Corporate Agile

Shownotes

In dieser Folge spricht Wolfgang Schoch mit seinem Kollegen Dennis van der Meijden über das Thema Corporate Agile. Also darum, wie man in großen Unternehmen mit agilen Methoden arbeiten kann. Denn wenn bereits gewachsene Strukturen bestehen, kann die Einführung von einer agilen Herangehensweise herausfordernd sein.

Dennis hat mit diesem Thema Erfahrung und in unserem Gespräch unterhalten wir uns darüber, warum es sich trotz aller Mühen lohnt und worauf man achten sollte.

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Voiceover: Hallo und herzlich willkommen bei Digital Future, dem Podcast zur Technologie

Voiceover: und Unternehmenskultur.

Voiceover: Mein Name ist Wolfgang Schoch und ich bin Agile Coach bei Inovex.

Voiceover: Ich habe aber auch schon ein paar andere Sachen gemacht und so die IT-Branche

Voiceover: aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt.

Voiceover: Zum Beispiel als Softwareentwickler, als Experte für Suchtechnologie oder im Vertrieb.

Voiceover: Ich freue mich, euch in jeder Folge des Podcasts eine Kollegin oder einen Kollegen

Voiceover: vorzustellen und mich mit ihr oder ihm über das jeweilige Fachgebiet zu unterhalten.

Voiceover: So bekommt ihr einen Einblick in unseren technologischen und unternehmenskulturellen Alltag.

Voiceover: In der heutigen Folge spreche ich mit meinem Kollegen Dennis van der Meyden

Voiceover: über das Thema Corporate Agile, also darüber, wie man in großen Unternehmen

Voiceover: mit agilen Methoden arbeiten kann,

Voiceover: denn wenn es bereits gewachsene Strukturen gibt, dann kann die Einführung eines

Voiceover: agilen Ansatzes eine Herausforderung sein.

Voiceover: Dennis hat Erfahrung mit diesem Thema und in unserem Gespräch sprechen wir darüber,

Voiceover: warum es sich trotzdem lohnt und worauf man achten sollte.

Voiceover: Ich wünsche euch jetzt viel Spaß beim Zuhören.

Wolfgang: Hallo Dennis, schön, dass du heute da bist. Ich freue mich aufs Gespräch mit dir.

Wolfgang: Ich freue mich natürlich auch, dass du hier vor Ort in Karlsruhe bist und dass

Wolfgang: wir uns gegenüber sitzen.

Wolfgang: Das macht so ein Gespräch ja immer angenehmer. Ich freue mich auf das Thema.

Wolfgang: Aber bevor wir uns mit dem Thema beschäftigen, würde ich mich freuen,

Wolfgang: wenn du dich eben mal kurz vorstellst.

Wolfgang: Dennis, wer bist du, woher kommst du und was machst du denn so den lieben langen Tag bei InnoVEX?

Gast: Wer bin ich? Ich bin Dennis, ich bin der Niederländer bei InnoVEX und wohne

Gast: seit 2014 jetzt in Deutschland.

Gast: Ich bin tatsächlich von den Niederlanden umgezogen nach Deutschland.

Gast: Lustigerweise, es gibt einige InnoVEX-Kollegen, die haben genau das Umgekehrte

Gast: gemacht, die arbeiten jetzt aus den Niederlanden.

Gast: Ich arbeite jetzt seit 2016 für InnoVEX, habe InnoVEX mal kennengelernt.

Gast: Wie schon gesagt, 2014 bin ich nach Deutschland umgezogen.

Gast: Bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatte ich die Möglichkeit,

Gast: mit einigen Kollegen schon mal zu arbeiten.

Gast: Und ja, das hat mich ziemlich begeistert. Endlich mal wieder.

Gast: Ja, wie kann man das am besten sagen? Du brauchst nur einen halben Satz.

Gast: Wenn du mit jemandem redest, dann weißt du genau, was du erwarten kannst und

Gast: die Qualität ist einfach super.

Gast: Und dann wusste ich schon, okay, ich möchte sehr gerne Innovex besser kennenlernen.

Gast: Da war ich auf Meetups, habe so ein bisschen mehr von Innovex mitbekommen und

Gast: seit 2016 dann tatsächlich bei Innovex.

Gast: Am Anfang mal wieder zurück in die Technik, weil ich irgendwann im Management reingerutscht war.

Gast: Ich war ursprünglich System Engineering, so Linux, Unix.

Wolfgang: Sowas passiert ja einfach. Man ist eben noch Systems Engineer und schwuppdiwupp

Wolfgang: rutscht man rein und ist im Management.

Gast: Ja, man fängt erst an mit der ersten Frage, möchtest du Teamlead werden?

Gast: Okay, das hört sich spannend an. Und dann bist du ständig in Terminen und hast

Gast: weniger Zeit zu programmieren oder zu arbeiten. Dann musst du das delegieren.

Gast: Und irgendwann bist du nur noch in Terminen und hast du Personalverantwortung.

Gast: Und bei mir war das so schlimm, ich habe wirklich die Technik vermisst und dann

Gast: habe ich dann auch so Innovex gesagt, ich möchte gerne, wenn ich so Innovex

Gast: gehe, nochmal ein Jahr Technik, etwas Technisches machen.

Gast: Das habe ich dann auch gemacht, habe dann auch nach einem Jahr festgestellt,

Gast: dass es Kollegen gibt, die ziemlich fitter sind wie ich,

Gast: war ja auch 20 Jahre jünger, ich meine, in zehn Tagen werde ich 50 und dann

Gast: wusste ich, okay, ich werde jetzt mal das machen, was mir am meisten Spaß macht

Gast: und das ist mit Menschen arbeiten.

Gast: Und da gibt es ein sehr schönes graues Gebiet von Projektmanagement bis zur Coaching.

Gast: Einfach mit Menschen arbeiten. Und ja, das mache ich seit jetzt, seit 2017.

Gast: Vorher natürlich ja, aber in der Zeit 2017. Und habe dann in einer Corporate-Umgebung

Gast: natürlich schon einiges erlebt.

Gast: Und deswegen war ich auch sehr gespannt auf diesen Podcast und ich bin auch

Gast: sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, dieses Thema mal richtig anzugehen gemeinsam.

Wolfgang: Ja, da freue ich mich auch drauf, weil gerade so dieses Thema,

Wolfgang: hey, wie kann man denn Agilität in größere Unternehmen reintragen,

Wolfgang: wie kann Agilität da funktionieren, das ist halt ein Dauerbrenner.

Wolfgang: Also zum einen gab es auch hier im Podcast immer wieder mal Gespräche zu diesem

Wolfgang: Themenkomplex und ich glaube, da gibt es einfach unglaublich viele Facetten

Wolfgang: und ich glaube auch persönlich,

Wolfgang: dass es total spannend ist, sich die einzelnen Facetten anzuschauen,

Wolfgang: weil man dadurch einfach ein viel vollständigeres Bild bekommt.

Wolfgang: Zum anderen ist es aber auch so, dass ich in den vielen,

Wolfgang: vielen Jahren, in denen ich jetzt schon arbeite, auch viele Projekte in großen

Wolfgang: Unternehmen hatte und da gab es einige Projekte,

Wolfgang: wo so dieses ganze agile Thema und Scrum und so weiter ganz gut funktioniert hat.

Wolfgang: Es gab aber auch einige Projekte, wo es gar nicht funktioniert hat aus unterschiedlichsten

Wolfgang: Gründen und ich glaube, da können wir ein bisschen drauf eingehen.

Wolfgang: Dennis, eine Sache finde ich noch spannend.

Wolfgang: Du hast ja gerade gesagt, in zehn Tagen wirst du 50 und bei mir dauert es noch ein bisschen länger.

Wolfgang: Aber du machst ja gerade auch noch eine Weiterbildung und zwar nicht nur irgendeine

Wolfgang: kleine Weiterbildung, sondern du hast gerade noch ein MBA-Studium laufen und ich glaube,

Wolfgang: nächstes Jahr bist du fertig und deine Motivation kommt ja auch ein bisschen aus der Richtung,

Wolfgang: dass du Kunden besser verstehen möchtest und dass du vielleicht ein bisschen

Wolfgang: besser auf Kunden zugehen kannst.

Gast: Ja, genau. Mein MBA. Da muss ich natürlich

Gast: auch dazu sagen, das ist so ein Dualstudium, das ist so nebenbei.

Gast: Das habe ich vorher auch gemacht.

Gast: Ich glaube, ich gehe davon aus, dass ich nicht der Einzige bin.

Gast: Denn Schule war mir damals langweilig, irgendwann Arbeiten.

Gast: Dann hast du gesehen, naja, diejenigen, die tatsächlich mit einem Diplom reingehen,

Gast: die haben viel mehr Möglichkeiten.

Gast: Dann habe ich nochmal Informatik studiert in Amsterdam, so ein Dualstudium.

Gast: Und das waren dann zwei Abende in der Woche, war ich dann tatsächlich vor Ort

Gast: in der Klasse sozusagen.

Gast: So, dieses Konzept war mir schon mal bekannt. Aber das war schon ein langer

Gast: Her. Jetzt bin ich natürlich auch 49.

Gast: Man merkt, es wird immer etwas schwieriger.

Gast: Vorteil ist, das Thema interessiert mich sehr. Ich mache jetzt ein MBA und bin nächstes Jahr fertig.

Gast: Ich werde ein Thesis schreiben über, oder ich werde ein Visibility Study machen,

Gast: auf wie InnoVex funktioniert.

Gast: Vielleicht mehr mit Strategic Management Consulting machen sollen, können.

Gast: Und das hat folgende Gründe.

Gast: Meistens war ich bei Unternehmen, bei Kunden unterwegs und auf Bereichebene

Gast: konnten wir ziemlich viel ändern.

Gast: Problem war aber, dass andere Bereiche nicht so ganz agil waren und es sehr

Gast: schwierig war, diese Bereiche natürlich auch mitzunehmen.

Gast: Und genau die Entscheider zu treffen, um tatsächlich einen Austausch haben zu

Gast: können, zu erklären, dass man mehr braucht wie nur, ja, wir machen hier agil

Gast: und wir machen dort kein agil, das hat mich dazu gebracht, dass ich diese MBA machen möchte,

Gast: damit ich sozusagen die C-Level-Sprache verstehe.

Gast: Weil ich habe jetzt natürlich auch viel mit Finanzen zu tun gehabt,

Gast: so Corporate Finance und solche Themen.

Gast: Und ich hoffe, dass ich mit meinem MBA dann ein vorwärtiger Ansprechpartner

Gast: sein kann für Sealeft, damit ich dann auch die Möglichkeit habe,

Gast: Agilität in Corporate Environments richtig voranzutreiben.

Wolfgang: Das klingt auf jeden Fall super spannend, Dennis. Und ich merke mir das schon

Wolfgang: mal direkt vor, dass wir uns da vielleicht mal in ein, zwei Jahren nochmal drüber unterhalten.

Wolfgang: Denn mich würde natürlich interessieren, wie läuft es denn dann?

Wolfgang: Heute haben wir aber ein anderes Thema. Wir haben es, glaube ich,

Wolfgang: auch schon mal ganz kurz angeteasert. Corporate Agile.

Wolfgang: Und da gibt es natürlich, das hatte ich ja gerade schon gesagt, super viele Facetten.

Wolfgang: Was ich total spannend finde in den ganzen Facetten und wo ich hoffe,

Wolfgang: dass du mir vielleicht ein paar neue Impulse geben kannst, ist,

Wolfgang: wo sind denn die großen Probleme.

Wolfgang: Wenn wir jetzt wirklich in größeren Unternehmen Agilität reintragen wollen?

Wolfgang: Denn ich kenne so kleine Teams, in denen das gut funktioniert und ich hatte

Wolfgang: das große Glück, dass ich auch schon in einigen so kleinen Teams unterwegs war

Wolfgang: und es hat total viel Spaß gemacht.

Wolfgang: Also ich sage mal so Bilderbuch Agile, kleines Team,

Wolfgang: die Leute sind motiviert, du hast einen Product Owner, der motiviert ist und

Wolfgang: der Zeit hat, seine Aufgabe oder seine Rolle auch wahrzunehmen und du hast keine Störung von außen.

Wolfgang: Und du hast es nicht übermäßig viele Meetings, die jetzt eigentlich gar nicht

Wolfgang: so wichtig sind oder vielleicht so wichtig sind für den Alltag hier im Team.

Wolfgang: Und was ich noch super spannend finde, ist, du hast auch keine Leute im Team,

Wolfgang: die sich darüber beschweren, dass sie in Anführungszeichen keine Zeit zum Arbeiten haben.

Wolfgang: Und ich habe ja früher auch viel entwickelt, ich habe als Entwickler gearbeitet

Wolfgang: lange und für mich war es immer so, ich habe halt Bock gehabt zu entwickeln,

Wolfgang: das hat mir mega Spaß gemacht und jetzt in irgendwelchen Meetings mit irgendwelchen

Wolfgang: Fachabteilungen zu sitzen,

Wolfgang: das fand ich ehrlich gesagt immer so ein bisschen langweilig und oftmals war

Wolfgang: es bei mir früher auch so, dass dann mein Tag halt auch so super fragmentiert war.

Wolfgang: Hey, ich habe morgens eine Stunde Zeit, dann ist ein kleines Meeting.

Wolfgang: Dann ist eine Dreiviertelstunde Zeit und da hatte ich so unter dem Strich vielleicht

Wolfgang: schon fünf Stunden am Tag, in denen ich entwickeln konnte,

Wolfgang: aber die waren halt nicht am Stück, sondern das waren so kleine Slices mit immer

Wolfgang: so 45 Minuten und ganz ehrlich unter uns, von den fünf Stunden war ich dann

Wolfgang: vielleicht zwei Stunden produktiv, weil die anderen drei Stunden habe ich halt

Wolfgang: irgendwie für Context-Twitches oder so gebraucht und das war,

Wolfgang: ziemlich demotivierend, ehrlich gesagt.

Gast: Ja, genau. Ich fand eine Aussage von einem Kollegen, jetzt leider Ex-Kollege,

Gast: fand ich ziemlich treffend.

Gast: Und das war so, ja, mein Kalender sieht aus wie Swiss Cheese.

Gast: Überall gibt es Löcher und ich kann eigentlich an einem Stück nicht arbeiten.

Gast: Und lass uns das Thema sehr locker angehen.

Wolfgang: Gerne.

Gast: Du hast gerade gesagt, so ja, kleine Teams, da funktioniert das.

Gast: Also Start-ups, wir haben die Möglichkeit, richtig voranzukommen.

Gast: Das ist bei Corporate-Unternehmen natürlich sehr viel schwieriger,

Gast: weil du so viele Abstimmungen hast.

Gast: Und die Abstimmungen hast du entweder in deinem eigenen Bereich,

Gast: wo es sehr agil ist, aber natürlich auch mit Bereichen, wo es entweder nicht

Gast: so agil oder gar nicht agil ist.

Gast: Und du hast nicht nur deine agilen Planungen, wie kann ich das am besten sagen?

Wolfgang: Ja, deine Rahmenbedingungen sind ja einfach nicht ideal. Also wenn ich jetzt

Wolfgang: nur, also meine Rolle vielleicht als Scrum Master was planen möchte und mich

Wolfgang: jetzt nur mit meinem PO abstimmen muss, ist das ja easy.

Wolfgang: Aber wenn mein Rahmenwerk vorgibt, dass die eine Fachabteilung hat nur Montagvormittagszeit,

Wolfgang: um irgendwelche Fragen zu beantworten, die nächste Dienstagnachmittags,

Wolfgang: dann habe ich vielleicht noch einen Manager,

Wolfgang: der möchte immer mittwochs ein Status-Meeting haben, wo er genau wissen möchte,

Wolfgang: wie ist die Velocity und vom Team vielleicht noch irgendwie eine Auskunft haben möchte.

Wolfgang: Und wenn ich das so als Rahmen bekomme und dann so die Aufgabe habe,

Wolfgang: okay, schau mal, wo kannst du jetzt noch irgendwie ein bisschen agil sein?

Wolfgang: Dann ist es, wenn man es ganz freundlich formuliert, ein Kompromiss.

Gast: Ja, ich war gerade auf der Suche nach einem Wort, aber du hast sozusagen deine

Gast: Agile Ceremonies und alles gut.

Gast: Damit kannst du tatsächlich auch deine Agilität richtig angehen.

Gast: Problem ist aber, dass du auch sehr viele Abstimmungstermine brauchst mit anderen Leuten.

Gast: Und wenn die total nicht agil sind, dann wirst du natürlich eingeladen.

Gast: Dann kommt das komplette Team, wird mehrmals in der Woche Mehrmals in einem

Gast: Monat mussten die zusammenkommen, dann bekommen die wieder etwas mit und gehen wieder weg.

Gast: Und das ist ein sehr großes Problem.

Gast: Eine interessante Lösung wäre, und das sieht man auch immer mehr und mehr,

Gast: das Aufsetzen von entweder Chapters, wenn du im eigenen Bereich noch dich verbessern

Gast: möchtest, Aber auch wenn du wirklich größer denkst und wirklich so gilt,

Gast: du hast bestimmte Themen, wo Leute sich interessieren und lass die sich mal

Gast: miteinander austauschen.

Gast: Und so langsam kannst du dann mehr und mehr agil werden.

Gast: Aber es geht am Ende darum, und das hast du auch sehr gut formuliert,

Gast: viele Personen sagen ja, agile ist einfach, agile ist that, warum ist agile

Gast: that? Ja, ja, ich habe keine Zeit zur Arbeit.

Gast: Das Einzige, was ich mache, ich bin nur noch in Terminen unterwegs.

Wolfgang: Ich höre das total oft. Also ich höre das manchmal mit einem Augenzwinkern,

Wolfgang: aber ich höre das auch oft von Leuten, die das total ernst meinen,

Wolfgang: die einfach sagen, ja, ich habe keine Zeit zur Arbeit.

Wolfgang: Und es ist halt echt demotivierend, dass ich am Ende der Woche irgendwie total

Wolfgang: wenig geschafft habe, aber dafür 25 Stunden in Meetings war.

Wolfgang: Denn Google Kalender zeigt dir ja aktuell oder seit einiger Zeit schon an,

Wolfgang: wie viele Stunden Meetings hast du pro Woche.

Wolfgang: Und ich finde das teilweise echt gruselig. Also ich habe schon in manchen Wochen

Wolfgang: da mindestens eine 2 vorne dran.

Wolfgang: Und ja, das ist einfach total viel Zeit.

Gast: Ja, wie mehr...

Gast: Wie viele Abhängigkeiten man hat, wie viele Termine man hat.

Gast: Und deswegen, das kann man natürlich insofern ändern, wie ich gerade schon gesagt

Gast: habe, mit Chapters und mit Guild zum Beispiel, so diese Austauschmöglichkeiten.

Wolfgang: Kannst du das ganz kurz vielleicht mal erklären für alle Leute,

Wolfgang: die jetzt die beiden Begriffe nicht kennen?

Wolfgang: Kannst du vielleicht Chapter und Guild ganz kurz erklären, was sich dahinter verbirgt?

Gast: Super einfach. Du hast jemanden im Team, der sich interessiert in dem Thema.

Gast: Alles gut. Gut, du hast jemanden in einem anderen Team, die sich in genau das

Gast: gleiche Thema interessiert.

Wolfgang: Perfect Match.

Gast: Genau, lass die mal zusammenkommen und lass die mal gemeinsam schauen,

Gast: wie können wir die Sachen verbessern.

Gast: Dann hast du nicht nur Blick auf dein eigenes Team, aber du verstehst auch Änderungen

Gast: für andere Teams, andere Bereiche, für irgendwann das komplette Unternehmen.

Gast: Und du kannst dann auch tatsächlich Lösungen vortragen, um zu sagen,

Gast: okay, das ist die Richtung, wo wir hingehen wollen.

Gast: Und das bietet natürlich Mehrwert. Du hast auch eine Ausstausmöglichkeit von,

Gast: hey, ich habe jetzt hier ein Problem.

Gast: Wie können wir das angehen? Du hast sozusagen Subject Matter Experts,

Gast: die zusammenkommen und sich gemeinsam bestimmte Themen anschauen.

Gast: Du hast dann vielleicht auch die Möglichkeit, dass die Gruppe von Personen aus auch,

Gast: wie sagt man das, entscheidungsfähig sind, dass sie sagen, gut,

Gast: lass uns jetzt gemeinsam entscheiden.

Gast: Das ist der Standard, den wir einsetzen wollen. Hier gibt es sozusagen diese.

Wolfgang: Okay, das heißt, ich habe vielleicht in einem riesengroßen Unternehmen,

Wolfgang: ich habe 50 Teams, die irgendwie an verschiedenen Dingen arbeiten.

Wolfgang: Und es gibt in vielen Teams vielleicht eine Person, die sich total für Datenbanken interessiert.

Wolfgang: Und wenn sich die ganzen Datenbankleute zusammensetzen und darüber sprechen,

Wolfgang: macht es wahrscheinlich Sinn und dann können die vielleicht auch solche Dinge

Wolfgang: entscheiden oder Entscheidungsvorlagen erarbeiten,

Wolfgang: wie lohnt sich ein Upgrade auf eine neue Version oder lohnt sich vielleicht

Wolfgang: auch eine Migration auf eine ganz andere Datenbanktechnologie, weil die besser ist.

Wolfgang: Und wenn ich jetzt als Frontend-Experte in meinem Team bin, habe ich vielleicht

Wolfgang: keine Ahnung oder kein Interesse an Datenbanken, kann da gar nicht so mitsprechen. Ist das sowas ungefähr?

Gast: Ja, aber es muss nicht gepusht werden aus dem Unternehmen. Das ist sehr wichtig.

Gast: Ich meine, das Unternehmen muss nicht sagen, gut, wir bauen uns mal verschiedene Chapters oder Gilds.

Gast: Wir machen zum Beispiel ein Gild, wie du gerade gesagt hast,

Gast: Datenbanken zum Beispiel.

Gast: Und wir sagen Person A und Person B und vielleicht da noch Person C,

Gast: die holen wir zusammen und du hast mal, lass die mal gemeinsam reden.

Wolfgang: Wir machen Regeltermine, immer Montagnachmittag. Zum Beispiel,

Wolfgang: aber das funktioniert nicht.

Gast: Es gibt keine Leidenschaft. So etwas muss aufgesetzt werden,

Gast: weil du ein bestimmtes Schmerz hast.

Gast: Du hast ein Schmerz, ich kann mich nicht austauschen, wir gehen in die falsche

Gast: Richtung, dann macht es tatsächlich Sinn.

Wolfgang: Okay, und Chapter und Guild, ist das dasselbe? Sind es bloß unterschiedliche Begriffe?

Gast: Ein Chapter ist sozusagen fokussiert auf ein eigenes Bereich und ein Guild ist

Gast: sozusagen bereichübergreifend.

Gast: Die Begriffe sind ähnlich.

Gast: Ein Chapter wird benutzt, wenn du tatsächlich innerhalb eines kleinen Ökosystems

Gast: bist und ein Guild ist sozusagen, wenn du mit mehreren Bereichen,

Gast: concern-wide zum Beispiel...

Wolfgang: Okay, okay, verstanden. Ja, macht Sinn natürlich. Okay, wenn wir jetzt aber

Wolfgang: zurückgehen zu unserem ursprünglichen, in Anführungszeichen, Problem.

Wolfgang: Ich habe mein kleines Team, in dem es gut funktioniert. Ich habe dann vielleicht

Wolfgang: mein Team in einer größeren Firma, wo es nicht mehr so gut funktioniert,

Wolfgang: weil ich mich abstimmen muss mit anderen Teams, mit anderen Abteilungen,

Wolfgang: mit anderen Personen, die halt außerhalb von meinem Team sind.

Wolfgang: Und ich, dass es vielleicht als Agile-Coach gar nicht beeinflussen kann,

Wolfgang: denn wenn ich vielleicht zu einer anderen Abteilung gehe und dann sage, okay Leute,

Wolfgang: könntet ihr nicht vielleicht Montagnachmittag, dann haben wir halt Montag unseren

Wolfgang: Meeting-Day, wo wir halt ganz viele Meetings haben, dafür können die Leute dann

Wolfgang: Dienstag, Mittwoch in Ruhe entwickeln und haben keine Meetings.

Wolfgang: Ja, dann kann ich mir vorstellen, dass dann vielleicht irgendjemand aus der

Wolfgang: Abteilung dann sagt, nö. Ja.

Gast: Ja, du hast gerade gesagt, so kleine Teams funktionieren.

Gast: Die kleinen Teams verstehen auch, warum sie es tun.

Gast: Dann komme ich mal zur Age of Agile. Das ist ein interessantes Buch von Stephen

Gast: Denning, was ich vor einiger Woche gelesen habe.

Gast: Und Stephen Denning redet eigentlich über drei Laws. So, du hast Love the Small

Gast: Team, du hast Love the Customer. So, jetzt mal haken daran.

Gast: Die beiden hast du gerade auch erwähnt, alles gut. Gut, wir reden jetzt über

Gast: Corporate Agile und dann kommen wir eigentlich zur dritten Teil,

Gast: und das ist die Law of the Network.

Gast: Die erste bei den Laws haben wir seit Anfang von, sozusagen,

Gast: agiles Arbeiten. Diese ganze Welle und the new way of working haben wir schon mal gemacht.

Gast: Erst angefangen mit kleinen Teams, irgendwann herausgefunden,

Gast: wer vielleicht sind, wo wir natürlich dann auch verstehen, was der Kunde tatsächlich möchte.

Wolfgang: Oh ja. Genau.

Gast: Und jetzt kommen wir eigentlich zu dieser dritten Law und das ist so the law of the network.

Gast: Und das bedeutet konkret, dass die kleinen Teams kein Teil sind von Unternehmen,

Gast: aber dass die Teams das Unternehmen sind.

Gast: Und das ist ein komplett neues Mindset für das Unternehmen.

Gast: Und dann kommen wir Richtung sozusagen Themen,

Gast: dass man den Entscheidungskreis, den Entscheiderskreis, so C-Level,

Gast: auch erklären muss, dass es auch eine Leidenschaft ist, dass die wirklich wahr,

Gast: das nicht wie ein Projekt betrachten muss, von wir holen mal externe Beratung

Gast: rein, Die sagen mal nach einer Woche oder zwei, jetzt seid ihr agil,

Gast: wir haben auch Zertifizierungen durchgeführt, die begleiten das nach einem halben

Gast: Jahr oder Jahr und gehen dann wieder weg.

Wolfgang: Ja, aber Dennis, mal unter uns, wenn ich solche Teams habe und ich habe mir

Wolfgang: tolle Leute angestellt, die fachlich brutal gut sind, dann muss das doch ausreichen,

Wolfgang: dass am Schluss was Gutes rauskommt.

Wolfgang: Muss ich jetzt wirklich die Zeit investieren, dass jeder auch alles versteht,

Wolfgang: dass jeder die ganze Unternehmensstrategie, Produktstrategie versteht?

Wolfgang: Muss ich jetzt wirklich so viel investieren, dass bei allen Leuten die Motivation

Wolfgang: groß ist, dass die Leute bei mir arbeiten dürfen?

Wolfgang: Sollte doch Motivation genug sein, dass es funktioniert oder etwa nicht?

Gast: Ja, aber der wichtigste Teil ist und ich weiß nicht, wie es bei dir ist,

Gast: aber ich habe es schon oft genug erlebt bei Teams.

Gast: Ja, warum machen wir es eigentlich?

Gast: Welcher Teil sind wir von dieser großen Kette?

Gast: Und das ist eigentlich die Hauptfrage, die beantwortet werden soll,

Gast: dass die Teams verstehen, welche Mehrwert liefern, welche Value liefern wir

Gast: und was ist unser Teil in dieser kompletten Kette, sozusagen diese Customer Journey zum Beispiel.

Gast: Und wenn die Frage beantwortet wird, dann kann man natürlich auch viel besser seine Arbeit machen.

Gast: Dann weiß man, okay, wir wissen, was zu tun ist. Das ist unser Mehrwert und

Gast: wir wissen auch, auch wenn wir das nicht liefern, welche Personen außerhalb

Gast: unserer Teams wir hier reinholen sollen.

Gast: Aber es ist schon mal bekannt, bei diesen Teams, bei diesen Personen,

Gast: warum wir es eigentlich machen.

Wolfgang: Absolut. Also man hat es natürlich jetzt nicht gesehen, was ein Podcast ist.

Wolfgang: Ich habe natürlich gerade auch gelacht, als ich das gesagt habe.

Wolfgang: Ich sehe das zu 100 Prozent zu. Also zu wissen, warum ich eigentlich tue,

Wolfgang: was ich tue, ist für mich essentiell, um motiviert zu sein.

Wolfgang: Und es geht nicht nur darum für mich, dass ich mich damit vielleicht besser

Wolfgang: fühle oder dass ich vielleicht irgendwo einen Sinn in meiner Arbeit sehe,

Wolfgang: es ist ja auch für das Produkt oder für das Arbeitsresultat an sich total gut,

Wolfgang: denn wenn ich weiß, was das große Ziel ist, wenn ich weiß, was die Strategie

Wolfgang: ist, dann mache ich meine Arbeit vielleicht auch ganz anders.

Wolfgang: Wenn ich weiß, okay, was möchten wir übermorgen machen oder was möchten wir

Wolfgang: vielleicht in einem halben Jahr machen,

Wolfgang: was gibt es da für Ideen, wenn ich das alles schon weiß und im Hinterkopf habe,

Wolfgang: beeinflusst es natürlich meine heutige Arbeit, dann verbaue ich mir vielleicht

Wolfgang: nicht irgendeinen Weg, sondern wenn ich irgendwann am Punkt bin, wo ich denke,

Wolfgang: okay, ich könnte es jetzt vielleicht einfach machen, aber warte mal,

Wolfgang: wir haben doch eigentlich diese Vision oder diese Idee, dass wir noch XY machen,

Wolfgang: dann spreche ich jetzt mal mit dem Team drüber oder mit meinem PO drüber so,

Wolfgang: hey, ist das noch aktuell?

Wolfgang: Guck mal, es gibt diese Implikationen, bla bla bla, muss man jetzt entscheiden, wie man weitermacht.

Wolfgang: Also ich finde das total wichtig, zu wissen, wo es hingeht und was so die Strategie

Wolfgang: ist, weil ich möchte mich ja nicht wie ein Code Monkey fühlen.

Gast: Nee, genau. Aber dann komme ich zurück auf was ich gerade gesagt habe,

Gast: ist, wenn das Unternehmen nicht agil ist und lass ich es deutlich formulieren.

Gast: Ich nehme mal jetzt Klaus Leopold, Flight Levels, einfach gesagt,

Gast: so der strategische Ebene, du hast die Mittelschicht, Portfolio Management und

Gast: du hast sozusagen die Unterstehungsschicht, so Operational,

Gast: so Strategic Technical Operational.

Gast: Du kannst auf bestimmter Ebene schon sehr agil sein.

Gast: Aber wenn das Unternehmen an sich nicht agil ist und die Teams nicht verstehen,

Gast: warum wir Sachen eigentlich machen, weil zum Beispiel C-Level ist gar nicht

Gast: agil, die sind nicht transparent in ...

Gast: Zu erklären, wo die Reise genau hingeht. Warum machen wir das eigentlich?

Gast: Ja, dann schaltet es natürlich. Und das ist auch genau ein Teil von Corporate Agility,

Gast: dass diese Leidenschaft muss entstehen, dass auch die Transparency,

Gast: diese Transparenz, muss nicht nur sozusagen in diesen Teams-Bereichen stattfinden,

Gast: aber auch auf einer höheren Ebene.

Gast: Und ich habe zum Beispiel Unternehmen gesehen, die das zum Beispiel mit OKRs

Gast: angegangen sind, Erstmal deutlich formulieren, wo die Reise hingeht,

Gast: das dann auch transparent machen.

Gast: Und dann hat man, kommen wir zurück auf was wir vorher besprochen haben,

Gast: dann haben die Teams, diese Teammitglieder haben dann auch die Idee,

Gast: ja jetzt weiß ich, warum ich etwas mache.

Wolfgang: Ja, das hängt natürlich ganz stark mit diesen ganzen Abstimmungen zusammen,

Wolfgang: denn wenn ich jetzt viele Abteilungen habe und ich viele Abstimmungen brauche,

Wolfgang: dann zeigt mir das ja auch, dass das Wissen ziemlich verteilt ist in meinem Unternehmen.

Wolfgang: Dass vielleicht gar nicht eine Abteilung so hundertprozentig weiß,

Wolfgang: wo die Reise hingeht, sondern vielleicht nur so eine Teilsicht auf irgendwas hat.

Wolfgang: Ist das ein Problem, wenn man jetzt so ein ganzes Unternehmen Richtung Agilität

Wolfgang: bringen möchte, dass vielleicht die vorhandenen Unternehmensstrukturen oder

Wolfgang: Strukturen im Sinne von Abteilungen etc.

Wolfgang: Vielleicht gar nicht dazu geeignet sind? Genau.

Gast: Ziemlich das Letzte. Du hast einen Bereich oder du hast ein Team.

Gast: Du hast einen Bereich, sind super agil, können Sachen machen.

Gast: Jetzt die Frage, die wir vorher natürlich gesagt haben, welcher Teil von das

Gast: Endprodukt sind wir eigentlich?

Gast: Und es kann sehr gut sein, dass Bereich X sehr agil einen bestimmten Anteil

Gast: hat an diesem Endprodukt, aber dass es Bereiche gibt,

Gast: die total nicht agil sind und auch hier zuständig sind.

Gast: Dann hast du einerseits einen Bereich, die sind super agil, arbeiten mit Sprints

Gast: oder eine agile Arbeitsweise, können tatsächlich auch ständig wieder Sachen

Gast: liefern, so Value Generation,

Gast: sind aber abhängig von Bereichen, die total nicht agil sind und einfach sagen,

Gast: ja, das machen wir in zwei Monaten.

Wolfgang: Ich muss jetzt gerade an eine Sache denken, Dennis, und zwar an Conway's Law.

Wolfgang: Conway's Law besagt ja, dass die Struktur oder auch die Komplexität von einem

Wolfgang: Unternehmen sich in der Struktur oder Komplexität seiner Produkte wiederfindet.

Wolfgang: Und so die einfache Erklärung dafür ist, ich habe ein Unternehmen und ich habe

Wolfgang: da zehn Abteilungen und die kommunizieren auf irgendeine Art und Weise schon

Wolfgang: immer, weil es eben so ist, weil es eben so gewachsen ist.

Wolfgang: Und wenn die jetzt alle gemeinsam was entwickeln müssen, dann stimmen die sich

Wolfgang: natürlich auf die ja althergebrachte Art ab und diese ganzen Schnittstellen,

Wolfgang: die findest du natürlich dann auch in deinem Produkt wieder.

Wolfgang: Die ganzen Komponenten lassen sich oftmals auf die verschiedenen Erteilungen

Wolfgang: mappen oder auf die verschiedenen Teams.

Wolfgang: Und das ist natürlich nicht immer der beste Weg, weil oftmals,

Wolfgang: wenn man jetzt so auf der grünen Wiese anfangen würde, vielleicht irgendwie

Wolfgang: ein System zu planen, würde man es anders machen, würde man vielleicht irgendwas

Wolfgang: gar nicht so aufsplitten, dass es eben so gemacht wird.

Wolfgang: Und was ich mich jetzt frage ist, wenn ich jetzt in einem Unternehmen mit Agilität

Wolfgang: anfange und ich habe dann jetzt wirklich geschafft,

Wolfgang: dass jede Abteilung auch agil geworden ist, aber dass die Kommunikation immer

Wolfgang: noch auf die althergebrachte Art und Weise funktioniert.

Wolfgang: Also ich habe immer noch meine zehn Teams oder meine zehn Abteilungen,

Wolfgang: die hatte ich vorher auch schon, aber jede Abteilung ist es agil,

Wolfgang: aber der Aufgabenbereich ist immer noch gleich.

Wolfgang: Abteilung A macht immer noch das gleiche wie früher, Abteilung B macht auch

Wolfgang: immer noch das gleiche wie früher.

Wolfgang: Habe ich dann als Unternehmen wirklich einen großen Mehrwert,

Wolfgang: wenn die Kommunikation immer noch so erfolgt, wie die vorher auch schon erfolgt ist?

Gast: Kurz Antwort, nein. Weil du arbeitest in Silos.

Gast: Und dann kommen wir zurück auf was wir vorher kurz angestoßen haben.

Gast: Ist das, wenn die Teams nicht verstehen, was der Mehrwert ist,

Gast: den sie tatsächlich liefern oder sehr stark abhängig sind von anderen Teams.

Gast: Es gibt keinen sauberen, reibungslosen Zusammenarbeit, dann läuft es einfach nicht.

Gast: Und dann brauchst du mehrere Abstimmungen natürlich, weil es läuft nicht.

Gast: Irgendwo in der Kette ist es nicht sauber. Was macht man dann?

Gast: Dann holt man Personen zusammen, man redet über Themen und versucht dann herauszufinden, wo alles liegt.

Gast: Und dann hat man mehr und mehr Termine, du hast weniger Zeit zu arbeiten, so fish your circle.

Wolfgang: Das heißt so der vielleicht naheliegende Gedanke, ich fange mal irgendwo an.

Wolfgang: Ich suche mir mal ein Team in meinem Unternehmen, wo motivierte Leute sind oder

Wolfgang: ich suche mir insgesamt motivierte Leute und mache aus denen ein neues Team

Wolfgang: und fange mit denen mal an, agil zu arbeiten.

Wolfgang: Um einfach mal Erfahrungen zu sammeln, um vielleicht auch in meinem Unternehmen

Wolfgang: so eine Art Leuchtturm-Agil-Projekt zu haben, in der Hoffnung,

Wolfgang: dass die anderen Teams und Abteilungen Lust bekommen, auch so zu werden.

Wolfgang: Also man geht ja gerne auch mal mit gutem Beispiel voran, vielleicht auch in

Wolfgang: der Hoffnung irgendwie ein Management davon überzeugen, dass der Value,

Wolfgang: der in diesem agilen Team erzeugt wird, besser wird oder steigt und dass die Leute motiviert sind,

Wolfgang: sodass man das vielleicht verbreitern kann, auf andere Teams ausweiten kann.

Wolfgang: Ist dann vielleicht gar nicht der richtige Weg, um ein ganzes Unternehmen digital zu transformieren?

Gast: Doch, doch, doch, doch, doch. Um ein komplettes Unternehmen zu ändern,

Gast: muss es eine neue Denkweise geben von Management, dass man ändern möchte oder

Gast: ändern muss eigentlich.

Gast: Und diese Showcases sind sehr gut, damit man dann auch beweisen kann, hier, es funktioniert.

Gast: Jetzt aber ist die Herausforderung, dass die Entscheiders sich auch richtig die Mühe gehen,

Gast: die müssen wirklich sich einsetzen,

Gast: um diese Änderungen durchzuführen.

Gast: Die sind sozusagen diejenigen, die das komplette Unternehmen mitnehmen.

Gast: Es ist nicht so, dass sie sagen, gut, Unternehmen, ihr seid jetzt agil,

Gast: die holen zum Beispiel eine externe Beratung rein.

Gast: Nein, die begleiten es. Das sind wirklich die Agile Leaders eigentlich,

Gast: also die Agile Evangelists.

Gast: Die zeigen auch wirklich, hey, da wollen wir hin. Nein, das ist die grüne Wiese

Gast: und alles, was nicht agil ist.

Gast: Das kämpfen die auch wirklich. Das bedeutet, es ist wirklich auch diese Leidenschaft, die mitkommt.

Gast: Wenn das nicht so ist, dann hast du in Unternehmen verschiedene Teams,

Gast: verschiedene Bereiche, die natürlich agil sind.

Gast: Es gibt Bereiche, die nicht agil sind und dann hast du keine Agilität,

Gast: weil du kannst nicht richtig planen, wann tatsächlich etwas geliefert wird.

Wolfgang: Aber das ist dann schon eine sehr, sehr große Hürde, über die man drüber springen muss.

Wolfgang: Denn ich kann mir vorstellen, jetzt als Manager im großen Unternehmen vielleicht

Wolfgang: so ein Projekt mal zu bewilligen oder vielleicht auch hier die Mittel bereitzustellen,

Wolfgang: dass ein Team hier seine Erfahrungen sammeln kann im Bereich Agilität.

Wolfgang: Und vielleicht auch, dass man sich externe Coaches holt, weil wenn du es nicht

Wolfgang: im Unternehmen hast, ist es glaube ich ganz gut, wenn man sich da auch Unterstützung holt.

Wolfgang: Das sehe ich nicht als so großes Problem an, sowas mal auszuprobieren in der

Wolfgang: Hoffnung, dass es gut wird und dass man da vielleicht profitieren kann.

Wolfgang: Aber jetzt als Manager oder als Managerin wirklich so ein Mindset zu entwickeln,

Wolfgang: dass man jetzt so eine komplette Firma umkrempelt, das ist ja schon ein riesengroßes Ding, oder?

Gast: Ja, du hast gerade mehrmals erwähnt, so Management, so Middle-Management-Schicht sozusagen.

Gast: Ja, wenn du natürlich Agilität reinbringen möchtest, dann möchtest du auch,

Gast: dass diese Teams auch die, was ist das deutsche Wort dafür,

Gast: die die Möglichkeit haben, Entscheidungen treffen zu können.

Gast: Und dann hast du ein Team, die möchtest du gerne Entscheidungen treffen lassen.

Gast: Dann hast du noch sozusagen diese Mittelschicht an Management.

Gast: Ja, und die verlieren natürlich ihre, wie sagt man das, ihre Autorität ein bisschen.

Gast: Und das ist auch natürlich ein Thema.

Gast: Wie geht man damit um? Und deswegen habe ich auch gesagt, da muss man wirklich

Gast: von ganz oben, muss man sagen, okay, das ist die Reise, wo wir hingehen.

Gast: Und das muss dann auch wirklich begleitet werden.

Gast: Und meistens, was wir vorher gesagt haben, meistens wird das entweder falsch

Gast: begleitet, die holen sich externe Beratung rein und sind dann irgendwann weg.

Gast: Und ich habe auch Unternehmen erlebt, die haben dann auch gesagt,

Gast: na ja, wir haben externe Beratung reingeholt.

Gast: Nach zwei Jahren haben wir sie wieder rausgeschmissen, weil es einfach nicht funktioniert.

Gast: Aber dann kam der Klick, so ein Hey, es hat nicht funktioniert, warum nicht?

Gast: Ah gut, lass uns jetzt gemeinsam das machen und dann würde es tatsächlich auch

Gast: langsam besser und besser und besser.

Wolfgang: Kennst du Beispiele von großen Unternehmen, die diesen Move geschafft haben?

Gast: Oh ja, es gibt einige Unternehmen, die haben das richtig gut gemacht. Ja.

Gast: Klassisches Beispiel. Klassisches Beispiel Spotify. Und am Anfang haben wir

Gast: natürlich geredet über Guilds und Chapters und sozusagen Austauschmöglichkeiten.

Gast: Aber am Ende ging es bei Spotify darum, es gibt kleine Teams,

Gast: die gemeinsam arbeiten.

Gast: So, die haben einen richtig guten Austausch und die haben die Autonomität und

Gast: auch die Autorität, um Sachen zu ändern und verstehen auch, wo sie sich befinden in dieser Kette.

Gast: Und das ist genau auch wieder, was Denning in seinen Age of Agile sagt,

Gast: so diese Law of the Network.

Gast: So das ist eigentlich der Schritt, wo wir jetzt sind. So wenn wir über Corporate

Gast: Agile reden, wir haben sozusagen the Law of the Small Team and the Law of the Customer.

Gast: Das kennen wir, darüber haben wir schon seit Jahren gesprochen.

Gast: Ja, wir haben kleine Teams, die haben eine bestimmte Weise, wie die arbeiten.

Gast: Die arbeiten adaptiv statt prädiktiv, so waterfall versus incremental.

Gast: Und the law of the customer ist, warum machen wir es eigentlich?

Gast: Kunde steht auf dem ersten Platz. Und das hat Peter Drucker in 1954 auch schon

Gast: gesagt. Es gibt nur einen Grund für ein Unternehmen und das ist,

Gast: um sozusagen den Kunden glücklich zu machen.

Gast: Lustigerweise sind wir jetzt sozusagen wieder zurück, dass wir auch verstehen,

Gast: warum machen wir es eigentlich.

Gast: Am Ende geht es jetzt darum, so the law of the network, und das ist sozusagen die nächste,

Gast: die letzte Welle, was Agilität angeht, von gut, wir haben gesehen,

Gast: es funktioniert, wir haben auch gesehen, es scheitert in Großunternehmen.

Gast: Und warum scheitert das?

Gast: Weil entweder die Teams oder das Unternehmen noch nicht so ganz agil ist und

Gast: man natürlich diese Agilität,

Gast: wirklich diese Agile Transformation von C-Level aus begleiten muss.

Gast: Übrigens, Frederic Lallou hat gesagt,

Gast: Geht davon aus, dass einige zuhören, so Reinventing Organizations.

Gast: Aber an sich ist die Idee dahinten, ist genauso wie in Age of Agile und auch

Gast: in anderer Literatur, die ich gelesen habe.

Gast: Es geht am Ende darum, du hast kleine Teams, die tatsächlich eine Autonomität haben.

Gast: Und wie Denning das damals gesagt hat, Small teams are not part of the organization.

Gast: The small teams are the organization. Und das ist, wo wir uns jetzt befinden.

Gast: Wie können wir dafür sorgen, dass sozusagen Agilität auch in Großunternehmen funktioniert?

Gast: Und wie du vorher gefragt hast, ja, es gibt Unternehmen, die haben es richtig gut gemacht.

Gast: Die sind auch gegen eine Mauer gerannt, was ich gerade so gesagt habe.

Gast: Die haben festgestellt, okay, okay, wir haben es sozusagen erst wie ein Projekt

Gast: betrachtet. Das hat einfach nicht funktioniert.

Gast: Es muss Leidenschaft geben. Man muss auch verstehen, warum machen wir das?

Gast: So die second law of the customer.

Gast: Welche Value generieren wir?

Gast: Es gibt Unternehmen, die das dann so gemacht haben. Gut,

Gast: lass uns mal Customer Journeys angehen und dafür sorgen, dass jeder Bereich,

Gast: jedes Team versteht, was ist unser Anteil an das,

Gast: was wir am Ende machen, um unsere Kunden glücklich zu machen.

Gast: Es gibt aber auch Unternehmen, ja, da läuft es einfach nicht.

Gast: Und interessanterweise gibt es meistens so die Unternehmen im produktiven Sektor.

Gast: Und das finde ich sehr, das wundert mich sehr.

Wolfgang: Warum denn?

Gast: Naja, die waren als erstes agil. So schauen wir an, Toyota ist ein schönes Beispiel.

Gast: Da hat man sozusagen diese Lean-Principle hat man dann eingeführt,

Gast: so Waste Removal oder so wie, jetzt muss ich es richtig sagen,

Gast: Tachioni, glaube ich, dass er heißt, hat gesagt,

Gast: Costs do not need to be calculated, Costs need to be removed.

Gast: Das bedeutet, es geht wirklich um Eliminieren von Waste.

Gast: Wenn wir zurückgehen zu den Jahren 80, die waren ziemlich agil eigentlich.

Gast: Die haben eine neue Denkweise gemacht.

Gast: Jetzt aber sind die, was ich in meiner eigenen Erfahrung mitbekommen habe,

Gast: da gibt es noch Optimierungsbedarf.

Gast: Aber, sorry, sehr kurz, weil alles mit Software zu tun hat, gehe ich davon aus,

Gast: dass auch hier diese Unternehmen, diese Schrittrichtung Agilität haben.

Gast: Irgendwann entweder machen müssen oder schon angegangen sind und jetzt auf die Reise sind.

Wolfgang: Ja, danke für deine kurze Erläuterung, Dennis.

Wolfgang: Aber ich muss nochmal nachhaken, weil du hast es gerade Spotify als Beispiel

Wolfgang: gebracht und Spotify hört man total oft als Beispiel.

Wolfgang: Für mich ist Spotify jetzt aber nicht so ein althergekommenes Großunternehmen,

Wolfgang: das irgendwann mal agil wurde. Also in meiner Vorstellung ist Spotify ja eher

Wolfgang: so ein junges oder jüngeres Tech-Unternehmen.

Wolfgang: Klar, dem auch schon einige Jahre jetzt auf dem Buckel, aber jetzt im Vergleich

Wolfgang: zu irgendwelchen großen Automobilherstellern etc.

Wolfgang: Sehe ich Spotify eher so als jüngeres und vielleicht auch moderneres Unternehmen.

Wolfgang: Und korrigiere mich bitte, falls ich das falsch irgendwie im Kopf habe.

Wolfgang: Ich glaube nicht, dass Spotify so ein sehr wasserfallartiges,

Wolfgang: traditionelles Unternehmen war, das dann irgendwann mal mit Scrum angefangen hat, oder?

Gast: Nee, da hast du 100% recht.

Wolfgang: Also kennst du ein Beispiel für irgendein traditionelles Unternehmen,

Wolfgang: vielleicht für irgendeinen alten deutschen DAX-Konzern oder so,

Wolfgang: der es geschafft hat, wirklich so eine agile Transformation durchzuleben?

Gast: Ja, ich bin Niederländer, so ich kann im Westen natürlich mit niederländischen Beispielen kommen.

Wolfgang: Sehr gerne.

Gast: Es gibt zwei Banken, zum Beispiel Rabobank und ING.

Gast: Jetzt muss ich hier aufpassen, weil ich glaube, die sind Teil Belgisch,

Gast: aber auch sozusagen niederländische Wurzeln.

Gast: So ING und Rabobank sind zwei riesengroße Banken, die tatsächlich auch zahlen.

Gast: Die Schrittrichtung Agilität gemacht haben.

Wolfgang: Weißt du da ein bisschen mehr drüber? Wie lange hat sowas gedauert, diese Reise?

Gast: Es ist nicht etwas, was man einfach umsetzt. Das bedeutet, du musst wirklich

Gast: mit einem Plan kommen, was wir vorher natürlich auch besprochen haben.

Gast: Es muss diese Leidenschaft geben aus C-Level.

Gast: Die Awareness muss kommen von, okay, die Weise, wie wir jetzt unser Geschäft

Gast: machen, machen wird uns irgendwann einfach unsere Kopf kosten, wenn ich das mal so sage.

Gast: Wir müssen jetzt ändern, um entweder unsere Wettbewerber,

Gast: oder unsere Kunden, um dafür zu sorgen, dass wir besser sind wie unsere Wettbewerber,

Gast: aber auch um unsere Kunden nicht zu verlieren. So, diese Awareness muss da sein.

Gast: Und dann, wenn das so ist, ja, dann geht man auf diese Reise.

Gast: Und das dauert sehr, sehr lange. Aber, wie schon gesagt, wenn es von ganz oben

Gast: kommt und das ganze Unternehmen versteht, warum wir es machen und wird auch

Gast: begleitet und mitgenommen,

Gast: dann wird es auch funktionieren.

Wolfgang: Ja, und wenn du sagst, dass wenn es von oben kommt, meinst du damit aber nicht,

Wolfgang: dass es von oben einfach durchgedrückt wird zur Arbeitsanweisung? Leute, ab 1.

Wolfgang: Sind wir jetzt alle agil, also bitte lest doch hier das mal durch und dann wird

Wolfgang: es hoffentlich auch genauso umgesetzt.

Gast: Nein, genau. Die stehen ganz vorne und die nehmen alle anderen mit.

Gast: Das bedeutet, die müssen auch agil sein. Und das ist meistens in Unternehmen,

Gast: dann merkt man, ist das einfach nicht so.

Gast: Dann fragt man zum Beispiel, was wir vorher besprochen haben.

Gast: Teams haben keine Ahnung, warum die eigentlich etwas tun und welcher Teil die

Gast: einfach sind von dem kompletten Produkt, von der kompletten Kette.

Gast: Und wenn es mal Transparenz gibt aus diesem strategischen Bereich,

Gast: so okay, was sind unsere strategischen Ziele?

Gast: Was wollen wir in den nächsten Jahren erreichen? Wie möchten wir das erreichen?

Gast: Wenn das schon mal transparent gemacht wird, dann hat man schon den ersten Schritt

Gast: erreicht und dann kommt man natürlich in Richtung von, okay,

Gast: wie wollen wir das machen?

Gast: Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und es hat sich schon gezeigt,

Gast: dass diese agile Arbeitsweise funktioniert. Funktioniert.

Gast: Gut, lass uns dann schauen, wie können wir dafür sorgen, dass wir gemeinsam agiler werden.

Gast: Und ja, es ist natürlich viel einfacher zu sagen, ja, okay, wir arbeiten mit

Gast: Software, das können wir tatsächlich so.

Gast: In diesem Kontext wissen wir, wie Agilität funktioniert.

Gast: Ich habe auch oft genug mitbekommen, dass man sagt, ja, wir haben hier nichts

Gast: mit Zufuhr zu tun. Wie können wir überhaupt agiler sein?

Gast: Meine Frau ist Sachbearbeiterin in der Buchhaltung und die sind total nicht agil.

Gast: Da gibt es so viele Schmerzen und ständig wieder komme ich mit Vorschlägen und

Gast: sage, naja, man kann es so und so machen.

Gast: Zum Beispiel, es gibt einen Grund, warum es Dailies gibt.

Gast: Nicht damit der Product Owner oder damit jemand versteht, okay,

Gast: das und das wird gemacht oder das kann ich erwarten. Nein, es geht um den Austausch.

Gast: Es geht darum, dass man gemeinsam zeigt, okay, wir haben ein Problem oder wir

Gast: haben tatsächlich ein Goal.

Gast: Das ist, wo wir hingehen wollen. lass uns wirklich schauen, wie wir gemeinsam dieses Goal erreichen.

Gast: Und das ist bei meiner Frau zum Beispiel ein sehr großes Problem.

Gast: Die steht dann alleine, die hat dann verschiedene Aufgaben und kommt alleine nicht zurecht.

Gast: Wenn die einfach miteinander reden, dann kann man natürlich viel schneller zum

Gast: Ziel kommen. So lange Rede, kurzer Sinn.

Gast: Es geht darum, dass Menschen gemeinsam miteinander Richtung ein Ziel gehen und

Gast: dass das von der Entscheidung, so vom Stil-Level, von ganz oben begleitet wird.

Wolfgang: Das heißt, du brauchst eigentlich ganz oben im Unternehmen jemanden,

Wolfgang: der eine Vision hat, motiviert ist, daran glaubt.

Gast: Das ist das richtige Wort. Man braucht eine Vision. Da möchten wir hin. Diese Leidenschaft.

Gast: Und das muss dann geteilt werden, das muss gelebt werden. Und dann versteht

Gast: man auch, warum machen wir etwas. Also diese Value Generation.

Gast: Und es geht dann auch darum, dass man nicht sagt, gut, wir holen einfach ein

Gast: externes Unternehmen rein.

Gast: Nach einem halben Jahr ist das komplette Unternehmen, ist Agilhaken dran,

Gast: so fertig. Nein, so geht das nicht.

Wolfgang: Ich kenne die Alternative, das ist so ein bisschen Alternative dazu,

Wolfgang: die so aussieht, dass große Unternehmen sich das nicht zutrauen,

Wolfgang: das komplette Unternehmen neu zu strukturieren, sondern stattdessen neue Unternehmen

Wolfgang: gründen, Tochterunternehmen gründen,

Wolfgang: die sich speziellen Produkten widmen und die dann von vornherein beispielsweise

Wolfgang: ganz agil aufgestellt sind.

Wolfgang: Also ich habe sowas auch schon mitbekommen, dass große Unternehmen quasi so

Wolfgang: unter vorgehaltener Hand sagen,

Wolfgang: ja also unser Riesending jetzt hier umzustrukturieren, das sehen wir als so

Wolfgang: schwierig oder herausfordernd oder vielleicht auch teuer an und das funktioniert aktuell alles ganz gut.

Wolfgang: Aber wir möchten trotzdem so in die Zukunft blicken und wir glauben,

Wolfgang: dass es da Potenzial gibt und deswegen versuchen wir es mal die Erfahrung so zu sammeln,

Wolfgang: dass wir halt einfach neue Unternehmen gründen, die losgelöst sind vielleicht

Wolfgang: von der ganzen Struktur, Hierarchie etc.

Wolfgang: Vom Mutterunternehmen und die sich dann selbst entwickeln können.

Wolfgang: Was hältst du von der Strategie?

Gast: Ja, wenn die tatsächlich Autonomität haben und ein Endprodukt realisieren können, warum nicht?

Gast: Wenn die aber Abhängigkeiten haben mit dem originalen Unternehmen und es hier

Gast: natürlich die Reibung gibt von ja, wir wollen agil arbeiten,

Gast: sind aber sozusagen nicht in die Lage, weil Mutterunternehmen das noch nicht

Gast: ist, dann funktioniert das ja.

Gast: Aber wenn mal so hypothetically speaking, wenn dieses Unternehmen die Möglichkeit hat,

Gast: ein Produkt bis zum Ende zu realisieren, top, super Showcase,

Gast: das kann uns vielleicht nochmal ein zweites Subunternehmen, um mal zu zeigen,

Gast: funktioniert das wirklich?

Gast: Und wenn man dann realisiert, ja, es funktioniert, dann kann man sich überlegen,

Gast: gut, wir haben das jetzt schon mit mehreren Bereichen gemacht.

Gast: Wie können wir das jetzt für das komplette Unternehmen machen?

Wolfgang: Ja, das erinnert mich so ein kleines bisschen an das Beispiel,

Wolfgang: das wir am Anfang hatten, dass du halt ein Team hast im Unternehmen und das

Wolfgang: eine Team ist agil und ist dann vielleicht so der Leuchtturm und ist vielleicht

Wolfgang: auch der Showcase, den man zeigen kann.

Wolfgang: Wenn man jetzt ein komplett neues Unternehmen gründet, das dann vielleicht auch

Wolfgang: ein bisschen größer ist als nur ein einzelnes Team, ist das ja mitunter auch

Wolfgang: ein toller Showcase und vielleicht auch ein toller Prototyp einfach mal,

Wolfgang: um bessere Erfahrungen vielleicht irgendwo zu sammeln.

Wolfgang: Bevor jetzt, wenn ich jetzt der Entscheider wäre im großen Konzern,

Wolfgang: bevor ich vielleicht sage, so und jetzt machen wir hier alles anders.

Wolfgang: Vielleicht möchte ich ja auch erstmal Erfahrung sammeln, denn wenn ich eine

Wolfgang: Vision verkünde und dafür einstehe und dafür brenne, brauche ich selbst ja auch

Wolfgang: erstmal die Motivation und das Vertrauen.

Wolfgang: Und das Vertrauen kriege ich wahrscheinlich nicht aus dem Buch oder aus dem Seminar oder so.

Gast: Ne, genau, so TLDR, Corporate Agile, wir wissen, Agilität funktioniert,

Gast: so wenn wir mal die drei Ringen, so die three laws von Denning nehmen und wir

Gast: schauen uns zum Beispiel auch Lalu an, Reinventing Organizations,

Gast: wie wir so eine richtige Mindset, richtige Arbeitsweise kommen können,

Gast: wir wissen, dass kleine Teams funktionieren, wir wissen, wie wichtig ein Kunde

Gast: ist und jetzt ist die große Frage,

Gast: wie können wir den nächsten Schritt angehen, Love the Network.

Gast: Das bedeutet, wir haben schon diese kleinen Teams. Diese kleinen Teams tauschen

Gast: sich gemeinsam aus, aber sind immer noch Teil vom Unternehmen,

Gast: wissen vielleicht auch nicht, was die tatsächlich jetzt, was ihre Rolle ist im Gesangkontext.

Gast: Und irgendwann geht es Richtung, was am Anfang gesagt ist, die Teams sind kein Teil von Unternehmen.

Gast: Nein, die kleinen Teams sind das Unternehmen. Und dann kommen wir zu Spotify.

Gast: Vielleicht ein falsches Beispiel, weil es natürlich kein...

Gast: Corporate Environment war. Ich meine, es war etwas Kleines, aber es hat sich

Gast: bewiesen, kleine Teams mit Autonomität funktionieren.

Gast: Und dann ist die große Frage, wie können wir das umsetzen?

Gast: Du hattest vorher ein sehr gutes Beispiel genannt, dann können Tochterunternehmungen

Gast: zum Beispiel entstehen, wenn die dann natürlich auch wirklich,

Gast: von A bis Z etwas machen können und keine Abhängigkeiten haben mit Mutterunternehmen.

Gast: Dann sind das super Showcases und langsam gehen wir mehr und mehr Richtung oder

Gast: dahin, weil Unternehmen, die das nicht machen, werden irgendwann keine Kunden mehr haben.

Wolfgang: Ja, also was so diese Tochterunternehmen angeht, ich glaube viele große Konzerne

Wolfgang: haben mittlerweile solche Incubator-Programme, wo man, wenn man selbst auch

Wolfgang: eine gute Idee hat für ein Produkt,

Wolfgang: wo man die intern auch pitchen kann und dann entsprechend, wenn man intern das

Wolfgang: durchbekommt und approved bekommt,

Wolfgang: dann auch ein entsprechendes Budget bekommt, wo man mit dem Team dran arbeiten kann, sehr unabhängig.

Wolfgang: Also ich kenne das auch aus dem Bekanntenkreis, aus einigen sehr,

Wolfgang: sehr großen Unternehmen, wo es dann meistens oder oftmals so ist,

Wolfgang: dass man irgendwie so drei Jahre Zeit hat, um dann da dran zu arbeiten und da

Wolfgang: auch autonom dran arbeiten kann.

Wolfgang: Ich glaube, das ist die Voraussetzung, sonst lügt man sich ja selbst so ein bisschen an. Dennis...

Wolfgang: Das ist super, super spannend. Ich finde es nochmal super spannend,

Wolfgang: dass hier auch herauskam, ja, Agile ist gut und wir wissen, was daran gut funktioniert,

Wolfgang: aber am Ende braucht man dann doch auch die großen Entscheidungen,

Wolfgang: um große Dinge zu verändern.

Wolfgang: Denn egal wie sehr man sich jetzt vielleicht im einzelnen Team bemüht und egal

Wolfgang: wie motiviert das einzelne Team ist, das ganze Umfeld muss natürlich auch passen

Wolfgang: und in der Regel muss das Umfeld halt ja auch verändert werden,

Wolfgang: um da einfach optimal dazu zu passen.

Wolfgang: Also das fand ich für mich jetzt nochmal so ein ganz spannendes Takeaway.

Wolfgang: Dennis, zum Schluss hätte ich noch eine Frage an dich.

Wolfgang: Und zwar, wenn wir uns jetzt solche Unternehmen anschauen und wenn wir im Hinterkopf

Wolfgang: behalten, dass man vom C-Level aus eine Entscheidung braucht.

Wolfgang: Wenn es so eine digitale Transformation für das ganze Unternehmen geben soll.

Wolfgang: Und wenn man jetzt nicht nur eine Entscheidung braucht, sondern man braucht

Wolfgang: eine Person, die motiviert ist, die überzeugt ist und die eine Vision hat und

Wolfgang: eine Person, der auch klar ist,

Wolfgang: hey, das dauert jetzt wirklich Jahre und nicht Wochen oder Monate.

Wolfgang: Wie schafft man es denn als C-Level Managerin, als C-Level Manager überhaupt

Wolfgang: zu dem Punkt zu kommen, dass man so eine Entscheidung treffen kann?

Wolfgang: Denn in meiner Vorstellung und korrigiere mich bitte, falls ich da falsch liege,

Wolfgang: da ist es so, dass viele Leute im C-Level Management vielleicht diesen Job schon

Wolfgang: lange machen und vielleicht aus dem klassischen Management kommen,

Wolfgang: sich mit klassischem Projektmanagement beschäftigen, mit klassischen Unternehmensstrukturen

Wolfgang: beschäftigen und da vermutlich auch sehr, sehr gut sind.

Wolfgang: Und jetzt so den Blick in die Richtung Agile zu werfen und das vor allem auch

Wolfgang: komplett zu verinnerlichen, das schaffe ich ja nicht, indem ich mir ein Buch

Wolfgang: durchlese oder indem ich ein Wochenendseminar besuche.

Wolfgang: Da werde ich nicht rausgehen als C-Level-Manager und sagen, ja,

Wolfgang: tschakka, jetzt kremple ich die komplette Firma um.

Wolfgang: Also was ist da der Weg? Ich meine, wir hatten jetzt schon ein paar Sachen,

Wolfgang: sowas wie Showcases finden.

Wolfgang: Ist das der Weg, den man beschreiten muss oder gibt es da noch was anderes?

Gast: Erst muss es eine Schmerz geben, damit man natürlich auch versteht,

Gast: wir müssen etwas ändern.

Gast: Und dann kommt der Moment von, wie können wir das machen?

Gast: Es gibt viele Möglichkeiten, es gibt viele White Papers.

Gast: Wir haben das Thema Rabobank ING, zwei große Banken, die tatsächlich auch diese

Gast: Änderungen durchgeführt haben.

Gast: Ich habe viele Kunden gesehen bei uns, die wirklich auch sehr gut unterwegs sind.

Gast: Die haben tatsächlich auch von ganz oben mal geschaut, was möchte unsere Kunde eigentlich haben?

Gast: Welche Value liefern wir unseren Kunden und wie können wir dies optimieren? Ja.

Gast: Wenn man erstmal diesen Schritt hat, dann kann man sich anschauen,

Gast: okay, was brauchen wir innerhalb des Unternehmens, das Ganze umzusetzen.

Gast: Wenn es ein richtig großes Unternehmen ist, kann man natürlich dann auch kleinere

Gast: Showcases angehen, entweder in bestimmten Teilen vom Unternehmen oder,

Gast: wie du gesagt hast, Tochterunternehmen.

Gast: Aber wenn wir über Corporate Agility reden und ich schaue mir das Buch von Denning

Gast: an, da gibt es auch komplette andere Themen,

Gast: weil das wird jetzt unsere Podcasts sprengen, aber es gibt auch Shareholders

Gast: und das ist etwas, was in dem Buch von Denning auch sehr gut erklärt wird.

Gast: Sozusagen diese kurzfristige Denkweise, nur diejenigen, sagt man das in Deutsch,

Gast: Aktieneigentümer, so die Shareholders, glücklich zu machen, statt wirklich die Kunden.

Gast: Aber wie schon gesagt, das ist ein komplett anderes Thema. Das Hauptthema ist,

Gast: es muss wirklich einen Schmerz geben, es muss einen Grund geben,

Gast: Sachen zu ändern. Das muss von oben kommen.

Gast: Wenn das nicht von oben kommt, Ich bin vielleicht sehr blunt hier,

Gast: aber dann wird es einfach nicht funktionieren.

Gast: Alles schön und gut. In einem kleinen Ökosystem hat man schon die Idee,

Gast: wir sind agil, aber eigentlich ist man am Ende nicht agil, weil du immer wieder

Gast: Abhängigkeiten hast mit Teilen von deinem Produkt,

Gast: Teilen von Unternehmen, die das einfach nicht sind. So lange Rede, kurzer Sinn.

Gast: Es ist ein sehr komplexes Thema, muss wirklich von ganz oben gepusht werden.

Gast: Wenn die tatsächlich die Idee haben oder wenn die die Schmerz erkennen,

Gast: gibt es viele mögliche Möglichkeiten, um das sozusagen anzugehen.

Gast: Man muss nur wichtig verstehen, es ist kein einfacher Weg,

Gast: es ist wirklich ein sehr langer Weg, es wird auch schmerzhaft sein,

Gast: es ist nicht leicht, man muss es nicht wie ein Projekt machen und das wegdelegieren.

Gast: Aber am Ende kommt etwas Besseres raus. Und das haben wir auch gesehen.

Gast: Wir haben sozusagen diese drei Laws. Law of the small team, Law of the customer,

Gast: Law of the network. Die ersten zwei kennen wir schon.

Gast: Die dritte hat sich schon bewiesen bei erstens Spotify.

Gast: Dann später haben Großunternehmen, wirklich Großunternehmen,

Gast: dieses gleiche Konzept haben die introduziert.

Gast: Wirklich kleine Teams, die tatsächlich auch die die entscheidungsfähig oder

Gast: entscheidungslastig, sagen wir das so in Deutsch?

Wolfgang: Ja, kommt drauf an. Man kann ja beides sagen. Okay.

Gast: Die tatsächlich hier die Möglichkeit haben, Sachen umzusetzen.

Wolfgang: Die entscheidungsfähig sind.

Gast: Genau, die entscheidungsfähig sind. Und wenn das da ist, dann ist man eigentlich

Gast: auf einem ersten richtig guten Weg.

Gast: Und dann kommt später natürlich die große Frage, von, okay, wir haben jetzt

Gast: diese kleinen Teams, die sind,

Gast: die reden mal miteinander, aber dann ist die große Frage, wissen die Teams,

Gast: warum wir es eigentlich machen, welche Teile sind wir von dieser Kette,

Gast: dann gibt es Möglichkeiten zur Customer Journeys, damit man wirklich versteht, okay,

Gast: die Reise Richtung Kunde, welche Teile sind wir,

Gast: und welche Value liefern wir hier in die gesamte Kette, aber das sind alles

Gast: Themen, Das dauert und dauert und dauert.

Wolfgang: Ja, es ist halt nichts Kurzfristiges. Es ist eine lange Reise,

Wolfgang: auf die man sich begibt, wo man sich dann wahrscheinlich auch einfach vorbereiten

Wolfgang: muss und wissen muss, was einen da alles erwarten kann.

Wolfgang: Und ja, ich glaube aber auch, dass es sich lohnt, sich auf die Reise zu begeben.

Wolfgang: Dennis, vielen Dank für deine Zeit vielen Dank für die ganzen tollen Sachen

Wolfgang: die du erzählt hast, ich habe da einige spannende Impulse für mich mitgenommen

Wolfgang: und ich denke, die Leute, die uns hier zuhören denen wird es ähnlich gehen,

Wolfgang: und ja, viel Erfolg bei deinem MBA den du nächstes Jahr abschließen wirst, ja genau,

Wolfgang: schönen Geburtstag schon mal zu dem runden Geburtstag, der bald ansteht und

Wolfgang: ich sag mal das war sicherlich nicht das letzte Mal dass wir uns hier im Podcast

Wolfgang: unterhalten haben, denn wenn dein Studium fertig ist, bin ich natürlich auch super gespannt,

Wolfgang: ob sich die ganzen Dinge, die du da gelernt hast,

Wolfgang: irgendwie auf deinen Arbeitsalltag auswirken und natürlich inwiefern sie sich

Wolfgang: auswirken. Dennis, schön, dass du da warst.

Gast: Vielen lieben Dank.

Voiceover: Das war das Gespräch mit Dennis. Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat.

Voiceover: Wenn ihr Feedback habt, dann erreicht ihr mich per E-Mail unter podcast.innovax.de.

Voiceover: Wir hören uns in der nächsten Folge wieder. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und eine gute Zeit.

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