Über 25 Jahre inovex: Im Gespräch mit Gründer und Geschäftsführer
Shownotes
Wir feiern in diesem Jahr 25 Jahre inovex. Im Gespräch mit Gründer Stephan Müller und Geschäftsführer Tobias Joch blicken wir zurück auf die Anfänge von inovex und wie es gelang, in den ersten Jahren solide Wurzeln zu schlagen und gesund zu wachsen. Doch dieses Wachstum brachte auch seine eigenen Herausforderungen mit sich. Eine davon war, auf eigenen Beinen zu stehen und ohne fremde Investoren auszukommen.
Wir werfen auch einen Blick auf die Entwicklung von Tobi im Unternehmen hin zum Geschäftsführer. Vertrauen erwies sich auf diesem Weg stets als Schlüssel zu vielen Entscheidungen und Entwicklungen innerhalb des Unternehmens.
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Digital Future, dem Podcast zur Technologie und Unternehmenskultur.
00:00:13: Mein Name ist Wolfgang Schoch und ich bin Agile Coach bei inovex
00:00:17: Ich habe aber auch schon ein paar andere Sachen gemacht und so die IT-Brosche aus verschiedenen
00:00:21: Blickwinkeln kennengelernt, zum Beispiel als Softwareentwickler, als Experte für Suchtechnologie
00:00:27: oder im Vertrieb.
00:00:28: Ich freue mich, euch in jeder Folge des Podcasts, seine Kolleginnen oder Kollegen vorzustellen
00:00:34: und mich mit ihr oder ihm über das jeweilige Fachgebiet zu unterhalten.
00:00:37: So bekommt ihr einen Einblick in unseren technologischen und unternehmenskulturellen Alltag.
00:00:43: In der heutigen Folge spreche ich mit Stefan Müller und Tobias Joch über 25 Jahre inovex.
00:00:49: Stefan Müller hat das Unternehmen 1999 gegründet und lange als Geschäftsführer geleitet.
00:00:55: Vor einigen Jahren hat er seine Rolle an Tobias Joch übergeben.
00:00:59: In unserem Gespräch sprechen wir über die Gründung von inovex und darüber, wie sich
00:01:03: die Firma in einem Vierteljahrhundert entwickelt hat und natürlich auch darüber, wesen der
00:01:07: Zukunft weitergeht.
00:01:08: Ich wünsche euch viel Spaß beim Zuhören.
00:01:11: Ich freue mich heute ganz besonders auf die Folgen auf das Gespräch, denn heute sprechen
00:01:16: wir über was ganz Tolles, und zwar über 25 Jahre inovex.
00:01:22: Die Firma gibt es tatsächlich schon ein Vierteljahrhundert und ich freue mich, dass mir heute der Stefan
00:01:28: Müller und der Tobias Joch gegenüber sitzen und sich mit mir über die Firmengeschichte
00:01:33: unterhalten.
00:01:34: Und bevor wir über die Firma sprechen, möchte ich gern mal über euch sprechen.
00:01:38: Stefan Tobias, erst mal schön, dass ihr da seid und stellt euch doch gern mal vor.
00:01:43: Für alle, die euch vielleicht noch nicht kennen, Stefan, magst du anfangen?
00:01:48: Ja, vielen Dank, dass ich heute hier sein kann.
00:01:51: Mein Name ist Stefan Müller und ich bin der älteste Mitarbeiter bei inovex.
00:01:57: Ich habe die Firma damals gegründet und vielleicht ein paar Worte zu mir, zu meinem Hintergrund.
00:02:04: Ich habe in den 80er Jahren das neu gegründete Studienfach Informatik.
00:02:11: Es gab damals meines Wissens nur an der Fachhochschule Furtwangen.
00:02:16: Dort habe ich Informatik studiert, weil mich der ganze Bereich schon immer sehr interessiert
00:02:25: hat.
00:02:26: Man muss sich das so vorstellen.
00:02:29: Also damals war Informatik noch sehr hartwärner.
00:02:32: Also alles, was man nicht unbedingt mit einem noch sehr leistungsschwachen Rechner machen
00:02:37: konnte, hat man in und oder Gatterschaltung abgebildet.
00:02:41: Und es war die Zeit, da hat man Software geschenkt bekommen, wenn man Hardware gekauft hat.
00:02:46: Die Hardware war super teuer.
00:02:48: Ich weiß noch, mein erster Rechner, auf dem ich dann programmiert hatte, hatte 8K Speicher.
00:02:55: Das waren noch echte Verrittkerne.
00:02:56: Also da hat sich einiges getan seitdem.
00:02:59: Ja, nach dem Studium bin ich dann in die Steuerungstechnik gerutscht.
00:03:06: Also habe Hochregallager, Förderbänder und Transportanlagen programmiert.
00:03:13: Teils eben Rechner gesteuert, aber sehr stark eben noch diskret über Logikschaltungen.
00:03:19: Und die Gründung von InnoVex ist dann 99 passiert.
00:03:24: Das war die Zeit.
00:03:26: Das Internet steckte noch ziemlich in den Kinderschuhen, wo man etwas mehr tun konnte,
00:03:31: als nur seine Adresse irgendwo darzustellen.
00:03:34: Es kam so die ersten Application Server auf, Silverstream hieß das, glaubt damals.
00:03:38: Und es war die Idee zu sagen, ja, wir wollen eben Kunden dabei unterstützen, eben in diesem
00:03:45: neuen Medium erfolgreich zu sein.
00:03:48: Und es war immer schon ein technologischer Fokus, also Kunden technologisch dabei zu
00:03:52: unterstützen.
00:03:53: Und das war dann so die Geburtsstunde von InnoVex.
00:03:57: Sehr schön.
00:03:58: Vielen Dank, Stefan.
00:03:59: Tobias, magst du dich auch ganz kurz vorstellen?
00:04:01: Ja, super gerne.
00:04:03: Schön, dass ich auch heute, klappt zum zweiten Mal, im Podcast bei dir sein darf.
00:04:07: Ganz genau.
00:04:08: Genau, ein paar Worte zu mir.
00:04:10: Ich komme auch ein bisschen aus der diskreten Logik.
00:04:13: Ich habe Energieelektroniker gelernt und dort im Anlagenbau Schallschrank, Verkabelungen,
00:04:19: vorgenommenen Schitschaltungen.
00:04:20: Das war auf der einen Seite spannend in der Industrie tatsächlich zu sehen, wie große
00:04:27: Anlagen eben auch zum Leben erweckt werden und auch mit entsprechender Steuerung dann auch
00:04:32: intelligenter wurden.
00:04:34: Dabei hat mir aber das SPS Programmieren dann auch zunehmend am meisten gefallen und
00:04:40: so kam es dann auch, dass ich die Informatik hier in Karlsruhe dann studiert habe, dann
00:04:45: auch Karlsruhe in das Umfeld hier Schätzen und Lieben gelernt habe.
00:04:49: Über ein paar Umwege bin ich dann zur Web.de gekommen und habe dort auch die Agile Software
00:04:57: Entwicklung Schätzen gelernt und später ja auch InnoVex dann entsprechend als Dienstleister
00:05:04: auch kennengelernt.
00:05:05: Tobias, ich glaube beim letzten Mal, als wir uns unterhalten haben, hatten wir den Punkt
00:05:10: auch schon.
00:05:11: Ich habe damals auch eine Ausbildung gemacht als Energieelektroniker, also so die Schallschränke
00:05:15: und die Schutzschaltung etc.
00:05:17: Die sagen mir natürlich auch noch was.
00:05:19: Ich habe auch die Siemens S7 und S5 programmiert.
00:05:23: Lang lang ist es her und ich habe dann im Nachgang auch Informatik studiert.
00:05:27: Also Stefan, du hast 99 InnoVex gegründet und du hast ja gerade eben auch schon eine
00:05:34: Sache schon ein bisschen, was du rüber erzählt, wie die Zeit damals war.
00:05:37: Es gab so die ersten Application Server 99, das ist 25 Jahre her.
00:05:43: Kannst du uns noch ein bisschen mitnehmen in die Zeit?
00:05:47: Wie muss man sich dann das vorstellen?
00:05:49: Du hast die Entscheidung getroffen, du möchtest dich jetzt selbstständig machen mit einem
00:05:53: Unternehmen.
00:05:54: Warst du damals allein oder hattest du noch Mitstreiter, die mit dir gemeinsam diesen
00:05:59: Schritt gegangen sind?
00:06:00: Ja, also ich war schon in meiner Zeit davor selbstständig, also als Freelancer im Bereich
00:06:09: der Steuerungstechnik und Nachgründung der Firma.
00:06:14: Ich weiß nicht mehr genau, welche Firma es war.
00:06:18: Gabs ein oder zwei Firmen zu Beginn des Meistens, die gefragt haben, könntest du nicht mal
00:06:26: unterstützen.
00:06:27: Und man ist am Anfang eher mitarbeiten da.
00:06:31: Es gab große Softwarehäuser wie Debus System House, die wir damals Daimler Chrysler noch
00:06:37: gearbeitet haben.
00:06:39: Und man war eher so ein Stückchen, ein Lückenfüller durfte an der einen oder anderen Stelle
00:06:45: einfach mal mitarbeiten.
00:06:46: Und das Ganze ist eigentlich am Anfang immer sehr stark, kommt aus einem Netzwerk heraus.
00:06:53: Und ich habe dann, wie gesagt, die Gründung alleine und glaube am Ende des ersten Jahres
00:07:00: waren wir vier Mitarbeiter.
00:07:02: Also das geht alles ganz langsam am Anfang.
00:07:06: Und glaube das, was bis heute konstant geblieben ist, dass wir immer aus eigener Kraft gewachsen
00:07:12: sind.
00:07:13: Das heißt, wir haben gesagt, okay, das Geld, das wir verdient haben, das investieren wir
00:07:17: einfach weiter in weiteres Wachstum.
00:07:20: Das gibt uns dann die Möglichkeit, aber eben Homogen zu wachsen.
00:07:25: Und das geht am Anfang recht langsam.
00:07:28: Also wenn man irgendwann mal zehn Mitarbeiter ist und man wächst um 20 Prozent, dann ist
00:07:36: man am Ende des nächsten Jahres 12 groß.
00:07:40: Also das heißt, die Anfangsphase, aber ich glaube, es war auch ganz gut, das ging relativ
00:07:46: langsam, was das Wachstum angeht.
00:07:48: Wir haben natürlich immer viel gelernt und rückblickend betrachtet gab es sicherlich
00:07:56: in diesem Bereich dieses Wachstums zu heute fast 500 Mitarbeitenden durchaus Punkte, wo
00:08:03: man sagt, jetzt ändert sich grundlegend was von der Anzahl der Menschen, die dann in
00:08:11: einer Firma sind.
00:08:12: Aber jetzt machst du mich natürlich direkt neugierig, Stefan.
00:08:15: Was sind denn das für Dinge, die sich so vielleicht in den ersten Jahren grundlegend
00:08:20: geändert haben, nachdem du ein gewisses Wachstum erreicht hat es mit der Firma?
00:08:25: Ja, also wenn man klein ist, ich hatte glaube ich auch irgendwann vor den paar Jahren mal
00:08:29: auch eine Kino darüber gehalten, dann ist das wie ein kleines Familienunternehmen.
00:08:35: Also jeder kennt jeden und jeder weiß eigentlich, was gerade in der Firma passiert und jeder
00:08:43: ist abgeholt.
00:08:44: Und es gibt ein sehr starkes Wir-Gefühl.
00:08:45: Also ich mach heute das, du machst das und jeder sieht, wie der andere sich jetzt zum Beispiel
00:08:54: verdrieblich einsetzt oder entwickelt und alle haben den gleichen Wissensstand.
00:09:00: Und Prozesse sind dann natürlich sehr implizit, weil man weiß ja eigentlich, was los ist.
00:09:07: Und mit Zunehmung im Wachstum kann man das natürlich nicht mehr alles transportieren
00:09:13: und irgendwann entstehen dann auch Lücken, wo man sagt, oh das wusste ich aber jetzt
00:09:21: nicht, dass wir das machen oder dies machen.
00:09:24: Und dann kommt so ein Moment, wo man sagt, wie kann ich so dieses implizite Wissen explizit
00:09:29: machen.
00:09:30: Und dann brauchen wir auch intern andere Strukturen, um eben das, was in einer Firma passiert,
00:09:37: auch zu transportieren.
00:09:38: Und das ist so der Moment.
00:09:41: Denke mal, das ist so bei uns so gewesen mit 30, 40 Mitarbeitenden in der Größe.
00:09:49: Man sagt, wir brauchen auch Leute in unseren internen Bereichen.
00:09:56: Und das war dann aus Liquiditätssicht plötzlich auch ein ganz großer Schritt, weil ich glaube,
00:10:04: das weiß jeder, der mal eine Firma gegründet hat, dass was einem am schnellsten ausgeht,
00:10:10: ist Geld.
00:10:11: Und wenn man dann sagt, ja jetzt nehmen wir vielleicht doch ein, zwei Mitarbeitende, die
00:10:20: jetzt nicht mehr zum Beispiel ein Projekt machen, sondern eher sich um die internen Prozesse
00:10:24: kümmern, dann kostet das Kraft.
00:10:27: Also Wachstum kostet sehr, sehr viel Kraft, nicht nur organisatorisch, sondern auch von
00:10:33: der Liquidität.
00:10:34: Und das, glaube ich, war so ein Lessons learned, was bis heute geblieben ist.
00:10:38: Ich meine, wir sind viel, viel größer, aber wir wachsen auch schneller.
00:10:41: Und dieses Wachstum kostet viel Kraft.
00:10:44: Wenn man unabhängig bleiben möchte, auch finanziell unabhängig bleiben müsste, ist
00:10:50: das ein nicht zu unterschätzender Faktor.
00:10:52: Und das war so, glaube ich, so der, ja, das erste große Lessons learned.
00:10:58: Und so ein zweiter großer Schritt passiert dann so, wenn man so ungefähr 100 Mitarbeitende
00:11:05: ist und so kommen, solche Momente kommen dann immer wieder.
00:11:08: Und auch selbst heute, wir denken ja, permanent drüber nach, passt unsere Organisationsform
00:11:13: noch.
00:11:14: Wie können wir das Wir-Gefühl eben auch in einer Firma dieser Größe eben auch transportieren.
00:11:20: Das ist kein Selbstläufig.
00:11:24: Das heißt, man muss da schon auch ganz bewusst Energie reinstecken und auch aufmerksam sein,
00:11:32: damit man diesen Moment nicht irgendwie verpasst und es einem dann auf die Füße fällt im
00:11:37: Nachgang.
00:11:38: Absolut.
00:11:39: Also man spürt, es fängt an, es knistert, es knarzt.
00:11:44: Manches funktioniert mich, aber was eigentlich vorher normal funktioniert hat.
00:11:47: Und man darf sich dem nicht verschließen und sagen, das hat bei er schon immer so, das
00:11:52: hat er schon immer so geklappt, das wird auch weiter so klappen.
00:11:55: Sondern man muss die Dinge nehmen und sagen, okay, was hat sich geändert und was ist jetzt
00:12:01: vielleicht eine neue Organisationsform, die wieder zu dieser neuen Situation passt.
00:12:08: Und damit meine ich nicht nur das Wachstum einer Firma an sich selber, sondern auch die
00:12:14: Rahmenbedingungen, die wir finden, auch unsere wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich
00:12:18: über 25 Jahre auch immer geändert.
00:12:21: Wir hatten auch schon mehrere Krisen.
00:12:23: Es ist nichts, jetzt nicht die erste Krise, die jetzt aktuell ist.
00:12:27: Und auch das sind so Dinge, wo man sagt, hopp, hier ist irgendwas anders.
00:12:33: Wie können wir uns darauf einstellen?
00:12:35: Und ich glaube, das ist das Wichtigste, immer bereits für Veränderungen zu sein, zu sagen,
00:12:42: ja, da ist irgendwas, wir spüren, wir müssen uns verändern und nicht immer dann am alten
00:12:49: Hängen zu bleiben.
00:12:50: Das war das schon so lange so gut, das muss jetzt auch so weitergehen.
00:12:53: Sondern Veränderung ist die Konstante unserer Zeit und auch wir als Unternehmen, glaube ich,
00:13:00: es muss das ein Leitsatz sein, eben die Bereitschaft, die Freude sogar zu sagen, wir müssen uns
00:13:05: verändern.
00:13:06: Ja, absolut.
00:13:07: Ich denke gerade drüber nach, wie groß die Firma war, als ich 2011 angefangen habe.
00:13:14: Ich würde aus dem Bauchstang vielleicht zu 60 Personen ungefähr.
00:13:18: Und heute sind es acht, neun Mal so viele Leute.
00:13:23: Da gab es schon einige Veränderungen.
00:13:25: Und die Strukturen, auch das Miteinander, waren natürlich damals schon ein ganz anderes.
00:13:30: Ich weiß noch, wir waren damals im Vorzahlen im Büro.
00:13:33: Da hat man sich großen und ganzen jeden Tag gesehen.
00:13:37: Es gab damals ja auch schon den Standort in München, wenn ich es noch recht in Erinnerung
00:13:43: habe.
00:13:44: Aber man hat die meisten Leute jeden Tag gesehen.
00:13:46: Die Wege waren sehr kurz.
00:13:48: Man konnte sehr viel mündlich besprechen und hat immer einen guten Informationsfluss
00:13:53: einfach gehabt.
00:13:54: Und heute ist es ja nicht so, dass ich jetzt mündlich alles jeden Tag besprechen kann und
00:13:58: die Leute jeden Tag sehe.
00:14:00: Und dann braucht man natürlich ganz andere Strukturen, aber vielleicht auch ein ganz
00:14:04: anderes Verständnis dafür oder auch ein anderes Gefühl dafür.
00:14:09: Also es ist so, und das ist auch wichtig zu wissen, in einer Firmengröße, wie wir sie
00:14:16: jetzt sind, kann nicht jeder alles noch wissen.
00:14:19: Also dazu sind wir einfach zu groß.
00:14:21: Aber wichtig ist eben, dass man gemeinsam sieht, wo geht die Reise hin und dass man auch
00:14:30: erkennt, wenn es Punkte gibt, wo man sagt, hier funktioniert etwas nicht mehr so, wie
00:14:38: es vielleicht vorher auch mal gut funktioniert hat.
00:14:40: Und dass jeder Mitarbeiter auch immer das Gefühl hat, wenn er etwas hat, auf dem Herzen
00:14:48: hat, dass ein Ansprechpartner da ist.
00:14:50: Wenn man klein war, dann ist man morgens ins Büro, da kommt einer, schlägt die Augen
00:14:54: runter und schupft man an und sagt, hey, wo ist denn los?
00:14:57: Und er erzählt einem das.
00:14:58: Das sieht man heute nicht mehr.
00:14:59: Also ich sehe mir jetzt auch im Bereich, dass viele ja auch zu Hause arbeiten oder und
00:15:06: dieses Miteinander auf das, das ist nicht so leicht mehr, weil es, wenn man klein ist.
00:15:16: Ja.
00:15:17: Also ich persönlich sehe das auch eine sehr große Herausforderung an, die man jeden Tag
00:15:22: hat, so dieses Miteinander sicherzustellen und auch zu fördern.
00:15:26: Aber ich glaube, dass es sich auch sehr stark lohnt, das auch zu tun, weil ich finde, das
00:15:32: macht halt auch so ein Unterschied zu vielleicht irgendeinem anonymen Arbeitgeber oder zu einer
00:15:38: Arbeit, zu einer Agentur, wo ich vielleicht irgendwie ansonsten meine Arbeit bekomme.
00:15:44: Tobias, du bist jetzt seit 15 Jahren an Bord.
00:15:49: Das ist richtig, ja genau.
00:15:51: Wir waren 35 Mitarbeiter damals, als ich zu InnoVex gekommen bin.
00:15:57: Wie gesagt, ich kannte InnoVex auch schon einige Zeit davor über eine gemeinsame Projektsituation
00:16:03: hier im Karlsruhe-Umpfeld.
00:16:06: Startup-Combots sagt vielleicht dem ein oder anderen etwas.
00:16:09: Und da waren schon viele InnoVex-Experts, InnoVex-Kollegen und Kolleginnen dann mit dabei.
00:16:15: Und da konnte ich die Begeisterung für Technologie und auch das tiefe Wissen bewundern und bin
00:16:21: dann entsprechend später auch nach Pforzheim gewechselt, wobei mir das Pforzheim nicht ganz
00:16:25: so klar war, was das bedeutet.
00:16:27: Ich habe es dann aber sehr gerne in Kauf genommen, auch aus Karlsruhe kommt, da jeden
00:16:32: Tag über die A8 zu pendeln, weil es sich einfach rentiert hat mit den Menschen dann
00:16:37: auch gemeinsam in Projekten richtig tolle Mehrwerte für Kunden zu heben.
00:16:43: Als was bist du damals eingestiegen hier in der Firma?
00:16:45: Ich war als technischer Projektleiter und auch noch an der Konsole wirklich mit Implementierung
00:16:53: für Kunden tätig.
00:16:54: Ein Kunde war gleich auch in München, GmX, haben Flexi-Mail realisieren dürfen, ein sehr
00:17:02: schönes Projekt, wo sie Social Media Integration in den damalsigen Messenger vonstatten gegangen
00:17:11: ist.
00:17:12: Genau, das war technologisch herausfordernd und gleichzeitig spannend und da war ich mit
00:17:18: im Projekt.
00:17:19: Wie hast du jetzt so deine, ich sag mal deine ersten Jahre erlebt damals bei InnoVex, da
00:17:26: hat sich ja die Firma auch weiterentwickelt.
00:17:28: Du hast es gesagt, du bist eingestiegen, da waren es 35 Personen, das Wachstum ging ja
00:17:34: dann weiter.
00:17:35: Ich glaube, wir hatten immer so um die 20 Prozent pro Jahr, das heißt, da wurde es
00:17:40: ja dann auch kontinuierlich größer.
00:17:42: Wie hast du denn diese Weiterentwicklungen und vielleicht auch diesen Wandel erlebt?
00:17:48: Genau, also was Stefan vorhin schon beschrieben hat, dass es natürlich am Anfang mit 20
00:17:53: Prozent Wachstum dann dennoch überschaubare, ja, absolute Zahlen sind.
00:17:59: Das kann man zu sagen, wir haben uns also in Pforzheim noch intern dann die Strategie
00:18:04: überlegt 50 Plus.
00:18:06: Das war InnoVex 50 Plus, weil das war eine große Zahl.
00:18:09: Keine Rentenprogramme, oder?
00:18:11: Nein, nein, tatsächlich war das die absolute Mitarbeiteranzahl und von 35 Komment war das
00:18:16: für uns ein großer Sprung.
00:18:18: Also das war etwas, wo man sich wegen 15 weiteren Kollegen, Kolleginnen auch schon strukturell
00:18:24: wirklich Gedanken gemacht hat.
00:18:25: Wie kann man das dann auch gut entsprechend abbilden und auch organisieren?
00:18:30: Wir hatten noch in dem Falle keine Teamlead Strukturen.
00:18:34: Wir hatten also Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen waren eben operativ, wie ich auch im Projekt
00:18:41: und da war das also neben der Projektarbeit, Recruiting und auch interne Organisationsaufbauarbeiten
00:18:49: doch auch spannend und ja, war interessant dann ohne eigentliche Erfahrung in dem Bereich
00:18:55: Organisationsentwicklung.
00:18:56: Es ist eher aus technologischer Brille zu sehen, wie kann man resiliente Systeme bauen
00:19:01: und eine Organisation ist ja eigentlich auch ein System, wenn auch gleich mit eben sehr
00:19:07: vielen Menschen und das mit einer guten Portion Empathie und auch Vertrauen und auch entsprechenden
00:19:15: Werten dann aber auch immer Stand der Technik zu halten.
00:19:18: Das ist auch inzwischen nicht so etwas, was mir sehr ans Herzen gewachsen ist.
00:19:22: Also wo wir sehr viel Wert drauf legen, dass wir eine gute Organisationsform haben, gutes
00:19:26: Miteinander haben und dann auch weiteres Wachstum.
00:19:29: Nach 50+ kam die Strategie 75+ und ich kann mich erinnern, dass Stefan dann tatsächlich
00:19:34: in meinem dritten Projekt, glaube ich, da war ich auch in einem sehr spannenden Mail-Vereinheitlichungsprojekt
00:19:40: irgendwann mit mir gemeinsam beim Auftrag Gewehr im Büro dann auch aufgeschlagen ist
00:19:47: und gesagt hat, also eine Weiterbeschäftigung, weitere Beauftragungen von Tobias können wir
00:19:51: leider nicht mehr erfüllen, den Wunsch.
00:19:54: Wir benötigen jetzt für die weitere Wachstumsplanet Tobias dann Vollzeitintern und ich glaube,
00:20:00: das war der schwere Moment, den du vorhin angesprochen hattest.
00:20:04: Genau, aber danach kam dann eben dann die Strategie 75+ und dann hat man, glaube ich,
00:20:12: nach 75+ dann auch mal den nächsten größeren Schritt gewagt, 150+ die Abstände wurden entsprechend
00:20:20: größer, aber wir mussten ständig und stetig überlegen, wie funktioniert.
00:20:24: Da Organisationsaufbau und auch das Miteinander und auch alle strategischen Aspekte daraus
00:20:31: dann eigentlich auch nachhaltig und wie können wir das gewährleisten.
00:20:35: Das heißt aber, Tobias, du warst dann schon relativ früh auch relativ stark in diese
00:20:43: Unternehmensweite-Entwicklungsprozesse involviert?
00:20:45: Ja, würde ich schon sagen.
00:20:50: Stefan hat das Ganze auf jeden Fall mit viel Vertrauen und auch mit viel Raum zur Möglichkeit
00:20:55: ermöglicht, hat aber auch viele eigene Gedanken mit reingebracht, aber es war ein Miteinander
00:21:00: und ich glaube, das ist auch ein Teil der Innerwächskultur.
00:21:04: Das ist also Stefan, du ja selbst sehr stark vorgelebt hast, eigentlich keine alleinigen
00:21:10: Entscheidungen zu treffen, sondern auch immer den Glauben schon früher hattest, die Meinung
00:21:17: von vielen sind am Ende dann eben die bessere Entscheidung.
00:21:21: Ja, finde ich sehr bemerkenswert, denn ich glaube, wenn man sich so Unternehmen vorstellt,
00:21:28: hat man oftmals die Vorstellung, dass es da halt den einen Geschäftsführer oder den
00:21:32: einen Chef gibt, der halt die Dinge entscheidet.
00:21:35: Und jetzt erzählt ihr, dass das hier schon von frühentagen an anders gelebt wurde.
00:21:42: Ja, also es gab viele Menschen, die mit mir gewettet haben jetzt nicht innerhalb der Innerwächsk,
00:21:50: sondern Geschäftsführer von anderen Firmen, die gesagt haben, Stefan, wenn du weiter wächst
00:21:55: als damals 50 oder 70, dann brauchst du klare Hierarchien, du brauchst Bonusprogramme und
00:22:03: ich habe da immer dagegen gehalten, eigentlich aus einer sehr tiefen Überzeugung.
00:22:10: Aber das Schöne an Menschen ist, dass sie vielfältig sind.
00:22:15: Ja, und jeder von uns hat Stärken und Schwächen, das ist gut so.
00:22:19: Und ich glaube, wenn man über ein Problem wertfrei diskutiert und man bringt verschiedene Menschen
00:22:26: zusammen, dann ist das Ergebnis besser, als wenn ich es nur mit meinem Stärken und Schwächen
00:22:30: Profil anschaue.
00:22:31: Und so, davon bin ich fest überzeugt.
00:22:35: Also, dass jede Diskussion, die eben nicht politisch vorgeht oder irgendwo taktisch
00:22:42: belastet ist, eben zu einem besseren Ergebnis führt.
00:22:47: Zumindest zu keinem schlechteren.
00:22:48: Es kann nachher sein, okay, ist genau das, was ich mir auch vorgestellt habe, aber man
00:22:52: wird durch ein Gespräch nie dümmer, also meistens schlauer.
00:22:55: Das, was da dazugehört und das ist der schwierige Part, ist Vertrauen.
00:23:02: Und Vertrauen ist mit das verletzlichste Gut, was es gibt.
00:23:08: Das kennen eigentlich jeder Mensch, der schon mal verletzt wurde.
00:23:13: Egal, wo das ist, es ist schwer, wieder Vertrauen zu fassen.
00:23:17: Also, zu sagen, ich öffne mich, ich bin jetzt hier nur Student, aber sag jetzt vielleicht
00:23:21: mal meine Meinung.
00:23:22: Hoffentlich kriege ich da jetzt nicht einen auf den Deckel, wenn das jetzt falsch ist
00:23:27: oder dumm ist oder wie auch immer.
00:23:30: Und in Unternehmen, die hierarisch aufgebaut wurden und wo es schon, sag mal mal, tiefere
00:23:37: Verletzungen gab, zum Beispiel zwischen Abteilungen, da entsteht dann auch keine offene Diskussion
00:23:45: mehr, weil man sagt, ich habe das letzte Mal mich geöffnet und als Dank habe ich vielleicht
00:23:49: einen Messer ins Kreuz gekriegt.
00:23:51: So, und der Vorteil vielleicht jetzt von InnoVex, da wir immer organisch gewachsen sind und eigentlich
00:23:57: immer diese Kultur wirklich auch nicht nur auf unseren Leitfaden geschrieben haben, sondern
00:24:04: sagen, wir wollen das Leben.
00:24:05: Weil ich selber eben, ja, ich möchte quasi, wenn man an Menschen fragt, wie möchtest du
00:24:15: behandelt werden?
00:24:16: Und die Antwort ist doch, ja, ich möchte respektvoll und vertrauensvoll verhandelt werden.
00:24:22: Und wenn das der eigene Anspruch ist, dann kann ich nicht im gleichen Artenzug sagen,
00:24:26: aber mein Gegenüber behandle ich jetzt respektlos und vertrauenslos.
00:24:31: Das heißt, die Idee ist, dass man sagt, man hat einen Raum, wo man aufeinander vertrauen
00:24:37: kann, durchaus kontrovers diskutieren kann.
00:24:39: Also, das heißt nicht, dass wir der gleichen Meinung sein müssen, also durchaus kontrovers,
00:24:44: aber oberhalb der Gürtel Linie.
00:24:45: Und dann bin ich der Meinung, dass bessere Ergebnisse rauskommen und schnellere Ergebnisse
00:24:51: rauskommen, was in unserer, ich hatte das ja auch hin schon gesagt, in unserer Zeit,
00:24:56: wo Wandel die Konstante ist natürlich viel besser als, wenn irgendwas nach in irgendein
00:25:03: Board diffondiert, dort irgendwo entschieden wird und dann wieder letztendlich nach unten
00:25:09: fällt.
00:25:10: Also, finde ich klasse, kann ich auch total nachvollziehen.
00:25:14: Ich glaube, das von dir angesprochen, der organische Wachstum ist da aber sicherlich
00:25:19: ein sehr wichtiger Faktor, oder?
00:25:21: Denn ich glaube, wenn es ein Unternehmen von unserer Größe sich jetzt durch irgendwelche
00:25:24: Gründe verdoppeln würde innerhalb eines Jahres beispielsweise, weil man vielleicht irgendwas
00:25:30: eine Akquise betreibt und vielleicht irgendein anderes Unternehmen übernimmt oder so.
00:25:34: Ich glaube, dann wäre es sehr schwierig, wenn du sehr viele neue, anfängszeichen Leute
00:25:38: hättest, diese Kultur da zu leben überhaupt.
00:25:44: Ja, wie gesagt, das ist unmöglich.
00:25:47: Und das ist immer die Frage, was ist der Zielplan?
00:25:52: Also, es ist sehr, sehr lieg ge Themen zu sagen, ich gründe ein Unternehmen, um es
00:25:57: da fünf Jahre sehr gewinnenbringen zu verkaufen.
00:26:00: Die Zielsetzung von Innerwechs war immer die langen Distanz.
00:26:06: Das heißt, wir waren seit Gründung jedes Jahr profitabel, wir sind gewachsen und mein
00:26:15: persönlicher Horizont ist sehr weit zu sagen, wir wollen gesund wachsen, wir wollen eben
00:26:23: homogen wachsen und wenn man so ein Horizont hat, dann muss man nicht an oder gar nicht
00:26:31: wachsen.
00:26:32: Und auch das Wachstum an sich ist jetzt auch kein Ego-Thema, zum Beispiel von mir, sondern
00:26:40: es ist der Resilienz des Unternehmens geschuldet, was übrigens so ein Hauptanliegen ist, möglichst
00:26:49: eben sehr Resilienz zu sein gegen wirtschaftliche Einbrüche, gegen Veränderungen.
00:26:56: Und man muss sich das vorstellen, wenn man, ja, was weiß ich, 10, 20 Mitarbeitende ist,
00:27:03: hat einen großen Kunden, da arbeiten jetzt 10 Leute von einem, dann ist man abhängig.
00:27:08: Man hat 50 Prozent seines Umsatzes, macht man mit einem Kunden und wir haben relativ
00:27:13: schnell gesagt, wir wollen mit keinem Kunden mehr als 20 Prozent Umsatz machen und wir
00:27:20: wollen aber auch ganzheitliche Projekte bei einem Kunden machen.
00:27:24: Das geht nicht, wenn man klein ist und wenn man größer wird, kann man das tun.
00:27:28: Wir haben heute große Projekte im Millionenbereich, aber das sind trotzdem nur 3, 4, 5 Prozent
00:27:35: und wenn uns so ein Kunde wegbrechen würde, würde es uns nicht umbringen, weil wir zum
00:27:40: zweiten auch gesagt haben, wir wollen mit 80 Prozent Auslastung immer noch eine schwarze
00:27:45: Null schreiben und hinter dieser Logik steht eigentlich auch ein Stück des Wachstumsthema.
00:27:53: Wir haben heute viel mehr strategische Themen, mit denen wir im Markt erfolgreich sind.
00:27:59: Jetzt ist ja das ganze Thema KI in aller Munde vor 2 Jahren, haben wir auch schon viel über
00:28:06: KI gesprochen, aber es hat noch keiner rechts unten unterschrieben.
00:28:09: Also wir haben da noch nicht viel Aufträge gehabt, aber wir hatten andere Bereiche, mit
00:28:13: denen wir Umsatz gemacht haben und die Größe ermöglicht uns heute eben komplette Projekte
00:28:20: zu machen in vielen technologischen Themen und trotzdem keine Abhängigkeit zu haben zu
00:28:25: einem einzelnen Kunden, was sehr, sehr wichtig ist, weil das kannst du mir glauben, die nutzen
00:28:31: das aus.
00:28:32: Die gucken in ihr SAP System, wieviel Umsatz macht denn die Firma InnoVex mit mir, dann
00:28:37: gucken sie in den Bundesanzeiger, wieviel ist der Gesamtumsatz und wenn da 15, 20 Prozent
00:28:43: stehen, dann kommen sie im günstigsten Fall und wollen den Preis drücken, aber normalerweise
00:28:48: kommen sie und sagen, wir wollen Anteile.
00:28:50: Okay, gab es dann trotzdem in der Firmengeschichte mal Situationen, wo diese Resilienzstrategie
00:28:58: besonders gechallengt wurde, weil vielleicht ein Kunde um die Ecke kam, deren sehr, sehr
00:29:03: großes Projekt in Aussicht gestellt hätte, was aber dann bedeutet hätte, dass das vielleicht
00:29:08: deutlich mehr als 20 Prozent des Umsatzes bedeutet hätte für uns?
00:29:12: Also wir waren meistens oder eigentlich immer so ausgelastet, dass wenn nicht ad hoc einen
00:29:19: Kunden jetzt sagen, okay, wir haben jetzt so viele Menschen, dass wir jetzt so einen
00:29:27: hohen Prozentsatz letztendlich mit einem Kunden machen würden.
00:29:32: Aber am Anfang, ich würde mal sagen, bis wir so 60, 70, 80 Leute oder vielleicht 100, ich
00:29:39: weiß es nicht genau, hatten wir schon solche Risiken.
00:29:42: Also der Inkubat da für uns war schon der 1&1-Kosmos, da waren wir zum Teil schon sehr stark.
00:29:47: Aber es war immer das erklärte Ziel, eben über weiteres Wachstum, weitere Akquise eben
00:29:57: mehr Kunden und vor allem Branchen zu erschließen.
00:30:00: Also wir haben das ja auch jetzt bei Corona gesehen, wie plötzlich ganze Branchen weggebrochen
00:30:05: sind und dafür aber andere Branchen gesagt haben, wow, wir haben jetzt plötzlich mehr
00:30:09: Umsatz und wenn man bei uns auf die Unternehmensseite schaut, dann sieht man ja, wir sind ja in
00:30:14: allen Branchen unterwegs und haben also verschiedene Portfolios, die wir bespielen mit 24 strategisch-technologischen
00:30:23: Themen und mittlerweile wollen wir ja auch ein Stück höher, eben im Bereich der Branchen,
00:30:33: in denen wir mittlerweile viel Know-how gesammelt haben, eben auch Kunden unterstützen, erfolgreich
00:30:39: zu sein.
00:30:40: Und das ist schon immer unsere Strategie gewesen, eben sehr divers und unterwegs zu sein, um
00:30:49: Resilien zu sein.
00:30:50: Tobias, wie ist es bei dir?
00:30:52: Wie hast du denn jetzt in deinen Jahren so diese Ausdifferenzierung von diesen ganzen
00:30:57: Branchen wahrgenommen?
00:30:58: Hat sich das in den 15 Jahren verändert oder wie hat sich es verändert für dich?
00:31:04: Oh, das hat sich stark verändert.
00:31:06: Also, wir waren, als ich zu InnoX gekommen bin, schon sehr stark im Bereich auch noch
00:31:11: der Gründungsidee, was Stefan sagte, das Internet und da war eben auch der Portale,
00:31:18: wir haben also viele Enterprise-Portale gemacht, dann aber auch nicht nur B2B, sondern auch
00:31:24: B2C sehr stark, eben auch Customer Facing, auch hochskalierbare Applikationen, aber
00:31:30: sehr stark doch im Online-Business verankert.
00:31:34: Das waren natürlich trotzdem jetzt auch Projekte über verschiedenste Branchen, die in solchen
00:31:41: technologischen Umfeldern dann auch Bedarfe hatten.
00:31:44: Also Stefan sagte schon 1&1, waren größerer Inkubator, da waren wirklich spannende, auch
00:31:49: hochskalierbare Projekte mit dabei, aber wir waren auch in der Foodindustrie, wir waren
00:31:53: im Automotive unterwegs und haben dort eben vom Presse-Infomationssystem über Rezeptdatenbanken
00:32:03: für große Fertiggerichtsersteller, waren also unterschiedlichste Projekte dabei, aber
00:32:10: immer mit starken Backend, Frontend oder aber auch Reportingbedürfnissen.
00:32:15: Was über die Zeiten weg dazugekommen ist, wo wir früher also noch keine Projekte hatten
00:32:23: und uns schwer vorstellen konnten, auch Projekte zu machen, weil wir einfach noch viel zu klein
00:32:29: waren und auch zu wenig Expertinnen und Experten in allen Bereichen haben konnten, waren jetzt
00:32:34: eben embedded.
00:32:35: Also IoT ist natürlich auch noch später erst groß geworden, aber dafür auch mit den entsprechenden
00:32:42: Expertisen ausgestattet zu sein, ist heute schon echt, da geht mir das Herz auf, dass
00:32:48: wir einfach in allen Projekten dann auch eine sehr breite und aber auch tiefe Expertise
00:32:54: haben können mit unseren 500 Kollegen und Kolleginnen.
00:32:57: Damals mit 35 natürlich noch deutlich schwerer getan und da war auch, ich kann mich an Telefoniker
00:33:03: erinnern, durchaus auch Einkaufsgespräche mit dabei, die dann sagten, ja und das, was
00:33:08: sie hier alles ins Angebot schreiben können sie auch wirklich, wie viele Leute haben sie
00:33:12: denn in dem Bereich oder in dem Bereich, das waren also schon andere Gespräche, das haben
00:33:16: wir stand heute nicht mehr.
00:33:19: Was über die Jahre hinweg sich geändert hat, waren natürlich auch Kunden, die sich selbst
00:33:25: modernisieren mussten.
00:33:27: Vor 15 Jahren plus waren Banken oder Finanzwelten für uns sehr fremd, dass man stark regulierte
00:33:34: Branchen mit aber auch dann wirklich Hostsystemen und wenig Online Transaktionen, aber auch
00:33:40: da wissen wir ja inzwischen eben, dass es deutlich moderner wurde und mit Tradings
00:33:47: oder auch entsprechenden KI ist auch dort mittlerweile sehr stark vertreten.
00:33:52: Das macht natürlich auch dort inzwischen Spaß, weil eigentlich keine Branche ohne digitalen
00:33:58: Transformationen inzwischen auskommt und von daher wurde es immer zunehmend dynamischer,
00:34:04: breiter was die Branche angeht und daher auch abwechslungsreicher.
00:34:08: Also so eine Sache, die mir gerade noch eingefallen ist, was da glaube ich auch ganz gut dazu
00:34:13: passt, es gab ja auch Bereiche, du hast gerade embedded angesprochen, ich kann mich noch
00:34:18: erinnern, als so der große Mobile Trend losging und als vor allem dann Android auf dem Markt
00:34:24: kam, da kann ich mir noch daran erinnern, dass wir dann einige Leute hatten, die sich
00:34:29: mit Android beschäftigt haben.
00:34:31: Aber wir hatten am Anfang noch gar keine Projekte, weil der Markt noch gar nicht so den großen
00:34:36: Bedarf hatte.
00:34:37: Aber ich kann mich erinnern, ich weiß nicht mehr, wie der Zeitraum war, das wisst ihr
00:34:41: wahrscheinlich besser, dass wir da eine gewisse Zeit auch mal einfach Prototyp entwickelt
00:34:45: haben, Erfahrung angesammelt haben.
00:34:47: Und als dann irgendwie Kunden drauf kamen, dass es vielleicht ganz toll wäre, so eine
00:34:53: Android-Applikation zu haben für ein Smartphone oder für ein Tablet, hatten wir dann auf einmal
00:34:59: Leute, die sowas können und dann auch schon eine gewisse Erfahrung vorweisen können.
00:35:04: Und ich glaube, da brauchst du halt eine gewisse Größe vom Unternehmen.
00:35:07: Das kriegst du mit einer 10-Mann-Firma wahrscheinlich nicht hin, dass du so viel da investieren kannst
00:35:12: oder willst.
00:35:13: Und mit einer gewissen Größe kannst du dann wahrscheinlich auch schon sagen, okay, ich
00:35:16: nehme einen gewissen Prozentsatz vom Gewinn und investiere den jetzt in so eine Weiterentwicklung,
00:35:22: in so eine Forschung im Prinzip.
00:35:23: Unbedingt.
00:35:24: Also das hatten wir immer wieder und das werden wir auch immer wieder sehen.
00:35:27: Wir investieren rund 10 Prozent unseres Umsatzes von der Größenordnung pro Jahr in Forschung
00:35:32: und Entwicklung, arbeiten dort eben neben akademischen Nachbuchs oder mit akademischen Nachbuchskollegen,
00:35:41: Kollegen auch sehr stark an Forschungsthemen.
00:35:43: Und das ist wichtig für uns, weil wir ja nicht erst beim Kunden lernen wollen, sondern
00:35:48: schon auch natürlich die Trendthemen früher kennen und dann aber auch immer entsprechend
00:35:53: mit Wissen intern auch uns ausstatten möchten.
00:35:56: Es war bei Big Data so, was es noch vor vielen, vielen Jahren klar war, dass das ein Trend
00:36:02: werden konnte, wobei so klar, das war auch bei uns erst noch intensiv, also ordentlicher
00:36:08: Diskurs letztendlich, wo man sich rund über und erhalten hat, es wird es wohlkommen oder
00:36:12: nicht kommen.
00:36:13: Braucht es jemand auf dem deutschen Markt?
00:36:15: Und wir waren dann aber schnell der Meinung.
00:36:19: Das ist auf jeden Fall ein Trendthema.
00:36:21: Und dann muss man aber lange Wissen aufbauen und auch lange warten, bis auch mal entsprechende
00:36:25: Projekte kommen, die dann hier auch den Skill und auch die Leute da benötigen.
00:36:31: Ich glaube, das, was du meinst mit Android, waren nicht die Android Apps.
00:36:35: Also da mit den Mobile Apps waren wir schon immer eigentlich ganz gut dann auch unterwegs.
00:36:41: Das war Android Embedded, das du dich noch erinnern kannst.
00:36:45: Wir hatten also auch relativ früh durch jetzt den Kollegen Dominic Helleberg auch ein Stück
00:36:50: getrieben.
00:36:51: Da waren wir da sehr stark der Meinung, dass Android Embedded ein spannendes Feld ist und
00:36:57: dass wir auch Embedded Entwicklungen dann auch über Android Embedded einen Zugang bekommen.
00:37:01: Also ein anderer Weg.
00:37:02: Und das ist auch schon inzwischen zehn Jahre plus, glaube ich, her.
00:37:06: Und da haben wir uns eben ja dann schwer getan, eigentlich an Embedded Projekten zu kommen,
00:37:11: weil es eine ganz anderes Clientel war, eine ganz andere Art von Projekten war.
00:37:15: Aber das hat sich jetzt nachhaltig gelohnt.
00:37:18: Und da jetzt inzwischen machen wir auch viel im Android Automotive um Feld.
00:37:22: Und all das Wissen aus dieser Zeit hilft uns dabei, weil es einfach kein Selbstläufer
00:37:26: ist, dann Zugang zu diesem Projekt nur einem Ökosystem zu bekommen.
00:37:31: Ja, und das ist ja das, worauf wir immer sehr geachtet haben, eben ein sehr, sehr breites
00:37:38: Portfolio zu haben.
00:37:39: Und da ist es immer so, dass es Themen gibt, die jetzt genau nachgefragt sind.
00:37:46: Es gibt Themen, wo wir wissen, das wird kommen.
00:37:48: Aber keiner weiß genau, wann kommt dieser Zug vorbei.
00:37:51: Und man muss sich aber damit beschäftigen oder man möchte sich damit beschäftigen.
00:37:56: Und da ist es jetzt auch nochmal, hat es vorhin ja schon gesagt, was ist der Horizont, die
00:38:05: Intention einer Firma?
00:38:06: Also wenn man kurzfristig denkt, könnten wir unsere Rendite um zehn Prozent erhöhen,
00:38:10: indem wir einfach sagen, für die nächsten vier, fünf Jahre merkt das eh keiner, wenn
00:38:14: wir keine Forschung und Entwicklung mehr machen.
00:38:16: Und sagen her, guck mal, wie toll wir hier stehen.
00:38:19: Wenn man aber daran interessiert ist, langfristig erfolgreich zu sein, dann ist es unabhängig
00:38:26: in unserer Branche und auch wichtig, eben in zukünftige Themen zu investieren.
00:38:30: Und dann beschäftigt man sich mit diesem Thema lange bevor sie sich monetarisieren.
00:38:37: Das ist ganz normal.
00:38:38: Und ich glaube, es gibt ganz wenig Firmen in unserer Größe, die so viele Studierende
00:38:45: beschäftigen.
00:38:46: Also selbst viel, viel größere Firmen sagen, so viele.
00:38:49: Ja, aber Innovation kommt ja heute ja nicht von den Menschen in meinem Alter, sondern
00:38:56: von den jungen Menschen.
00:38:57: Und außerdem hat man eben die Möglichkeit an Forschungsprojekten mitzuarbeiten, Dinge
00:39:03: auszuprobieren.
00:39:04: Und das ist, sagen wir mal, die positive Seite des Wachstums auch.
00:39:09: Also ich vergleich das immer mit so einer Wachschale.
00:39:11: Das auf der einen Seite bringt Wachstum eben mehr finanzielle Freiheiten, mehr Möglichkeiten
00:39:17: in Dinge zu investieren.
00:39:18: Auf der anderen Seite hat man natürlich die ganzen Fragestellungen.
00:39:22: Wir brauchen mehr Umsatz.
00:39:23: Wir haben eine große Organisation.
00:39:25: Wie nehmen wir alle Menschen mit?
00:39:29: Und am Ende ist es beides wertvoll.
00:39:33: Aber man muss eben immer beide Dinge in einem, beide Wachschalen eigentlich in der guten Balance
00:39:40: aussammen.
00:39:41: Ich habe da mal eine Frage.
00:39:43: Und zwar, ihr beide kommt ja aus der technischen Ecke.
00:39:47: Ihr habt ja beide mal Informatik studiert, Tobias, du hast vorhin noch eine technische
00:39:50: Ausbildung absolviert.
00:39:51: Wenn ich heute mit euch beiden rede, dann höre ich da auch immer viel so Unternehmensstrategie
00:39:59: raus und vielleicht auch so was wie Unternehmensweißheit.
00:40:04: Wie führt man Unternehmen?
00:40:05: Was ist wichtig?
00:40:06: Und das klingt für mich alle sehr plausibel.
00:40:08: Aber was mich mal interessieren würde, ist, wie lernt man so was?
00:40:12: Habt ihr beide einfach angefangen und das ist auch so ein evolutionärer Prozess.
00:40:17: Vielleicht bei dir, Stefan, du warst selbstständig, hast ein Unternehmen gegründet, ihr wart ganz
00:40:21: klein.
00:40:22: Nach dem ersten Jahr wart ihr irgendwie vier, fünf Leute.
00:40:25: Ihr seid langsam gewachsen und hast du Step by Step das einfach dir selbst beigebracht,
00:40:31: dass du trial and error gemacht.
00:40:32: Wir vielleicht heute auch in der agilen Welt sagen, wir schauen mal, inspect and adapt,
00:40:37: wir lernen und versuchen uns iterativ zu verbessern oder funktioniert so was irgendwie anders?
00:40:43: Also wenn ich heute auf mein Leben zurückschauere und das bestätigt mich jetzt eigentlich auch
00:40:50: nochmal in dem Teamansatz, wo wir den wir vorhin ja schon mal gesprochen haben, über
00:41:02: Dinge, die einen bewegen oder auch Problemstellungen in einem Team zu sprechen, so habe ich auch
00:41:09: verschiedene Rollen in meinem Leben gehabt.
00:41:11: Ich habe Informatik studiert, ich glaube, ich war auch mal ein ganz guter Entwickler.
00:41:15: Wenn man dann eine Firma gründet, dann ist man in erster Linie sales, relativ lange und
00:41:23: mit zunehmender Lebenserfahrung.
00:41:25: Da kommen eben diese Erfahrungswerte dazu und man hat dann eben auch Dinge erlebt,
00:41:35: die man dann auch wieder in eine, sagen wir mal, unternehmerische Entscheidung auch mit
00:41:41: einbringen kann.
00:41:43: Und man hat auch schon in meinem Alter schon mehrere Krisen gesehen.
00:41:47: Man kann sagen, ja, also es wird auch mal dunkel, aber wenn man sich anstrengt, wird es auch
00:41:52: wieder hell.
00:41:53: Und von daher, glaube ich, gibt es kein Allgemeinrezept.
00:42:00: Also jede Firma hat, glaube ich, auch einen eigenen Charakter.
00:42:04: Hätte ich damals zum Beispiel auf die Kollegen, die jetzt in anderen Unternehmen waren, also
00:42:11: das, sagen wir mal, in den 90er Jahren, Anfang 2000er Jahren, da war die gängige Lehre ohne
00:42:19: Bonussysteme, ohne Intensivierungen, klappt das nicht.
00:42:26: Aber mein Verständnis war, wenn ich mich mit jemandem einige und sage, okay, für dieses
00:42:30: Gehalt arbeiten wir zusammen und ich einen gleichen Moment denke, aber eigentlich vertraue
00:42:35: ich ihm nicht, ich muss ihm jetzt einfach noch eine Intensivierung geben, damit, dann
00:42:39: ist da fühlt sich das für mich falsch an.
00:42:41: Und dann sage ich, okay, also aus meiner Sicht sehe ich das anders.
00:42:48: Und dann, glaube ich, hat man schon so ein Stück weit einen Charakter, wie man sagt,
00:42:54: wie sollte zumindest diese Firma, wo ich bin, funktionieren?
00:42:57: Wenn man falsch liegt, merkt man das, dann ist man irgendwann pleite.
00:43:03: Es gibt natürlich immer wieder auch Dinge, wo man etwas gelernt hat und sagt, das war
00:43:08: jetzt nicht so prickelnd.
00:43:10: Das sollte man jetzt vielleicht doch etwas anders machen.
00:43:14: Aber ich glaube, es folgt immer auch ein Stück weit dem Grundcharakter, den man selber hat
00:43:22: und den Erfahrungen, die man, sag mal, lernt.
00:43:27: Und, glaube ich auch, wenn man bereit ist zuzuhören und zu diskutieren mit den Menschen, die um
00:43:34: einen herum sind, dann findet man auch Lösungen.
00:43:36: Also, von daher gibt es kein Buch, kein Rezept, weil auch unsere Zeiten sich ändern.
00:43:43: Also, wenn ich denke, wie war die Welt vor 20 Jahren, wie ist sie jetzt oder wie ist sie
00:43:47: in 10 Jahren?
00:43:48: Ich glaube, das kann keiner genau beantworten, wo wir in 10 Jahren in dieser Welt stehen.
00:43:54: Sondern es geht darum, die nähere Zukunft zu greifen und dann zu schauen, wie wollen
00:44:01: wir uns dafür aufstellen?
00:44:03: Ja, glaube ich, gibt es mehrere legitime, sag mal, Möglichkeiten und es hängt ein bisschen
00:44:09: von dem Charakter ab, wie man das gestalten möchte.
00:44:13: Ja, kann ich zustimmen.
00:44:15: Ich kann ja ein bisschen aus meiner Erfahrung plaudern.
00:44:20: Gerne.
00:44:21: Also, ich hatte niemals die Absicht, eigentlich irgendwann GmbH-Geschäftsführer zu sein.
00:44:27: Und ich glaube, dass ich nicht die Absicht hatte, ist vielleicht auch schon wieder irgendwie
00:44:33: auch gut, weil was hat mich immer angetrieben.
00:44:35: Mich hat immer angetrieben in Drinsisch eigentlich für das, was in dem Moment irgendwie auch
00:44:40: mein Job war, den möglichst gut zu machen und vor allem auch möglichst nachhaltig und
00:44:44: auch mit einem hohen Spaßfaktor.
00:44:46: Das heißt, als ich Projekte gemacht habe, war es mir ein hohes Anliegen auch immer Technologien,
00:44:53: die aufkam, möglichst früh zu evaluieren, zu schauen, was ist Stand der Technik?
00:44:57: Wie kann man womöglich etwas besser machen?
00:44:59: Das Kitesenprinzip ist mir da an der Stelle sehr früh über den Weg gelaufen und auch
00:45:05: mit diesem Prinzipien eigentlich.
00:45:07: Ich habe versucht, immer alles auch wieder Lifetime-Learning-mäßig dann auch zu verbessern.
00:45:13: Und da man alleine in unserer Branche bekanntlich nicht viel erreicht, war ja auch der Teamansatz
00:45:20: immer spannend.
00:45:21: Wie können wir komplexe Software-Systeme mit vielen Kollegen und Kolleginnen optimal
00:45:29: dann auch realisieren?
00:45:30: Und da ist die Agilität dann ja auch ein früher Freund gewesen und das manifest letztendlich
00:45:36: im Agilen, hat das Agile Manifesto, sagt es ja auch schon sehr prominent, People Over
00:45:42: Process and Tools.
00:45:43: Und das ist der nächste Schlüssel eigentlich, genau das zu schützen und zu entwickeln,
00:45:50: wie man miteinander arbeitet und nicht gegeneinander.
00:45:53: Und ich hatte dann das große Glück eigentlich nach auch einigen Konzernerfahrungen und auch
00:45:58: andere nicht so schönen Erfahrungen hier, eben eine Keimzelle zu finden, wo das einfach
00:46:03: maximal Spaß gemacht hat und auch immer beschützenswert dann auch für mich war.
00:46:07: Und als die Aufgaben ein Stück weit sich verändert haben, habe ich das eigentlich immer auf die
00:46:12: neuen Aufgaben auch ähnlich gesehen.
00:46:14: Also jetzt in der jetzigen Rolle, nach außen hin Geschäftsführer, nach innen, aber Support
00:46:19: dafür die Organisation, versuche eben möglichst allen Teams irgendwo auch zu helfen und Stolperstein
00:46:27: aus dem Weg zu räumen, um dann halt auch wirklich überall Freude bei der Arbeit zu
00:46:33: spüren und da wo es nicht ist zu schauen, wie kann man das wiederum aber beseitigen?
00:46:38: Weil nur wenn jeder die intrinsische Motivation, die jeder sicherlich von sich aus mitbringen
00:46:43: ist, aber auch bestmöglich ausleben kann und dann auch zum das Ganze maximieren kann,
00:46:49: dann sind wir als Unternehmen auch erfolgreich und da habe ich jetzt kein PWL für studieren
00:46:54: müssen, dass das am Ende sich irgendwo auch bewahrheitet.
00:46:58: Wobei ich da sehr dankbar bin für das Stefan lange Zeit auf die Zahlen geschaut hat und
00:47:06: das sehr, sehr gut gemacht hat und ich das nicht tun musste.
00:47:10: Ja Tobias, du hast gerade schon gesagt, du bist jetzt der Geschäftsführer und ich finde
00:47:16: das ist auch noch ein sehr spannendes Thema, wenn wir über 25 Jahre InnoVex sprechen.
00:47:20: Stefan, du hast die Firma 99 gegründet und hast dann vor einigen Jahren für dich entschieden,
00:47:28: dass du gerne das Zepter des Geschäftsführers weitergeben möchtest an den Tobias.
00:47:34: Kannst du für uns nochmal beschreiben, wie da so deine Überlegungen waren, wie du
00:47:41: für dich entschieden hast, okay du hast das gegründet, aber du möchtest jetzt dich eher
00:47:47: ein bisschen zurückziehen vom aktiven Tagesgeschäft?
00:47:50: Also ich habe mein ganzes Leben, also ich bin ein großer Verfechter davon, Dinge zu tun
00:48:01: aus einer Position der Stärke heraus.
00:48:05: Also wir hatten vorhin schon darüber gesprochen, wenn man spürt, es knistert irgendwas,
00:48:12: nicht zu warten bis es knackt oder der Balken durchbricht, sondern sich auch mal frühzeitig
00:48:17: eine Frage zu stellen, wie kann man Dinge gestalten, rechtzeitig, bevor die Dinge
00:48:27: einen selber dann einholen.
00:48:29: So und eine Sache, die auf jeden Menschen zukommt im Alter ist ja auch die Frage jetzt
00:48:37: in meinem Falle, was passiert mit einer Nachfolge, also was passiert mit InnoVex, wenn ich älter
00:48:44: werde und man kann sich diese Frage sicherlich oder hätte sich die auch noch 4, 5, 6 Jahre
00:48:49: später stellen können, aber man kann ihr nicht ausweichen, denke ich mal.
00:48:53: Es gibt eben 3 Szenarien, also eine sieht man auch häufig, dass jemand dann mit 80 oder
00:49:02: noch länger, noch älter, immer noch aktiv in der Firma ist, weil es vielleicht auch der
00:49:07: ganze Lebensinhalt ist und zu sagen, ich möchte das tun oder weil es halt schwierig war,
00:49:14: zu sagen, ich gebe es ab.
00:49:17: Das habe ich gesagt, das ist nicht meine Vorstellung, weil ich auch ein paar Sachen habe, die ich
00:49:26: gerne noch tun möchte, die ich einfach nicht tun konnte, solange ich eben hauptberuflich
00:49:32: jetzt hier in der Firma tätig war.
00:49:34: Die zweite Sache, was auch viele in meinem Alter machen, ist Verkaufen.
00:49:38: Das heißt, man kapitalisiert, man bekommt viel Geld, aber das wäre dann auch genau das
00:49:45: Wissen, dass die Kultur zerstört wird, weil natürlich verkauft ein Unternehmen, ein größeres
00:49:50: Unternehmen und dann sind wir bei deiner Eingangsfrage, Merchars and Acquisitions, haben zur Folge
00:49:56: eigentlich, dass Kulturen gemischt werden.
00:49:59: Genau, dann ist die dritte Möglichkeit eben, das fortzuführen, in dem Geister, in dem Sinne,
00:50:10: wie es bisher geführt wurde.
00:50:12: Genau, und hier mit Tobias bin ich mir sicher, wir sind so lange einen Weg gegangen, weiß
00:50:19: ich, dass er die gleichen Werte teilt und von daher bin ich mir hier auch sicher, dass
00:50:26: damit auch eine nahtlose Fortführung gegeben ist.
00:50:32: Diese Gedanken, die entstehen, nicht irgendwann macht man morgens auf und sagt, jetzt ist mal
00:50:39: gerade ein neuer Gedanke gekommen.
00:50:40: Das sind so Dinge, die reifen so über ein, zwei Jahre, man schmeißt es mal nach links,
00:50:45: man schmeißt es mal nach rechts, aber auch hier muss man sagen, man muss sich diesem
00:50:51: Thema einfach irgendwann mal stellen und irgendwann hat man das Gefühl, jetzt ist auch die richtige
00:50:57: Zeit dafür, das zu tun und so haben wir dann auch diesen Übergang gestalt.
00:51:03: Viel dir das dann schwer, irgendwo in einer gewissen Weise vielleicht auch loszulassen,
00:51:11: zumindest von diesem täglichen Kontakt, den du halt zuvor zum Unternehmen hattest?
00:51:18: Also, loszulassen vom täglichen Geschäft?
00:51:22: Nein, weil ich auch der festen Überzeugung bin, entweder man ist zu 100 Prozent dabei,
00:51:32: aber so einmal die Woche schräg reinkrätschen und irgendwas zum Besten geben, halt ich
00:51:37: für nicht zielführend, weil man natürlich über gar nicht mehr über die ganzen Informationsbreite
00:51:44: verfügt.
00:51:45: Das heißt, eine ganz klare bewusste Entscheidung auch zu sagen, wenn man diesen Schritt geht,
00:51:51: dann darf man nicht noch halb operativ sein.
00:51:55: Das sieht man oft vor allem bei Familienübergaben, wo dann an die Kinder übergeben wird und
00:52:01: einem gleichen Satz zu den anderen Angestellten gesagt wird, der weiß nur nicht alles, kommt
00:52:07: mal zu mir, wenn irgendwas ist, ist keine gute Lösung.
00:52:11: So verbunden bin ich nach wie vor mit der Firma SEA, also der Gesundheitszustand der
00:52:17: Firma.
00:52:18: Der ist sehr stark verwoben nach wie vor mit mir, weil wenn man ein Leben lang was gemacht
00:52:27: hat, also dann ist das wie ein Kind.
00:52:31: Also das ist nicht so, dass man sagt, das ist mir jetzt egal, was hier passiert.
00:52:36: Das ist schon sehr, nach wie vor sehr eng verbunden.
00:52:42: Ich glaube, wenn du sagen würdest, es ist hier egal, was damit passiert, dann hättest
00:52:47: du es ja auch verkaufen können.
00:52:48: Also wenn da keine emotionale Verbindung mehr da wäre, dann würde sie keinen Unterschied
00:52:53: machen wahrscheinlich.
00:52:54: Also wenn es mir egal gewesen wäre, dann wäre natürlich, sagen wir mal, der sichere
00:52:59: Schritt war egoistisch für mich gesehen, der sichere Schritt ein Verkauf, weil dann
00:53:04: kann man die Liquidität des Geldes nehmen und neue Dinge tun oder so.
00:53:10: Und das war aber nie meine Intention gewesen.
00:53:13: 25 Jahre, lange, lange Zeit, was mich noch interessieren würde, wenn ihr beide mal nachdenkt
00:53:20: und ihr beide mal zurückblickt, was gab es dann da in diesen ganzen Jahren für Meilensteine
00:53:27: in der Unternehmensgeschichte, die euch in Erinnerung geblieben sind.
00:53:31: Beispielsweise besondere Kunden, besondere Projektsituationen oder vielleicht auch besondere
00:53:38: Entwicklung, die man so nicht vorher gesehen hat.
00:53:41: Ja, ich glaube, das Wachstum der Firma war schon etwas, wo wir dann quasi aus Vorzeigen
00:53:55: hierhergezogen sind, in das neue Gebäude.
00:53:57: Das war schon wirklich ein Meilenstein, das füllte sich dann wirklich jetzt nach einer
00:54:01: Firma an.
00:54:02: Ich mein, ich weiß nicht, du kennst auch Vorzeigen noch.
00:54:04: Ich hoffe, Vorzeigen haben 2011 angemeldet.
00:54:07: Genau, das ist sicherlich schon was, wo einem das bewusst wird.
00:54:12: Dann sehr, sehr oft ist mir das bewusst geworden zu unseren Weihnachtsfeiern, auch gerade wenn
00:54:20: man, sei es, ob man eine Keynote gehalten hat oder abends beim Feiern, wie groß wird
00:54:25: sie doch geworden sind, also von den ersten Feiern, wo wir im Restaurant noch an einen
00:54:29: Tisch gepasst haben.
00:54:30: Also da haben wir irgendwie drei Tische zusammengeschoben und das war dann die Weihnachtsfeier von
00:54:35: Intervex bis dann zum Stage-Dialen vom Jörg.
00:54:39: Und also so das Wachstum und die vielen Menschen, die einem dann so positiv begegnen und die
00:54:52: Gespräche dazu.
00:54:55: Unternehmerisch, glaube ich, war ein Meilenstein, also wo wir klein waren, haben wir doch sehr
00:55:02: stark eben über reines Netzwerken verkauft.
00:55:06: Also wirklich zu sagen, guck mal, der Stefan, der ist kein schlechter, dem geben wir mal
00:55:10: ein Projekt.
00:55:11: Und irgendwann hatten wir die technologischen Expertisen, dass die Leute gesagt haben, wow,
00:55:16: die sind richtig gut.
00:55:17: Wir würden gerne mit der Firma Intervex zusammenarbeiten und einfach zu sagen, man hat sich im Markt
00:55:26: etabliert durch seine Leistung, also nicht durch die persönliche Leistung, dass man jemand
00:55:31: jemanden kennt, sondern durch das, was wir tun.
00:55:33: Das, glaube ich, war auch ein großer Meilenstein, genau.
00:55:38: Ja, würde ich alles genauso unterschreiben.
00:55:43: Ich kann mir noch sehr schön daran erinnern, dass doch das ein ganz schöner Aufwand war
00:55:51: am Anfang für das Employer Branding und auch für die aufmerksamem Machung, für Talente
00:55:59: auf Konferenzen.
00:56:00: Es ist auch ganz schön anstrengend war, Leute zu finden, die auch mal einen Vortrag halten
00:56:06: wollten.
00:56:07: Inzwischen ist das ja so, dass wir die meistsprechendste Firma auf manchen Veranstaltungen sind.
00:56:13: Da geht mir dann das Herz auf, falls es so viele schlaue Köpfe und Kollegen und Kolleginnen
00:56:17: bei uns gibt, dass das ein absoluter Selbstläufer wurde.
00:56:21: Auch die internen Wissensformate, das ist für mich auch ein Meilenstein.
00:56:26: Am Anfang musste man auch mal wirklich Kollegen und Kolleginnen fast schon auf Knien anbetteln,
00:56:33: dass wir mal ihr Wissen vielleicht doch mal in eine Brownback, also das ist ein internes
00:56:37: Wissensvermittlungsformat, in der Mittagspause, wo wir also die Pizza bezahlen oder das Air
00:56:43: Essen bezahlen, wenn die Kollegen und Kolleginnen sich gegenseitig Neues erzählen, Wissen teilen
00:56:48: und das war vielleicht einmal im Monat da der Fall vor 15 Jahren oder einmal im Quartal,
00:56:55: vielleicht sogar auch nur.
00:56:56: Heute kann man also manchmal zwischen 3 oder 4 Brownbacks pro Tag auswählen, also das
00:57:01: ist schon fast so, dass man die Qual der Wahl hat.
00:57:04: Und das Ganze ist ein Selbstverstärken, das System, wo so viel Wissen auch bereitwillig
00:57:13: geteilt wird, einfach noch mehr Wissen entsteht oder auch anzieht.
00:57:17: Das ist für mich der Hauptmeilenstein eigentlich, dass wir so viele kluge Leute und Kolleginnen
00:57:22: haben und das auch nach außen hin entsprechend sichtbar wird.
00:57:26: Ja, ich kann mich auch noch sehr gut erinnern an diese ersten Brownbacks, die super, super
00:57:32: selten mal waren damals im Fortzeim oder auch nachdem wir schon nach Karlsruhe, nach Karlsruhe
00:57:39: Dullach gezogen sind, da hatten wir auch mal so ein Interremsbüro für ein Jahr oder für
00:57:45: ein Jahr.
00:57:46: Das Gebäude hier war noch nicht fertig.
00:57:47: Genau, das Gebäude war noch nicht fertig.
00:57:48: Das weiß ich auch noch, ist auch schon ein ganz schön, ganz schön lange her.
00:57:53: Wir haben über viele Aspekte jetzt gesprochen und wir haben über viele Gedanken gesprochen,
00:58:00: die jetzt auch so der Unternehmensphilosophie zugrunde liegen und der Unternehmensführung.
00:58:05: Aber könnt ihr für euch noch auf den Punkt bringen, was die Firma für euch besonders
00:58:11: macht?
00:58:12: Denn IT ist eine große Branche und es gibt sehr viele IT-Firmen natürlich, in Deutschland,
00:58:17: in Karlsruhe und auf der Welt.
00:58:19: Wo würdet ihr denn sagen, dass InnoVex eine Besonderheit hat oder was besonders gut macht?
00:58:27: Also wir unterhalten uns sehr offen mit vielen Marktbegleitern.
00:58:32: Also ich mag den Begriff "Marktbegleiter", weil es ja auch heißt, ähnlich wie in der
00:58:37: Firma selbst, nur gemeinsam ist man einfach stärker und so ist es auch tatsächlich mit
00:58:45: Marktbegleitern so.
00:58:46: Also Wettbewerb ist unpassend für die Zeit, also Kooperation statt eben Protektionismus,
00:58:52: auch was unsere Marktbegleiter angeht.
00:58:56: Dabei fallen aber trotzdem natürlich Unterschiede auf und vieles machen auch Marktbegleiter
00:59:02: besser wie wir.
00:59:03: Aber ich glaube, was bei uns doch einzigartig ist, ist so die Kultur.
00:59:07: Also ich glaube, wie wir tatsächlich auch organisiert sind für unsere Unternehmensgröße,
00:59:14: mit unseren flachen Hierarchien, viel Selbstorganisation, keine Professionierung, also keine Inzentivierung,
00:59:21: was Stefan schon mal sagte, in den einzelnen Leistungsbereichen, sondern wirklich alles
00:59:25: auch intern, sehr kooperativ als ein Team dann auch bewerkstelligen zu können.
00:59:31: Die Durchlässigkeit, das ist für mich ein großer Mehrwert, das es auch sehr einfach
00:59:39: macht, also uns auch als Firma ständig und stetig wandlungsfähig macht.
00:59:44: Letztes Jahr auch im Strategiebereich nochmal einen größeren Change durchgeführt, wie
00:59:51: wir uns organisieren.
00:59:52: Weil wir einfach auch in dem Bereich größer geworden, also gewachsen sind und das funktioniert
01:00:00: wirklich mit Bravour, weil die Leute den Ideen einfach dann so lange Sinn ergibt, total
01:00:09: danken dann auch mitgehen und da keine Ängste sind vor irgendwelchen Verlusten, Anerkennung
01:00:17: oder sonstiges.
01:00:18: Das ist bei uns einfach für eine flachen Hierarchie sehr schön.
01:00:22: Vielen Dank Tobias.
01:00:23: Stefan, wie sieht es bei dir aus?
01:00:26: Ja, ich habe ja vorhin erzählt von den Anfängen, wo wir ja ganz klein waren noch und dieses
01:00:33: Wir-Gefühl von einem kleinen Familienunternehmen.
01:00:37: Also wenn ein paar Leute zusammen sind und sagen, wir machen gemeinsam was und man ist
01:00:44: gemeinsam stolz auf das, was man erreicht.
01:00:47: Das hat mich sehr stark geprägt und es war immer mein Wunsch eben auch, das nicht zu
01:00:52: verlieren, wenn wir wachsen und groß werden.
01:00:55: Und das ist nicht einfach und vielleicht gelingt es auch nicht bis in den letzten Winkel, das
01:01:05: immer so zu transportieren, aber es ist der absolute Wunsch und der Wille und man sieht
01:01:12: das auch an, glaube ich, vielen Dingen, die wir vielleicht anders machen als andere Firmen.
01:01:19: Also wenn ich jetzt bei einem Daimler höre, ein Werk muss Kurzarbeit machen, während
01:01:25: in einem anderen Werk Prämien bezahlt werden, weil da natürlich jetzt vielleicht gerade die,
01:01:30: sagen wir mal, das gemacht wird, wo Nachfrage ist.
01:01:35: Wenn ich so was zum Beispiel auf uns transformieren würde, dann würde ich sagen, oh, wir haben
01:01:39: irgendwo eine größte Freakapacity, da müssen wir einfach die Leute mal in Kurzarbeit schicken,
01:01:44: während in anderen Brummt erladen oder so.
01:01:47: Das sind so unvorstellbare Dinge, wo wir sagen, wir sind doch eine Firma, wir versuchen gemeinsam
01:01:54: Dinge zu lösen, auch schwierige Dinge zu lösen und nicht danach zu schauen, eben okay, da
01:02:03: geht es jetzt besonders gut oder da geht es schlecht.
01:02:05: Und gemeinsam die Bestrebung zu haben, langfristig erfolgreich zu sein, was oft kurzfristigen
01:02:12: Zielen auch wieder strebt.
01:02:14: Also man könnte kurzfristig viele Dinge anders tun, wenn man nicht ein langfristiges Ziel
01:02:20: hat.
01:02:21: Und das ist, glaube ich, ein Unterschied und das sind wir wieder bei der Kultur.
01:02:28: Und glaube, diesen Anspruch tragen unheimlich viele Menschen in dieser Firma mit oder sind
01:02:35: vielleicht gerade deswegen hier.
01:02:36: Weil man sagt, wir wollen gemeinsam uns eben auch diesen Situationen stellen, die oft
01:02:45: auch nicht einfach sind, die uns auch keiner von uns vielleicht wünscht, aber sie sind
01:02:49: halt da und zu überlegen, wie können wir gemeinsam Lösungen finden.
01:02:53: Ja, ich finde, das ist ein guter Ansatz.
01:02:57: Also letztendlich, was machten zu den großen Unterschiede im Alltag?
01:03:01: Das ist irgendwo der Umgang miteinander, das ist so die Empathie, die Menschlichkeit.
01:03:06: Und ich finde, dass das auf jeden Fall einen sehr, sehr großen Unterschied macht.
01:03:12: Denn wenn ich tagtäglich meiner Arbeit nachgehe, dann möchte ich ja auch, dass ich mich wohlfühle
01:03:17: einfach und dass ich respektiert werde und dass ich gehört werde und dass ich auch irgendwo
01:03:22: mich einbringen kann und irgendwo vielleicht auch den Unterschied machen kann mit meiner
01:03:26: Meinung.
01:03:27: Du bist jetzt auch schon lange da, Wolfgang.
01:03:29: Wahrscheinlich waren das jetzt eben Mitgründe, aber vielleicht gibt es auch noch andere Gründe.
01:03:33: Du bist ja auch mit einer Pause dazwischen wiedergekommen.
01:03:36: Das heißt, du hast ja auch dich bewusst wieder für innerwerks entschieden.
01:03:40: Und das, glaube ich, ist etwas, was wir auch mit Stolz immer wieder mal sehen, dass wenn
01:03:45: jemand entsprechend mal andere Erfahrungen sammeln möchte, was auch überhaupt nicht verwerflich
01:03:51: ist, doch hier und da gibt es Momente, wo wieder Leute gerne kommen und dann die Kultur eben
01:03:57: doch sehr zu schätzen wissen.
01:03:59: Und das stimmt uns dann wiederum sehr, sehr glücklich.
01:04:03: Ja, also bei mir ist es so, es ist nicht so, dass das jetzt jeder Tag alles super ist,
01:04:12: aber ich habe halt hier das Gefühl, dass ich mich halt wirklich auch einbringen kann und
01:04:18: dass wenn irgendwas nicht gut ist, dass ich drüber sprechen kann, dass ich mich nicht
01:04:22: irgendwie verstecken muss, dass ich mit dir sprechen kann, Tobi oder Stefan, als du damals
01:04:27: noch der Geschäftsführer warst, dass ich auch mit dir sprechen kann, wenn es irgendwas
01:04:30: gibt und dass ich nicht erst zu meinem Teamleiter gehe und der Teamleiter geht zum Abteilungsleiter
01:04:35: und der Abteilungsleiter geht zu seinem Chef und dann sind drei Monate vergangen und das
01:04:40: ist was, was für mich definitiv den Unterschied gemacht hat.
01:04:44: Denn am Ende des Tages macht es mir natürlich viel Spaß mit spannenden Projekten zu arbeiten
01:04:50: und einen Einblick in irgendwelche spannenden Branchen zu haben.
01:04:53: Und damals, als ich entwickelt habe, hat es natürlich auch Spaß gemacht.
01:04:56: Es gibt auch neue Technologie hier zu sehen und neues Framework.
01:05:00: Aber klar, Technik gibt es in vielen Unternehmen, aber was für mich wichtig war, war immer
01:05:06: der Umgang miteinander, weil die Technik kann ich auch nicht immer so beeinflussen.
01:05:11: Also ich habe dann vielleicht mal ein Projekt, wo die Technik halt gut abgehangen ist, ja,
01:05:16: aber wenn das ganze Menschliche dann passt und ich mich auch wahrgenommen fühle, dann ist
01:05:22: das okay.
01:05:23: Und das ist für mich der Punkt und ja, deswegen bin ich echt schon lange hier und mir gefällt's
01:05:29: immer noch.
01:05:30: Eine letzte Frage habe ich noch.
01:05:34: Ich habe sehr lange hier bei inovex gearbeitet und habe mir nie die Frage gestellt, was
01:05:40: der Name inovex eigentlich bedeutet.
01:05:42: Ich weiß es mittlerweile schon seit einiger Zeit.
01:05:46: Aber Stefan, du als Gründer, mich würde noch interessieren, wie ist der Name damals
01:05:53: entstanden vor vielleicht 25 Jahren oder vielleicht hattest du den auch schon länger im Kopf?
01:05:59: Ja, also damals, wo ich gegründet habe, war das so, also ich heiße ja Müller.
01:06:09: Ja.
01:06:10: Und ich wollte jetzt keine Müller GmbH gründen.
01:06:13: Also habe ich mir überlegt, welchen Namen ich da die Firma Damalett geben wollte.
01:06:23: Und sie hieß ursprünglich auch nochmal inovex Electronics GmbH, weil ein reiner Fantasienname
01:06:30: ohne Begründung noch nicht zulässig war.
01:06:33: Also diese Kurzform inovex GmbH war damals nicht möglich.
01:06:37: Und das war dem geschulte, dass vieles halt noch sehr hartwärner war.
01:06:42: Deswegen war es die inovex Electronics GmbH.
01:06:46: Aber der Name ist damals entstanden und dann eben muss man im Handelsregister nochmal
01:06:54: gucken, ob es schon so einen ähnlichen Namen gibt.
01:06:57: Es gab zwei, drei Vorschläge und dann ist die inovex Electronics GmbH.
01:07:02: Und die wurde dann später dann umbenannt oder umfirmiert?
01:07:06: Nein, es gab dann die Möglichkeit eben, den Zusatz wegzulassen.
01:07:09: Es gab irgendwann mal eine Gesetzesänderung und da unser Portfolio sich ja auch geändert
01:07:14: hat oder auch breiter geworden ist, hat man eben diesen Zusatz dann weggelassen.
01:07:18: Aber inovex ist ja mittlerweile eine Marke und das wäre schade gewesen, die Marke wegzuhalten.
01:07:26: Das sagen wir mal nochmal zu ändern.
01:07:29: Und bist du auf den Namen einfach so gekommen oder gab es da eine Herleitung oder hast du
01:07:34: vielleicht die Inspiration gehabt?
01:07:37: Ja, der ist so griffig.
01:07:39: Ich glaube, das habe ich damals mit meiner Frau zusammengesprochen.
01:07:41: Es ging um Innovation und Exzellenz und dann hat man das ein bisschen so zusammen gebastelt
01:07:48: und geguckt, wo, was ist überhaupt noch frei, wo ist das gekommen?
01:07:54: Ja, sehr schön.
01:07:55: Ich bedanke mich bei euch beiden für eure Zeit.
01:07:59: Ich fand super spannend.
01:08:00: Ich habe gerade ein bisschen gerechnet.
01:08:02: Ich glaube, zum 50 Jahre inovex Jubiläum werde ich es nicht schaffen.
01:08:07: Ich glaube, da bin ich schon in Rente.
01:08:09: Tobias, du wahrscheinlich auch.
01:08:11: Aber ich sage mal, 30 Jahre ist ja schon ein Timeline.
01:08:17: Die kann man sich gut vorstellen.
01:08:19: Die ist gut greifbar.
01:08:20: Da ist auch die Rente noch nicht fällig bei uns beiden, glaube ich.
01:08:25: Alles gut.
01:08:27: Können wir gerne und schauen wir mal, wo wir dann stehen bei 30 Jahre inovex.
01:08:31: Stefan, vielen Dank für deine Zeit.
01:08:33: Sehr, sehr gerne.
01:08:35: Tobias, auch vielen Dank für deine Zeit.
01:08:37: Hat mir Spaß gemacht.
01:08:38: Danke dir, Wolfgang.
01:08:39: Das war das Gespräch mit Stefan und Tobias.
01:08:42: Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat.
01:08:44: Wenn ihr Feedback habt, dann erreichte mich per E-Mail unter podcast at inovex.de.
01:08:49: Wir hören uns in der nächsten Folge wieder.
01:08:51: Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und eine gute Zeit.
01:08:53: [Musik]
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