Innovative Datenlösungen in der Energiewirtschaft

Shownotes

Wolfgang Schoch spricht mit Robin Rudat, einem der beiden Geschäftsführer des Energie-Startups SMIGHT. Das junge Unternehmen entwickelt hochmoderne Sensortechnik für Niederspannungsnetze, die es ermöglicht, den Stromverbrauch in Echtzeit zu messen. Die beiden unterhalten sich um neue und zukunftsweisende Datenlösungen im Energiesektor.

Mit SMIGHT haben Netzbetreiber nun einen aktuellen Einblick in die Netzlast und können genau feststellen, wo Engpässe entstehen und wo Handlungsbedarf besteht. Früher konnten sie nur die Lastspitzen pro Halbjahr oder Jahr erfassen.

Robin und Wolfgang werfen auch einen Blick in die Zukunft. Da sollen diese Daten auch für Smart Grids genutzt werden, um das Netz aktiv und effizient zu steuern.

Für diese Folge von Digital Future gibt es ein vollständiges Transkript. Dieses Transkript wurde automatisiert erzeugt und nicht nachbearbeitet oder korrekturgelesen. Es wird daher sicher Fehler enthalten. Das Transkript ist als Ergänzung zu verstehen, um beispielsweise die Inhalte durchsuchbar zu machen. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort aus der Folge.

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Voiceover: Hallo und herzlich willkommen bei Digital Future, dem Podcast zur Technologie

Voiceover: und Unternehmenskultur.

Voiceover: Mein Name ist Wolfgang Schoch und ich bin Agile Coach bei Inovex.

Voiceover: Ich habe aber auch schon einige andere Sachen gemacht und so die IT-Branche

Voiceover: aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt.

Voiceover: Zum Beispiel als Softwareentwickler, als Experte für Suchtechnologie oder im Vertrieb.

Voiceover: In der heutigen Folge spreche ich mit einem externen Gast. Und zwar mit Robin

Voiceover: Rudert von der Smite GmbH aus Karlsruhe.

Voiceover: SMITE ist ein Startup, das eine

Voiceover: intelligente Sensortechnologie für Niederspannungsnetze entwickelt hat.

Voiceover: Damit können Netzbetreiber einen direkten Einblick in ihre Netze bekommen und

Voiceover: diese intelligent steuern.

Voiceover: Robin Rudert ist einer der beiden Geschäftsführer von SMITE und ich habe mich

Voiceover: mit ihm ausführlich über sein Unternehmen und die Herausforderung der Energiewende unterhalten.

Voiceover: Ich wünsche euch jetzt viel Spaß mit dem Gespräch.

Wolfgang: Hallo Robin, ich freue mich, dass es heute geklappt hat, dass wir uns mal über

Wolfgang: ein sehr spannendes Thema unterhalten.

Wolfgang: Ich freue mich außerdem sehr, dass es heute endlich mal wieder hier eine Folge

Wolfgang: mit einem externen Gast gibt, denn das ermöglicht ja auch immer sehr interessante

Wolfgang: Einblicke in Bereiche, wo ich normalerweise nicht so den großen Einblick habe.

Wolfgang: Und bevor wir uns über das sehr spannende Thema unterhalten,

Wolfgang: würde ich mich freuen, Wenn du dich mal vorstellst für alle,

Wolfgang: die hier zuhören, wer bist du denn und was machst du denn so?

Gast: Sehr gerne, freue mich sehr dabei zu sein. Ich bin Robin, Robin Rudert,

Gast: bin einer der beiden Geschäftsführer der SMITE GmbH.

Gast: Das ist ein kleines, schnuckliges Unternehmen, sind so 37 Leute hier,

Gast: sage ich gleich später noch ein bisschen was dazu wahrscheinlich.

Gast: Wer bin ich? Ich bin eigentlich gebürtiger Westfale, der jetzt seit 15 Jahren in Karlsruhe wohnt.

Gast: 15 Jahre weiß ich ganz genau, weil meine älteste Tochter genau 15 Jahre alt

Gast: ist und hier geboren ist, habe drei Kinder,

Gast: bin damals hergekommen, weil ich einen Job bei Web.de angefangen habe,

Gast: bin also quasi meine ganze Karriere eigentlich in Digitalunternehmen gewesen, Wesen, Like Us Europe,

Gast: Web.de, 1&1,

Gast: IONOS, also immer digitale Produkte, digitale Welten.

Gast: Bin 43 und bin einer der beiden Geschäftsführer von Smite und darf mich jetzt

Gast: um die Digitalisierung des deutschen Stromnetzes kümmern.

Gast: Und hätte niemals gedacht, dass ich mal in so einem Bereich lande.

Wolfgang: Ja, manchmal weiß man nicht, was passiert. Manchmal ist die Zukunft voller Überraschungen.

Wolfgang: Und das Stromnetz ist ja auch voller

Wolfgang: Überraschung, wenn ich mal die kleine Überleitung hier einbringen darf.

Wolfgang: Robin, du hast gerade schon gesagt, du bist so in der Digitalbranche tätig und

Wolfgang: bist jetzt Geschäftsführer oder einer der beiden Geschäftsführer von der Firma Smite.

Wolfgang: Und ich glaube, den Firmennamen kennt wahrscheinlich jetzt nicht jeder.

Wolfgang: Und ich bin ehrlich, ich bin auch erst durch dich darauf aufmerksam geworden, auf das Unternehmen.

Wolfgang: Kannst du mal vielleicht erklären, was die Smite GmbH so macht? Sehr gerne.

Gast: Tatsächlich kennt man den Namen natürlich nicht, weil wir eine kleine Firma

Gast: sind, aber in Karlsruhe kann man den Namen tatsächlich kennen.

Gast: Wenn Menschen, die aus Karlsruhe kommen, haben vielleicht die ein oder andere

Gast: intelligente Straßenlaterne rumstehen sehen.

Wolfgang: Das hat gar nichts mit dem zu tun.

Gast: Was wir heute gerade machen, aber darauf komme ich gleich nochmal kurz zurück. Was machen wir?

Gast: Wir bauen Sensorik für Ortsnetzstationen.

Gast: Das klingt erstmal relativ langweilig. Immer wenn ich auf Partys angesprochen

Gast: werde und sage, oh was machst du denn da?

Gast: Ich sage, hey wir haben ein kleines Startup, wir sind eine 100% Tochter der

Gast: EnBW, ganz dynamisch unterwegs. Dann leuchten immer alle Augen und sagen,

Gast: Mensch, erzähl doch mal, was das ist.

Gast: Was macht ihr denn da so? Und dann sage ich Stromnetzsensorik.

Gast: Und dann sage ich immer.

Wolfgang: Das ist kurz der Partykiller.

Gast: Aber ich verspreche in anderthalb Minuten wieder da zu sein,

Gast: wo es interessant ist. Was machen wir? Kurz zum Hintergrund.

Gast: Es gibt in Deutschland, die Stromnetze sind grob in drei Ebenen zu teilen.

Gast: Niederspannung, Mittelspannung, Hochspannung. Kann man sich relativ simpel vorstellen.

Gast: Autobahnen, Landstraßen, Ortsstraßen. Also von dicken Kabeln immer weiter runter.

Gast: Von 300.000, 400.000 Volt auf 20.000 Volt auf 20.000 Volt.

Gast: Und ohne da zu tief einzusteigen.

Wolfgang: Es gibt genau dann unten diese unterste Ebene.

Gast: Diese Niederspannung, also das, was im Endeffekt im Kabel bei dir im Haus ankommt, die 230 Volt.

Gast: In diesem Bereich sind wir tätig und dieser Bereich ist in Deutschland,

Gast: kann man mal ganz simpel sagen, vollkommen undigital. Das ist vollkommen analog.

Gast: Das ist Low-Tech, da liegen dicke Kabel, da gibt es dicke Sicherungen, solche Dinge.

Gast: Das funktioniert seit 50, 80, 100 Jahren auf genau die gleiche Art und Weise.

Gast: Und wir sind angetreten, um diese Netzebene zu digitalisieren.

Gast: Warum machen wir das? In der alten Welt.

Wolfgang: Also gar nicht so lange zurück, war es eigentlich so.

Gast: Dass Strom immer von oben nach unten geflossen ist. Ich hatte ein großes Kraftwerk,

Gast: Kohlekraftwerk, Atomkraftwerk, was auch immer.

Gast: Das speist quasi oben in diesen drei Ebenen ein, in die Hochspannung.

Gast: Das fließt runter über die Landstraßen quasi in die Orte und unten habe ich

Gast: dann jetzt eine Straße mit einem Kabel und da hängen 40 Haushalte dran.

Gast: Und die 40 Haushalte machen das, was 40 Haushalte halt gemacht haben.

Gast: Mittags ging der Herd an, abends ging der Fernseher und das Licht an.

Gast: Das konnte man extremst gut vorhersagen. Das heißt, ich kippe oben rein und

Gast: ich muss eigentlich nur wissen, wie viel hängt unten dran.

Gast: Jetzt ist im Prinzip alles, was uns gerade energiepolitisch in Deutschland so

Gast: bewegt, was jeden Tag in der Tagesschau-App aufkommt, sind eigentlich die Themen,

Gast: die in der Niederspannung passieren.

Gast: Jetzt fängst du an, dir eine Solaranlage auf dein Haus zu bauen und einen Speicher

Gast: in den Keller zu stellen, weil du jetzt auch ein Elektroauto hast und weil du

Gast: vielleicht auch noch eine Wärmepumpe in deinen Neubau baust.

Gast: All diese Themen passieren in dieser untersten Ebene und brauchen Strom.

Wolfgang: Ja.

Gast: Ich nehme mal gerne als Beispiel, wenn ich einen Tesla mit einer 22 kW Wallbox

Gast: lade, dann ist das ungefähr elfmal so viel, wie ein ganzer Haushalt in der Vergangenheit

Gast: in der Maximallast eingeplant worden ist.

Gast: Das heißt, wenn ich drei Teslas in meiner Straße habe, dann habe ich im Prinzip 33 Häuser Last mehr.

Wolfgang: Und du hast vorhin gesagt, an einem solchen Kabel hängen vielleicht 40 Haushalte.

Wolfgang: Wenn jetzt drei von diesen Haushalten beispielsweise so eine Wallbox haben,

Wolfgang: dann hast du auf einmal da irgendwie die doppelte Leistung, die jetzt an einem Kabel dranhängt.

Wolfgang: Und als Energieversorger bekomme ich das vielleicht gar nicht mit.

Wolfgang: Genau. Du kriegst das ganz sicher gar nicht mit.

Gast: Weil dieser Bereich quasi vollkommen intransparent ist.

Wolfgang: Und das versuchen wir zu lösen. Wir versuchen dort in der Bestandsinfrastruktur

Wolfgang: von diesen, unsere Ebene ist so eine Trafo-Station, also kennt man so.

Gast: Die stehen in den Straßen, diese zweimal, zweimal einen Meter großen Kästen

Gast: ohne Fenster. Da gehen 20.000 Volt rein, da kommen 230 Volt raus und an der

Gast: Stelle wird unsere Sensorik installiert.

Wolfgang: Davon gibt es nämlich 600.000.

Gast: In Deutschland, die leben 60.

Wolfgang: 80 Jahre und die müssen nachgerüstet werden.

Wolfgang: In diesen Trafostationen, da ist ja auch nicht viel Hightech drin,

Wolfgang: hast du ja gerade auch schon gesagt, deswegen können die ja auch so lange leben,

Wolfgang: weil da ist nur ein bisschen Kupfer drin und ein großer Transformator.

Gast: Exakt so ist es. Und genau da versuchen wir anzugreifen.

Gast: Diese Traffensstationen gehören in der Regel Stadtwerken und man nennt es allgemein

Gast: Verteilnetzbetreiber.

Gast: Das können ganz, ganz kleine Stadtwerke sein, das können sehr große Verteilnetzbetreiber

Gast: sein. Nein, Bayern, es wird fast komplett vom Bayernwerk zum Beispiel betrieben.

Gast: Da gibt es einen großen, aber es gibt halt eben auch das kleine Stadtwerk im

Gast: Schwarzwald mit fünf Mitarbeitern.

Gast: Und die machen alle das Gleiche. Die müssen nämlich dafür sorgen,

Gast: dass das Stromnetz stabil bleibt.

Gast: Und im Endeffekt haben die genau einen Job. Macht, dass die Sicherung nicht fliegt.

Wolfgang: Und die Sicherung fliegt, wenn jetzt an diesen Kabeln, die da rausgehen aus

Wolfgang: dieser Trafo-Verteilstation, wenn da zu viel Last drauf ist?

Gast: Genau. Das kannst du dir so vorstellen wie zu Hause. Stell dir einfach vor,

Gast: du hast jetzt den Job bekommen,

Gast: von deiner Familie darauf aufzupassen, dass die Sicherung auf gar keinen Fall

Gast: fliegt, damit das WLAN nicht ausgeht und es rennen die ganze Zeit Leute durch

Gast: dein Haus und stecken wild Föns und Toaster laufend in die Steckdosen und du weißt nicht wo.

Gast: Aber dein Job ist, darauf zu achten, dass die Sicherung nicht fliegt.

Gast: So könnte man mal relativ einfach die Situation der Verteilnetzbetreiber beschreiben.

Gast: Die versuchen wir anzugehen, das macht die Firma SMITE, wir stellen Sensorik her,

Gast: wir betreiben diese Geräte, komplette IoT-Strecken und was so ein Herzensanliegen

Gast: ist, wir helfen die Daten, die dabei entstehen, in die Verwendung zu bringen,

Gast: weil Stadtwerke leider einfach in den letzten Jahren nicht viel Digitalisierungskompetenz

Gast: aufbauen konnten und da ganz viel Nachholbedarf ist und da greifen wir an und

Gast: das machen wir mit unserer Firma.

Wolfgang: Okay, das heißt, ihr stellt Sensorik her, die jetzt in diesen Trafo-Stationen

Wolfgang: eingebracht wird, angebracht wird an die Geräte und ihr messt damit dann die Energie,

Wolfgang: die da verbraucht wird oder die da abfließt? Genau.

Gast: Wir haben kleine Sensoren, die super einfach nachzurüsten sind.

Gast: Im Prinzip habe ich so, man nennt das Klapp-Umbau-Wandler. Das ist ein sperriges

Gast: Wort, was einje nur bedeutet.

Gast: Ich habe so einen kleinen Klips, den klipse ich einfach um ein Kabel drumherum.

Gast: Dadurch entsteht eine Art Spule. Damit können wir das elektromagnetische Feld

Gast: messen. Und damit wissen wir, wie viel Strom zu jedem Zeitpunkt dort fließt.

Wolfgang: Und die sind wirklich klein. Du hast mir das ja vorhin mal gezeigt.

Wolfgang: Das sind wirklich so kleine Klipse, die man um so ein dickes Kabel dann herumklipst. Genau.

Gast: Und vor allen Dingen können das die Monteure des Netzbetreibers selber.

Gast: Das ist unser Herzensanliegen. Du hast vorhin gesagt, das ist sehr viel Low-Tech da drin.

Wolfgang: Das sind einfach dicke Kabel. Das ist das, womit die Menschen sich auskennen.

Wolfgang: Wir können jetzt nicht erwarten.

Gast: Dass da jemand in einem Stadtwerk sitzt, der total die Feinmotore oder feine

Gast: Elektronik bedienen kann an der Stelle, sondern das muss wirklich praxistauglich sein. Nein.

Wolfgang: Vielleicht auch ein ganz kleiner Disclaimer an der Stelle. Vor 20 Jahren habe

Wolfgang: ich sowas auch mal gemacht.

Wolfgang: Ich habe auch beim Energieversorger eine Ausbildung gemacht und ich kenne diese

Wolfgang: Trafo-Stationen auch von innen.

Wolfgang: Und ja, ich hatte dann meistens natürlich auch dicke Handschuhe an,

Wolfgang: wenn man da irgendwie mit arbeitet.

Wolfgang: Und sowas ganz filigranes wäre halt auch nicht das gewesen, was ich so im Arbeitsalltag hatte da.

Gast: Also wir versuchen hier eigentlich eine Feinelektronik, also eine genaue Sensorik

Gast: und Messgeräte so zu designen, dass sie wirklich robust im Feld und zwar vor

Gast: allen Dingen wirklich Plug-and-Play funktioniert.

Gast: Das Plug-and-Play ist jetzt ein bisschen abgelutschter Begriff mittlerweile,

Gast: finde ich, aber tatsächlich ist es in der Branche was vollkommen Neues.

Wolfgang: Das gibt es nicht.

Gast: Also da gibt es Messgeräte, die ich mit Kabeln verbinde und mit kleinen Kippschaltern

Gast: konfiguriere. Das ist das, was man da kennt.

Gast: Dass man da was einfach reinhängt und per QR-Code abscannt, das gibt es nicht.

Gast: Da würde ich ganz kurz den Ausflug machen. Ich habe eben von Straßenlaternen

Gast: gesprochen. Ich glaube, da hast du mich kurz ganz fragwürdig angeguckt.

Wolfgang: Das ist nämlich das, wo wir herkommen.

Gast: Die SMITE ist aus der EnBW entstanden.

Wolfgang: Und zwar aus dem Innovationsbereich der EnBW.

Gast: Und dort wurden damals verschiedene Geschäftsideen ausprobiert.

Gast: Und die SMITE war die erste Organisation, die daraus entstanden ist,

Gast: und zwar mit einer intelligenten Straßenlaterne.

Gast: Die Idee war, eine Straßenlaterne, Straßenlaterne, woran ich mein E-Auto laden

Gast: kann, die Wetter- und Umweltbedingungen scannt, die eine kleine Kamera oben

Gast: hat, um Verkehrsflüsse zu tracken und ganz viel weiter.

Gast: So ein Notrufknopf drin und so weiter. Also wirklich so ein intelligentes Ding.

Gast: Stehen tatsächlich im Karlsruher Raum auch einige von rum noch.

Wolfgang: Habe ich noch nie gesehen hier in Karlsruhe.

Gast: Musst du einmal auf den Turmberg oben rauffahren, dann siehst du das.

Wolfgang: Okay. Da steht auch noch SMITE dran, aber warum erwähne ich das?

Gast: Weil diese Straßenlaternen und auch noch ein paar weitere Produkte,

Gast: die danach kamen, immer einen gemeinsamen Faktor hatten. Und zwar haben wir gelernt.

Wolfgang: Was es bedeutet, IoT-Geräte.

Gast: Sensorik im öffentlichen Raum zu entwickeln. Das ist noch relativ überschaubar,

Gast: aber vor allen Dingen in sehr großer Anzahl auszubringen, also wirklich ein

Gast: paar tausende Sensoriken auszubringen und diese IoT-Strecke.

Wolfgang: Also die Daten abtransporten, dann auch wirklich im Feld sicherzustellen.

Gast: Also es ist was ganz anderes, ob ich ein im Labor funktionsfähiges Messgerät

Gast: oder Sensorik entwickle oder ob ich weiß, was es bedeutet, wenn über sehr weite

Gast: Strecken verstreut ganz.

Wolfgang: Ganz viele tausende von Sensoriken draußen laufen.

Gast: Und das war das, was die Smite gelernt hat. Dann kam irgendwann die Netze BW

Gast: als Schwesterfirma und hat gesagt, hey, wir werden genau dieses Problem bekommen,

Gast: was ich eben kurz beschrieben habe in der Niederspannung, da wird immer mehr

Gast: Dynamik sein und wir brauchen da irgendwie eine Art von Sensorik.

Wolfgang: Ihr kennt euch doch damit aus.

Wolfgang: So sind die Ideen zusammengekommen.

Gast: Dass wir diesen Stromnetz-Sensor entwickelt haben und die Idee war so gut und

Gast: der Markt war auch so gut dafür, dass wir alles andere mittlerweile weggelegt

Gast: haben. Wir machen nur noch dieses eine Thema.

Wolfgang: Aber ich finde es eine ganz interessante Entwicklung.

Gast: Wie man eigentlich mit einer technologischen Idee oder Fähigkeit startet und

Gast: in dem Fall haben wir vielleicht auch Glück gehabt oder die richtigen Entscheidungen

Gast: auf dem Weg getroffen und am Ende bei einem Produkt ankommt.

Wolfgang: Was ganz anders ist.

Gast: Aber die gleiche Fähigkeit nutzt.

Wolfgang: Ja, das ist wirklich spannend. Aber sag mal, ist das dann bei der EnBW so eine

Wolfgang: Art Startup-Incubator gewesen, wo die Smite dann herkommt?

Gast: Genau, das ist der Innovationsbereich, der produziert quasi am laufenden Band neue Ideen.

Wolfgang: Die verprobt werden können.

Gast: Es gibt einen guten Prozess mittlerweile, der über viele Jahre gelernt ist,

Gast: weil ich glaube im Thema Innovation ist das Wichtigste nicht die Idee,

Gast: sondern das Wichtigste ist.

Wolfgang: Ob man rausfindet, ob die Idee gut ist und dass man sich vielleicht auch irgendwann

Wolfgang: wieder von der Idee trennt, wenn sie nicht ganz so gut war. Ja, ich glaube, das ist das.

Gast: Was am schwersten fällt in Innovationen. Aber ich glaube, das kriegen wir mittlerweile

Gast: ganz gut hin und dort sind einige an Geschäftsideen und auch Unternehmen gebildet.

Gast: Wir haben dann erst angefangen im Rahmen der EnBW, das heißt auch die SMITE-Mitarbeiter

Gast: hatten EnBW-Verträge. Wir haben vor jetzt fast genau zwei Jahren eine eigenständige

Gast: GmbH daraus gemacht und sind alle gesprungen.

Gast: Das ist auch unternehmenstechnisch ganz interessant. Es musste sich quasi jeder entscheiden.

Wolfgang: Einen Aufhebungsvertrag mit der EnBW zu unterschreiben und sagen.

Gast: Wir lassen das wirklich hinter uns. Wir haben auch kein Rückkehrrecht.

Gast: Wir lassen uns auf dieses Abenteuersmite ein. Nein, und das gilt auch für mich

Gast: und auch für meinen Geschäftsführungskollegen Olli Deutschle.

Wolfgang: Der 28 Jahre bei der Netze BW war, also auch da wirklich, wirklich was hinter

Wolfgang: sich gelassen hat an der Stelle und wir sagen es immer gerne,

Wolfgang: wir haben es keinen einzigen Tag geholt.

Wolfgang: Das ist toll, sowas zu hören und es zeigt auch, dass ihr da wirklich dran glaubt,

Wolfgang: dass das eine zukunftsträchtige Idee ist, die ihr hier verfolgt oder die ihr

Wolfgang: auch schon im Einsatz habt natürlich.

Gast: Genau. Im Einsatz, vielleicht ganz kurz, dass man es greifen kann.

Gast: Wir sind jetzt, ich sage mal, so ein bisschen schon ein reiferes Startup.

Gast: Ich hatte eben gesagt, 37 Mitarbeiter sind wir jetzt seit zwei Jahren profitabel.

Wolfgang: Auch das ist immer ein ganz wichtiger Faktor.

Gast: Irgendwie zu wissen, man verdient sein eigenes Geld. Und wir haben,

Gast: es gibt in Deutschland 860 Verteilnetzbetreiber, also ein sehr überschaubarer

Gast: Markt, die das gesamte deutsche Stromnetz managen.

Gast: Und von denen haben wir mittlerweile schon knapp 120 als Kunden.

Gast: Das heißt, jetzt mal kurz technisch gesprochen, wir haben knapp 30.000 von diesen

Gast: Kabelsensoren draußen,

Gast: jetzt gerade im Feld, während wir miteinander sprechen, die messen immer vier

Gast: Kabel, jeder Sensor misst vier Kabel, das heißt, kannst du einfach mal über

Gast: den Daumen sagen, jede Minute werden gerade 120.000 Datenpunkte aus der Deutschen Niedersprache.

Wolfgang: Das ist schon eine ganze Menge an Informationen, die da zusammengetragen oder

Wolfgang: die da erfasst werden, Robin.

Wolfgang: Mich würde natürlich jetzt interessieren, wir haben die ganzen Daten.

Wolfgang: Was macht ihr denn oder was machen die Verteilnetzbetreiber denn mit diesen Daten?

Wolfgang: Wir können damit erfassen, wo es vielleicht Schwankungen gibt irgendwo in diesen Ortsnetzen.

Wolfgang: Aber was macht man denn damit? Reagieren diese Betreiber dann irgendwie darauf

Wolfgang: oder schauen sie sich das nur an und lernen was draus?

Gast: Das ist unser Herzensanliegen, genau das voranzutreiben, weil die Gefahr,

Gast: dass wenn ich irgendwo Daten produziere und die dann einfach halt im Keller

Gast: landen und sagen, ja, jetzt habe ich sie halt.

Wolfgang: Aber ich mache halt nichts.

Gast: Die Gefahr, die ist relativ groß.

Wolfgang: Aber wir haben, glaube ich.

Gast: Mittlerweile wirklich viele Ansätze gefunden mit unseren Kunden zusammen.

Wolfgang: Das ist der Vorteil davon.

Gast: Wenn man einfach 120 Kunden mittlerweile schon auch aufgebaut hat.

Wolfgang: Was machen die damit?

Gast: Also das Erste ist, erstmal nachschauen, ob mein Gefühl noch stimmt. Was meine ich damit?

Wolfgang: Kleine Anekdote.

Gast: Es gibt altgediente Stromnetzmeister.

Wolfgang: Die haben eine Fähigkeit, nämlich die des Handauflegens.

Gast: Die legen ihre Hand auf den Trafo in der Station und die wissen einfach aus

Gast: ihrer Erfahrung heraus, von der Vibration und Temperatur und so weiter, wie es dem Trafo geht.

Wolfgang: Ob der ausgelastet ist, überlastet ist oder nicht.

Gast: Weil das einfach jahrelange Erfahrung ist.

Gast: Das ist eine Anekdote.

Wolfgang: Aber natürlich hatte man in der Vergangenheit.

Gast: Wusste man relativ klar, das Verhalten ist statisch.

Wolfgang: Da passiert nicht viel und im Endeffekt sage ich, ich brauche ein Kabel.

Gast: Das muss keine Ahnung, eine Last von 100 aushalten.

Wolfgang: Dann nehme ich einfach ein Kabel, das hält 300 aus, dann weiß ich,

Wolfgang: ich kann mich schlafen legen.

Gast: Die nächsten 40 Jahre.

Wolfgang: Da passiert nichts. Das heißt, jetzt ist da eine große Unsicherheit.

Wolfgang: Ich glaube, wir haben, also kurz mal vorweg.

Gast: Kann ich dich auch beruhigen, wir haben kein Problem heute im deutschen Stromnetz.

Wolfgang: Das ist erstmal gut. Wir sind jetzt nicht total an der Kante und das glaubt

Wolfgang: auch keiner. Aber die Unsicherheit ist sehr groß.

Wolfgang: Das heißt, als Stromnetzmeister sage ich, Mensch, ich weiß, zum Beispiel, da ist ein Wohngebiet.

Gast: Und da sind viele Häuser aus den 50ern.

Wolfgang: 60ern, die sind jetzt in den letzten 15, 20 Jahren, sind da jetzt viele junge

Wolfgang: Familien eingezogen, die haben das renoviert.

Wolfgang: Da fangen plötzlich ganz viele an, E-Autos zu kaufen, Solar aufs Dach zu packen,

Wolfgang: Wärmepumpen hinzumachen. Jetzt habe ich eine große Unsicherheit.

Gast: Ich glaube nicht, dass mir das Netz morgen zusammenbricht.

Wolfgang: Aber ich weiß es halt nicht. Das heißt, mein erster Punkt ist, da wo ich glaube.

Gast: Dass es ein Problem sein könnte.

Wolfgang: Da gucke ich nach.

Gast: Ob es wirklich so ist.

Wolfgang: Und das ist wahrscheinlich genau

Wolfgang: da, wo sich jetzt auch baulich was verändert, so wie du es gesagt hast.

Wolfgang: Wenn da Neubaugebiete entstehen oder vielleicht irgendwelche bestehenden Wohngebiete

Wolfgang: renoviert werden oder vielleicht irgendwie was anderes passiert,

Wolfgang: wo man vielleicht dann auch aus dem Bauch heraus sagen könnte,

Wolfgang: oh, da wäre es ganz spannend, mal ein bisschen näher drauf zu schauen. Genau.

Gast: Also meistens sind das so externe Faktoren. Also ich weiß zum Beispiel.

Wolfgang: Wenn in der Innenstadt, hier in Karlsruhe gerade sitzen.

Gast: Ist ja viel Nachverdichtung. Das heißt also, es werden in Innenhöfen weitere

Gast: Häuser gebaut. Was bedeutet das für ein Stromnetz?

Wolfgang: Ich habe da drinnen ein Kabel liegen.

Gast: Ich habe da Strafhochstationen liegen und jetzt füge ich einfach Häuser hinzu.

Gast: Jetzt muss ich Annahmen treffen. Also der erste Teil.

Wolfgang: Den ich gerade beschrieben habe.

Gast: Ist erstmal Transparenz bekommen, wo stehe ich denn jetzt eigentlich heute.

Gast: Zweiter Teil, ich muss Annahmen, ich muss Planungsannahmen.

Wolfgang: Jetzt sage ich, okay.

Gast: Da waren vorher, weiß ich nicht.

Wolfgang: In der Altstadt 100 Haushalte an dem Kabel dran.

Gast: Ich füge jetzt 50 hinzu. Wie werden sich die 50 verhalten?

Wolfgang: Vor 20 Jahren wusste ich das. Jetzt muss ich irgendwelche Planungsannahmen treffen.

Wolfgang: Jetzt steige ich mal noch eine Ebene tiefer ein und merkst, wo die Schwierigkeit

Wolfgang: liegt. Jetzt weiß ich, dass 10 davon ein Elektroauto kriegen.

Gast: Was mache ich jetzt? Und ich sage jetzt einfach mal, die haben jeder einen Verbrauchswert von 10.

Wolfgang: Für ein einfaches Rechenbeispiel. Ja.

Gast: So, jetzt könnte ich hingehen und sagen, okay, also 10 Elektroautos oder 10

Gast: Wallboxen mal eine Last von 10, also muss ich das Kabel auf die Last von 100 auslegen.

Wolfgang: Gleichzeitig weiß ich aber, dass die ja niemals gleichzeitig laden werden.

Gast: Ja, der eine kommt morgens und steckt das an und der eine kommt um 18 Uhr wieder

Gast: und der nächste sagt, ey, reicht mir, wenn ich um 20 Uhr lade.

Gast: Das heißt, eigentlich weiß ich, ich brauche gar nicht die Last von 100,

Gast: also 10 mal 10, ich brauche irgendetwas darunter.

Wolfgang: Aber wo? Genau, aber wie viel?

Gast: So, jetzt klingt das relativ banal.

Wolfgang: Ja, kann ich ja irgendwie abschätzen.

Gast: Aber jetzt stell dir mal vor, du machst das für eine Großstadt.

Gast: Und du musst diese Entscheidung nicht einmal treffen, sondern du musst die eigentlich

Gast: im kommenden Jahr oder für die nächsten Jahre 100 oder 200 Mal treffen.

Wolfgang: Wenn du das halt ohne irgendwelche Messdaten machen musst, dann ist die Chance,

Wolfgang: dass es irgendwo daneben geht, halt ziemlich groß.

Wolfgang: Oder du dimensionierst das so groß, dass du halt unglaublich viel Geld investierst als Betreiber.

Wolfgang: Und das ist der Punkt. Genau. Und ganz ehrlich, wir haben so ein stabiles Stromnetz,

Wolfgang: weil in der Vergangenheit unglaublich viel investiert wurde.

Gast: Das muss man einfach mal sagen. Da haben wir uns als Volkswirtschaft,

Gast: man könnte einerseits sagen, ganz schön was geleistet und auf der anderen Seite

Gast: könnte man sagen, eine richtig, richtig gute Grundlage gelegt.

Gast: Die Stromnetze sind heute.

Wolfgang: Ich sage jetzt mal.

Gast: Das, was wir sehen, im Durchschnitt 20, 30 Prozent.

Gast: Und das ist gut so.

Wolfgang: Wir haben keine Stromausfälle.

Gast: Wenn ich aber dieses Level an Puffer halten wollen würde.

Wolfgang: Dann spricht man in Deutschland.

Gast: Da gibt es einen schönen Begriff für.

Wolfgang: Man spricht von der Kupferplatte. Das heißt, eigentlich müsste man so viel Kabel

Wolfgang: jetzt im Boden vergraben, das geht gar nicht.

Wolfgang: Es gibt nicht so viel Material, es gibt nicht so viele Menschen.

Gast: Ich kann nicht in einem Wohngebiet sagen.

Wolfgang: Guten Tag, ich reiße jetzt übrigens nach zehn Jahren alle Straßen wieder auf.

Gast: Weil ich brauche übrigens ein dickeres Kabel da drin. Das geht gar nicht.

Gast: Also ist es A zu teuer und B gar nicht möglich.

Wolfgang: Also was muss ich machen?

Gast: Ich muss Puffer reduzieren, ich muss zielgerichteter arbeiten.

Gast: Und da helfen natürlich Missdaten.

Wolfgang: Ja, das heißt dann Robin, als Betreiber kann ich mit den Daten sehen,

Wolfgang: wo halt welche Leistung benötigt wird,

Wolfgang: kann dann auch sehen, wo sich was verändert vor allem, ob es irgendwo zunimmt

Wolfgang: und kann auf Basis von den Daten dann entscheiden, ob ich irgendwie handeln

Wolfgang: muss, ob ich da vielleicht jetzt wirklich neues Kupfer im Boden legen muss,

Wolfgang: weil ich komplett am Limit bin und mein Puffer zu klein ist.

Wolfgang: oder wo ich dann vielleicht auch ein bisschen entspannter sein kann und sagen

Wolfgang: kann, okay, das reicht wahrscheinlich noch zehn Jahre, ich behalte es im Auge,

Wolfgang: aber da gibt es keinen akuten Handlungsbedarf.

Gast: Denk dir das einfach wie ein Gebäude vor. Oder noch besser, du hast eine Straße.

Wolfgang: Du bist Straßenwacht und sollst auf eine Straße aufpassen. Was musst du tun?

Gast: Du musst wissen, wie viel Verkehr ist auf dieser Straße zu jedem Zeitpunkt.

Gast: Dein Job ist es, Stau zu vermeiden, also muss ich achten und sagen,

Gast: wie viel fahren da jetzt gerade? Das ist der erste Teil.

Wolfgang: Das zweite ist, ich muss planen.

Gast: Ich muss überlegen, die Fußball-EM startet in einem Monat, also wird wahrscheinlich

Gast: diese Straße nochmal doppelt so viel benutzt werden.

Gast: Ich muss also planen können und dann sagen, ich lenke den Verkehr.

Gast: Und du musst erneuern, du musst investieren, du musst sagen,

Gast: okay, wenn hier jetzt jeden Tag so und so viel rüberfährt, muss ich die Straße

Gast: eigentlich in 10, 20 oder 30 Jahren neu machen.

Gast: Und genau das ist eigentlich der Job von einem Stromnetzbetreiber,

Gast: der halt auch Infrastruktur macht.

Gast: Es gibt noch einen vierten Teil, nämlich das Thema steuernd eingreifen.

Gast: Können wir auch noch zugehen, aber im Prinzip sind diese drei Aspekte das,

Gast: wo die heute Daten brauchen.

Gast: Und unser Job ist es eigentlich zwei Dinge zu tun. Dafür zu sorgen,

Gast: dass sie diese Daten super einfach bekommen.

Gast: Und das zweite ist, diese Daten in die Verwendung bringen.

Wolfgang: Wie machen wir das?

Gast: Indem sie mundgerecht aufbereitet werden. Also Software-Oberfläche, Reports.

Gast: Wir schicken zum Beispiel ganz, ganz banal einmal im Monat ein Einseiter-PDF

Gast: mit den meist ausgelasteten Kabeln in einem Stromnetzgebiet.

Gast: Das klingt banal, ist aber ein Riesending, weil das kann ich mir einfach ausdrucken.

Gast: Einmal im Monat, da brauche ich nicht meinen ganzen Prozess umstellen,

Gast: gucke da einmal im Monat drauf und weiß, dass ich alles Kritische im Blick habe.

Wolfgang: Es hat halt vor allem den Vorteil, davor hattest du halt gar nichts,

Wolfgang: außer vielleicht dein Bauchgefühl.

Wolfgang: Und da ist das natürlich ein enormer Fortschritt, so ein Report zu haben, oder? Absolut.

Gast: Also das finde ich so spannend daran, jetzt gerade aus der Digitalbranche kommen,

Gast: wir reden viel über KI-Analysen und Machine Learning und so,

Gast: und da wird noch ganz viel kommen in dem Bereich.

Gast: Aber ich finde es so faszinierend.

Wolfgang: Dass es eigentlich die banalen Dinge sind. Mein Beispiel nochmal mit diesem Monatsreport.

Gast: Ich habe ein Netz, ich habe 300 Kabel, 100 davon gemessen.

Gast: Kein Mensch, jetzt wäre es ja erstmal cool, ich habe jetzt plötzlich Daten,

Gast: super, Ich könnte jetzt Daten von 100 sehen, aber kein Mensch hat Zeit,

Gast: sich einmal im Monat 100 Stromkurven anzugucken. Das ist ja vollkommen unmöglich.

Wolfgang: Was machen wir?

Gast: Wir nehmen diese 100 Kabel.

Wolfgang: Rechnen es in eine prozentuale Auslastung und sortieren die absteigend.

Wolfgang: Das ist null KI.

Gast: Das ist null Machine Learning, das ist ein Klick in Excel.

Wolfgang: Sage ich jetzt mal. Aber was ist die Information, die rauskommt,

Wolfgang: ist, ich habe 100 und übrigens.

Gast: Du brauchst dir nur die obersten 5 angucken, weil das sind die kritischen.

Gast: Das ist der Riesenmehrwert und der besteht darin, dass die Daten da sind,

Gast: aber der besteht halt auch darin, dass sie so einfach dargestellt werden und

Gast: bereitet werden, dass es auch in der Praxis verwendbar ist.

Wolfgang: Ich finde, bei Daten oder bei solchen Analysen ist es oftmals ja auch so ein

Wolfgang: bisschen das Pareto-Prinzip.

Wolfgang: Also du kannst viel machen mit sehr ausgefuchsten Methoden, ob das mathematische

Wolfgang: Sachen sind oder vielleicht auch KI-Anwendungen.

Wolfgang: Aber oftmals hast du ja schon einen Riesen-Benefit, wenn du sowas Einfaches machst.

Wolfgang: Also wenn du, so wie du es jetzt gesagt hast, deine 300 Kurven hast und die

Wolfgang: Top 5 oder die Top 10 raussuchst und die jemanden aufbereitest, dass man das sieht.

Wolfgang: Das bringt ja oftmals schon so viel, vor allem wenn du davor halt,

Wolfgang: wie gesagt, gar nichts hattest.

Wolfgang: Ja, und das ist auch eine Frage der Fähigkeit oder Verarbeitungsfähigkeit.

Gast: Das ist ein schwieriges Wort.

Wolfgang: Ich hatte einen Kunden.

Gast: Der das mal ganz gut beschrieben hat und auf eine Formel gebracht hat.

Gast: Der hat gesagt, ich muss in diesen Bereich Digitalisierung reingehen.

Wolfgang: Aber ich habe eigentlich drei Ebenen, die ich gleichzeitig bespielen muss.

Wolfgang: Ich muss diese Daten generieren.

Gast: Also klar, ich muss irgendwie in meine Bestandsinfrastruktur da draußen Messtechnik reinkriegen.

Wolfgang: Das ist ein Job. Das geht ja auch nicht von heute auf morgen,

Wolfgang: auch wenn es einfach ist. Da brauche ich eine gewisse Zeit auf.

Gast: Das zweite, sagt er, ich muss mir Systeme schaffen, die diese Daten vernünftig

Gast: verarbeiten und in meinem Unternehmen an der richtigen Stelle bereitstellen.

Wolfgang: Zum Beispiel fangen wir mal an bei so einem einfachen Report.

Gast: Den wir gerade geschrieben haben, aber diese Daten müssen an die richtige Stelle fließen.

Wolfgang: Ja, man sagt, ich habe was Drittes und das wird meistens vergessen.

Gast: Ich muss den Menschen Zeit geben.

Wolfgang: Sich an diese Daten zu gewöhnen oder ein Gefühl dafür zu kriegen,

Wolfgang: wo der Benefit für sie da drin ist.

Gast: Diese Daten zu verwenden. Weil jetzt sind wir mal ganz ehrlich,

Gast: ja, das sind alles schlaue und unglaublich talentierte Leute da draußen.

Wolfgang: Ich bin sehr dankbar.

Gast: Dass die den Job hingekriegt haben, dass wir die letzten 50,

Gast: 100 Jahre ein stabiles Stromnetz haben.

Gast: Aber dann muss, die sagen auch, Mensch, wenn ich mich jetzt,

Gast: ich bin da draußen im Fels glücklich, gib mir einen Grund, warum das jetzt Sinn

Gast: macht, dass ich mich hier mit so einer Computeroberfläche beschäftige.

Gast: Ich benutze bewusst mal sogar einfache Worte, weil das ist nicht deren Welt.

Gast: Und das ist okay so.

Wolfgang: Ja, und deswegen sagen wir.

Gast: Das muss so sein, dass wenn die ersten zwei, drei, vier, fünf guten Entscheidungen

Gast: getroffen haben oder eine Arbeitserleichterung hatten, weil die Daten zur Verfügung

Gast: sind, dann kommt man auf den Geschmack.

Wolfgang: Ich sage immer, der Appetit kommt beim Essen. Und diese dritte Komponente,

Wolfgang: die wird vollkommen unterschätzt, dass ich nicht einfach in ein Unternehmen

Wolfgang: gehen kann und sagen kann.

Gast: Guten Tag, hier ist jetzt übrigens deine neue digitale Welt,

Gast: fang jetzt bitte an, morgen anders zu arbeiten.

Wolfgang: Ja, absolut. Das erinnert mich an ganz viele Projekte, in denen ich in den letzten

Wolfgang: Jahren gearbeitet habe.

Wolfgang: Da ging es ja bei mir auch oft darum, dass wir in irgendwelchen Branchen Produkte

Wolfgang: für Kunden entwickelt haben, dass wir was digitalisiert haben.

Wolfgang: Und die Projekte haben meistens dann richtig gut funktioniert,

Wolfgang: wenn man halt die zukünftigen Anwender von Anfang an mitgenommen hat.

Wolfgang: Also irgendwie was zu entwickeln, wo man eine gute Idee reinsteckt und sagt,

Wolfgang: ja, das ist toll, das spart Zeit, das ist state of the art.

Wolfgang: und das dann irgendwelchen Leuten hinzusetzen und sagen, so,

Wolfgang: das ist jetzt euer neues Produkt, mit dem müsst ihr jetzt arbeiten,

Wolfgang: das hat nie wirklich gut funktioniert.

Wolfgang: Aber wenn man Leute von Anfang an mitnimmt und auch die Ideen von den Leuten

Wolfgang: mitnimmt und sich da früh auch das Feedback holt von den Leuten und auch,

Wolfgang: wie du es jetzt gesagt hast, Mehrwert aufzeigt und aber auch die Zeit lässt,

Wolfgang: sich damit anzufreunden,

Wolfgang: das finde ich, das ist total wertvoll und total wichtig für diese ganze Digitalisierung.

Gast: Das treibt uns sehr an.

Wolfgang: Ich muss aber auch ehrlich sagen, wir haben aber auch Glück.

Gast: Wir haben Glück, also the trend is our friend. Die politischen Entwicklungen in Deutschland.

Wolfgang: Das ganze Thema E-Mobilität.

Gast: Wärmewende, überhaupt Energiewende, das drückt gerade so stark auf dieses Thema

Gast: drauf und die Politik zum Glück macht da ja auch wirklich Druck,

Gast: dass das jetzt vorangeht.

Gast: Und dadurch gibt es natürlich einen großen Handlungsdruck. Das Gute ist, wir glauben daran.

Wolfgang: Dass wir einen signifikanten Anteil dazu beitragen können.

Gast: Dass die deutschen Stromnetze diese Energiewende vertragen. Wenn sie das nicht

Gast: tun würden, wird das alles nicht klappen und wir glauben, das wird funktionieren.

Wolfgang: Aber es gibt auch einen starken Handlungsdruck. Das heißt, die Stadtwerke suchen

Wolfgang: auch sehr dringend nach Lösungen.

Gast: Und dann macht es natürlich Spaß, wenn wirklich der Bedarf, eine gute,

Gast: kluge Lösung und einfach auch die Bereitschaft da zusammenkommt.

Gast: Dann macht es einfach richtig Spaß. Und deswegen, glaube ich,

Gast: sind wir auch jetzt in unserem Rahmen hier gerade ganz erfolgreich mit unserem

Gast: Unternehmen. Wir sind da sehr dankbar.

Wolfgang: Dass wir da einfach wirklich einen Punkt gefunden haben, wo wir eine technologische Kompetenz.

Gast: Eine Beratungskompetenz zusammenbringen können und auf ein echtes Problem treffen.

Wolfgang: Wie geht es denn weiter mit eurem Produkt?

Wolfgang: Wir haben jetzt so diesen einen Teil angesprochen, wo ihr die Daten erfasst,

Wolfgang: wo ihr den Netzbetreibern damit auch eine Hilfe gebt zu erkennen,

Wolfgang: wo jetzt vielleicht eine Investition

Wolfgang: nötig ist, wo vielleicht auch akuter Handlungsbedarf nötig ist.

Wolfgang: Du hast vorhin aber auch gesagt, dass es durchaus auch die Möglichkeit gibt,

Wolfgang: dass man jetzt irgendwo auch steuernd eingreift,

Wolfgang: um so vielleicht ein Netz auszubalancieren oder zu stabilisieren.

Wolfgang: Kannst du da was darüber erzählen, was ihr da macht?

Gast: Genau. Wir reden ja hier über Bereiche, die auch politisch relevant sind und

Gast: deswegen muss ich dich korrigieren, man steuert nämlich in Deutschland nicht, man dimmt.

Wolfgang: Okay.

Gast: Das ist eine große politische Diskussion gewesen, wo die Bild-Zeitung getitelt

Gast: hat, Habeck will uns den Strom abdrehen.

Gast: Und daraufhin hat sich die gesamte Politik entschieden, das ein wenig zurechtzurücken

Gast: und nicht mehr von Steuern, sondern von Dimmen zu sprechen, weil es nie darum geht abzudrehen.

Wolfgang: So, das kurz vorweg als Anekdote.

Gast: Du hast vollkommen recht.

Wolfgang: Ich habe vorhin beschrieben.

Gast: Ich muss wissen, was los ist.

Wolfgang: Ich muss einschätzen können und vorhersagen können, was als nächstes passiert,

Wolfgang: damit ich handeln kann, damit ich bauen kann, richtig investieren kann etc.

Gast: Und jetzt eigentlich seit den letzten Monaten gibt es auch die dritte Möglichkeit,

Gast: ich kann steuernd eingreifen. Was ist damit gemeint?

Gast: Ganz simpel, die Bundesnetzagentur als quasi Oberaufsicht über die deutschen

Gast: Stromnetze hat gesagt, oder die Politik hat eigentlich gesagt,

Gast: wir möchten, dass die Stromnetze nicht zum Verhinderer der Energiewende werden.

Wolfgang: Ja. Das heißt das, wir sagen.

Gast: Liebe Stadtwerk, lieber Verteilnetzbetreiber, du darfst keine Sachen mehr ablehnen.

Gast: Du darfst nicht sagen, diese PV-Anlage passt jetzt gerade nicht auf mein Kabel

Gast: oder diese Wallbox zum E-Auto laden, die kannst du gerade nicht anschließen.

Gast: Du musst alles aufnehmen, damit das nicht der Hinderungsgrund ist.

Gast: Das ist politisch erstmal sehr nachvollziehbar. Das führt natürlich dazu.

Wolfgang: Dass ich jetzt in dieser Situation als Verteidigungsbetreiber sage,

Wolfgang: da ist quasi eine Riesenflut, da strömt es auf mich ein und ich darf die Tür nicht mehr zumachen.

Gast: Das heißt, natürlich wird die Angst vor der Überlast oder vor lokalen Engpässen,

Gast: das ist ja immer noch mein Job, das Netz stabil zu halten, riesig groß.

Wolfgang: Das ist ja unkalkulierbar auf einmal.

Gast: Ja, es ist vor allen Dingen, also ich kann es kalkulieren, ich kann schon sehen,

Gast: was auf mich zukommt, aber ich kann es halt nicht stoppen. Also wenn ich sehe,

Gast: dass es bedrohlich wird, kann ich halt leider nicht ausweichen.

Gast: Der Zug steht auf der Schiene und er rollt auf mich zu und kann leider nicht abbiegen.

Gast: Deswegen hat der Gesetzgeber oder die Bundesnetzagentur eine Möglichkeit geschaffen,

Gast: das nennt sich Paragraf 14a, das ist ein ganz sperriger Begriff,

Gast: Energiewirtschaftsgesetz Paragraf 14a. Ja, die ganze Branche weiß, was das ist.

Gast: Für den, der jetzt nicht täglich das Energiewirtschaftsgesetz liest,

Gast: was sagt das? Sagt eigentlich zwei Dinge.

Gast: Lieber Netzbetreiber, du musst alles zulassen.

Gast: Aber lieber Endkunde, wenn du was Neues ins Netz reinbringst.

Wolfgang: Dann muss das ab jetzt steuerbar sein.

Gast: Für den Fall, dass es temporär zu einem Engpass kommt.

Gast: Das heißt, der Verneinerungsbetreiber darf jetzt sagen, ich habe jetzt für die

Gast: nächste halbe Stunde eine Netzüberlastung in genau diesem Kabel in der Straße.

Gast: Und ich darf dir jetzt deine Ladeleistung für dein E-Auto vorübergehend zum

Gast: Beispiel um 30, 60 Prozent runterfahren.

Gast: Nie auf Null, deswegen spricht man von dimmen. Du brauchst keine Angst haben,

Gast: dass du keinen Strom hast.

Wolfgang: Aber die Leistung kann runtergefahren werden. Ja, ist das dann nur für solche

Wolfgang: besonderen Verbraucher wie beispielsweise für eine Wallbox oder gilt sowas auch

Wolfgang: für einen klassischen Hausanschluss?

Gast: Nein, für den klassischen Hausanschluss nicht. Also keiner braucht Sorge haben.

Gast: Das würde auch einfach nicht funktionieren. Keiner kann dir das Licht abdrehen

Gast: oder dürfte das auch nicht. Es geht nur um diese Besonderen.

Gast: Also es geht im Prinzip, Solaranlagen ist noch ein bisschen ein eigenes Thema,

Gast: will ich jetzt nicht drauf eingehen, aber es geht im Prinzip um Ladeeinrichtungen,

Gast: es geht um Home-Energy-Systeme.

Gast: Also das heißt, wenn du zum Beispiel bei dir Speicher, Solar und Wallbox und

Gast: sowas hast, dann können dem auch was vorgegeben werden.

Gast: Es geht um Speicher und um Wärmepumpen.

Wolfgang: Okay. Und da ist es natürlich super hilfreich, wenn ich als Netzbetreiber genau

Wolfgang: weiß, in welchem Kabel gibt es vielleicht eine sehr, sehr hohe Last.

Wolfgang: Und da ist es natürlich toll, wenn ich so eine Sensorik habe und diese Daten

Wolfgang: dann in, habe ich die in Echtzeit, die Daten, wenn ich sie lachte?

Gast: Die sind in Echtzeit da, also momentan messen wir einmal pro Minute,

Gast: übertragen diese Daten alle 15 Minuten,

Gast: haben aber festgestellt, dass wir jetzt heute schon, wenn wir das runterdrehen

Gast: würden auf minütliche Übertragung, könnten wir 95,

Gast: 98 Prozent der Datenpunkte innerhalb von einer Minute aus dem Kabel bis zu uns

Gast: in die Cloud, in die Systeme übertragen über Mobilfunk in Deutschland.

Wolfgang: Ja genau, das läuft ja dann über LTE bei euch, oder?

Wolfgang: Ihr habt dann in den Trafo-Stationen so kleine Kästle drin mit ein bisschen

Wolfgang: Technik und dann wird das drahtlos zu euch gefunkt.

Wolfgang: Und als Netzbetreiber kann ich mir das dann auch irgendwie auf dem Dashboard

Wolfgang: anschauen wahrscheinlich.

Gast: Genau, das ist der erste Teil. Wir nennen das Cockpit. Wir haben das Smite IQ Cockpit genannt.

Gast: Das kannst du dir ganz simpel vorstellen.

Gast: Das ist eine Oberfläche, wo ich eine Google Maps Karte habe und dann gibt es kleine Fähnchen.

Gast: Jedes Fähnchen ist eine Trafostation, die ich da draußen ausgerüstet habe und

Gast: dort kann ich mir die Messdaten angucken. Und diese Trafostationen,

Gast: diese Fähnchen, sind grün, gelb oder rot. Ganz simple Logik. Ja, da sind wir wieder.

Gast: Wir gehen einfach hin und sagen, wenn ein Kabel in dieser Station über 60 Prozent

Gast: ausgelastet ist, springt es auf gelb. Wenn es über 80 Prozent ausgelastet ist, springt es auf rot.

Wolfgang: Das heißt, ich kann jetzt mal in meinem Beispiel, ich habe 100 solcher kleinen

Wolfgang: Fähnchen auf meiner Google Maps Karte.

Wolfgang: Davon sind 80 grün und davon sind 10 gelb und 10 sind vielleicht rot. Dann weiß ich genau.

Gast: Wo ich hinspringen muss und mir das angucken.

Gast: Machen wir das heute schon im Cockpit?

Wolfgang: Also ich erkenne das Problem. Ich kann ja was tun. Ich muss ja nicht sofort

Wolfgang: dimmen, sondern ich kann ja erstmal sagen, da sind wir jetzt öfter über 80 Prozent.

Wolfgang: Da sollte ich jetzt anfangen.

Gast: Neues Kabel zu legen oder Kabel umzuschalten im Netz.

Gast: Kann ich einiges machen heute. Das ist das, was die Verteilnetzbetreiber eh machen. Ja.

Gast: Für diesen sogenannten Paragraph 14a haben wir jetzt eine Erweiterung und zwar

Gast: vom Cockpit in den Co-Piloten.

Wolfgang: Haben wir das genannt.

Gast: Wir bleiben da ein bisschen in dem Sprech.

Wolfgang: Können wir vielleicht auch gleich nochmal darauf eingehen.

Gast: Das ist nämlich ein Projekt.

Wolfgang: Worüber wir auch miteinander in Kontakt gekommen sind.

Gast: Da unterstützt ihr uns von Innovex an der Seite.

Wolfgang: Genau das gerade umzusetzen.

Gast: Was wir dort tun.

Wolfgang: Ist quasi der Übergang. Das Cockpit sagt mir, Achtung, hier ist ein Problem

Wolfgang: und das Problem geht auch nicht weg.

Gast: Das ist ein großes Problem. Das kriege ich jetzt nicht mehr durch vorausschauendem Ausbau gelöst.

Gast: Dann schalte ich den Co-Piloten an. Dort sehe ich das Problem.

Gast: Jetzt habe ich quasi eine Information, habe ich schon, nämlich da ist ein echtes gemessenes Problem.

Gast: Und ich brauche eine zweite Seite. Jetzt müsste ich ja wissen,

Gast: wer hängt denn da eigentlich dran?

Gast: Also in dem Wohngebiet, ich kann ja keinen normalen Haushalt steuern,

Gast: hatten wir eben, sondern ich kann jetzt zum Beispiel nur die Wallboxen steuern.

Gast: Ich muss wissen, an diesem Kabel hängen diese zehn Wallboxen dran.

Gast: Das ordne ich zu, dann habe ich das Problem.

Wolfgang: Ich habe die Handlungsmöglichkeit, dann kann ich einschätzen.

Gast: Wie stark möchte ich jetzt eigentlich dimmen. Das kann ich erst manuell tun.

Gast: Perspektivisch werden wir das dann automatisiert als wirklichen Autopiloten

Gast: quasi, also vom Co-Pilot in den Autopilot.

Wolfgang: Ich sehe schon euer Naming hier. Ja, wir mögen das gerade. Dann treiben wir

Wolfgang: das weiter. Aber in dem Moment kann ich sagen.

Gast: So jetzt möchte ich gerne zwischen 18 und 20 Uhr heute Abend diese zehn Wallboxen

Gast: um 30 Prozent ihrer Leistung reduzieren.

Gast: Dann gibt es mittlerweile einen detaillierten Prozess. Das ist jetzt vielleicht

Gast: ein bisschen zu viel Details.

Wolfgang: Aber über den sogenannten Mesh-Stellenbetreiber wird eine Verbindung aufgebaut.

Gast: Die am Ende dazu führt, dass ein Signal an den sogenannten Smart Meter in deinem Haus geschickt wird.

Gast: Ja, also eine intelligente Messeinrichtung, die verbunden ist,

Gast: die kriegt quasi die Informationen.

Gast: Achtung, gib bitte an alle bei dir angeschlossenen Geräte das Signal weiter,

Gast: dass heute zwischen 18 und 20 Uhr 30 Prozent weniger Last gibt.

Wolfgang: Genau, und das sind aber dann halt genau solche Geräte wie beispielsweise eine

Wolfgang: Wallbox, die empfangen dieses Signal und die reduzieren dann entsprechend ihre Leistung.

Wolfgang: Sieht man dann im Co-Piloten auch, ob diese Wallboxen überhaupt in Betrieb sind?

Wolfgang: Und ob das, okay, also man sieht dann auch direkt den Effekt und man sieht dann,

Wolfgang: okay, zehn Wallboxen sind jetzt quasi,

Wolfgang: sind dort vorhanden, acht davon sind im Einsatz und dadurch,

Wolfgang: dass die jetzt gedimmt wurden, reduziert sich meine Last und ja,

Wolfgang: das hat dann auch einen positiven Effekt auf die komplette Last,

Wolfgang: die auf dem Kabel beispielsweise drauf liegt.

Gast: Genau, das kann ich ja wieder messen.

Wolfgang: Ich hole mir dann noch dazu, datentechnisch gesehen, die Daten aus den Smart

Wolfgang: Mietern. Das heißt, ich sehe.

Gast: Wer ist online, wie viel ziehen die gerade. Und jetzt habe ich ja eigentlich beide Situationen.

Wolfgang: Ich habe das Kabel gemessen, wo alles zusammenläuft. Und ich habe die einzelnen Verbraucher gemessen.

Gast: Die ich steuern kann. Und mit diesen beiden Informationen gucke ich jetzt quasi

Gast: von beiden Seiten auf das Kabel und kann einen sehr, sehr präzisen Steuerbefehl geben.

Gast: Weil es geht nicht nur darum zu steuern oder zu dimmen.

Wolfgang: Es geht auch darum, schnell wieder zu entdimmen, wieder auszudrehen.

Wolfgang: Es gibt ganz klar gesetzliche Vorgaben. Das ist ein Notfallprogramm.

Gast: Was wir hier gerade sagen. Das ist nicht Ziel.

Wolfgang: Dass in Deutschland quasi ständig gedimmt wird. Das ist wirklich so Ultima Ratio.

Wolfgang: Nur wenn es nicht anders geht.

Wolfgang: Und du musst so schnell wie möglich wieder aufhören damit.

Gast: Also wirklich nur ein Problem lösen. Und wir glauben, das können wir total gut.

Wolfgang: Weil wir eben genau die Daten von beiden Seiten nehmen und dann alle Informationen zusammen.

Wolfgang: Naja, ich meine, eure Datengrundlage ist ja elementar dafür,

Wolfgang: weil wenn ich nicht weiß, wo jetzt wirklich so viel Last drauf ist,

Wolfgang: dann kann ich auch nicht stimmen.

Wolfgang: Also dann bringt es ja auch nichts letztendlich, oder?

Wolfgang: Genau, ich muss wissen, wo passiert was.

Gast: Jetzt geht es aber weiter. Ich habe vorhin ja darüber gesprochen.

Wolfgang: Dass wir ganz oft die Daten ganz.

Gast: Ganz simpel aufbereiten, dass da schon viel Schönheit drin liegt oder viel Einfachheit.

Gast: Jetzt kommen wir aber mal ein bisschen in das spannendere Thema rein.

Gast: Ich habe vorhin gesagt, dass wir gerade 30.000 Kabel messen. Ja, mit ständig mehr.

Gast: Wenn ich jetzt so einen DIMM-Vorgang richtig gut aussteuern muss,

Gast: dann muss ich eigentlich etwas tun. Ich muss nämlich eigentlich die,

Gast: Prognosen bauen. Das heißt, ich sage ja nicht erst, wow, jetzt brennt das Kabel,

Gast: jetzt fange ich an, runterzuregeln und dann schalte ich wieder auf und gucke, was passiert.

Gast: Oh, jetzt geht das Kabel wieder in Überlast, jetzt schalte ich wieder runter.

Gast: Ja, das würde ja sich total aufschaukeln.

Wolfgang: Ja, das wäre, das ist so wirklich.

Gast: Ich lösche das Feuer erst, wenn ich die Flamme sehe. Was passiert ist,

Gast: ich sage eigentlich hervor, ach du, gleich könnte was passieren und ich muss

Gast: vorhersagen, wie wird sich denn eigentlich mein Vorgang verhalten?

Gast: Damit ich eigentlich idealerweise von vornherein schon den richtigen Befehl

Gast: geben kann. Und dafür brauche ich Prognosefähigkeit.

Wolfgang: Wie kriege ich Prognosefähigkeit? Durch Lernen.

Gast: Wie lerne ich? Mit vielen Daten. Das ist unser Riesenvorteil.

Gast: Wir sitzen auf einem Riesendatenschatz.

Wolfgang: Diese Daten gehören den Verteilnetzbetreibern.

Gast: Wir dürfen die auch nicht gegenseitig zeigen, aber wir dürfen sie nutzen.

Wolfgang: Wir dürfen 30.000.

Gast: Mal vier Kabel, die wir gerade messen, 120.000 Datenpunkte jede Minute nutzen.

Wolfgang: Um diese Modelle zu trainieren und Prognosen zu erstellen.

Gast: Und Prognosen werden immer dann besser, wenn du viele Historie hast,

Gast: wenn du viel gelernt hast.

Wolfgang: Also das bedeutet, ihr arbeitet auch an solchen Prognosemodellen oder ihr habt sowas schon?

Gast: Wir arbeiten da dran. Also wir fangen damit quasi an.

Gast: Wir machen gerade andere Dinge mit diesem großen Datenschätzen,

Gast: aber wir wissen, dass das die Zukunft ist.

Gast: Deswegen vielleicht kurzer Schwenk in unser Unternehmen. Woraus bestehen diese

Gast: 37 Leute? Natürlich haben wir Vertrieb.

Wolfgang: Finanzen und so weiter.

Gast: Aber wir haben Hardware-Entwickler.

Wolfgang: Die wirklich tatsächlich die Sensorik selber entwickeln. Ihr macht das komplett

Wolfgang: in-house, diese ganze Hardware?

Gast: Wir machen die Entwicklung der Hardware

Gast: komplett in-house. Wir machen die Embedded-Entwicklung komplett in-house.

Wolfgang: Das heißt, wir schreiben die gesamte Software.

Gast: Die auf den Geräten ist. Wir lassen die dann extern produzieren in großer Zahl.

Wolfgang: Aber das Design kommt von uns.

Gast: Dann haben wir diese IoT-Strecke.

Wolfgang: Die die Daten entgegennimmt.

Gast: Die Geräte überwacht. Da haben wir noch nicht drüber gesprochen,

Gast: aber wenn du ein paar Tausend Geräte draußen hast.

Wolfgang: Das sind alles kleine Computer.

Gast: Es wäre besser, wenn jemand auf die aufpasst.

Gast: Zweiter Teil, dritter Teil, Thema Datenaufbereitung, vierter Teil.

Wolfgang: Thema Datenanalyse bis rein quasi wirklich in Machine Learning Modelle,

Wolfgang: die wir da aufbauen, Data Scientists, die wir einstellen.

Gast: Das heißt, in diesen 37 kannst du von der Hardwareentwicklung bis zum Big Data

Gast: Analysten haben wir alles vertreten.

Wolfgang: Und das finde ich persönlich halt super spannend, dass ihr auf der einen Seite

Wolfgang: noch ein sehr überschaubares Team seid. 37 Leute, da kennt man sich noch.

Wolfgang: Aber ihr habt so viele unterschiedliche Bereiche, die ihr abdeckt.

Wolfgang: Und das finde ich super, super interessant.

Wolfgang: Also ich hatte ja vorhin schon eine kleine Führung bei euch hier im Büro,

Wolfgang: habe mir ja mal das Hardware-Labor angeschaut, habe die Arbeitsplätze angeschaut,

Wolfgang: wo eure Leute dann Software entwickeln und das finde ich super interessant.

Wolfgang: Vor allem, ihr seid ja auch alle hier im Büro in Karlsruhe.

Wolfgang: Also ihr seid nicht in Deutschland oder auf der Welt verteilt,

Wolfgang: sondern ihr seid alle hier.

Wolfgang: Ihr kennt euch alle, ihr seht euch jede Woche hier im Büro.

Wolfgang: Und hat das einen positiven Effekt auf die Art und Weise, wie ihr arbeitet oder

Wolfgang: wie euer Produkt sich entwickelt hat? Das ist eine schöne rhetorische Frage.

Gast: Auf die ich jetzt am liebsten Nein antworten würde.

Wolfgang: Nein, natürlich, klar hat das einen Rieseneffekt und ich glaube.

Gast: Dass es uns gerade ausmacht als Firma. Also wir haben so eine Regelung,

Gast: dass man zwei Tage die Woche im Büro ist.

Gast: Einen Tag haben wir festgelegt, einen darf sich jeder aussuchen.

Gast: Es gibt Menschen wie mich, die jeden Tag im Büro sind, weil es einfach schön

Gast: hier ist und ich gerne hier bin mit den Menschen.

Gast: Es gibt andere Leute, die können besser zu Hause arbeiten, aber zum Beispiel

Gast: dienstags haben wir die Chance, als ganze Firma, in allen 37.

Gast: Anderthalb Stunden Joe Fix zu machen und im Prinzip einmal durch alle Themen

Gast: der Firma durchzugehen.

Gast: Das ist natürlich in einer großen Firma von 150 Leuten ist das nicht möglich an der Stelle.

Gast: Wir können das noch machen, dadurch haben wir eine große Identifikation,

Gast: das merken wir, dass einfach die spontanen Gespräche an der Kaffeemaschine gut

Gast: funktionieren, das weiß jeder mittlerweile,

Gast: Zufälligkeit kann man nicht planen, da musst du Raum für schaffen,

Gast: aber es hat auch einen ganz großen Identifikationsfaktor.

Gast: Also das heißt, selbst als Controller interessiere ich mich dafür,

Gast: ob es gerade einen Hardware-Bug gibt, der uns irgendwie Sorgen bereitet.

Gast: Als Software-Entwickler kriege ich mit, wie es gerade in der Produktion aussieht

Gast: und wie viel die nächste Lieferung rausgegangen ist.

Gast: Das hat einen sehr, sehr hohen Identifikationscharakter und ist auch wichtig,

Gast: weil ich glaube, dass wir wirklich ein super Team haben.

Gast: Wir haben richtig, richtig gute Leute hier und ich glaube, was einfach anziehend

Gast: ist, ist diese Mischung aus einer super spannenden Technologie,

Gast: einem Firmenumfeld, in dem ich wirklich noch Einfluss auch selber einfach habe

Gast: und spüre und das Dritte einfach wirklich dieser Purpose.

Gast: Das ist zwar ein total technologisches Thema, über das wir hier reden,

Gast: aber es ist gesellschaftlich so wichtig, wenn wir das nicht hinkriegen in Deutschland,

Gast: dann wird die gesamte Energietransformation einfach nicht funktionieren.

Gast: Und das ist schon auch diese Kombination, ich glaube, das ist was Besonderes

Gast: und da komme ich zurück auf, ich habe es keinen Takt.

Wolfgang: Ja, das ist auf jeden Fall schön zu hören, wenn man schon so lange,

Wolfgang: du bist drei Jahre jetzt hier bei Smite, oder?

Gast: Ja, wir sind zwei Jahre ausgegründet, bin selber quasi drei Jahre,

Gast: waren ja vorher in der EnBW in dem Team.

Wolfgang: Drei, dreieinhalb Jahre ungefähr. Also ich finde es schön, wenn man das sagen

Wolfgang: kann, dass man es nicht bereut hat, dass es immer noch Spaß macht.

Wolfgang: Und was du jetzt angesprochen hast mit diesem Purpose, das finde ich auch sehr

Wolfgang: interessant, denn bei euch geht es ja jetzt, wenn es um Erfolg geht,

Wolfgang: nicht nur um den klassischen wirtschaftlichen Erfolg, der sicherlich auch sehr wichtig ist.

Wolfgang: Aber wenn euer Produkt erfolgreich ist, dann hat es ja für viele andere auch einen Vorteil.

Wolfgang: Und das finde ich halt super, super interessant, weil dann irgendwie diese Netzbetreiber

Wolfgang: da vernünftige Einblicke haben,

Wolfgang: was eigentlich los ist im Netz und dann vielleicht nicht mehr so blind unterwegs

Wolfgang: sind einfach und gezielter agieren können und vielleicht auch ein besseres Gefühl

Wolfgang: haben und sinnvoller irgendwo was ausbauen können oder irgendwo handeln können.

Wolfgang: und ja, das ist glaube ich schon eine Sache, die man nicht überall findet.

Gast: Also es treibt mich persönlich sehr an, diese zwei Dinge, diese Kombination

Gast: von es ist ein wirklich gesellschaftlich relevantes Thema, mach deine Tagesschau-App

Gast: auf, du wirst jeden Tag irgendeine Meldung zum Thema Energie,

Gast: Wärme und Verkehrspolitik in Deutschland bekommen,

Gast: das ist spannend und auf der anderen Seite sind das ja Menschen,

Gast: das ist ja ein B2B-Geschäft, also ja, wir arbeiten mit Unternehmen,

Gast: aber diese Stadtwerke, Das sind am Ende, sind das handelnde Personen,

Gast: da ist der Stromnetzmeister, da ist der, der vielleicht seit 40 Jahren das gleich

Gast: gemacht hat, da ist der junge Netzplaner, der gerade aus dem Elektrotechnikstudium kommt und sagt,

Gast: ich habe jetzt gar keine 30 Jahre Zeit, mir diese Erfahrung aufzubauen,

Gast: ich brauche das jetzt irgendwie anders und das,

Gast: was uns antreibt oder was mich antreibt, ist, dass ich sehe,

Gast: dass die wirklich anfangen, damit was zu tun und ihren Job anders zu tun und

Gast: ja einfach, also mir fällt da nur dieses deutsche Wort, es befähigt,

Gast: Ja, aber dieses Englische, wirklich dieses Enabeln.

Gast: Also wir, das ist unsere Mission, also unsere Vision für uns als Unternehmen ist,

Gast: wir befähigen Verteilnetzbetreiber fit für die Energieverkehr und Wärmewende zu werden.

Gast: Ja, und das drückt es wirklich aus. Wir wollen die wirklich fit machen.

Gast: Und das Schönste ist, wenn du Fitnesstrainer bist und siehst einfach,

Gast: dass danach jemand irgendwie einen viel geileren Body Mass Index hat oder einfach

Gast: Muskeln aufbaut, dann befriedigt dich das,

Gast: weil du dann siehst, dass du einen positiven Einfluss auf die Arbeitswelt oder

Gast: die Lebenswelt eines anderen hattest.

Wolfgang: Ja, definitiv. Robin, was ist denn so deine Perspektive für die Zukunft?

Wolfgang: Also wir sind jetzt im Jahr 2024, bis jetzt sind die Netze noch stabil.

Wolfgang: Wo siehst du denn so diese ganze Energiewende vielleicht in fünf Jahren und

Wolfgang: wo siehst du denn den Beitrag, den ihr noch in der Zukunft dazu beitragen könntet?

Gast: Also ich glaube, dass diese gesellschaftspolitischen Themen,

Gast: also Verbreitung von E-Autos, Verbreitung von elektrischer Wärme etc.,

Gast: das wird mit einer solchen Geschwindigkeit passieren,

Gast: dass wir gar nicht zehn Jahre vorausgucken müssen, sondern sagen,

Gast: da wird schon die Welt in zwei Jahren komplett anders sein als heute.

Wolfgang: Also das passiert einfach und das ist gut so.

Gast: Als Bürger dieses Landes und Mensch.

Wolfgang: Der aufs Klima besorgt ist, freue ich mich sehr.

Gast: Dass wir da wirklich so eine Fahrt aufnehmen. Das ist gut so.

Gast: Gleichzeitig wird das in den deutschen Stromnetzen dazu führen,

Gast: dass es eine unglaubliche Dynamisierung geben wird.

Gast: Ich gebe dir mal kurz den Endgegner, den man heute schon sehen kann als Beispiel.

Gast: Und der heißt dynamische Stromtarife.

Gast: Also wir haben heute das Problem, Mittag scheint die Sonne, wird viel Strom produziert.

Gast: Aber da brauche ich ihn vielleicht nicht. Und abends brauche ich ihn,

Gast: weil da möchten alle ihre E-Autos laden. Klassisches Problem.

Gast: Strom kann man extrem schwer speichern. Aber ja, man kann ihn speichern.

Gast: Und was würde man eigentlich jetzt sagen?

Gast: Wenn ich dir das so erzähle, würde man sagen, super, dann nimm doch den Strom

Gast: mittags, weil da ist er bestimmt billig. Ja, und dann speicherst du den ein

Gast: und abends kannst du ihn benutzen, wenn alles viel brauchen.

Gast: Das ist eine total gute Idee.

Gast: Findet Deutschland auch, ja, und führt so etwas ein wie dynamische Stromtarife.

Gast: Das heißt, in dem Moment, wo Strom billig wird, würden in Zukunft deine Home-Energie-Systeme,

Gast: ja, dein Home-Energy-Management-System anspringen und sagen,

Gast: oh, ich weiß, dass der Strom gerade billig ist,

Gast: jetzt haue ich dir den Speicher voll und heute Abend, wenn du es brauchst,

Gast: wenn der Strom teuer ist, dann nehme ich es lieber da raus.

Gast: Ist eine total gute Sache. Stell dir das mal vor, was das für Netzbetreiber bedeutet.

Gast: Das heißt, in der Straße springen alle gleichzeitig an zu einer Zeit,

Gast: wo vorher kein Strom verbraucht worden ist und alle wollen gleichzeitig den günstigen Strom haben.

Gast: Das ist eine wirtschaftlich richtig gute Idee.

Gast: Physikalisch fürs Netz der Super-GAU. Weil du plötzlich diese Gleichverteilung

Gast: nicht mehr hast, sondern du hast Marktsignale, die dazu führen, dass.

Gast: Unvorhersehbar, weil heute Mittag ist plötzlich viel Sonne und das hat keiner

Gast: mit gerechnet, aber die Wolke hat sich doch verzogen.

Gast: Das heißt, es ist unvorhersehbar, kommt plötzlich ein ganz anderes Verhalten da rein.

Gast: Wenn du dir das mal kurz vorstellst und das jetzt in großen Stile auf Deutschland

Gast: nimmst, dann wird es einfach ein Netz geben, das sich nicht mehr statisch verhält,

Gast: sondern wo ganz viel dynamische Einflüsse reinbleiben.

Gast: Und viel Dynamik an vielen.

Wolfgang: Vielen Punkten, also nicht mehr nur an fünf.

Gast: Sechs großen Kraftwerken, sondern an ein paar Millionen Erzeugungsanlagen.

Wolfgang: Führt dazu, dass du ganz viele kleine Entscheidungen treffen musst.

Gast: Und das heißt Automatisierung.

Wolfgang: Ja, das geht ja menschlich dann einfach gar nicht mehr. Du kannst da menschlich

Wolfgang: solche Entscheidungen so schnell gar nicht mehr treffen.

Gast: Keine Chance. Das heißt, irgendwann, ich sage mal so, da greife ich wieder zu

Gast: der Metapher aus dem Verkehr, irgendwann musst du automatische oder automatisierte

Gast: Verkehrslenkung haben.

Gast: Und genauso wird es in Stromnetzen sein. Was bedeutet das jetzt für alles,

Gast: was wir eben besprochen haben?

Gast: Das bedeutet, du brauchst an sehr, sehr, sehr vielen Punkten digitale Erfassung

Gast: von Daten. Du brauchst erstmal die Daten.

Gast: Und du musst eine Maschine bauen. Wir nennen dann das digitale Stromnetz oder

Gast: das Smart Grid, den Begriff sicherlich schon mal irgendwo gehört.

Gast: Was ist darunter verstanden? Damit ist verstanden, das ist ein Netz,

Gast: das dynamisch auf den aktuellen Zustand reagieren kann und kann Dinge lenken,

Gast: du kannst Dinge rauf runter fahren.

Gast: Ja, hatten wir gerade das Thema Dimmen. Du kannst das ja auch in die andere Richtung.

Gast: Du kannst ganz viel Strom in den Speicher reinhauen.

Wolfgang: Wenn es gerade notwendig sein sollte. Das heißt, du brauchst im Prinzip irgendwann

Wolfgang: so eine Art vollautomatisiertes, gesteuertes Stromnetz.

Wolfgang: Und da ist im Prinzip dann die SMITE-Technologie so ein Baustein,

Wolfgang: mit dem man das erreichen kann.

Gast: Genau, wir versuchen einfach natürlich in dem Bereich auch vorzudenken.

Wolfgang: Wo kann es jetzt hinkommen.

Gast: Kann jetzt natürlich nicht alle unsere genialen Ideen der nächsten Zukunft verraten.

Gast: Aber was wir wissen ist, ich glaube ein ganz, ganz großes Thema ist dieses Thema Prognose.

Gast: Also vor der Automatisierung kommt immer die Prognose.

Gast: Und das heißt also das Thema Transparenz, das ist das Geschäft,

Gast: mit dem wir heute unser Geld verdienen.

Gast: Das nächste Thema wird das Thema Prognosefähigkeit sein. Wenn viele Daten da sind.

Wolfgang: Der, der die meisten Daten hat.

Gast: Wird wahrscheinlich die besten Prognosen erstellen können. Und auf der Prognose

Gast: das Thema Automatisierung.

Wolfgang: Ja, ich meine, Prognosen sind ja in vielen anderen Bereichen heute auch schon super, super wichtig.

Wolfgang: Und ich kenne es bei mir aus dem Unternehmen, aus dem Bereich so Data Management und Analytics,

Wolfgang: dass es da auch viele Kunden gab aus anderen Bereichen, wo wir eben mit Modellen

Wolfgang: Prognosen erstellt haben, um dann Dinge einfach nachhaltig zu optimieren.

Wolfgang: Und teilweise wirkt sowas ja auch ein bisschen wie Zauberei, finde ich.

Wolfgang: Also wenn Prognosen so gut sind, dass sie halt dann auch wirklich verlässlich

Wolfgang: sind und dich dann vielleicht auch nachhaltig überraschen.

Wolfgang: Und ja klar, wenn ihr viele Daten habt, dann ist das glaube ich sicherlich sehr,

Wolfgang: sehr wichtig, sich darauf auch zu konzentrieren, sowas vernünftig hinzubekommen,

Wolfgang: damit man da gut automatisiert irgendwie agieren kann. MARKUS TRANTOW Und da

Wolfgang: hast du gerade ein ganz wichtiges Wort gesagt.

Gast: Zuverlässig. Und deswegen würde ich sagen, was sind die zwei großen Challenges

Gast: für die Zukunft in diesem Bereich? Punkt eins, die Technologie dafür aufzubauen.

Gast: Wir müssen genau diese Art von Prognose und Steuerungs- und Automatisierungsfähigkeit

Gast: im deutschen Stromnetz aufbauen.

Gast: Das hat Low-Tech-Komponenten wie ich muss die richtigen Kabel haben.

Wolfgang: Ich muss die richtigen Geräte da draußen haben und das hat Big Data.

Gast: Machine Learning, KI, Teile davon.

Wolfgang: Das ist der eine Teil. Der zweite Teil ist.

Gast: Aber Zuverlässigkeit, warum ist die so wichtig? Weil ich ein Vertrauen da einbrauche.

Wolfgang: Wir reden hier über eine kritische Infrastruktur.

Gast: Da muss ich mich darauf verlassen können. Das heißt, wir müssen,

Gast: A, muss die Maschine gut sein, aber das Vertrauen in die Maschine muss auch gut sein.

Gast: Und deswegen sind wir jetzt wieder zurück bei, es fängt mit den Menschen an.

Gast: Wenn ich verantwortlicher Stromnetzmeister für dieses Netz hier bin und die

Gast: letzten 50 Jahre mir eine Methode gearbeitet habe, worauf ich vertraue,

Gast: mein Wissen, meine Erfahrung,

Gast: dann muss ich Vertrauen zu so einem Automatisierungsgrad kriegen,

Gast: indem ich sehe, wie funktioniert das etc.

Gast: Und richtig spannend wird es dann, wenn die Prognosen ja besser sind als das,

Gast: was ein Mensch sich ausdenken könnte, weil dann brauche ich das Vertrauen,

Gast: dass die Maschine das Richtige tut.

Gast: Deswegen Technologie und mit den Menschen arbeiten in diesem Bereich.

Wolfgang: Ja, das erinnert mich an ein Gespräch, das ich neulich mit einer Kollegin geführt habe.

Wolfgang: Da ging es um so Explainable AI, wo es auch darum ging, dass man so gerade im

Wolfgang: KI-Bereich dann auch teilweise Erklärungen hat für irgendwas oder irgendwelche Resultate zeigt.

Wolfgang: Aber man auch den Leuten, die so Systeme verwenden, auch ein bisschen was an

Wolfgang: die Hand geben muss, um nachvollziehen zu können, warum jetzt X oder Y rauskommt.

Wolfgang: Weil wenn man nur ein Ergebnis anzeigt, ist es mit diesem Vertrauen oftmals

Wolfgang: halt sehr, sehr schwer, vor allem, wenn ich auf Basis von diesen Informationen

Wolfgang: Entscheidungen treffen muss.

Wolfgang: Weil wenn ich die Entscheidung nur auf Basis meiner Erfahrung treffe,

Wolfgang: ja, mir selbst vertraue ich wahrscheinlich nach 50 Jahren einfach und wenn es

Wolfgang: dann mal nicht passt, dann nehme ich es auf meine Kappe. Okay,

Wolfgang: bin ich für verantwortlich? Habe ich falsch entschieden vielleicht?

Wolfgang: Aber wenn ich die Entscheidung auf Basis von irgendwelchen Prognosen oder Zahlen

Wolfgang: treffe, die mir angezeigt werden, dann muss ich das Vertrauen erstmal ein bisschen bekommen.

Gast: Ja, das muss aufgebaut werden. Und damit weißt du eigentlich auch schon,

Gast: was für Menschen und Profile wir hier suchen.

Wolfgang: Ja, diesen kleinen Werbeblock für Smite will ich noch loswerden. Sehr gerne.

Wolfgang: Man kann die Hardware entwickeln, man kann Embedded Software entwickeln,

Wolfgang: man kann IoT Backends und Frontends entwickeln. Das ist der Teil.

Wolfgang: Wir haben aber auch diesen Teil.

Gast: Wie kann ich eigentlich die Kunden dabei an die Hand nehmen.

Gast: Ja, dieses Beraten, das fängt an von Customer Success Management.

Wolfgang: Aber wirklich, wir nennen das auch Grid Experts.

Gast: Also Menschen, die wirklich aus dieser Elektrotechnik, aus der Netztechnik herauskommen.

Gast: Ja, weil das, was du gerade beschrieben hast, dieses Vertrauen,

Gast: das kriege ich dann, wenn ich das Gefühl habe, also vielleicht verstehe ich

Gast: die Maschine nicht, aber dann muss ich mindestens den Glauben daran haben,

Gast: dass du, der mir die Maschine verkauft, versteht, was mein Problem ist und meine Welt versteht.

Gast: Ja, dann kann ich dir vertrauen, dass du mich verstehst und mir wohl das Richtige

Gast: empfehlen wirst. Und das sind genau die Profile.

Wolfgang: Die wir hier haben. Absolut nachvollziehbar. Also wenn ich jetzt der Netzbetreiber

Wolfgang: bin und zu mir kommt irgendwie ein Unternehmen und möchte mir was verkaufen

Wolfgang: und ich habe nicht den Eindruck, dass die wissen, von was sie sprechen,

Wolfgang: also dass die nicht die gleiche Sprache sprechen wie ich, dann ist es sehr schwierig mit dem Vertrauen.

Gast: Also das ist so ein bisschen unsere DNA. Also ich meine, könnt ihr jetzt auch,

Gast: wenn man das alles gehört hat,

Gast: sagen, wow, mit dem ganzen Elektrotechnik-Kram kenne ich mich nie aus.

Wolfgang: Das ist wahrscheinlich irgendwie schwierig da. Es haben viele Branchenfremde Menschen.

Gast: Die bei uns hier eine Arbeit beginnen.

Wolfgang: Die sagen dann, wow.

Gast: Wie viel muss ich mich denn da reinlegen? Ich kann nur sagen.

Wolfgang: Aus meiner eigenen Erfahrung.

Gast: Ich hatte vor drei Jahren von Tuten und Blasen keine Ahnung.

Gast: 0,0. Ich habe das auch alles gelernt. Ich finde es mega spannend.

Gast: Man kann das lernen, aber wir wollen das auch lernen.

Gast: Also das ist wirklich so ein bisschen unser Aushängeschild, dass wir einfach

Gast: sagen, wir haben Netzbetreiber-DNA, die muss man nicht mitbringen,

Gast: die kann man lernen, aber das zeichnet uns aus.

Gast: Wir sind nicht irgendeine IoT-Bude, die auch mit Big Data irgendwas machen kann,

Gast: sondern wir haben genau eine Zielgruppe, wir haben genau eine Mission,

Gast: wir rocken die deutschen Stromnetze.

Wolfgang: Das ist ein sehr schönes Schlusswort, Robin. Vielen, vielen Dank für deine Zeit.

Wolfgang: Ich fand es super interessant, weil ich glaube, das ist die Zukunft und der

Wolfgang: Strommarkt, der ist wichtig für uns und das ist schön zu sehen,

Wolfgang: dass da Bewegung drin ist und dass da auch Digitalisierung reinkommt.

Gast: Absolut. Also du siehst, mir macht es Spaß. Das Thema macht mir Spaß.

Gast: Ich brenne wirklich dafür, weil es was Cooles ist, weil es Spaß macht.

Gast: Und ich habe immer gern gearbeitet in meinem Leben, aber noch nie so gerne wie manchmal.

Wolfgang: Und man merkt das also, ich sitze dir jetzt hier gegenüber bei euch im Büro,

Wolfgang: man merkt das auf jeden Fall, diese unglaublich positive Ausstrahlung,

Wolfgang: die du hast, wenn du hier über das Produkt oder über die Firma sprichst.

Gast: Vielen Dank. Danke dir.

Voiceover: Das war das Gespräch mit Robin Rudert. Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat.

Voiceover: Wenn ihr Feedback habt, dann erreicht ihr mich per E-Mail unter podcast.innovax.de.

Voiceover: Wir hören uns in zwei Wochen wieder. Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und eine gute Zeit.

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