochmal ihre eigenen Anpassungen obendrauf gesetzt,
Marc: die wie so ein eigenes Theming oder Skinning sind.
Marc: Und da musst du natürlich irgendwie auch schauen, wie baust du jetzt deine App
Marc: mit diesen zusätzlichen grafischen Anpassungen auf.
Marc: Also du möchtest dann ja nicht wie ein Fremdkörper aussehen in dieser Welt des Herstellers X.
Marc: Der würde das vermutlich auch nicht zulassen, dass du dann deine App hochfährst
Marc: und auf einmal sieht das alles anders aus, als die Leute im Auto das kennen.
Marc: Und das bedeutet in der Konsequenz, dass du eigentlich schauen musst,
Marc: wenn du es für fünf Hersteller, die App bauen möchtest und alle fünf haben so
Marc: eine Anpassung gemacht, ist die große Herausforderung deine App so zu gestalten,
Marc: dass sie sich an alle Themes von diesen,
Marc: Autoherstellern anpasst und ich glaube, dafür gibt es auch noch nicht so eine richtig gute Lösung,
Marc: weil du musst zum einen dieses, ich nenne jetzt mal Theme Pack oder die APIs
Marc: zur Verfügung gestellt bekommen, da weiß ich gar nicht, wie das gerade ist bei
Marc: den Herstellern, ob die sowas wie so ein Developer-Portal haben für Hersteller X.
Marc: Und zum anderen ist es natürlich für dich ein enormer Aufwand,
Marc: das auch zusammenzubauen, weil du musst ja dann einen Code bauen,
Marc: der auf sehr viele Besonderheiten eingeht.
Marc: Alleine schon die Navigation ist vielleicht ein bisschen anders,
Marc: also die Navigation im Sinne von innerhalb des Betriebssystems.
Marc: Hier gibt es einen Zurück-Button, da gibt es einen X.
Marc: Hier musst du wegwischen, nach oben. Bei dem anderen musst du,
Marc: weiß ich nicht, was machen. Und das dann alles in einem Code zusammenzufassen,
Marc: ist wahrscheinlich auch nicht so spaßig.
Steffen: Falls das überhaupt ein realistisches Szenario ist.
Marc: Exakt. Aber du willst natürlich dann auch eigentlich nicht unbedingt fünf verschiedene
Marc: Flavors, nenne ich jetzt mal, herstellen für fünf verschiedene Automobilhersteller.
Marc: Ja, also das sind, glaube ich, auch nochmal große Hürden, die die App-Entwicklung
Marc: von Drittanbietern zumindest erschweren wird.
Wolfgang: Wie ist das so eure Einschätzung oder eure Erfahrung?
Wolfgang: Gibt es da draußen viele Third-Party-Entwicklerinnen und Entwickler oder Unternehmen,
Wolfgang: die da schon in dem Bereich ein bisschen tätig sind?
Wolfgang: Oder kriegt ihr da vielleicht, ich meine, hey, wir sind ja unter uns,
Wolfgang: ihr seid ja in der Android-Szene unterwegs, ihr wart, du hast es gesagt,
Wolfgang: du warst auf der Droidcon, du warst da auch. Wird da über solche Themen gesprochen?
Steffen: Also wenn man von, jetzt habe ich einen älteren Talk im Kopf,
Steffen: wenn man da gehört hat, da war die Rede von vielleicht 30 Apps im offiziellen Play Store von GHS.
Wolfgang: Okay.
Steffen: Also das ist sehr überschaubar.
Sven: Und dann reden wir von GHS?
Steffen: Ja, genau.
Sven: Also dann ist es nicht irgendwie eine unabhängige App, sondern es ist eine App,
Sven: die abhängig ist von Google Services. ist.
Sven: Und ich glaube, wenn man dann zu den, ich sage mal, zu den freien Android-Automotive-Systemen
Sven: geht, wird es dann noch dünner.
Sven: Also ich persönlich würde sagen, da gibt es wahrscheinlich keinen,
Sven: weil hinter den großen Apps, die wir kennen, stecken meistens auch die großen
Sven: Firmen, sei es Google oder Apple oder wer auch immer, also nicht jetzt YouTube
Sven: oder Spotify jetzt nicht, aber YouTube.
Sven: YouTube wird wahrscheinlich nicht auf ein Fahrzeug kommen, wo der Hersteller
Sven: schon gesagt hat, ich möchte kein Google haben.
Sven: Es wird wahrscheinlich schwierig werden, das zu argumentieren.
Sven: Und da ist dann halt die Hürde für die Entwickler, so wie es Marc ja auch beschrieben hat, relativ hoch.
Sven: Wie kommen wir da rein? Und wollen wir das überhaupt? Wollen wir diese Aufwände?
Sven: Ist da meine monetäre Erfolg überhaupt irgendwo da?
Wolfgang: Ich kann mir gut vorstellen, wenn ich jetzt ein Anbieter bin von irgendeinem
Wolfgang: digitalen Service, der geeignet ist fürs Auto und mir fällt halt Musikstreaming,
Wolfgang: fällt mir da halt ein oder vielleicht irgendwie Hörbücher,
Wolfgang: Streaming oder sowas und ich ein großer Player bin, vielleicht ist dann auch
Wolfgang: die Begehrlichkeit beim Anbieter oder beim Fahrzeughersteller irgendwann da, dass man sagt, oh,
Wolfgang: das möchten wir vielleicht für unsere Kunden auch haben, weil das was ganz Großes ist.
Wolfgang: Aber ansonsten, ja, das ist wahrscheinlich schwierig.
Sven: Aber da würde ich auch die Frage in den Raum werfen, also inwiefern spielen
Sven: dann die Smartphones wieder mit rein?
Sven: Ich meine, was sich nach wie vor nicht ändert ist, du wirst dein Phone koppeln mit deinem Auto.
Sven: Ich glaube, vielleicht bei Firmenwagen vielleicht dann weniger,
Sven: wenn da jetzt ein Android drauf läuft, weil du deinen Account dann da drauf
Sven: hast, von deinem Mitarbeiteraccount oder wie das auch immer ist.
Sven: Aber für dein privates Fahrzeug wirst du doch sehr wahrscheinlich weiterhin dein Phone nutzen.
Sven: Und dann gerade das Thema Musikstreaming oder personalisierte Daten,
Sven: das wird dann wahrscheinlich wieder durch irgendeine Streaming-Anbindung kommen
Sven: von deinem Telefon und vielleicht nicht direkt vom Auto.
Wolfgang: Und für mich jetzt als Entwickler ist es ja wahrscheinlich auch viel einfacher,
Wolfgang: eine coole App für ein Phone zu entwickeln, weil da habe ich weniger Wildwuchs
Wolfgang: da draußen und ich entwickle die dann vielleicht nur einmal,
Wolfgang: und jeder, der es nutzen möchte, kann es dann eben halt nutzen über sein Smartphone.
Sven: Ja, und vor allem, wenn man noch darüber nachdenkt, also wie monetarisieren
Sven: sich reguläre Apps im App Store? Aber entweder sind das Bezahlt-Apps,
Sven: das sind aber die wenigsten oder sie sind mit Werbung versehen und sie monetisieren sich über Werbung.
Sven: Und da ist natürlich im Auto der Markt auch nur begrenzt. Werbung im Auto zu
Sven: bringen, ich glaube, da verdient man im Moment nicht viel Geld damit.
Wolfgang: Ich muss allerdings erinnern, in den USA gibt es da aktuell Ansätze,
Wolfgang: das ist glaube ich nicht Android Automotive, aber ich glaube das war bei Jeep
Wolfgang: und bei Dodge glaube ich,
Wolfgang: da wurden jetzt Systeme eingebaut, die erkennen, wenn du in der roten Ampel
Wolfgang: stehst und dann wird auf dieser Hatunit ganz groß Werbung angezeigt.
Wolfgang: Wenn man danach googelt, sieht man auch Videos davon und das ist ein Trend,
Wolfgang: von dem ich hoffe, dass du nicht nach Europa rüberschraubst.
Wolfgang: Aber das heißt, der Markt für Third-Party-Apps, der ist aktuell also A überschaubar
Wolfgang: und B wahrscheinlich einfach gar nicht so vorhanden, oder?
Marc: Also ich würde auch sagen, wenn man sich die Stückzahlen mal anschaut,
Marc: wie viele Millionen Handys werden jährlich verkauft, auf denen Android läuft
Marc: und existieren auch schon in der Welt,
Marc: wahrscheinlich Milliarden Handys und über wie viele Millionen Fahrzeuge sprechen
Marc: wir in den nächsten zwei, drei Jahren, auf denen Android Automotive läuft.
Marc: Und ja, sehe ich auch so den Markt oder den Anreiz jetzt gar nicht so sehr als
Marc: Unternehmen, was jetzt Apps baut oder auch als Freelancer.
Marc: Ja, ich sage es jetzt mal ein bisschen provokativ, mir das anzutun.
Steffen: Also was ich mir vorstelle, sind so Themen wie,
Steffen: ich stelle mir vor, ein Unternehmen stellt eine Flotte zusammen,
Steffen: was weiß ich, Postbote, DHL, und möchte irgendwie systematischer Pakete wegbringen
Steffen: oder so, und hat dann Support in der UI von der Headunit.
Steffen: Das sind so Use Cases, wo ich mir das irgendwie vorstellen kann,
Steffen: oder was ich eben auch gemeint habe, Uber, oder was weiß ich,
Steffen: alle möglichen Lieferdienste,
Steffen: für so einen kommerziellen Rahmen könnte ich es mir schon vorstellen, aber so im,
Steffen: privaten Bereich ist es glaube ich eher schwierig.
Marc: Also Flottenmanagement vielleicht auch, Autovermietung oder sowas.
Sven: Könnte man sich auch vorstellen.
Marc: Carsharing vielleicht. Also alles, wo auch eine gewisse Stückzahl hinter steckt,
Marc: wo dann auch irgendwie wieder eine Monetarisierung rauskommt durch die Firma,
Marc: die quasi dann Flotten kauft von einem Hersteller und sich das dann lohnt.
Marc: Aber so eine I am Rich App zu bauen fürs Das für das Auto wird wahrscheinlich nicht passieren, ja.
Wolfgang: Wenn der Preis stimmt, dann brauchst du nicht so viele verkaufen wahrscheinlich.
Wolfgang: Ja, keine Ahnung, elektronisches Fahrtenbuch vielleicht jetzt auch im Rahmen
Wolfgang: vom Flottenmanagement.
Wolfgang: Das bedeutet also, es wird wahrscheinlich einfach beides weiterhin parallel
Wolfgang: geben, aber die Use Cases sind unterschiedlich, also Android Auto und Android Automotive.
Sven: Es ist sogar eine Konkurrenz.
Wolfgang: Es ist eine Konkurrenz?
Sven: Ja, also weil wenn man es sich mal vorstellt, also man kann es sich auch vielleicht
Sven: für sich persönlich auch mal vorstellen, man hat jetzt, wie du sagst,
Sven: du hast ein Auto, das jetzt eher Low-Tech ist.
Wolfgang: Es ist Low-Tech.
Sven: Und vielleicht aber auch schon Android Auto unterstützt hat.
Wolfgang: Nein.
Sven: Okay, aber falls es so gewesen wäre, dann hättest du jetzt ja schon diese Gewohnheit,
Sven: ich steige ins Auto, mein Handy verbindet sich und ich habe mein Android Auto
Sven: laufen oder mein Apple CarPlay. Google Carplay, das ist gut.
Sven: Jetzt kaufst du dir ein neues Auto. Und das neue Auto kann Android Automotive.
Sven: Der große Vorteil von Android Automotive ist eigentlich für den User noch nicht so richtig greifbar.
Sven: Weil alles, was du bisher getan hast mit deinem Auto, kannst du weiterhin tun.
Sven: Android Auto wird unterstützt. Die Navigation läuft genauso.
Sven: Wenn die Hersteller es nicht schaffen, wirklich zentrale Verbesserungen und
Sven: USPs zu schaffen, die der Nutzer auch wirklich antizipiert und nicht mehr missen
Sven: möchte, dann ist es schwierig, die User zurückzugewinnen vom Markt.
Wolfgang: Ja, ich sehe es auch so, also wenn jetzt wenn ich jetzt auf meinem Smartphone
Wolfgang: alle meine privaten Dinge drauf habe, ich habe mein Adressbuch drauf,
Wolfgang: ich habe vielleicht meine Accounts drauf, irgendwie Streamingdienste und so weiter,
Wolfgang: dann habe ich das Smartphone immer in meiner Hosentasche oder ich habe es bei
Wolfgang: mir und wenn ich es nutzen will, muss ich es irgendwie entsperren durch Fingerabdruck,
Wolfgang: durch einen Code oder durch irgendwas anderes.
Wolfgang: Dann habe ich aber immer so quasi immer alles bei mir. Wenn ich jetzt aber diese
Wolfgang: ganzen Accounts jetzt alle vielleicht auf meinem Auto drauf hätte,
Wolfgang: dann ist das schon wieder so ein weiterer Punkt, auch so Security-mäßig,
Wolfgang: so ein weiterer Punkt, jetzt gebe ich jemandem mal einen Schlüssel und wenn
Wolfgang: ich von meinem Auto jemandem einen Schlüssel gebe, dann ist das nicht schlimm,
Wolfgang: weil da ist gar nichts Smartes drin.
Wolfgang: Aber wenn ich jetzt vielleicht ein moderneres Auto habe, dann muss ich mir vielleicht
Wolfgang: schon die Frage stellen, oh, sind da jetzt auch mal, keine Ahnung,
Wolfgang: irgendwelche Kommunikationsgeschichten?
Wolfgang: Gibt es jetzt irgendwelche Push-Notifications, wo ich nicht möchte,
Wolfgang: dass das jemand anderes sieht oder so?
Wolfgang: Das ist auch nochmal so ein Punkt, der finde ich da so ein bisschen dazugehört.
Sven: Das geht wahrscheinlich sogar so weit, dass du jemand anderes gar nicht deinen
Sven: Schlüssel geben solltest, weil vielleicht alles an deinen Schlüssel gekoppelt
Sven: ist oder an irgendeine Art von ID.
Sven: Und die Hersteller gehen ja auch hin und bauen ja, um den anderen Weg dann auch
Sven: andersrum wieder zu kriegen, bauen sie ja Apps für den normalen Play Store,
Sven: sage ich jetzt mal, von Google oder von Apple, um dann diese Verbindung wieder herzustellen.
Sven: Also wenn sie keine Google-Services haben, dass sie dann trotzdem diese Dienste
Sven: dann irgendwie wieder ins Fahrzeug kriegen, weil du möchtest ja nicht deine
Sven: ganzen Kontakte im Fahrzeug jetzt nochmal irgendwie registrieren.
Wolfgang: Nee, ich möchte sie dann auch nicht auf den Server hochladen vom Automobilhersteller X oder Y.
Wolfgang: Dann ist aber doch auch so ein bisschen die spannende Frage,
Wolfgang: wenn ich jetzt beide Plattformen habe, wo so die Daseinsberechtigung ist und
Wolfgang: was mir auf jeden Fall einfällt ist, wenn ich Android Automotive habe,
Wolfgang: dann kann ich ja diese ganzen fahrzeugspezifischen Sachen draufpacken.
Wolfgang: Also so, dass ich jetzt zum Beispiel, wir hatten es, die Federung einstellen kann und so.
Wolfgang: Und das ist für den Hersteller dann doch auch eine gute Sache,
Wolfgang: weil das würde ja bei Android Auto nicht funktionieren, sowas.
Wolfgang: Also diese ganzen Fahrzeugfunktionalitäten, die aber so getailert sind für dieses
Wolfgang: Fahrzeug, das ist natürlich eine gute Sache, dass ich es einstellen kann.
Wolfgang: Und ich glaube nach wie vor, dass ich eine einheitliche Plattform habe,
Wolfgang: wo ich auf dem freien Markt auch Leute finde, die dafür entwickeln können und
Wolfgang: auch Lust drauf haben, weil es eben eine coole Programmiersprache ist mit Kotlin
Wolfgang: und weil es coole Entwicklungsumgebungen hat und so weiter.
Wolfgang: Ich glaube, das ist dann trotzdem weiterhin was Tolles für ein Hersteller, oder?
Wolfgang: Ich sehe, man sieht es ja nicht, es ist nur ein Audioformat,
Wolfgang: aber hier nicken gerade alle. Heißt, ich habe es gut zusammengefasst.
Wolfgang: Freunde, wenn ich jetzt kein Auto habe, auf dem Android Automotive läuft,
Wolfgang: wo kann ich das dann vielleicht trotzdem auch noch laufen lassen?
Wolfgang: Also gibt es da draußen auch andere Hardware-Plattformen, die jetzt keine vier
Wolfgang: Räder haben, auf denen Android Automotive läuft?
Marc: Also dadurch, dass Android Automotive ja im Endeffekt das AOSP ist,
Marc: plus diese fahrzeugspezifischen Schnittstellen,
Marc: würde ich mal sagen, hast du garantiert in deinem Leben schon viel Kontakt mit
Marc: Geräten, auf denen ein AOSP läuft.
Marc: Und ja, ich denke, ich weiß nicht, 90%, 95% oder sowas von AOS sind AOSP.
Marc: Von daher ist die Frage vielleicht so ein bisschen schwer zu beantworten.
Marc: Ich sehe jetzt wenig Anwendungsfälle für Geräte,
Marc: auf denen man sich dann entscheiden sollte, nehme ich AOSP oder nehme ich AOS,
Marc: das AOS zu nehmen, weil diese Schnittstelle zu irgendwelchen fahrzeugspezifischen
Marc: Signalen brauchst du ja im Rennprojekt auch nur in Fahrzeuggeschwindigkeit beispielsweise.
Wolfgang: Ja, aber ich meine, gibt es zum Beispiel, keine Ahnung, Motorboote,
Wolfgang: wo man vielleicht auch irgendwie Android auf einer Headunit laufen lässt oder Züge vielleicht.
Wolfgang: Habt ihr sowas schon mal gehört, dass es sowas gibt? Auf der Droidcon vielleicht?
Marc: Motorrad vielleicht.
Sven: Motorräder, genau. Motorräder kommen auf jeden Fall oder sind schon da.
Sven: Und Baumaschinen. Also Baumaschinen ist ein großer Markt.
Wolfgang: Ach sowas wie Bagger, Radlager.
Sven: Bagger, Radlager, Radlader, Raupen. Also so wie Marc gesagt hat,
Sven: wenn du den mobilen Ansatz hast, kannst du eigentlich das schon auf so ziemlich alles übertragen.
Sven: Flugzeuge weiß ich jetzt nicht. Da bräuchte man dann vielleicht doch noch ein bisschen mehr Sachen.
Sven: Aber ja, und ansonsten das, was Marc ja auch gesagt hat, also Android an sich
Sven: läuft ja schon auf vielen Dingen.
Sven: Also irgendwelche smarten Küchengeräte, Fernseher, Streaming-Utilities, alles mögliche.
Sven: Es gibt schon Tonnen von Spielzeuge, wo Android drauf läuft.
Steffen: Weil so Landwirtschaftsmaschinen könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Steffen: Das sind ja auch komplexe Dinger, die ja auch mittlerweile autonom sehr viel tun.
Wolfgang: Da gibt es ganz tolle Dokumentationen über so Landmaschinen,
Wolfgang: so Erntemaschinen und so, die dann irgendwie im Mittleren Westen in den USA
Wolfgang: so Flächen bewirtschaften, die also so groß wie das Saarland sind ungefähr.
Wolfgang: Und dann würde ich so millimetergenau gesteuert dann alles automatisch dann
Wolfgang: so abernten oder so. entspannt.
Wolfgang: Ja, Android ist auf jeden Fall ein stark verbreitetes Betriebssystem.
Wolfgang: Ist das eurer Meinung nach, wenn man jetzt in diesem Linux-Bereich ist,
Wolfgang: ist das noch ein bisschen Embedded-Bereich, ist das der größte Player, den es da gibt? Android?
Steffen: Schwierig. Ich glaube, also wenn man sagt Embedded, würde ich wahrscheinlich
Steffen: sagen eher nicht, weil es ja immer mit der Nutzerinteraktion zusammenhängt.
Wolfgang: Also ich meine jetzt nicht Embedded im Sinne von wir haben irgendwie ganz kleine
Wolfgang: Mikrochips, wo dann vielleicht irgendwie was Custom draufläuft oder sowas wie
Wolfgang: Sapphire oder so, sondern schon so,
Wolfgang: ja in Anführungszeichen vielleicht so höherentwickelte Systeme,
Wolfgang: wo man dann auch ein Display hat mit ein bisschen Oberfläche und so weiter.
Marc: Ja, ich finde es auch schwer zu beantworten. Ich glaube, die Stärkung spielt
Marc: es halt aus, wenn du Geräte hast, die viele Schnittstellen bieten.
Marc: Schnittstellen im Sinne von Interaktion mit der Person, die davor steht,
Marc: aber auch mit anderer Hardware und auch mit Netzwerkkommunikation,
Marc: weil da eben ganz viel schon da ist, was du jetzt nicht nochmal extra aufbauen
Marc: musst, überlegen musst,
Marc: wie designe ich jetzt meine Interfaces dazu oder welches Framework nehme ich
Marc: jetzt, wenn ich auf einen reinen Linux aufbaue.
Marc: Das nimmt dir aber natürlich als Hersteller trotzdem nicht die Arbeit ab,
Marc: einmal deine Hardware, die du da hast, fit zu machen für Android,
Marc: wenn sie es nicht halt schon selber kann.
Marc: Also das ist ja im Endeffekt die größte Herausforderung eigentlich bei sowas.
Marc: Das Schreiben von den ganzen Treibern, die dann kommunizieren können mit der
Marc: Hardware, das musst du ja trotzdem leisten.
Marc: Das musst du entweder der Hersteller der Hardware leisten oder du als eigenes
Marc: Unternehmen. Und das ist natürlich eine sehr große Herausforderung.
Marc: Aber ich glaube, da könnte ich mir vorstellen, dass Android da seine Stärken
Marc: hat, viele Schnittstellen.
Marc: Ansonsten, ja, es ist ein sehr aufgeblähtes Betriebssystem.
Marc: Also es bietet viel, es bringt aber natürlich auch viel Last mit sich.
Marc: Und wenn man dann anfangen möchte, bestimmte Komponenten rauszuschneiden,
Marc: weil man sagt, die brauche ich nicht, wird es auch sehr, sehr schwierig, das zu tun,
Marc: weil das Betriebssystem schon so zusammengebaut ist, dass es immer davon ausgeht,
Marc: dass eigentlich alle zentralen Komponenten auch da sind.
Marc: Also jetzt zum Beispiel zu sagen, ich brauche jetzt keine UI,
Marc: also ich brauche keinen App-Draw, wo ich meine Apps auswählen starten kann und
Marc: den dann rauszuschneiden geht, habe ich auch schon gesehen in Projekten,
Marc: ist aber schon immer mit sehr viel Schmerzen verbunden,
Marc: weil man eben schauen muss, andere Komponenten des Betriebssystems wollen dann
Marc: irgendwann doch mal damit kommunizieren, dann ist dieser Service auf einmal
Marc: nicht da oder nicht gestartet.
Marc: Das muss man dann irgendwie handhaben. Wenn man die Android-Version dann updaten
Marc: möchte als Hersteller auf die nächste, Version von 14 auf 15,
Marc: muss man natürlich das, was man da gemacht hat, in der Version 15,
Marc: in der 15 nochmal machen.
Marc: Beziehungsweise die Anpassungen, die dann notwendig sind, aufgrund der Änderungen,
Marc: die Google eingebaut hat, die muss man dann auch alle nachziehen.
Marc: Also das bringt dann auch mal sehr viel Schmerz mit sich. Deswegen ist eigentlich
Marc: Android immer so als Ganzes am besten zu nehmen.
Marc: Und dann ist es auch relativ ressourcenhungrig. Also deswegen Embedded-Bereich
Marc: glaube ich auch eher nicht.
Sven: Wobei schwergewichtig schon wieder relativ ist. War es nicht so,
Sven: dass da Chris Simmons, die Android da auf der Droidcon auf einem Raspberry laufen ließ.
Marc: Ja, aber die sind ja inzwischen auch relativ.
Sven: Genau, also es kommt immer darauf an, wo ist die Grenze? Und die ist ja bei
Sven: Embedded ja auch fließend.
Sven: Also wenn ich jetzt sowas habe wie ein Raspberry, da kann auch ein Android-Dopf
Sven: laufen. Dann ist man ja auch schon wieder sehr flexibel.
Wolfgang: Zum Schluss hätte ich noch eine Frage. Und zwar, wenn ihr mal in eure Kristallkugel
Wolfgang: schaut, die ja hier vor euch auf dem Tisch liegt, was ist denn so eure Prognose,
Wolfgang: wie es weitergeht mit Android Automotive?
Wolfgang: Wird sich das bei vielen Herstellern durchsetzen? Und haben wir vielleicht in
Wolfgang: fünf Jahren da einfach so einen Standard,
Wolfgang: dass wir sagen, hey, wenn es Autos gibt, dann ist da immer Android Automotive
Wolfgang: drauf oder es gibt vielleicht noch Hersteller, die brauchen noch ein bisschen
Wolfgang: oder geht es eher so ein bisschen in eine andere Richtung?
Wolfgang: Sven, was sagt deine Kristallkugel?
Sven: Meine Kristallkugel. Ich glaube, ich bin da ein bisschen pessimistisch.
Sven: Also ich sehe große Probleme, weil die Hersteller eben Software immer noch am Lernen sind.
Sven: Also es merkt es schon, wenn man mit denen zusammenarbeitet,
Sven: dass das noch nicht wirklich verinnerlicht ist und sie eine recht große Abschottung
Sven: gegeneinander betreiben.
Sven: Und das ist halt was, was eigentlich in der Android-Welt eben kontraproduktiv ist.
Sven: Also Android-Apps und überhaupt auch Android-Frameworks leben von Contribution und von Open-Source.
Sven: Und da sind die Hersteller sehr verschlossen, verständlicherweise,
Sven: weil Android für die auch eine Gefahr ist, eine Gefahr der Gleichschaltung.
Sven: Und wenn mein, keine Ahnung, Dutch hat, was auch immer, irgendwann mal das Gleiche
Sven: kann wie meine Mercedes, was weiß ich, CED-Klasse oder was da alles gibt,
Sven: Ja, dann stellt sich die Frage, warum soll ich noch den Mercedes kaufen?
Sven: Ja, und das gepaart mit dem Thema, dass eben dieser Einstieg für Third-Partys relativ schwierig ist.
Sven: Schwierige Situationen. Also ich sehe da eher Wolken am Himmel, sagen wir es mal so.
Wolfgang: Marc, was für ein Wetter siehst du am Himmel?
Marc: Ich frage mich halt, was ist die Alternative für die Hersteller?
Marc: Ich glaube, die große Herausforderung ist ja nicht nur die Wahl des Betriebssystems,
Marc: sondern auch, dass Autos immer mehr ein vollumfängliches Betriebssystem haben müssen.
Marc: Also wenn ich das vergleiche mit Autos, die vor 15 oder auch vor 10 Jahren noch unterwegs waren.
Marc: Gut, 10 Jahre sind jetzt auch schon wieder, ich vertue mich mal mit den Zeiten,
Marc: zehn Jahre ist ja, da gab es wahrscheinlich schon sehr interaktive Headunits
Marc: beziehungsweise Multimedia Systeme im Auto.
Marc: Aber die Anforderungen an Auto, an die Software sind immer größer geworden und
Marc: dementsprechend muss natürlich auch irgendwie die Software mitwachsen und leistungsfähiger sein.
Marc: Und da frage ich mich, was ist jetzt sozusagen, oder was wäre die Alternative für die Hersteller?
Marc: Gehen Sie zurück zu Custom Linux Implementierung, die Sie dann halt bei jeder
Marc: Fahrzeuggeneration manchmal neu aufbauen müssen,
Marc: was halt auch den Zyklus wieder teurer macht und länger macht wahrscheinlich
Marc: auch oder so wie sie es früher gemacht haben, dass sie eigentlich andere Unternehmen beauftragt haben,
Marc: die Zulieferungen zu machen und einfach einen Anforderungskatalog formuliert
Marc: haben, so unser Auto, da muss ein Radio rein,
Marc: das, weiß ich nicht, die Parkdistanzkontrolle muss angezeigt werden und irgendwelche
Marc: Einstellungen, die Öltemperatur darfst du dir auch noch anzeigen, das war's.
Marc: Ich glaube, das wird auch schwieriger, das jetzt komplett auszulagern,
Marc: weil die Komplexität so groß ist, so viele Signale inzwischen in der Head-Unit
Marc: ankommen, verarbeitet und dargestellt werden sollen,
Marc: weil die Kunden es so wünschen oder die Hersteller glauben, dass die Kunden es so wünschen.
Marc: Und das dann auszulagern wird, glaube ich, auch schwieriger.
Marc: Also man ist so ein bisschen in so einer schwierigen Situation und da,
Marc: glaube ich, bringt Android schon viel mit, um einige Schmerzen wegzunehmen.
Marc: Aber dafür muss man es auch,
Marc: Ja, jetzt war einfach gesagt, dafür muss man es auch richtig machen oder möglichst
Marc: richtig machen, um diesen Benefit auch mitzunehmen.
Marc: Und ich glaube, da ist gerade noch viel zu lernen.
Marc: Und das ist zum einen wahrscheinlich auch dem geschuldet, dass es auf bestimmten
Marc: Ebenen braucht es einfach Expertinnen, von denen gibt es vielleicht auch nicht so viele.
Marc: Und das andere ist halt, was wir eben auch schon gesagt haben,
Marc: dass so ein bisschen die Fahrzeugentwicklung kollidiert da manchmal mit der agilen Softwarewelt.
Marc: Das führt auch zu Konflikten und zu Problemen.
Marc: Und das lässt sich wahrscheinlich auch nicht so einfach technisch auflösen.
Wolfgang: Steffen, wie sieht es bei dir aus?
Steffen: Ja, ich glaube einfach, dass die Hersteller, also in meiner Vorstellung,
Steffen: dass die Hersteller schon auch so die Benefits vom Automotive-US sehen und was
Steffen: halt so Wartbarkeit und das zyklische Updates liefern, das Betriebssystem,
Steffen: ganz klar, Punktosicherheit hat man schon erwähnt,
Steffen: dass das quasi gut maintainbar ist und weiterentwickelbar ist und dass man auch
Steffen: Komponenten, die man für eine Fahrzeugklasse in der Vergangenheit,
Steffen: auch für Fahrzeugklassen in der Zukunft sicherlich übernehmen kann,
Steffen: weil das halt einfach dieses gleiche Ökosystem ist.
Steffen: Was ich aber auch schwierig sehe, ist, dass es da überhaupt so eine Vereinheitlichung
Steffen: gibt zwischen den Herstellern, weil sie halt einfach alle ihre Unique-Selling-Points haben.
Steffen: Und da könnte ich mir vorstellen, es ist super schwer, da irgendwie auf eine Schiene zu kommen.
Wolfgang: Das heißt, es wird aber auf jeden Fall spannend bleiben im Bereich Android Automotive.
Steffen: Auf jeden Fall.
Wolfgang: Ich fand es super interessant. Ich habe viel gelernt. Ich werde mit dem Wissen
Wolfgang: natürlich auch angeben im privaten Bereich, wenn mich jemand auf Android Automotive
Wolfgang: anspricht, was hoffentlich bald passiert.
Wolfgang: Spaß beiseite, ich fand es echt sehr interessant den Einblick zu haben,
Wolfgang: denn für mich war das bisher so ein Thema, wo ich gar keine Ahnung von hatte.
Wolfgang: Also mir war das gar nicht bewusst, dass das so eine Entwicklung genommen hat
Wolfgang: die letzten Jahre und dass das jetzt bei vielen Herstellern auch schon zum Einsatz ist.
Wolfgang: Ich dachte für mich ehrlich gesagt immer noch, dass da viele Hersteller ihr
Wolfgang: eigenes Süppchen kochen und jeder Hersteller so sein eigenes Betriebssystem
Wolfgang: hat, denn man sieht es den Fahrzeugen ja nicht an, wenn man einsteigt, was da drauf läuft.
Wolfgang: Das sieht immer so sehr fahrzeugspezifisch aus, mit dem modernsten Design der
Wolfgang: 2000er Jahre oftmals und dass da wirklich jetzt dann auch schon oft Android dahinter schlummert,
Wolfgang: wusste ich nicht, aber wenn man darüber nachdenkt, ist es sehr naheliegend, finde ich.
Wolfgang: Also vielen Dank für eure Zeit und vielen Dank für die ganzen erhellenden Momente
Wolfgang: und ja, vielen Dank, dass ihr euer Fachwissen heute geteilt habt.
Steffen: Danke für die Einladung.
Marc: Vielen Dank, Dankeschön.
Voiceover: Das war das Gespräch mit Marc, Sven und Steffen. Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat.
Voiceover: Wenn ihr Feedback habt, dann erreicht ihr mich per E-Mail unter podcast.innovex.de.
Voiceover: Wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und eine gute Zeit.
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