Was sind die Aufgaben eines Nachhaltigkeitsbeauftragten?

Shownotes

Nachhaltigkeit nimmt in zunehmend mehr Betrieben eine zentralere Rolle ein. Zusammen mit unserem Nachhaltigkeitsbeauftragten Volker Liebert werfen wir einen Blick auf seine Aufgaben und klären, was Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext bedeutet.

Für Firmen bergen Nachhaltigkeitsmaßnahmen viele Chancen sich weiterzuentwickeln. Dabei tun sich drei Bereiche auf, die Potenzial bieten und nachhaltig gestaltet werden können – ökologisch, sozial und ökonomisch. Gleichzeitig gibt uns Volker auch einen Einblick, welche konkreten Herausforderungen sich ihm als Nachhaltigkeitsbeauftragtem stellen.

Für diese Folge von Digital Future gibt es ein vollständiges Transkript. Dieses Transkript wurde automatisiert erzeugt und nicht nachbearbeitet oder korrekturgelesen. Es wird daher sicher Fehler enthalten. Das Transkript ist als Ergänzung zu verstehen, um beispielsweise die Inhalte durchsuchbar zu machen. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort aus der Folge.

Dieser Podcast lebt von deinem Feedback! Melde dich gerne über die verlinkten sozialen Medien oder direkt per Mail an podcast@inovex.de.

Wenn dir der Podcast gefallen hat, abonniere ihn und erzähl deinen Freunden davon! Außerdem freuen wir uns über deine Text- und/oder Sternebewertung bei Apple Podcasts.

Twitter: https://twitter.com/inovexgmbh Instagram: https://www.instagram.com/inovexlife/ www.inovex.de www.inovex.de/blog

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei Digital Future, dem Podcast zu Technologie und Unternehmenskultur.

00:00:13: Mein Name ist Wolfgang Schoch und ich bin Agile Coach bei InnoVex.

00:00:17: Ich habe aber auch schon ein paar andere Sachen gemacht und so die IT-Brosche aus verschiedenen

00:00:22: Blickwinkeln kennengelernt, zum Beispiel als Softwareentwickler, als Experte für Suchtechnologie

00:00:28: oder im Vertrieb.

00:00:29: Ich freue mich, euch in jeder Folge des Podcasts, eine Kollegin oder ein Kollegen vorzustellen

00:00:34: und mich mit ihr oder ihm über das jeweilige Fachgebiet zu unterhalten.

00:00:38: So bekommt ihr einen Einblick in unseren technologischen und unternehmenskulturellen

00:00:42: Alltag.

00:00:43: In der heutigen Folge spreche ich mit meinem Kollegen Volker Liebert.

00:00:47: Volker ist Nachhaltigkeitsbeauftragter bei InnoVex und darüber unterhalten wir uns.

00:00:52: Was macht man als Nachhaltigkeitsbeauftragter und was bedeutet Nachhaltigkeit für ein

00:00:57: Unternehmen?

00:00:58: Ich bin über gesetzliche Regelungen und über die Chancen, die sich daraus ergeben.

00:01:01: Ich wünsche euch viel Spaß beim Zuhören.

00:01:04: Hallo Volker, schön, dass es heute mit unserem Termin geklappt hat.

00:01:07: Ich bin sehr gespannt auf das Thema, das du heute mitgebracht hast.

00:01:10: Denn wir unterhalten uns heute über Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema.

00:01:16: Ich glaube, da würden die meisten Leute zustimmen.

00:01:18: Nachhaltigkeit ist aber auch eins von diesen Themen, wo man manchmal nicht genau weiß,

00:01:23: was ist das eigentlich?

00:01:24: Was steckt dahinter?

00:01:25: Was umfasst das?

00:01:26: Und ich hoffe, dass du uns da heute ein paar Antworten geben kannst.

00:01:30: Bevor wir uns aber dem Thema Nachhaltigkeit widmen, würde ich dich bitten, dich mal ganz

00:01:34: kurz vorzustellen.

00:01:35: Wer bist du?

00:01:36: Seit wann bist du bei uns?

00:01:38: Und was machst du denn sonst noch so, wenn du dich nicht gerade um die Nachhaltigkeit kümmerst?

00:01:43: Ja, hallo Volke.

00:01:45: Ich freue mich auch, dass es heute geklappt hat mit unserem Termin.

00:01:48: Ich bin der Volker.

00:01:50: Ich bin jetzt seit September 2017 bei InnoVex.

00:01:53: Also schon ein bisschen länger.

00:01:55: Und da ist auch, was mache ich außerhalb der Nachhaltigkeit?

00:02:00: Meine eigentliche Abteilung oder da, wo ich auch immer noch hauptsächlich aufgehangen

00:02:06: bin, ist die Internet.

00:02:07: Also da das Ganze vom Einkauf zum Support bis hin zur Infrastruktur.

00:02:12: Und da sind auch meine Aufgaben außerhalb der Nachhaltigkeit.

00:02:16: Also da bin ich ITPO-schimpft sich das bei uns.

00:02:19: Das heißt, ich kümmere mich so ein bisschen um die Koordinationen innerhalb vom Team,

00:02:23: um die strategische Ausrichtung und wo es da weitergeht mit der IT.

00:02:26: Und darüber hinaus, du hast es gerade auch schon angesprochen, kümmerst du dich um

00:02:30: die Nachhaltigkeit.

00:02:31: Du bist bei uns der Nachhaltigkeitsbeauftragte.

00:02:35: Das ist korrekt, oder?

00:02:36: Ja, das ist korrekt.

00:02:37: Ich bin jetzt schon ein bisschen länger Nachhaltigkeitsbeauftragte.

00:02:40: Das heißt, ein bisschen länger seit etwas über einem Jahr trage ich jetzt diesen Titel

00:02:45: mit mir rum.

00:02:46: Und da habe ich vielseitige Aufgaben.

00:02:49: Also angefangen hat das Ganze, dass jemand gesucht wurde bei uns bei InnoVex für den

00:02:55: sogenannten DNK, den Deutschen Nachhaltigkeitskodex.

00:02:58: Das ist quasi eine einheitliche Berichtserstattung für Unternehmen.

00:03:01: Und da haben wir gesagt, hey, wir wollen diesen Bericht machen, auch in Vorbereitung auf die

00:03:06: CSAD, die Corporate Sustainability Reporting Direktiver, wahrscheinlich ein anderes Thema,

00:03:10: wo wir auch im Laufe des Podcasts darauf eingehen werden.

00:03:14: Vermutlich ja.

00:03:15: Und da das als Vorbereitung, da wurde jemand gesucht, der das Ganze koordiniert.

00:03:20: Und so bin ich quasi in das Thema reingerutscht und habe dann die Rolle des Nachhaltigkeitsbeauftragten

00:03:26: übernommen, der einmal diesen DNK gemacht hat und dann immer mehr Aufgaben.

00:03:30: Das war dann zum Beispiel die Durchführung von einem Energieaudit.

00:03:33: Und generell kann man sagen, so das Thema Nachhaltigkeit bei InnoVex transparenter

00:03:37: zu machen, zu organisieren und einfach das Thema im Blick zu behalten.

00:03:40: Wenn wir schon beim Thema sind Volker, war das Thema Nachhaltigkeit für dich neu oder

00:03:45: war das ein Thema, was du ja vorher schon privat vielleicht auch verfolgt hast?

00:03:50: Also ich glaube, wenn man die Augen nicht komplett verschließt und mal in die Nachrichten

00:03:56: reingeschaut hat, dann ist Nachhaltigkeit ein sehr omnipräsentes Thema, würde ich sagen.

00:04:01: Es ist auch viel als Basuertwürz verwendet.

00:04:04: Du hast es auch in der Einleitung gesagt, es ist schwierig da manchmal auch den Fokus

00:04:08: zu behalten und nicht abzuschweifen.

00:04:09: Deswegen ja, ich habe mich auch schon davor mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt,

00:04:13: aber bei Weitem nicht in der Tiefe und der Intensität und auch nicht auf dem, ich sage

00:04:18: jetzt mal, formellen Weg, wie es für Unternehmen ist, wenn es dann Richtung KPIs geht, Richtlinien,

00:04:24: gesetzliche Anforderungen und so weiter und so fort.

00:04:27: Das war natürlich nicht mit dabei.

00:04:28: Ja, aber dann lass uns noch mal vielleicht ein, zwei, drei Schritte zuvor anfangen,

00:04:33: bevor wir uns jetzt über die ganzen formalen Richtlinien und Regelungen, die jetzt in Unternehmen

00:04:37: betreffen und erhalten, was ist eigentlich Nachhaltigkeit?

00:04:41: Denn ich glaube, Nachhaltigkeit ist ein cooles Basuert und ich glaube, viele nutzen das auch

00:04:46: als Basuert.

00:04:47: Ich glaube aber auch, dass da viel dahinter steckt und vielleicht schaffen wir es ja

00:04:52: mal so, ja, einen gesamten kleinen Überblick über diesen Themenbereich zu geben und ein

00:04:58: bisschen abzugrenzen, was ist Nachhaltigkeit, was ist vielleicht irgendwas anderes?

00:05:02: Also Nachhaltigkeit an sich, wenn man jetzt versucht, das zu beschreiben, zu erklären,

00:05:09: kommt man eigentlich immer auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit.

00:05:12: Also Nachhaltigkeit ist immer die erste Säule, das ist die Ökologie, also die Umwelt wird

00:05:19: es auch beschrieben, dann die Ökonomie, also das Wirtschaftliche und dann das Soziale,

00:05:25: also der Mensch an sich, das sind diese drei Säulen.

00:05:28: Da gibt es auch viel Kritik an dieser Aufstellung, weil halt drei Säulen, da kann man sagen,

00:05:34: okay, kann man vielleicht eine Säule wegnehmen, wenn man das Dach richtig balanciert, vielleicht

00:05:38: auch zwei Säulen wegnehmen.

00:05:39: Deswegen gibt es da auch zum Beispiel andere Darstellungen mit Verzahnungen, mit Kreisen,

00:05:44: die ineinandergreifen.

00:05:45: Also diese drei Teile sind nicht einfach voneinander separierbar, aber Nachhaltigkeit ist quasi

00:05:51: der Zusammenschluss oder die Summe dieser drei Säulen, also soziales, ökologisches und

00:05:57: ökonomisches.

00:05:58: Und sind das drei Bereiche, die gleich stark ausgeprägt sind in unserer Welt oder vielleicht

00:06:06: auch hier im Unternehmen oder gibt es da unterschiedliche Schwerpunkte, die man vielleicht setzen muss

00:06:11: oder kann?

00:06:12: Man muss quasi Schwerpunkte setzen, weil unterschiedliche Säulen auch unterschiedlich ausgeprägt sind.

00:06:20: Also ich kann jetzt einfach das Beispiel InnoVex nehmen.

00:06:23: Der ökologische Aspekt ist bei uns sehr viel kleiner als jetzt zum Beispiel bei einem Biochemie-Unternehmen,

00:06:30: bei einem Agra-Unternehmen ist noch viel besser, wo Biodiversität, Boden, Erosion etc., also

00:06:37: Themen, die direkt auf die Umwelt, auf die Ökologie einzahlen, viel wichtiger oder größer

00:06:41: gewichtet sind.

00:06:42: Anders ist es jetzt zum Beispiel bei InnoVex mit dem Sozialen.

00:06:45: Wir haben quasi keine Ressourcen, großartig.

00:06:49: Wir haben vor allem die Menschen, die arbeiten.

00:06:53: Wir haben vor allem das, was wir tun.

00:06:55: Und da muss halt vielleicht ein größerer Fokus auf das Soziale gelegt werden, anstatt zum

00:07:00: Beispiel auf das ökologische.

00:07:01: Sobald ein Unternehmen groß genug ist, zählen wahrscheinlich alle drei relativ gleich.

00:07:05: Das Soziale ist was, was man vielleicht nicht so direkt auf den Schirm hat, wenn man über

00:07:10: Nachhaltigkeit spricht.

00:07:11: Ist das Soziale oder ist die soziale Nachhaltigkeit dann, wie soll ich sagen, die Art und Weise,

00:07:18: wie man miteinander umgeht, vielleicht auch einfach formuliert, so das Betriebsklima,

00:07:23: das Sorgen dafür, dass es allen gut geht oder verbirgt sich da noch was anderes dahinter?

00:07:28: Also die große übergreifende Definition von dieser sozialen Nachhaltigkeit ist quasi

00:07:35: allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

00:07:39: Das ist quasi Sinn und Zweck davon.

00:07:41: Für mich habe ich das so ein bisschen eingestuft.

00:07:45: Es gibt so verschiedene Level von dieser sozialen Nachhaltigkeit.

00:07:49: Und ganz, ganz unten angefangen ist es für uns in Deutschland oft selbstverständlich und

00:07:55: wir gehen viel über dieses Thema drüber hinweg, ist alleine Einhaltung von Menschenrechter,

00:08:01: ist die Einhaltung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, also nicht 16 Stundenhack, das Verbieten von Kinderarbeit

00:08:07: oder auch Zwangsarbeit, modernes Glavareis dann, Stichwort, das einfach zu verhindern.

00:08:11: Und das rückt jetzt auch zum Beispiel in Deutschland deutlich eher in den Fokus durch das Lieferketten-Sorgferspflichtengesetz,

00:08:18: dass man sich eben die gesamte Wertschöpfungskette, die gesamte Lieferkette anschaut.

00:08:22: Weil wir können jetzt sagen hier in unseren klimatisierten Büros, teilweise zumindest,

00:08:28: ist das jetzt nicht so das Thema, dass wir hier jetzt irgendwie Kinderarbeit hätten.

00:08:32: Das ist so der erste Schritt von diesem Sozialen oder das erste Level.

00:08:35: Und es geht dann hoch, dass man immer weiter quasi den Menschen in den Fokus nimmt und

00:08:40: guckt, dass der gut arbeiten kann.

00:08:42: Wenn diese Baselines, die hier in Deutschland schon gegeben sind durch Gesetzgebungen,

00:08:47: durch Regulatorien, einfach weitergeht.

00:08:50: Beispiel ist da, dass sich Menschen nicht kaputt arbeiten.

00:08:55: Auf der Ballstelle hast du eher das Thema, dass vielleicht jemand einen kaputten Rücken hat

00:08:59: und du darauf Wert legen musst, dass er vielleicht durch Maschinen unterstützt wird.

00:09:03: Bei uns in der Branche hast du eher so Themen wie Depressionen oder Burnout, wo du halt gucken musst,

00:09:08: wie hole ich meine Mitarbeiter davor ab, bevor so etwas passiert, damit ich keinen Verschleiß

00:09:13: von den Menschen habe und die quasi nachhaltig auch weiter an den Wirtschaftssystem teilnehmen können,

00:09:19: aber auch nachhaltig an unsere Gesellschaft und ich die Menschen nicht verbrauche.

00:09:24: Das bedeutet quasi auch ein bisschen, dass ich darauf achte, dass ich die Menschen jetzt nicht nur als Ressource sehe,

00:09:30: die jetzt halt da sind und mir jetzt irgendwie eine Arbeitskraft liefern, wenn ich es mal so umbrechen möchte,

00:09:35: sondern dass ich auch dafür sorge, dass die Leute auch morgen noch fit genug sind,

00:09:40: dass die Leute auch nächstes Jahr noch fit genug sind, um einfach hier auch teilzunehmen.

00:09:46: Absolut. Also da finde ich auch den Weg von unserer Personalabteilung ganz schön,

00:09:51: die sich vor Jahren, ich weiß gar nicht mehr, wie lange das her ist, von Human Resources auf People and Culture unbenannt haben,

00:09:58: weil sie gesagt haben, der Mensch ist eben nicht nur eine Ressource, sondern da ist viel mehr dahinter.

00:10:02: Und das ist auch das, was wir zum Beispiel verfolgen, ist Weiterbildung.

00:10:06: Weiterbildung ist in vielen Firmen, ist es glaube ich irgendwie so ein magisches Wort,

00:10:11: wo die Leute nicht wissen, was damit anzufangen und da werden Menschen in Arbeiten oder in Stellen gesteckt

00:10:16: und dann wird 20 Jahre nichts gemacht und nach 20 Jahren werden sie dann entlassen,

00:10:20: wenn man sagt, okay, die kommen nicht mehr mit mit dem aktuellen Stand.

00:10:24: Und da ist es gerade Leute die Möglichkeit zu bieten oder sie auch dazu aufzufordern,

00:10:29: sich weiterzubilden, mit der Welt Schritt zu halten.

00:10:32: Das ist auch ein ganz wichtiger Nachhaltigkeitswert, dass eben die Belegschaft, die man hat,

00:10:38: auch einfach weiter die Arbeit tun kann, auch in 15, 20 Jahren.

00:10:42: Ja, das finde ich super spannend, weil ich finde gerade bei uns Menschen, es ist so,

00:10:46: wir sind halt keine Ressourcen, weil wir so individuell sind.

00:10:50: Also selbst wenn wir beide jetzt irgendwie die gleiche Ausbildung genießen,

00:10:54: werden wir unterschiedlich sein danach, werden wir Dinge anders angehen,

00:10:58: werden wir nicht eins zu eins ersetzbar sein, weil du manche Dinge anders machst,

00:11:02: manche Dinge besser kannst und es bei mir genauso ist.

00:11:05: Und da finde ich es schön, wenn man so individuell auf die Menschen eingeht,

00:11:09: weil dieser Ressourcesbegriff, der impliziert halt, dass man so ganz einfach rechnen kann,

00:11:15: dass man ganz einfach sagen kann, für diese Aufgabe brauche ich fünf Personen mit Qualifikation X,

00:11:20: die machen das in 20 Tagen.

00:11:22: Und ich weiß, da draußen gibt es ganz viele Projektmanager, die das genauso kalkulieren,

00:11:27: das habe ich so in den letzten 25 Jahren häufig erlebt und es hat nie funktioniert.

00:11:32: Und ja, deswegen finde ich das gut.

00:11:37: Okay, aber jetzt haben wir mal drüber gesprochen, was soziale Nachhaltigkeit ist.

00:11:42: Das finde ich wichtig, weil ich glaube, das sagt vielen Leuten nix.

00:11:45: Also die Ideen sicherlich, aber der Begriff ist glaube ich nicht so geläufig.

00:11:50: Ökologische Nachhaltigkeit haben wir am Anfang ganz kurz mal erwähnt.

00:11:54: Ich glaube, das ist so der geläufigste Teil oder der geläufigste Begriff da draußen.

00:12:00: Wenn man über Nachhaltigkeit spricht, dann ist es die ökologische Nachhaltigkeit,

00:12:03: der Verzicht von Plastikverpackung beispielsweise, wenn man Gemüse kauft

00:12:08: und stattdessen einen Stoffbeutel oder so verwendet.

00:12:11: Jetzt gibt es aber noch diesen dritten Baustein, die dritte Säule und zwar die ökonomische Nachhaltigkeit.

00:12:17: Das ist jetzt ein Begriff, kann man sich vielleicht ein bisschen zusammenpasseln,

00:12:21: was dahinter verborgen ist, aber ich habe hier einen Experten vor mir, Volker.

00:12:26: Was ist denn die ökonomische Nachhaltigkeit?

00:12:30: Ja, also du hast es schon richtig angefangen.

00:12:35: Wenn man über Nachhaltigkeit spricht, haben die meisten Leute das Bild von der ökologischen Nachhaltigkeit.

00:12:40: Deswegen, da wird auch viel drüber gesprochen.

00:12:42: Das ist auch, ich glaube, der kontroverseste Teil oder die kontroverseste Säule von der Nachhaltigkeit.

00:12:48: Bei ökonomischer Nachhaltigkeit geht es darum, dass du deinen Unternehmen so weit bekommen möchtest,

00:12:57: dass es wirtschaftlich stabil ist.

00:12:59: Das bedeutet, dass du eine nachhaltige Ausrichtung hast.

00:13:02: Und da das klassische Beispiel, was man nennt, ist, wenn du einen Forstwirtschaftsbetrieb hast

00:13:08: und der hat keine Ahnung, 10 Hektar an Wald.

00:13:11: Der kann natürlich jedes Jahr mit seinen Ressourcen, wenn er sich jetzt neue Maschinen kauft und so weiter,

00:13:18: kann der 3 Hektar abholzen.

00:13:20: Jetzt haben wir das Problem, dass aber bloß ein Hektar im Jahr nachwächst.

00:13:25: Jetzt kannst du dir ausrechnen, wie schnell das braucht, bis derjenige vor dem Nichts da steht.

00:13:29: Das funktioniert nicht.

00:13:31: Das heutige Wirtschaftssystem, so wie es ist, ist sehr viel auf Gewinnmaximierung ausgelegt

00:13:36: und gar nicht auf diesen langfristigen Bestehen des Unternehmens.

00:13:40: Dieser Nachhaltigkeitsgedanke ist gerade auf Ziel-Level etwas, was sehr, sehr prägnant sein muss.

00:13:46: Wie geht es in den nächsten 5 oder auch 10 Jahren weiter?

00:13:49: Welche Entscheidungen muss ich treffen, damit mein Unternehmen zukunftsfähig bleibt?

00:13:53: Auch welche Investition muss ich gehen?

00:13:55: Und gerade in der Branche wie unsere, wo es sehr, sehr schnell irgendwelche Changes gibt.

00:14:01: Wir sehen es jetzt gerade, AI ist jetzt das Thema in alle Munde.

00:14:04: Wir können natürlich die Augen davor verschließen und können sagen,

00:14:07: ganz viele andere Sachen in unserem Portfolio, die wir sehr, sehr gut können, das ist jetzt irgendwas Neues.

00:14:12: Lassen wir erst mal links liegen, soll irgendjemand anderes machen? Nein.

00:14:16: Da muss die Entscheidung sein und die haben wir ja Gott sei Dank getroffen, dass wir auch in diese Richtung gehen

00:14:20: und uns weiterentwickeln.

00:14:22: Unser Unternehmen quasi fit machen für die Zukunft und strategische Entscheidungen treffen,

00:14:26: um eben ökonomisch auch das Weiterbestehen des Unternehmens zu gewährleisten über einen langen Zeitraum.

00:14:33: Okay, das heißt, da spielen so Dinge rein wie jetzt auch ein Risikomanagement,

00:14:37: wenn ich jetzt in eine unternehmerische Entscheidung treffen möchte,

00:14:41: dann auch solche Dinge wie die Betrachtung von wie viel investiere ich beispielsweise in eine Weiterbildung

00:14:49: oder in eine Neuorientierung des Unternehmens, in die Forschung, solche Sachen.

00:14:54: Vielleicht aber auch so was wie aus welchen Branchen suche ich mir meine Kunden.

00:14:58: Gehe ich jetzt nur auf Kunden in einer Branche, wenn es dann mal eine Wirtschaftskrise gibt, die diese Branche irgendwie trifft,

00:15:04: dann habe ich vielleicht ein Problem, dass ich meine Leute nicht mehr beschäftigen kann, weil es keine Aufträge mehr gibt?

00:15:09: Ja, absolut.

00:15:11: Und da ist es eben immer, immer in die Zukunft zu gucken und immer zu schauen, wie sieht es aus, weil es gibt,

00:15:17: zum Beispiel, das kann auf ganz hoher Ebene sein, das Umfeld, das Arbeitsumfeld,

00:15:23: beziehungsweise die Aufgabe des Unternehmens, ist eine, ist schell, ein nachhaltiges Unternehmen zum Beispiel.

00:15:28: Wir können jetzt auf jeden Fall darüber diskutieren und sagen, die haben bestimmt irgendwie eine Nachhaltigkeitsseite

00:15:34: und stellen das auch schön dar, aber irgendwann sind die Ressourcen weg.

00:15:38: Das heißt, diese, diese Unternehmenszweig, so wie es jetzt ist, der wird nicht endlos weiterlaufen können,

00:15:43: weil die Ressourcen endlos sind, äh, endlich sind, leider nicht endlos in dem Fall,

00:15:48: aber die Ressourcen sind endlich und irgendwann muss sich das Unternehmen umorientieren

00:15:54: und das geht halt vor die Hunde und so gibt es ganz viele Bereiche,

00:15:58: gerade wie in der IT, es gibt genügend Beispiele von Unternehmen, die gesagt haben, wir halten dann etwas fest,

00:16:04: was es dann nicht mehr gab oder sowas und die sind dann weggefallen.

00:16:08: Ja, du, da fällt mir ein, dass meine Mutter damals im Wohnzimmer, im Bücherregal so eine Enzyklopödie stehen hatte

00:16:15: in, ich glaube, 30 Bänden und das war wirklich was Tolles.

00:16:19: Ich habe da als Kind gern drin geblättert, weil da gab es auf alle Sachen irgendwie eine Antwort.

00:16:24: Der gute Brockhaus.

00:16:25: Ja, und, äh, der hielt ja auch fest an diesem Modell, bis eben die Realität gesagt hat,

00:16:32: nein, das funktioniert nicht mehr, wir haben das Internet, äh, wir haben hier ganz neue Möglichkeiten

00:16:38: und äh, jetzt kannst du halt so diese Enzyklopödie vielleicht noch bei eBay kaufen als Sammlerstück,

00:16:44: aber halt nicht mehr neu.

00:16:45: Und was ich jetzt gerade noch so im Kopf hab, Volker, ist, bedeutet dann ökonomische Nachhaltigkeit,

00:16:52: dass ich auch regelmäßig mein aktuelles Geschäftsmodell neu bewerten muss.

00:16:56: Also nicht nur überlegen muss, oh, such ich mir jetzt vielleicht Kunden aus mehreren Bereichen

00:17:00: für eine Risikostreuung oder halt auch eine Risikominimierung, sondern muss ich dann nicht auch regelmäßig überlegen,

00:17:06: ist mein Geschäftsmodell überhaupt noch das Richtige?

00:17:09: Das bringt mir jetzt vielleicht noch Geld, aber ich gibt es vielleicht irgendwelche Faktoren,

00:17:12: die erst jetzt in meinem Fokus drin sind, die aber dazu führen, dass mein Business

00:17:17: vielleicht in fünf Jahren nicht mehr funktioniert.

00:17:19: Absolut, also das ist genau das, wo der Gedanke hingehen kann.

00:17:23: Äh, du hast jetzt Brockhaus genannt oder Enzyklopädien in der, in unserer Branche,

00:17:28: oder ich sag jetzt mal in der Technikbranche, ist glaube ich das beste Beispiel Nokia,

00:17:32: die auch sehr lange die Augen verschlossen haben vor Smartphones und der größte Mobiltelefonhersteller

00:17:38: dann quasi Pleite gegangen ist und nicht bei Weitem nicht mehr da ist, wo sie mal waren,

00:17:44: obwohl sie eine breite Streuung hatten, ne, jeder hat Nokia gekauft

00:17:47: und so ist es ganz klar auch bei den Branchen, weil es gibt dann halt Veränderungen,

00:17:52: ob die jetzt durch das Ökologische zum Beispiel kommen, dass ich Naturveränderungen habe,

00:17:57: Verringerung der Biodiversität, Probleme, die zum Beispiel Agrarwörter und so weiter viel haben

00:18:02: oder andere Probleme durch schwieriger zu bekommen, die Ressourcen oder oder oder

00:18:07: oder durch eine Verknappung, Verteuerung von bestimmten Ressourcen,

00:18:11: muss ich überlegen, ist mein Modell so wie ich es fahre überhaupt noch zukunftsfähig

00:18:15: und das kann sich in manchen Branchen schneller, in anderen weniger, schnell verändern.

00:18:20: Also ich finde das super spannend, denn bei Nachhaltigkeit da denke ich auch gerne irgendwie an,

00:18:28: ja das ist wichtig, weil es ist eine gute Sache und man tut sich selbst vielleicht was Gutes

00:18:33: und man tut ja auch was Gutes für die anderen und es ist ja auch schön, wenn die Umwelt sauber ist

00:18:38: und solche Dinge denke ich mir nicht an Nachhaltigkeit denke, aber nachdem was du da erzählst,

00:18:44: ist Nachhaltigkeit doch vor allem dann wichtig, wenn ich ein Unternehmen habe,

00:18:48: dass ich damit auch sicherstellen kann, dass mein Unternehmen auch noch nächstes Jahr gut funktioniert

00:18:54: und über nächstes Jahr noch gut funktioniert, weil wenn ich Mitarbeiter habe, die fit sind,

00:19:00: die motiviert sind, die es nicht irgendeine Krankheit bekommen durch die Arbeit,

00:19:05: das heißt es vielleicht gerade so das Rücken leiden oder vielleicht schlechte Augen

00:19:08: oder auch eine psychische Erkrankung, ist das ja gut für mich, denn in meinen Leuten

00:19:12: reichert sich ja auch Wissen an, vor allem in unserem Business, also wenn ich jetzt eine Kollegin habe,

00:19:16: die seit zehn Jahren irgendwie hier im Business ist, dann hat ja ultra viel Wissen im Kopf,

00:19:21: das kann ich nicht einfach so ersetzen durch jemanden, der neu anfängt.

00:19:25: Und wenn ich regelmäßig einen Check habe, ob mein Businessmodell noch passt,

00:19:30: ist es für mich ja auch gut.

00:19:32: Und wenn ich Risikomanagement betreibe, ist es auch gut.

00:19:35: Und wenn ich keine Ahnung, vielleicht dafür sorge, dass die Ressourcen, die ich draußen habe,

00:19:40: irgendwie nicht kaputt gehen, dann ist es ja, ich wiederhole mich, auch gut.

00:19:45: Also, ist es vielleicht so eine falsche Annahme, dass das nur so was,

00:19:51: ein Anführungszeichen, eine gute Tat ist, irgendwie auf Nachhaltigkeit zu achten,

00:19:55: sondern ist es vielleicht einfach für dich selbst was total lohnenswertes?

00:20:00: Ja, also ich kann ja da bloß zustimmen, es ist was sehr lohnenswertes,

00:20:05: es ist vor allem eines der wichtigsten Dinge und du hast ja gesagt,

00:20:08: als Unternehmen muss man darauf achten.

00:20:10: Und das ist eben genau der Punkt, du kannst zum Beispiel ein super innovatives Produkt haben.

00:20:14: Irgendwas Hammermäßiges, wo die nächsten zehn Jahre auf jeden Fall nachgefragt werden.

00:20:19: Du kannst das ökologisch zum Beispiel super einschränken,

00:20:23: dass das nur aus recyceltem Materialien hergestellt wird.

00:20:26: Du quasi das Beispiel von der Kreislaufwirtschaft, paar Exzellors bist.

00:20:31: Wenn du jetzt aber deine Mitarbeiter, du gibst denen keine Wertschätzung,

00:20:35: du lässt sie sich nicht weiterbilden, du hast einen Betriebsklima,

00:20:38: wo jeder qualifizierte Mitarbeiter nach zwei Wochen sagt, okay, ich reiche die Kündigung ein.

00:20:43: Dann kannst du noch so gut aufgestellt sein auf der einen Seite,

00:20:46: wenn du die Leute nicht findest, die dann das umsetzen.

00:20:49: Wenn du grad bei einem innovativen Unternehmen nicht die Leute halten kannst,

00:20:52: die Divisionen haben, die das Produkt weiterentwickeln können,

00:20:55: die mit dir diesen Weg gehen, die auch eben wie du gesagt hast,

00:20:58: die zehn Jahre Erfahrung haben, in deinem Unternehmen quasi wissen, wie der Hase läuft

00:21:03: und dann einfach abhauen, dann hast du so große Lücken,

00:21:06: dass du das, was du dir eigentlich vorgenommen hast, nicht mehr schaffen kannst.

00:21:10: Weil irgendwann ist dein Ruf auch kaputt und jeder sagt ja ja,

00:21:14: eigentlich ist das ein geiles Produkt, schöne Technologie, aber in dem Laden nie wieder.

00:21:18: Dann findest du die Leute nicht und dann geht dein Laden auch am Ende vom Tag vor die Hunde

00:21:23: oder hat nicht den Output, den du dir wünschst als Unternehmer.

00:21:29: Das sind also quasi wichtige Faktoren für den Erfolg.

00:21:33: Da gibt es sicherlich noch ein paar andere Faktoren, damit ein Unternehmen erfolgreich ist.

00:21:37: Aber das ist ein wichtiger Bereich oder in dem Fall sogar drei wichtige Bereiche,

00:21:42: die da wichtig sind.

00:21:45: Damit man da nicht alles neu erfinden muss, du hast es am Anfang schon mal gesagt,

00:21:51: gibt es hier verschiedene, ja weiß nicht, Vorschriften oder Regularien zum Thema Nachhaltigkeit?

00:21:58: Mit was hast du da Kontakt?

00:22:01: Also ich glaube, das größte Paket oder das Paket über das man spricht,

00:22:05: ist der EU Green Deal.

00:22:07: Das ist ein riesiger Maßnahmenkatalog, wo sehr viele Gesetze, Umsetzungsregularien und so weiter drin sind.

00:22:17: Also beispielsweise, was die EU festgelegt hat, was man jetzt auch hört,

00:22:21: ist mit den iPhones, USB-C als Standard für die EU zur Vermeidung oder zur Verringerung von Elektroschott.

00:22:28: Deswegen gleiche Ladegeräte.

00:22:30: Da geht es weiter, dass es einen Recht auf Reparatur gibt oder geben soll.

00:22:35: Da bin ich nicht ganz so weit drinne wie der aktuelle Stand ist.

00:22:38: Ich weiß es ist beschlossen.

00:22:40: Aber dass zum Beispiel Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Handys reparierbar sein müssen.

00:22:46: Das heißt eben dieses "Ich verklebe hier alles so", dass nur eine Fachwerkstatt das in drei Stunden hinbekommt,

00:22:53: das soll wegfallen, dass man quasi beim Handy wieder den Akku tauschen kann.

00:22:57: Da gibt es Regulatorien zum Beispiel wie Akkus sein müssen, dass die recycelt werden können,

00:23:03: dass die eine gewisse Haltbarkeit haben müssen und so weiter und so fort.

00:23:07: Also da passiert viel.

00:23:09: Und was auch viel gemacht wird, ist die regulatorische Seite bzw. die analytische Seite,

00:23:15: sage ich jetzt einfach mal, ist eben dieses große Paket CSID, also die Corporate Sustainability Reporting Director,

00:23:22: bei denen Unternehmen quasi berichten müssen, wie ihr Status der Nachhaltigkeit ist

00:23:28: und das auf einem Niveau von der finanziellen Berichterstattung also sehr, sehr hoch angesetzt auch.

00:23:37: Lass uns mal gerne aber nochmal kurz einen kleinen Schritt zurückgehen.

00:23:40: Du hast es verschiedene Maßnahmen angesprochen.

00:23:43: Beispielsweise genormte Lade stecker für Handys, finde ich persönlich eine gute Idee.

00:23:48: Ich hatte nämlich als junger Kerl Nokia Handy und bei Nokia war es damals so,

00:23:53: dass jedes Gerät einen eigenen Stecker und ein eigenes Ladegerät hatte.

00:23:57: Also die Geräte vom gleichen Hersteller, die hatten meistens so Rundestecker, die waren aber alle unterschiedlich groß

00:24:03: und die Ladegeräte hatten unterschiedlich viel Power, so dass du da wirklich für jedes Gerät was Eigenes hattest

00:24:08: und das war wirklich der Wahnsinn.

00:24:11: Heute ist es zum Glück nicht mehr so divers, was die ganzen Ladegeräte und Kabel angeht.

00:24:16: Ich persönlich finde es aber super, dass es mehr und mehr so USB-C-Stecker gibt.

00:24:20: Dann hast du einen Stecker gemeint, du hast das Problem, du weißt es nicht, was von Kabel ist.

00:24:24: Ist es ein Kabel zum normalen Laden? Ist es ein Schnellladekabel? Ist es ein Datenkabel?

00:24:29: Was ich schon festgestellt habe ist, es kommt bei meinem Laptop beispielsweise manchmal auch darauf an,

00:24:34: welchen Port nehme ich. Ich weiß nicht warum, aber manchmal geht die externe Festplatte mit USB-C-Kabel

00:24:39: an dem einen USB-Port irgendwie nicht in meinem Laptop, am anderen funktioniert es.

00:24:43: Das akzeptiere ich aber. Ich hinterfrage es gar nicht mehr. Ich bin ja froh ins Überhaupt funktioniert.

00:24:48: Also für mich als User ist es eine coole Sache. Was bringt es einem Unternehmen, wenn ich so eine Vorschrift erlasse?

00:24:54: Also wenn ich sage, okay, Unternehmen, ihr habt eure eigenen Stecker, aber ihr müsst jetzt alle in der EU beispielsweise

00:25:01: USB-C für Mobilgeräte nehmen oder für andere Devices.

00:25:06: Ich weiß gar nicht, ob das für Unternehmen, die das Gerät produzieren, direkt einen großen Mehrwert gibt.

00:25:15: Du hast auf jeden Fall den Vorteil, dass du kein Geld in jetzt eine Entwicklung von einem Ladestecker stecken musst.

00:25:21: Meistens waren die ja zum Laden, gerade bei Nokia quasi identisch, was jetzt die Voltung, die am Pärleistung angeht.

00:25:27: Sie haben einfach bloß den Stecker dicker gemacht. Es ist halt da eher der Fokus auf den User.

00:25:34: Das ist sowohl die Kabel als auch dieses Recht auf Reparatur. Das bringt dir mehr als jetzt dem Hersteller.

00:25:41: So wird ich das zumindest jetzt erkennen. Es ist halt ein ganz großer Block.

00:25:46: Unsere, also die IT-Branche, ist der am schnellsten wachsende Wirtschaftszweig, den es überhaupt gibt.

00:25:53: Und auch der Müll, der dadurch produziert wird, ist immens, weil du darfst halt nicht vergessen, gerade Ladestecker, Elektrogeräte.

00:26:01: Ein Auto, das jetzt zehn Jahre alt ist, wird 2014 zugelassen.

00:26:05: Da würde jeder von uns sagen, gut, jeder von uns, der jetzt ein bisschen älter ist.

00:26:09: Das ist ja ein junges Auto, also 2014.

00:26:12: Jetzt schau dir ein Rechner an von 2014.

00:26:15: Das ist ein Retrorechner, der hat wahrscheinlich noch nicht mal ein Zehntel von der Leistung von meinem jetzigen Handy.

00:26:22: Also hier ist es ein ganz großes Ding, dass die Sprünge extrem groß sind.

00:26:27: Und da jetzt versuchen, vielleicht haben wir da so ein Cap erreicht, gerade was Daten, Übertragungsgeschwindigkeiten, Ladegeschwindigkeiten und so weiter angeht,

00:26:36: dass man das normen kann mit einem USB-C-Kabel. Wobei es da ja auch schwierig ist, du hast es angesprochen.

00:26:42: Man braucht dann halt das richtige Kabel dazu, nur weil der Stecker gleich ist, heißt es ja nicht, dass es funktioniert.

00:26:47: Als Unternehmen selber kannst du dich halt, na, wir haben jetzt zum Beispiel den großen Vorteil.

00:26:51: Wir können überall an unseren Arbeitsplätzen, Monitore mit USB-C anbieten,

00:26:55: dass sich die Mitarbeiter einfach einstecken können, darüber ihren Rechner laden und den Monitor anschließen können, was halt ein riesengroßer Vorteil ist.

00:27:03: Das heißt, wir müssen nicht irgendwie anfangen, mit Zick-Adaptern rumzurennen oder, oder, oder,

00:27:08: sondern das macht aus IT-Sicht, das natürlich viel, viel einfacher gescheite Arbeitsplätze auszustatten

00:27:15: und den Mitarbeitern auch die Möglichkeit zu geben, mit einem Stecker ihren Rechner anzustecken und nicht irgendwie mit 12 verschiedenen Adaptern.

00:27:23: Ich meine, wer kennt es früher nicht, hat irgendjemand noch einen HDMI auf, Adapter oder ich habe jetzt USB-C, das andere ist noch USB-Type A oder was weiß ich nicht was.

00:27:33: Die Thematik kennen wir, glaube ich, alle und so hast du halt eine Vereinheitlichung und kannst halt auch so auf die Arbeitsplätze besser eingehen, sag ich jetzt mal.

00:27:43: Also ich sehe das genauso. Ich mein, ich komme aus der IT, ich bin ein großer Fan von Standards.

00:27:47: Ohne Standards könnte ich heute keine E-Mails verschicken. Ohne Standards wäre es auch schwierig, im Internet zu surfen, weil dann hätte ich vielleicht irgendwie Google-Wapp und dann hätte ich vielleicht noch irgendwie das Amazon-Wapp und das Microsoft-Wapp, aber ich hätte auch kein Internet und das wäre ja blöd irgendwie.

00:28:05: Ich sehe auch die Vorteile, wenn ich jetzt hier bei uns im Office einfach mein Laptop irgendwo einstecken kann und es ist völlig egal wo und der Monitor funktioniert immer.

00:28:14: Ich glaube aber, man muss auch ein bisschen überlegen, muss jetzt so eine gesetzliche Vorgabe nur einer Personengruppe zu gut kommen und da glaube ich, nee, also ich mein, der Gesetzgeber, der soll sich ja um alle kümmern.

00:28:26: Und wenn das eine Gesetz ist, vielleicht ein bisschen stärker darauf abzielt, dass es für mich als Endkunde eine Erleichterung ist, dass ich nur noch einen Stecker habe und wenn es vielleicht für mich als Endkunde auch was Gutes ist, dass vielleicht in der Umwelt nicht so krass viel Elektromüll rumliegt,

00:28:41: bzw. wenn dadurch vielleicht die Recyclingquote gesteigert wird und dann im Endeffekt die Ressourcen günstiger werden und ich vielleicht dann auch profitiere, dann ist es ja auch eine gute Sache.

00:28:51: Also es muss ja nicht nur Politik gemacht werden, die jetzt den Firmen zugutekommt. Ich glaube am Ende muss es für alle gut sein und ich glaube, manche Gesetze dienen vielleicht dann mehr in einem Unternehmen oder manche Vorgaben, manche dienen vielleicht eher dir als User, manche vielleicht der nächsten Generation.

00:29:08: Ich glaube, da muss man ein bisschen schauen, dass es so ein rundes Paket einfach ist.

00:29:13: Ja, also ich würde sagen, es gibt dann Regulatorien in dem Bereich, die jetzt nicht vielleicht in einem Unternehmen speziell helfen, aber in der Branche.

00:29:22: Also wir haben ja jetzt den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, die wir wollen, also dass wir quasi auch Produkte direkt so bauen, dass wir sie wieder quasi auseinandernehmen können und recyceln können,

00:29:32: weil oft ist es so verbaut, dass du es halt nicht mehr trennen kannst oder nicht mit einem vertretbaren Aufwand.

00:29:39: Und wir haben zum Beispiel gerade bei uns in der Branche das Thema mit den seltenen Erden.

00:29:43: Also da haben wir auf jeden Fall den sozialen Faktor, wo wir sagen müssen, okay, in den Kobaltminen, da sind nicht die besten Arbeitsbedehungen, aber wir haben auch das Problem, sie heißen nicht umsonst seltene Erden.

00:29:55: Und wenn wir dann am Ende vom Lebenszyklus die Geräte verbrennen, um noch irgendwie ein bisschen den energetischen Mehrwert rauszubekommen, blasen wir nicht nur super viel Schadstoffe in die Luft, sondern wir vernichten auch diese Ressource.

00:30:08: Und am Ende haben wir dann eben eine Rohstoffknappheit.

00:30:11: Und das hilft natürlich auch einem Hersteller wie Apple oder Samsung, dass sie eben Ressourcen überhaupt noch bekommen, um ihre Geräte herzustellen.

00:30:20: Das ist vielleicht kein Problem, was jetzt in den nächsten fünf oder zehn Jahren akut wird oder so akut wird, dass die Geräte nicht mehr hergestellt werden können.

00:30:29: Aber gerade bei Corona haben wir gesehen, es braucht am Ende nicht viel, damit so eine Kette auch mal zusammenbricht und eben es extreme Verschlimmerung gibt in solchen Lieferketten oder generell Ressourcenknappheiten.

00:30:46: Und das ist eben sowas, wo halt eben der Weg hingehen muss, dass auch gesamtgesellschaftlich und gesamtwirtschaftlich gedacht wird.

00:30:56: Nicht nur "Ich bin jetzt ein Unternehmen, das tut das und am Ende ist es mir egal, wie das Gerät verschrottet wird, recycelt werden kann oder oder oder".

00:31:06: Okay.

00:31:08: Ich meine, jetzt haben wir ein bisschen über Nachhaltigkeit gesprochen, verschiedene Aspekte in der Nachhaltigkeit, drei Bereiche in der Nachhaltigkeit.

00:31:15: Über Beispiele haben wir gesprochen, sowohl für Personen als auch für Unternehmen.

00:31:21: Du bist Nachhaltigkeitsbeauftragter für uns, ja für unsere Unternehmen hier.

00:31:26: Du hast ja schon gesagt, es gibt diesen EU Green Deal, es gibt noch was darauf aufbauen, dass das eine coole Bezeichnung hatte, die ich natürlich schon fort vergessen habe, Volker, aber du kannst es gleich nochmal wiederholen.

00:31:37: Was mich jetzt noch interessieren würde, Bayerie, was machst du denn jetzt eigentlich ganz konkret als Nachhaltigkeitsbeauftragter bei InnoVex?

00:31:46: Also meine konkrete Aufgabe bei InnoVex, ist, wenn man das jetzt mal von oben her abbetrachtet, ist das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext zu beleuchten, zu betrachten und auch zu gewichten.

00:32:02: Also was jetzt zum Beispiel meine Aufgabe ist, ich habe mit jemandem bei uns aus der PO Runde, das ist quasi unser Management hier, habe ich einmal in der Woche in SYNC, wo ich dann sage, hey, das sind die Themen, die wir besprochen haben, so geht es weiter, das sind unsere Pläne und das eben auch transparent zu machen gegenüber der Geschäftsführung.

00:32:20: Also ich habe jetzt auch diesen Freitag einen Termin bei unsere Management quasi, also in unserer PO Runde, wo ich dann einmal vorstelle, hey, dieses CSAD, das sind die magischen vier Buchstaben.

00:32:31: Die du direkt wieder vergessen hast. Da nochmal ein bisschen transparenter zu machen, was kommt da alles auf uns zu, worauf müssen wir achten, welche Aufwände entstehen da genau im Detail und welche Personen sind da auch mit quasi an Bord?

00:32:48: Und was ist jetzt genau drin in dieser CSAD?

00:32:52: Also die CSAD Corporate Sustainability Reporting Director.

00:32:58: Wunderschöner Zungenbrecher. Im Deutschen gibt es das CSR Ruck. Das Ruck ist quasi, also die CSR muss in deutsches Recht umgewandelt werden und das Ruck am Ende steht für Richtlinien Umsetzungsgesetz. Wir lieben das ja in Deutschland.

00:33:16: Deutsche Gesetze haben immer tolle Namen.

00:33:19: Absolut. Also da gibt es auch das Lieferketten-Sorgfals-Pflichtengesetz. Es ist ja jetzt auch was, was im Zuge der Nachhaltigkeit passiert ist. Das hat auch eine super coole Abkürzung und ist auch ein Wort wunderbar.

00:33:34: Jetzt um auf deine Frage einzugehen, was hat die CSAD so an Themen in sich? Die CSAD ist sehr breit aufgestellt und deckt quasi genau das ab, was Nachhaltigkeit definiert. Also diese drei Säulen.

00:33:49: Also wir haben quasi eine ökologische Betrachtung, wir haben eine soziale Betrachtung und wir haben eine ökonomische Betrachtung, die weit über das hinausgeht, was wir bis jetzt hatten für einen Unternehmen.

00:33:58: Also was da wichtig ist, ein Unternehmen hat davor quasi, es gab schon Unternehmen, die waren nachhaltigkeitsberichtspflichtig, das war jetzt aber nichts, nichts Vergleichbares in dem Ausmaß und viele Unternehmen haben halt Nachhaltigkeit sehr einseitig betrachtet.

00:34:15: Bedeutet, sie haben halt gesagt, okay, habe ich da eine Auswirkung drauf? Ja, nein, vielleicht. Das wird dann irgendwie schwammig beantwortet.

00:34:22: Da war auch viel Greenwashing dabei, da müssen wir uns nichts vormachen. Und jetzt zwingt quasi dieses CSAD die Unternehmen dazu, die Nachhaltigkeit nach der sogenannten doppelten Materialität,

00:34:37: Synonym wird auch doppelte Wesentlichkeit zu betrachten. Also wir müssen quasi nicht nur gucken, ist Nachhaltigkeit, haben wir einen Einfluss auf etwas, sondern hat das auch Einfluss auf uns Beispiel, um das ein bisschen greifbarer zu machen.

00:34:55: Weil ich gerade danach fragen wollte. Ja, es ist, wenn man da nicht so drin ist in dem Themenkomplex, für mich sind das alles offene Bücher, aber wenn man mit Leuten drüber spricht, ist es manchmal ein bisschen schwieriger.

00:35:07: Man spricht quasi von zwei Perspektiven, inside out und outside in. Das heißt, ich betrachte einmal, welchen Einfluss habe ich auf das Thema.

00:35:17: Nehmen wir jetzt was ganz Aktuelles bei uns Fachkräftemangel. So, da sind wir wieder auf der sozialen Ebene Fachkräftemangel. Hab ich da einen Impact drauf?

00:35:27: Ja klar, weil wir suchen immer Leute, das heißt die guten Leute auf dem Markt, die stellen wir bei uns an und das verstärkt natürlich den Fachkräftemangel auf dem Markt.

00:35:35: Korrekt, also das heißt, das ist genau das, ich hätte es nicht besser beschreiben können, wir verschärfen das, wir brauchen die Leute aber auch. Also wenn wir jetzt gucken von aus nach innen, wenn es halt keine Leute gibt, die die Qualifikation haben, die wir brauchen, haben wir dadurch ein Problem.

00:35:53: Und das ist dann eben genau das, du betrachtest das und was sind Maßnahmen, die du davon ableiten kannst. Und da geht InnoVax mit gutem Beispiel voran. Wir haben zum Beispiel sehr viele Studenten, die wir ausbällen.

00:36:04: Wir unterstützen bei Universitäten, wir unterstützen bei Forschungsprojekten, um eben auch neuen, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, diese Ausbildung zu genießen, Praxiserfahrung zu sammeln und dann eben auch als gut ausgebildete Fachkräfte in den Arbeitsmarkt zu gehen.

00:36:19: Also wir sorgen quasi dafür selber, dass wir wieder Fachkräfte haben. Es gibt aber genug Unternehmen, die merken zwar den Fachkräftemangel, sagen dann aber, Praktikum anbieten, Bachelorstellen, Masterstellen, das ist mir zu viel Aufwand, das soll irgendjemand anderes machen.

00:36:35: Und das ist dieser kurzfristige Gedankengang, die kosten uns ja nur. Wenn wir da jemanden haben, der jetzt eine Bachelorarbeit schreibt über den Thema, das uns nicht direkt betrifft, der kostet doch nur Geld.

00:36:46: Ja, auf der einen Seite schon. Wenn man es jetzt aber im Gesamten betrachtet, wir haben danach jemanden, der ausgebildet ist, der seinen Fokus darauf hat, der einen Abschluss hat, den wir brauchen, den wir dann wieder anstellen können.

00:36:59: Ja, das ist interessant. Ich glaube, das Beispiel ist so griffig, weil so diese Konstellation, du schreibst jetzt irgendwo deine Bachelorarbeit oder du machst vielleicht irgendwie so deinen Praktikum als Student.

00:37:11: Und du lernst die Firma ja kennen, du lernst die Leute kennen, du lernst kennen, wie arbeitet man dort.

00:37:17: Und wenn ich jetzt eine halbe Jahr in der Firma bin, dann kenne ich die halt schon besser,

00:37:21: als wenn ich die auf einer Jobbörse irgendwie kennenlerne.

00:37:23: Und dann kann ich ja auch als Studie eine viel bessere Entscheidung treffen.

00:37:27: Passt die Firma zu mir, habe ich da Lust drauf, möchte ich mich da jetzt wirklich bewerben.

00:37:31: Und für uns als Arbeitgeber ist es ja auch toll.

00:37:33: Wir kennen den jungen Menschen, die dann schon irgendwie ein halbes Jahr und können auch

00:37:36: viel besser einschätzen.

00:37:38: Wieder drauf ist was der kann, etc.

00:37:40: Ja, und das ist jetzt quasi ein Beispiel, wo wir sagen können, das wäre vielleicht

00:37:46: auch was, wo wir schon direkt davor gesagt hätten, das beeinflusst uns.

00:37:50: Fachkräftemangel ist bei uns in der Branche.

00:37:52: Ich sage jetzt mal gängiges Thema.

00:37:55: Aber es gibt halt viele Unternehmen, die dann Dinge aus den Augen verloren haben, die vielleicht

00:38:00: Corona ihnen die Augen geöffnet hat.

00:38:02: Und das sind eben zum Beispiel Sachen, haben wir einen Einfluss darauf, wie jetzt etwas

00:38:09: in der Welt ist?

00:38:10: Nein, haben wir jetzt nicht direkt, also gehen wir jetzt zum Beispiel mal auf den Suiz-Kanal

00:38:14: ein, wo dieses Schiff stecken geblieben ist.

00:38:16: Nein, wir haben keine Einfluss auf den Suiz-Kanal.

00:38:20: Aber wenn wir jetzt die andere Richtung betrachtet, hat das Einfluss auf uns.

00:38:25: Ja, ich habe dann die Meldung von Scharp bekommen.

00:38:28: Ja, der Drucker, den wir bestellt haben, der hängt halt auf irgendeinem Schiff fest,

00:38:32: dass da in dem Stau steht und deswegen bekommen wir diesen Drucker nicht.

00:38:35: Und so ist es auch bei Nachhaltigkeit, bei vielen Perspektiven, wo wir auch zum Beispiel

00:38:40: keinen direkten Einfluss darauf haben, auf irgendwelche Ressourcen, Wasserverschmutzung,

00:38:46: Wasserwege, Bodenerosion und so weiter.

00:38:48: Diese Auswirk-, diese Veränderungen aber definitiv Auswirkungen auf uns haben.

00:38:53: Ja, das ist eine sehr interessante Betrachtung dieses, wie hast du es genannt, doppelte

00:38:57: Kardinalität?

00:38:58: Ne, doppelte Materialität.

00:38:59: Materialität.

00:39:00: In Deutschen wird es oft auch als doppelte Wesentlichkeit übersetzt.

00:39:03: Ja, das ist sehr, sehr interessant.

00:39:06: Und du machst das jetzt als Nachhaltigkeitsbeauftragter, dass du im Rahmen von dieser CSRD so eine

00:39:13: Art Katalog hast, wo dann viele Dinge draufstehen, wo du dann überprüfen musst.

00:39:19: Es passt für uns, es ist wichtig und wenn ja, dann betrachtest du es und wenn nicht,

00:39:23: dann machst du ein Kreuzle dran?

00:39:25: Ja, was ich jetzt machen werde, also wir haben jetzt die Grundlagen geschaffen durch den

00:39:31: DNK, die nächste schöne Abgröße.

00:39:33: Ach, schön.

00:39:34: Und das ist der Grundlage des Gesundheitskodex, wo wir uns mal angeguckt haben, wie steht

00:39:37: denn unsere Berichtserstattung überhaupt da?

00:39:40: Ja.

00:39:41: Also wir haben einen Bericht veröffentlicht und auf der anderen Seite, wo haben wir schwach

00:39:44: stellen, wo müssen wir gucken, wie wir KPI's aufnehmen und wie wir Daten überhaupt erheben

00:39:50: können.

00:39:51: Und das war quasi der Grundbaustein und jetzt habe ich das Team zusammengestellt für die

00:39:56: CSRD und wir haben auch den gleichen Dienstleister, den wir auch für den DNK hatten, das ist Plant

00:40:02: Values.

00:40:03: Also haben wir jetzt auch für die CSRD genommen, dass wir da die Unterstützung haben und damit

00:40:08: mit der Erhebung, also wir sind ab 2025 berichtspflichtig, also wir müssen 2025 berichten im neuen Format

00:40:15: und das muss dann in unserem Lagebericht 2026, also Anfang 2026 veröffentlicht werden.

00:40:21: Das ist dann 20, ganz kurz, ist das dann 2025 der Bericht für 2025 oder für das Vorjahr?

00:40:28: Nein, 2025, also wir müssen das Jahr 2025 berichten.

00:40:32: In unserem Lagebericht 2026, das ist dadurch, dass die Lageberichte immer nach dem Jahr

00:40:38: veröffentlicht werden.

00:40:39: Wir mit unserer Größe müssen das 2025 machen, das ist unser erstes Berichtsjahr.

00:40:44: Große Unternehmen, also über 2000 Mitarbeiter oder 3000 Mitarbeiter, also Siemens, Bosch,

00:40:51: BMW müssen bereits ab 2024 berichten.

00:40:54: Also dieses Jahr ist deren erstes Berichtsjahr.

00:40:57: Und deswegen haben wir auch gesagt, wir fangen mit unserer Berichtserstattung, also mit der

00:41:03: Vorbereitung darauf, erst im September an diesen Jahres, weil wir uns noch ein bisschen

00:41:10: Zeit nehmen wollen, beziehungsweise den anderen Zeit geben wollen, ihre Erfahrung mitzusammeln.

00:41:15: Weil wir haben dann natürlich den Vorteil, dass wir 2025 gucken können, was haben denn

00:41:20: die großen Unternehmen 2024 so alles gemacht?

00:41:23: Es wird natürlich, es gab es davon nicht, es ist ganz neu.

00:41:27: Das heißt, da können wir natürlich auch ein bisschen spickeln und gucken, wie machen

00:41:30: das andere Unternehmen in unserer Branche, worauf müssen wir eingehen.

00:41:35: Um auf deine ursprüngliche Frage zu machen, ich gucke mir das an und dann bewert ich das.

00:41:40: Wenn es dann im September soweit ist, macht man eine sogenannte Wesentlichkeitsanalyse.

00:41:45: Das heißt, man guckt sich die sogenannten ESRS.

00:41:48: ESRS.

00:41:49: Also die nächste vier Buchstabenabkürzung ESRS, the European Sustainability Reporting

00:41:55: Standards.

00:41:56: Es ist quasi das, was zusammengefasst wurde als die KPIs, die alle Unternehmen berichten

00:42:01: müssen.

00:42:02: Früher gab es da verschiedene GRI, war da so das größte.

00:42:05: Und diese Indikatoren oder diese Punkte muss man dann betrachten.

00:42:12: Das ist eben nach diesen drei Säulen aufgebaut, also eben das ökologische, das soziale und

00:42:17: auch das ökonomische.

00:42:18: Und die müssen betrachtet werden jedes Jahr tatsächlich.

00:42:22: Und gucken hat sich dort etwas wesentlich verändert.

00:42:24: Und wenn es sich wesentlich verändert hat bzw. für uns wesentlich ist, müssen wir diesen

00:42:29: Punkt berichten.

00:42:30: Es gibt aber auch Punkte, die sind obligatorisch.

00:42:33: Also zum Beispiel die ökologischen Faktoren.

00:42:36: ESS E1 beispielsweise ist für Pflichten für alle Unternehmen, egal aus welcher Branche.

00:42:43: Hast du ein Beispiel, was da drin ist?

00:42:46: Ganz viele.

00:42:47: Also der Klassiker, den ich gerne nenne, ist Bodenerosion zum Beispiel.

00:42:55: Es gibt aber dann auch Wasserwege und was viel drin ist in dem ökologischen ist CO2.

00:43:00: Also wichtig ist, wir sprechen immer von CO2-Equivalenten.

00:43:03: Das ist in dem Zusammenhang auch immer interessant.

00:43:06: Oft wird bloß von CO2 gesprochen.

00:43:08: In diesen Berichten spricht man von Äquivalenten.

00:43:11: Weil man jetzt zum Beispiel sagt, okay, jetzt habe ich irgendwie einen Treibhausgas wie

00:43:15: CO2.

00:43:16: Und dann habe ich von dem einen 3 Tonnen, von dem anderen 10 Tonnen und dann sage ich,

00:43:20: okay, Fokus sollte ich vielleicht auf das legen, was 10 Tonnen hat.

00:43:23: Jetzt ist aber Methan irgendwie 30 mal so schlimm wie CO2.

00:43:28: Also rechn ich das um und habe dann am Ende eine Zahl und muss nicht irgendwie zwölf

00:43:32: verschiedene klimaschädliche Gase angucken.

00:43:34: So diese CO2-Equivalente werden dann halt betrachtet und da wird auch angefangen zu gucken, welche

00:43:44: Branchen für gleich gibt es denn überhaupt?

00:43:46: Momentan werden jetzt einfach die ganzen Daten gesammelt und es gibt schon, also geguckt

00:43:51: wird, in welcher Branche was zum Beispiel mehr Fokus hat, damit den Leuten was an die

00:43:55: Hand gegeben wird.

00:43:56: Ist die E-Frag, nächste Abkürzung, die schon für die großen Branchen etwas rausgibt.

00:44:03: Also zum Beispiel Öl und Gas ist da dabei, Automobilindustrie natürlich dabei.

00:44:07: Für uns gibt es noch keinen White Paper quasi, nachdem man sich richten kann.

00:44:11: Das wird dann früher oder später kommen, dass man eben auch Unternehmen in der gleichen

00:44:15: Branche miteinander vergleichen kann, weil jetzt eine Automobilherstelle oder einen

00:44:19: Öl oder Gaskonzern wird natürlich andere Schwerpunkte haben und auch andere Schwierigkeiten

00:44:25: und Probleme als wir.

00:44:28: Zurück auf die CO2-Equivalente.

00:44:30: Da wird dann eben geguckt bei CO2 oder auch bei klimaverändernden Maßnahmen, welchen

00:44:35: Einfluss hat das denn aufs Unternehmen?

00:44:37: Also es wird quasi verlangt, dass man sich anschaut, okay, wenn jetzt die Klimaveränderungen

00:44:43: so und so sind, welche Auswirkungen hatten das aufs Unternehmen.

00:44:46: Das ist zum Beispiel was sehr interessant, das ist zwar ein nachgelagerter Punkt, der

00:44:49: wird nicht in den ersten zwei Berichtsjahren kommen, aber dann im dritten Berichtsjahr wird

00:44:54: zum Beispiel geguckt, hey, welche Auswirkungen haben denn Klimaveränderungen auf meinen

00:44:58: Unternehmen?

00:44:59: Ja, das ist halt total wichtig, oder?

00:45:01: Ja, denn ich meine, es kann ja schon sein, dass durch eine klimatische Veränderung die

00:45:07: Gegebenheiten in deiner Branche sich so verändern, dass du dann vielleicht gar nicht mal dein

00:45:13: Business ausführen kannst.

00:45:14: Also wenn du jetzt angewiesen bist auf, weiß nicht, nachwachsende Ressourcen und jetzt

00:45:21: wird es vielleicht ein bisschen wärmer oder auch kälter und die Ressourcen wachsen jetzt

00:45:25: nicht mehr.

00:45:26: Also keine Ahnung, wenn du jetzt sagst, du machst Weinbau und jetzt wird es aber trockener

00:45:31: und jetzt wachsen deine Trauben nicht mehr so.

00:45:34: Ja, also welches Problem hat jetzt schon sieht das zum Beispiel Skifahren, ganz einfaches

00:45:39: Beispiel.

00:45:40: Um bei unserer Branche zu bleiben, wir haben natürlich andere Schwerpunkte, wo wir drauf

00:45:46: achten müssen und welchen Einfluss das auch hat und bei uns sind dann meistens, ist nicht

00:45:54: der Punkt, dass wir einen direkten Einfluss haben, sondern dass eher Dinge uns über die

00:45:58: Bande betreffen, weil sie Kunden angehen.

00:46:01: Was ganz wichtig ist, was ich super finde an dieses CSADi, ist, wir haben jetzt viel

00:46:06: über Risiken gesprochen, dein Beispiel mit den Weinbauern, wo du gesagt hast, hey meine

00:46:11: Trauben wachsen nicht richtig, Skihänge, ich muss künstlich beschneiden oder ich kann,

00:46:16: die Skisaison fängt später an, muss früher aufhören, weil es halt zu warm ist und so

00:46:20: weiter und so fort.

00:46:21: Das Wichtig ist hier, es gibt auch Chancen dadurch.

00:46:26: Es gibt Chancen durch eben diese Nachhaltigkeitsveränderung und wie gesagt bei unserer Branche ist es so,

00:46:34: viele Unternehmen setzen jetzt darauf, okay wir müssen jetzt zum Beispiel reduzieren

00:46:38: von Müll, von irgendetwas anderem, von Ressourcen, die wir verwenden und wie kriegt man das

00:46:43: oft hin?

00:46:44: Durch Digitalisierung, durch Automatisierung.

00:46:46: Das heißt, viele Dinge, die dadurch angestoßen werden, sind ein Chance für uns als IT-Unternehmen,

00:46:52: weil wir sagen können, andere Unternehmen, die sich davor immer gewährt haben, die auch

00:46:57: nie den Blick nach vorne gemacht haben, kann ich meine Buchhaltung noch mit Stift und Papier

00:47:01: führen?

00:47:02: Nein, kann ich nicht, das ist Gott sei Dank jetzt nicht mehr, zumindest nicht mehr bei

00:47:06: den Großen, aber viele Dinge, wo sie gesagt haben, ja da läuft halt einer durch und macht

00:47:11: das händisch und fragt dann das jene Einzelnen ab, das funktioniert halt irgendwann nicht

00:47:17: mehr und viele Unternehmen werden jetzt dazu gezwungen, sich dem zu stellen und zu sagen,

00:47:22: nee, das funktioniert so die nächsten 15 oder 15 Jahre nicht mehr.

00:47:26: Ich muss mein Unternehmen umstellen, ich muss digitalisieren und das ist eine Chance, die

00:47:32: wir halt sehen.

00:47:33: Und wir sagen, es wird neue, potenzielle Kunden geben, die unsere Dienste in Anspruch nehmen

00:47:38: müssen, um ihr Unternehmen weiter in Zukunftsfähig machen zu können.

00:47:42: Ja und bei dem Punkt muss ich mal einhaken, denn es geht ja nicht nur darum, dass jetzt

00:47:47: irgendwelche Unternehmen in Anführungszeichen gezwungen sind, die Digitalisierung zu betreiben

00:47:53: oder voranzutreiben und uns tut es gut, weil wir damit Geld verdienen, weil wir die Dienstleistung

00:47:58: anbieten, es bieten sich ja auch durch eine Digitalisierung ganz coole Chancen, denn bei

00:48:03: vielen Leuten ist halt noch im Kopf, Digitalisierung bedeutet, ich schicke jetzt kein Fax mehr,

00:48:07: sondern eine E-Mail, aber das stimmt halt nicht.

00:48:10: Digitalisierung bedeutet ja, ich kann ganz neue Arten von Geschäftsprozessen auf einmal

00:48:14: realisieren und ich muss nicht nur den Analogenprozess 1 zu 1 nachbilden und ich mache das jetzt

00:48:21: halt elektronisch, denn das ist eine Elektrifizierung von einem Prozess und die bringt in der Regel

00:48:25: nicht wirklich viel was, außer den Leuten, die es implementieren, die können da ein

00:48:29: bisschen Zeit abrechnen, aber die Digitalisierung bedeutet ja, du kannst auf einmal ganz neue

00:48:33: Geschäftsprozesse realisieren, kannst irgendwelche Abkürzungen nehmen, die eben durch die Analogewelt

00:48:39: nicht möglich waren und ich glaube, dass das auch für viele Unternehmen, die sich jetzt

00:48:44: damit beschäftigen müssen, weil es vielleicht solche Regeln gibt, weil es solche Vorschriften

00:48:48: gibt, ich glaube, dass es da auch viele Unternehmen gibt, die relativ schnell zu dem Punkt kommen,

00:48:54: wo sie erkennen, dass das auch eine großartige Chance ist für die Zukunft.

00:48:57: Ja, also sich sein Geschäftsmodell anzugucken und gucken kann ich das nachhaltig noch die

00:49:03: nächsten Jahre, vielleicht auch die nächsten Jahrzehnte zu betreiben, ist für mich etwas,

00:49:08: was jeder Unternehmer machen sollte, unabhängig von dieser Nachhaltigkeitsbetrachtung im

00:49:13: Zusammenhang mit den Bundesamten.

00:49:14: Für mich als Nachhaltigkeitsbeauftragter hat es natürlich noch einen besonderen

00:49:19: Wert, das zu machen und da finde ich das halt auch sehr schön, was jetzt mit der CSAD

00:49:24: passiert und das ist eben, es werden sehr viele Opportunitätskosten aufgedeckt, indem

00:49:29: man eben die gesamte Wertschöpfungskette anguckt und Unternehmen dazu zwingt.

00:49:34: Da wird es den ein oder anderen geben, der nicht so happy ist darüber.

00:49:37: Ich bin das, weil es viele Unternehmen dazu zwingt, eben sich das gesamte Geschäftsmodell

00:49:43: und die gesamte Wertschöpfungskette anzugucken und die EU auch merken kann, hey, ist das

00:49:49: so in Ordnung, passt das.

00:49:51: Das beste Beispiel ist ja Atomkraftwerke.

00:49:54: Atomkraft bietet uns günstigen Strom, den günstigsten, den wir hatten.

00:49:59: Das Problem ist nur, wer hat die Entsäugung gezahlt?

00:50:02: Das haben nicht die Unternehmen gezahlt, sondern das wird dann über Steuergelder übernommen.

00:50:07: Es wurde subventioniert, damit konnte es so günstig angeboten werden.

00:50:11: Und jetzt ist es so, wenn man das gerade auf die Nachhaltigkeit betrachtet, klar, wir gucken

00:50:16: uns jetzt das BIP an, sehen, das wächst, die Firma oder die Firmen auf EU-Ebene, die Firmen,

00:50:23: die Unternehmen machen Gewinne und so weiter, uns geht es gut.

00:50:26: Das Problem ist bloß, wenn wir dann halt irgendwann mal anfangen müssen, eine Keimau um die Nord- und Ostsee

00:50:31: zu ziehen, weil die Meeresspiegel steigen, dann kostet das halt auch Geld.

00:50:35: Das ist halt auch, wenn es jetzt auf einmal anfängt, hier 35 Grad im Winter zu haben

00:50:41: und der ganze Sektor vom Skifelai und so weiter bricht zusammen, dann sind es halt auch Kosten,

00:50:47: wo du Leute hast, die auf einmal arbeitslos sind, die ihre Arbeit nicht mehr machen können

00:50:50: und so weiter und so fort.

00:50:51: Und das ist eben das, wo die EU betrachten muss, welche Kosten hängen denn da mit dran durch

00:50:57: diese Klimaveränderung, durch diese Maßnahmen?

00:51:00: Welche Branchen brechen zum Beispiel komplett weg?

00:51:03: Welche Branchen profitieren vielleicht dadurch?

00:51:05: Ich gehe mal davon aus, Freibadbetreiber, wenn du denen sagst, es wird jetzt wärmer,

00:51:09: die freuen sich.

00:51:10: Andere Unternehmen, wenn du jetzt sagst, sie werden mal graviert, hey, du musst dann noch

00:51:15: mehr düngen, du musst noch mehr bewässern, du hast noch eine dünnere Bodenschicht, die

00:51:20: raufen sich die Haare und wissen nicht, wie sie das machen sollen.

00:51:23: Ja, was sagt man Volker, ist dann vielleicht auch diese ganze Nachhaltigkeitsberichterstattung,

00:51:29: die jetzt da ist und die Pflicht wird oder auch schon ist, zwingt die dann nicht auch

00:51:34: die Unternehmen, die ganze Komplexität ihres Geschäftsmodells zu betrachten, wo man vielleicht

00:51:40: vorher das nicht getan hat?

00:51:42: Denn es ist etwas Komplexes.

00:51:43: Das wurde mir jetzt gerade so klar, als du gesprochen hast, ich habe diese Bereiche,

00:51:48: die muss ich betrachten, ich habe Lieferketten, die muss ich betrachten, ich muss mir die

00:51:51: Gedanken machen, was für eine Auswirkung hat mein Doing auf ganz viele Bereiche und

00:51:56: was für eine Auswirkung haben Veränderungen in diesen Bereichen auch mein Business.

00:52:01: Das ist eine unglaublich große Komplexität.

00:52:03: Vieles hängt miteinander zusammen und ich glaube, wenn man sich damit extrem viel beschäftigt,

00:52:08: entdeckt man immer weitere Connections irgendwo.

00:52:11: Und durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung müssen wir uns ja dann, oder musst du dich

00:52:16: dann zu einem gewissen Grad zumindest damit beschäftigen.

00:52:19: Ich glaube, es wird interessante Erkenntnisse geben, sicherlich einige, wo man vielleicht

00:52:24: als Unternehmer denkt, oh Mist, hey, das hätte ich lieber nicht gewusst.

00:52:28: Sicherlich aber auch einige, wo man als Unternehmer dann denkt, wow, das ist sehr spannend, das

00:52:34: hatte ich so nicht auf dem Schirm, da haben wir eine Chance oder da müssen wir reagieren.

00:52:38: Aber ist das vielleicht dann auch einfach so ein mehr, ein bisschen so ein Push hin zu

00:52:43: Leute, schaut euch doch mal bitte das ganze Bild an.

00:52:47: Ja, auf jeden Fall.

00:52:49: Wir haben ja auch genau den Punkt, dass in der CSAD musst du Maßnahmen festlegen, wie

00:52:55: du dein Unternehmen klimaneutral bekommst bzw. wie du mit deinem Unternehmen die Ziele

00:53:00: der EU, also bis 2050 klimaneutral zu werden, erreichen kannst.

00:53:05: Also das heißt, du musst auch sagen, hey, welche Maßnahmen, welche Investitionen tätige

00:53:08: ich, um das zu erreichen.

00:53:10: Wie das jetzt in der Praxis aussieht, wie viel Wert das jetzt auch bringt in einem kurzen

00:53:16: Zeitraum, in einem langen Zeitraum, das kann ich natürlich noch nicht sagen.

00:53:19: Oft sind ja viele Berichte dann auch schall und rauch, das werden wir sehen.

00:53:24: Aber wie du gemeint hast, es wird halt auch die Augen öffnen und wenn man das richtig

00:53:29: macht und auch ernst nimmt, dann hat man auch als Unternehmer nicht mehr die Möglichkeit,

00:53:33: die Augen davor zu verschließen und sagen, das wollte ich eher nicht wissen.

00:53:37: Und so ist es halt auch, es sind komplexe Zusammenhänge und es ist keine einfache Lösung, die man

00:53:43: einem anbieten kann.

00:53:44: Wir hatten es vorher von der Ever Given, die im Kanal stecken geblieben ist.

00:53:48: Da hätte ich nie drüber nachgedacht, dass so ein blädes Containerschiff dann auf einmal

00:53:54: den ganzen Welthandel aufhalten kann, nur weil es da mal ein bisschen gewindet hat und

00:53:58: der Captain Driften wollte.

00:53:59: Ich weiß es nicht.

00:54:01: Und so ist es halt, viele Zusammenhänge sind Leute nicht bewusst.

00:54:05: Wir leben ja auch in einer Welt, wo sehr viele Dinge hoch verfügbar sind.

00:54:09: Also gerade wir in der IT sprechen von Hochverfügbarkeit von unserem System, aber auch andere Dinge

00:54:14: sind hoch verfügbar und wir haben es auch durch die Corona-Pandemie gemerkt.

00:54:18: Auf einmal war der Rechner nicht am nächsten Tag da, sondern wir hatten auf einmal Lieferzeiten

00:54:23: von drei Monaten, sechs Monaten von bestimmten Geräten teilen, wo man sich dann auf einmal

00:54:29: wieder überlegen muss, ist das denn der richtige Weg, den man so geht, muss man da andere Schritte

00:54:33: gehen und das im Vorhinein zu machen und sich zu überlegen, welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen

00:54:39: muss ich ergreifen, um auch meinen Kindern und deren Kindern eine glückliche Zukunft zu

00:54:44: ermöglichen und mein Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich zu halten, dass es halt etwas,

00:54:51: was dich dazu eigentlich zwingen soll.

00:54:52: Ja, ich glaube, die Welt ist unglaublich komplex und die Komplexität natürlich zu,

00:54:59: dadurch, dass alles weltweit vernetzt ist und so weiter.

00:55:02: Und ich glaube, dadurch, dass wir diese von dir angesprochene Hochverfügbarkeit haben,

00:55:10: wird diese Komplexität teilweise auch so ein bisschen maskiert.

00:55:13: Mir ist es nicht bewusst, dass alles so komplex ist.

00:55:15: Es funktioniert, ja, der Strom kommt aus der Steckdose, meine Bestellung kommt in 24

00:55:19: Stunden bei mir an und alles andere funktioniert auch, was total beeindruckend ist, dass so

00:55:25: viel funktioniert, dass so viel so gut funktioniert.

00:55:28: Also ich würde sagen, da haben wir Menschen schon ein paar Sachen echt gut gemacht, also

00:55:33: Prozesse optimieren und so, ich glaube, das sind wir echt wirklich gut.

00:55:36: Aber ja, es ist halt trotzdem noch vorhanden, also diese Komplexität und sich damit zu

00:55:41: beschäftigen finde ich gut, weil ich glaube, du kannst die besten Entscheidungen treffen,

00:55:45: wenn du möglichst viele Informationen hast.

00:55:48: Ja, wo wir halt gerade in der IT-Brosche ein großes Problem haben ist, wir reden sehr

00:55:56: gerne von Optimieren.

00:55:58: Wir Optimieren Prozesse.

00:55:59: Ja.

00:56:00: Wir Optimieren Lieferketten, wir Optimieren Zustellprozesse und so weiter, wenn man sich das Lager

00:56:05: von Amazon anguckt, wie die das machen, das ist beeindruckend.

00:56:09: Das Problem ist bloß, durch die Optimierung wird es oft günstiger und dadurch nutzen

00:56:13: es mehr Menschen.

00:56:14: Das ist so dieses Paradox daran.

00:56:17: Früher war ein Auto super teuer und es konnten sich plus wenige Leute nutzen, damals hat

00:56:22: es aber auch noch irgendwie 50 Liter verbraucht.

00:56:24: Jetzt braucht ein neues Auto vielleicht bloß noch 5 Liter, aber jeder hat ein Auto.

00:56:28: Und das ist halt das Problem an dem Ding, dass eine reine Optimierung, wie wir es auch

00:56:33: gerne machen, dass wir sagen, okay, wir Optimieren unsere Systeme und gucken dann, dass sie schneller

00:56:37: laufen.

00:56:38: Ja, aber dann laufen sie schneller, sind günstiger, dann stelle ich halt zwei hin für den gleichen

00:56:42: Preis.

00:56:43: Und dann habe ich das, was ich quasi geschafft habe, durch die Optimierung wieder zu Nichte

00:56:48: gemacht, indem ich mehr Nutzer habe oder es anders nutze.

00:56:51: Und das ist auch ein ganz, ganz wichtiger Punkt.

00:56:55: Es geht halt auch darum, Dinge zu reduzieren.

00:56:58: Im Unternehmenskontext, gerade was Ökologie angeht, ist grüne Energie so das Stichwort.

00:57:03: Wir als InnoVex haben zum Beispiel unsere Stromverträge umgestellt von den einzelnen

00:57:09: Standorten.

00:57:10: Wir haben aber auch unser Rechenzentrum umgestellt.

00:57:12: Das ist jetzt erst mal bloß so eine Maßnahme, wo wir für uns übernehmen.

00:57:16: Die bringt uns gar nichts in keinem Bericht, in keinem sonstigen, unsere CO2-Bilanz wird

00:57:23: dadurch besser.

00:57:24: Aber erst mal bringt uns das nix finanziell.

00:57:26: Die Server laufen genauso schnell wie vorher mit oder ohne den grünen Strom.

00:57:31: Aber es bringt ja nix, wenn wir einfach auf grünen Strom umstellen und die Maschinen

00:57:35: genauso weiterlaufen.

00:57:36: Es geht halt um eine Reduzierung auch davon, weil gerade was CO2 angeht, wir haben halt

00:57:42: bloß begrenzte Speicher momentan und wir haben momentan keine Lösung für etwas, was CO2

00:57:47: jetzt einfach aus der Luft zieht und in großen Mengen speichern kann.

00:57:53: Es gibt Ansätze dafür, die sind entweder super teuer oder super ineffizient, aber wir

00:57:58: müssen halt auf eine Reduktion kommen.

00:58:00: Und wo wir halt sehr schnell hingehen, ist zu dieser, wir müssen das optimieren.

00:58:04: Wir müssen gucken, dass wir das besser hinbekommen.

00:58:07: Und was macht der Kunde?

00:58:08: Er sagt dann, hey super, jetzt kann ich für den gleichen Preis zwei von den Dingern

00:58:12: hinstellen und habe den gleichen Verbrauch und die gleichen Ressourcen belegt.

00:58:15: Ja.

00:58:16: Ich hatte früher in jedem Zimmer eine Glühbirne und die war mega ineffizient, also so eine

00:58:20: klassische Glühbirne.

00:58:21: Heute habe ich in jedem Zimmer eine smarte LED-Lampe und noch ungefähr 2000 bis 2000

00:58:28: weitere LEDs irgendwo in meiner Wohnung verbaut, um wirklich je in der Stimmung das richtige

00:58:34: Lichtempfinden dort zu haben.

00:58:36: Und ich meine, das ist ja genau das Gleiche.

00:58:38: Und ich glaube, die ganze LED-Technik, die ich zu Hause habe, die braucht wahrscheinlich

00:58:41: genauso viel Strom wie damals meine Glühbirne.

00:58:44: Ja, es ist eine spannende Sache.

00:58:48: Ich glaube, dass es sowas allgemein, dass wenn es günstiger wird, dann möchten wir

00:58:52: halt mehr davon haben.

00:58:53: Ja, also das ist ein großes Problem in der Nachhaltigkeit.

00:58:56: Gerade im Firmkontext, ich war auf der Green IT-Konferenz und da wurde auch sehr viel über

00:59:04: Optimierung gesprochen.

00:59:06: Und Gott sei Dank waren da die richtigen Leute dabei, die dann auch gesagt haben, hey,

00:59:10: reinoptimieren bringt uns nichts, wenn wir halt dieses Paradox haben, dass durch die

00:59:14: Optimierung wird es mehr genutzt.

00:59:15: Und das sieht man ja auch jetzt im Veränderung von unserem Wohlstand, in den Geräten, die

00:59:22: wir jetzt verwenden.

00:59:23: Früher waren das wenige Leute, wo das ineffizient war, weil es teuer war.

00:59:27: Und jetzt kann es jeder machen.

00:59:28: Fliegen, früher sind viel weniger Leute geflogen, jetzt tun es viel mehr, weil du halt mit Ryan

00:59:32: Air für 12 Euro von Karlsruhe nach Malle fliegen kannst und sich das jeder leisten kann und

00:59:39: oft der Gedanke dahinter nicht da ist.

00:59:41: Und das ist, glaube ich, das Wichtige bei dieser Nachhaltigkeitsbetrachtung, auch bei den

00:59:46: gesetzlichen Verpflichtungen, dass dieser Gedanke eingepflanzt wird und sich jeder bei

00:59:51: seinen Entscheidungen den Gedanken macht, ist das denn das richtige, ist das nachhaltig,

00:59:56: sollte ich das so tun.

00:59:58: Und das ist, glaube ich, der erste Switch fängt im Kopf an.

01:00:02: Und so ist es bei mir auch.

01:00:03: Es sind viele Dinge, die früher, ohne dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe,

01:00:07: gar nicht betrachtet habe.

01:00:08: Hier, wir haben einen Fernseher in unserem Meetingraum, der war an, den hätte ich früher nie ausgemacht,

01:00:13: weil ich einfach nicht darüber nachgedacht hätte.

01:00:15: Der ist auch effizient, der braucht nicht viel Strom.

01:00:18: Das ist ja kein Röhrenfernseher wie früher.

01:00:20: Ja.

01:00:21: Wie gesagt, es geht ja darum, dass wir auch reduzieren.

01:00:23: Und auch gerade bei Herstellern ist es halt wichtig, dass wir zu einer Reduktion kommen,

01:00:28: was aber auch bedeutet, dass es bei uns zu einem Verzicht führen kann.

01:00:32: Sowohl auf Unternehmens als auch auf privater Ebene, weil das Ziel der Nachhaltigkeit ist,

01:00:37: dass allen Menschen auf diesem Planeten ein menschenwürdiges Verhalten oder ein menschenwürdiges

01:00:43: Leben zu ermöglichen.

01:00:44: Und das ist ganz wichtig, weil wir alle wissen, dass das, was jetzt in meinem MacBook verbaut

01:00:49: ist, nicht aus den besten Bedingungen hergestellt wurde oder wo die Ressourcen herkommen, dass

01:00:54: das nicht die Dealänder sind, wo ich jetzt sage, Arbeitsschutz ist da an erster Stelle.

01:00:59: Ja, deswegen ist es gut, wenn du dir ein MacBook kaufst, weil das haltbar ist, weil du damit

01:01:04: dann vielleicht auch fünf oder zehn Jahre arbeiten kannst und nicht jedes Jahr was Neues

01:01:07: brauchst.

01:01:08: Das ist aber auch wieder was, wo auch der EU Green Deal hingeht.

01:01:12: Es sind Software-Updates.

01:01:13: Wir reden jetzt vom MacBook, die relativ lange Updates geben.

01:01:16: Und da haben wir auch bei InnoVex, wir verwenden die Geräte extrem lange.

01:01:21: Also bei uns, wenn ein Gerät zurückkommt, dann wird das quasi refurbished und wird

01:01:25: wieder an Studenten rausgegeben oder an den Mitarbeiter verkauft.

01:01:28: Und wenn wir dann irgendwann sagen, die Geräte sind so, dass wir sie in unserem Unternehmenskontext

01:01:34: nicht mehr einsetzen können, weil sie zu langsam sind, für eben die Entwicklung, die

01:01:37: wir machen, immer quasi an der Spitze, vorne wird dabei das Neuste vom Neuen, dann verkaufen

01:01:43: wir sie entweder komplett, weiter an Mitarbeiter über unsere Verkaufsliste oder wir spenden

01:01:48: sie, geben sie an Schulen, gerade wo der Ukraine-Konflikt war, haben wir dann viele alte Geräte abgegeben,

01:01:54: die noch wunderbar funktionieren, gerade im privaten Kontext, aber im Unternehmenskontext

01:02:00: nicht funktionieren.

01:02:01: Aber das zweite ist gerade bei den Handys Software-Updates.

01:02:05: Es ist noch gar nicht so lange her, wo ein Handy drei Jahre oder was es war Software-Updates

01:02:10: bekommen hat.

01:02:11: Jetzt sind die Hersteller irgendwann auf fünf Jahre gegangen, Samsung ist jetzt Vorreiter

01:02:14: mit sieben Jahren, aber da haben wir auch die Probleme.

01:02:18: Smartphones, die noch wunderbar funktionieren oder funktioniert haben, müssen wir sagen,

01:02:23: außer die Sicherheitsgründen dürft ihr nicht mehr verwenden, weil die keine Sicherheitsupdates

01:02:27: mehr bekommen, weil die aus irgendeiner Rotation rausfallen.

01:02:29: Ja, das ist auch super schade.

01:02:32: Als ich habe mein aktuelle Smartphone, das habe ich letztes Jahr bekommen, das Geräte

01:02:36: vor, das hatte ich auch vierte, fünf Jahre und das war auch okay.

01:02:40: Ich bin jetzt nicht so der Typ, der jedes Jahr das neueste Gerät braucht, weil da muss

01:02:46: ich es neu einrichten, muss ich vielleicht etwas Neues gewöhnen und vor allem bereicht

01:02:50: es meistens einfach.

01:02:51: Ich glaube, das Handy, das ich davor hatte, da war der GPS-Sensor kaputt, dann habe ich

01:02:57: Neues bekommen und ich glaube, bei meinem letzten war der Akku durch.

01:03:01: Der ist halt auch fest verbaut gewesen, wo man jetzt auch sagen kann, okay, vielleicht

01:03:05: nach fünf Jahren, das ist in Ordnung, wenn du dann ein bisschen end of life bist.

01:03:09: Aber so dieser, ich hole mir jedes Jahr was Neues oder jedes zweite Jahr, meist nicht,

01:03:14: da bin ich völlig weg irgendwie, das reizt mich gar nicht.

01:03:17: Ja, Volker, jetzt hast du schon ein paar Tipps gegeben und ich finde es bei solchen Themen,

01:03:25: wo man praktisch was tun kann, immer schön, wenn man am Ende vielleicht doch noch zusätzlich

01:03:31: den einen oder anderen Tipp geben kann.

01:03:33: Denn wenn man jetzt da draußen ist und man hat ein Unternehmen, dann wird man sich damit

01:03:37: beschäftigen müssen, dann hat man höchstwahrscheinlich schon jemanden für das Thema Nachhaltigkeit,

01:03:42: den Beauftragten.

01:03:43: Aber wir sind nämlich alles irgendwie Unternehmenslenker und Unternehmenslenkerinnen, sondern wir

01:03:50: sind ja auch vor allem Privatpersonen.

01:03:52: Und hast du vielleicht noch ein, zwei, drei kleine Tipps, was man denn tun kann ins

01:03:58: Amaltag?

01:03:59: Also auf was kann man denn achten oder mit was kann man sich denn beschäftigen, wenn

01:04:03: man da vielleicht einfach ein bisschen mehr darüber wissen möchte oder ein bisschen mehr

01:04:07: Aufmerksamkeit bekommen möchte für das Thema Nachhaltigkeit?

01:04:11: Also Tipps ist ein interessantes Beispiel, weil wir wollen ja auch Nachhaltigkeit im Unternehmen

01:04:18: transparent machen.

01:04:19: Ja.

01:04:20: Und wir hatten zum Beispiel den Nachhaltigkeits-Tipp bei uns im Newsflash, das ist ja unsere

01:04:25: interne Zeitung, sag ich jetzt mal, wo einmal in der Woche erscheint, wo wir dann Tipps

01:04:29: genannt haben.

01:04:30: Und das Schwierige ist bei gerade diesem Thema, wenn man jetzt nur die diakologische Nachhaltigkeit

01:04:35: betrachtet, ist einfach, dass viele Dinge banal wirken.

01:04:39: Also das, was man kennt, macht doch das Licht aus, wenn du rausgehst.

01:04:42: Das muss man niemand mehr erklären, genauso wie ich gesagt habe, ich mach den Fernseher

01:04:46: aus.

01:04:47: Das ist absolut logisch und jeder kann das nachvollziehen, wenn ich das Ding ausmache,

01:04:51: brauche ich weniger Strom, auch wenn ich dir jetzt sage, wenn du mit dem Fahrrad zur

01:04:55: Arbeit fährst, dann statt mit dem Auto ist das besser.

01:04:57: Wenn du die Strecke nach Köln mit der Bahn fährst, ist das besser, wie wenn du das Auto

01:05:01: nimmst und so weiter.

01:05:03: Das klingt halt immer sehr banal.

01:05:05: Und ich glaube, das Allererste ist halt, sich diesen Gedanken überhaupt zu machen, was

01:05:11: ist Nachhaltigkeit und wie ist mein Impact darauf.

01:05:16: Weil ich glaube, den größten Impact, den wir als Individuen haben, ist durch unser

01:05:19: Kaufverhalten.

01:05:20: Wir sehen das ganz groß im Supermarkt.

01:05:23: Früher, mein bestes Beispiel, ist immer vegetarische Produkte.

01:05:27: Wenn ich jetzt überlege, das ist noch nicht lange her, wo ich ein kleiner Junge war, wenn

01:05:31: da gab es keine vegetarischen Produkte.

01:05:33: Fragt mich mal Volker, als du ein kleiner Junge warst, war ich schon ein großer, alter

01:05:37: Mann.

01:05:38: Ja, aber ich will damit sagen, so lange ist das noch gar nicht her.

01:05:41: Da bist du durch den Aldi gelaufen, das, was du vegetarisch gefunden hast, das stand

01:05:45: quasi vorne beim Obst und Gemüse und das war es.

01:05:48: Mittlerweile hast du eigene Regale und so weiter mit vegetarischen oder veganen Alternativen.

01:05:53: Und warum?

01:05:54: Weil die Nachfrage da ist.

01:05:55: Und früher war das halt so, ja, am Sonntag wurde dann halt Fleisch gegessen und an allen

01:06:00: anderen Tagen auch.

01:06:01: Und darüber hat sich nie irgendjemand Gedanken gemacht.

01:06:03: Und so ist es bei der Nachhaltigkeit auch.

01:06:05: Es gibt halt viele Produkte, wo man halt sagen kann, muss das zwölfmal in Plastik eingeschweißt

01:06:10: sein oder nicht, dann kaufe ich es halt einfach nicht mehr.

01:06:13: Und die Unternehmen werden merken, weil selbst den letzten CEO, der sagt mit dem Thema,

01:06:18: weil ich gar nichts zu tun habe, den lockst du halt durch Absatzzahlen hinterm Ofen vor

01:06:21: und wenn der sagt, okay, die Kunden wollen, dass wir uns darüber Gedanken machen, die

01:06:25: kaufen das einfach nicht mehr, die gehen zur Konkurrenz, weil bei vielen Produkten

01:06:30: gibt es schon eine Alternative, bei manchen eben noch nicht.

01:06:32: Und da viele Unternehmen schwenken jetzt um, aber dass man da einfach sagt, über meine

01:06:38: eigene Kaufentscheidung zwinge ich den Markt dazu, um zu denken, ist glaube ich das größte.

01:06:43: Ja, also gerade so vielleicht mal einfach über so Dinge nachzudenken, ist vielleicht

01:06:49: etwas Gutes, um dann solche Kaufentscheidungen zu verändern.

01:06:53: Und das ist es im privaten Umfeld, aber im Unternehmenskontext, und das habe ich gemerkt,

01:06:58: hat man auch einen großen Impact auf andere Dinge, weil wenn man dann den Anschluss gibt

01:07:03: in den Unternehmen, da gibt es ja zum Beispiel bei Audi, gibt es ja eigene Förderprogramme,

01:07:09: sage ich jetzt mal, wenn die dann einen Produkt oder einen Prozessschritt verbessern können,

01:07:15: dann kriegen die ja sogar irgendwelche Prämien.

01:07:16: Das ist natürlich, wenn du im Unternehmenskontext das verändern kannst und du kannst sagen,

01:07:21: okay, können wir nicht da das Stück Plastik weglassen, können wir nicht da das ein bisschen

01:07:24: anders machen.

01:07:25: Und auf einmal ist das nicht auf eine Stückzahl von drei Sachen, die du im Monat kaufst,

01:07:31: oder 30 Sachen, die du dann im Jahr oder in deinem Leben kaufst, sondern auf 100.000

01:07:36: Stück auf einmal, weil du den Prozess veränderst.

01:07:38: Gerade bei uns, auch wenn wir jetzt Ressourcen haben, wenn wir irgendwelche Cloud-Ressourcen

01:07:42: haben, über die sich oft keine Gedanken gemacht wird, weil du klickst dir irgendwas

01:07:45: bei AWS oder Google Cloud zusammen und dann läuft das halt irgendwo in der Cloud.

01:07:49: Und dann vergisst du das Produkt abzuschalten, es kostet ja nichts viel, sei es drum, wenn

01:07:55: du diesen Gedanken hast und immer deine Kollegen darauf hinweist, hey, muss das dann so sein,

01:07:59: können wir das nicht anders machen, können wir nicht reduzieren.

01:08:02: Das ist, glaube ich, der, wo du den größten Impact als Individuum hast, wenn du gerade

01:08:07: in Unternehmen Prozessveränderungen anstößt, um quasi eine Reduktion von etwas zu erlangen,

01:08:15: oder auch wie bei uns bei InnoVex, wenn dann von außen die Ideen kommen, hey, können

01:08:19: wir das nicht so und so machen.

01:08:21: Und dann sagst du am Ende vom Tag, ja, das ist eine gute Idee, lass das mal umsetzen.

01:08:24: Ich finde das total spannend, Volga, denn oftmals hör ich das Argument, hey, als Einzelner

01:08:29: kann ich nichts tun.

01:08:31: Klar, ich kann das Licht ausschalten, aber puh, guck mal, ist eine Energiesparlampe,

01:08:36: die braucht so wenig Energie, das ist im Jahr gar nicht viel, das verändert nicht viel.

01:08:40: Und ich glaube, manche fühlen sie vielleicht auch ein bisschen hilflos oder so.

01:08:44: Aber jetzt das Beispiel, was du jetzt am Schluss gebracht hast, dass sich um Unternehmen ja

01:08:47: beispielsweise auch so einen Vorschlag einbringen kann und ich glaube, wenn der gut begründet

01:08:51: ist, dann überlegt sich so ein CEO vielleicht schon, oh, wenn ich jetzt hier ein bisschen

01:08:56: Material einsparen kann, dann bringt mir das vor allem ja auch wirtschaftlich richtig

01:09:00: viel und es ist gut für die Umwelt, weil nicht viel weggeworfen wird.

01:09:03: Aber selbst wenn nur der wirtschaftliche Aspekt dann zieht, das ist eine gute Sache.

01:09:08: Und dann kannst du als einzelne Person auf einmal schon viel machen und das Beispiel mit

01:09:13: Audi, was du gebracht hast, ich kenn so ein Beispiel von jemandem, der dort gearbeitet

01:09:18: hat, das aber auch schon 20 Jahre her, Achtung, jetzt kommt die obligatorische Stelle im Podcast

01:09:23: "Burch Geschichten von früher" erzählt, da kenne ich jemanden und da ging es um den

01:09:27: Zuschnitt vom Stoff für die Sitzbezüge und da ging es um eine Idee, dort einfach eine

01:09:35: Veränderung an dieser Zuschnittschablone vorzunehmen, um ein kleines Stückchen Stoff

01:09:39: einzusparen und das wurde auch umgesetzt damals und derjenige, der auch ein paar Tausend Mark

01:09:45: Prämie bekommen, ich glaube damals war das so, dass du bei einer Verbesserung immer

01:09:49: irgendwas bekommen hast.

01:09:51: Also ich glaube, wenn die Verbesserung quasi nicht umgesetzbar war oder nicht gut war

01:09:55: in Anführungszeichen, dann hast du irgendwie was zu essen bekommen, irgendwie so ein

01:09:58: Gutschein für die Kantine und ansonsten hast du halt Geld dafür bekommen.

01:10:01: Und ich glaube, der hat damals ein paar Tausend Mark dafür bekommen, also schon lange her

01:10:05: und ich weiß nicht wieviel Stoff man einsparen konnte, aber es war ein kleines bisschen halt

01:10:09: und das hat sich natürlich schon rentiert, wenn du jetzt, ich habe keine Ahnung, am

01:10:11: Tag 100.000 Hitze herstellst oder 100.000 mal nur ein kleines Stückchen einspaßt, dann

01:10:17: sind es 100.000 kleine Stückchen und lass mich mal umrechnen, sind dann vielleicht 10.000

01:10:20: große Stückchen, sind vielleicht 1000 riesengroße Stückchen.

01:10:24: Ja, also da ist auch die CSAD auch damit auch mit Anreizsystem.

01:10:30: Also wir machen das ja auch zum Beispiel bei InnoVex mit unseren Smartphones, wir haben

01:10:34: jetzt gesagt, okay bei den Smartphones, ehrlich gesagt ist da seit Jahren jetzt nichts mehr

01:10:38: großartig Neues passiert, bisschen bessere Kamera, jetzt über die Software ein bisschen

01:10:43: was dazugekommen, aber in sich sind die Geräte relativ identisch und wenn man jetzt auch die

01:10:48: Akkus tauschen kann und so weiter, dann kann man den Gerät deutlich länger verwenden als

01:10:51: früher und wir haben gesagt bei uns gibt es den Nachhaltigkeitsbonus, wenn du dein Gerät

01:10:55: länger behältst, kannst du einfach beim nächsten Gerät, kriegst du einen Bonus auf das Neue,

01:11:00: auf deine Zuzahlung kannst du dir ein besseres holen, mit mehr Speicher zum Beispiel.

01:11:04: Und so versuchen wir halt auch Anreizsysteme zu schaffen und das kann ich bloß jedem

01:11:08: in einem Unternehmen empfehlen, CSAD für Pflichte zum Beispiel, dazu dass du Anreizsysteme für

01:11:14: CEA aus hast, um Nachhaltigkeitsziele einzureichen, also dass sie zum Beispiel Bruni ausgezahlt

01:11:18: bekommen, wenn sie in ihrem Bereich CO2 zum Beispiel einsparen und so kannst du das aber auch in

01:11:24: Richtung Mitarbeiter geben und sagen, hey ich belohne dich dafür, dass du etwas bringst,

01:11:30: was das eben besser macht.

01:11:33: Find ich super, also gerade so Nudgingsysteme, ich glaube, dass die oftmals sehr, sehr gut

01:11:39: funktionieren, weil das ist immer noch diese besondere Motivation, die regt dann vielleicht

01:11:43: dazu so einer besonderen Kreativität ein, die lädt dazu ein, dass man nachdenkt über

01:11:48: die Dinge, mit denen man sich sowieso einen ganzen Tag beschäftigt und ich meine jemand,

01:11:53: der in irgendeiner Abteilung irgendetwas tut und das vielleicht schon seit 10 Jahren tut,

01:11:58: die Person kennt sich damit halt aus.

01:12:00: Und wenn es da eine Optimierung gibt oder eine Verbesserung oder eine Einsparmöglichkeit,

01:12:04: dann weiß es doch vielleicht die Person am besten, die das jeden Tag macht.

01:12:07: Ja und gerade die Personen, die du gerade angesprochen hast und die die Produkte entwickeln, sind genau

01:12:13: die, die du abholen musst und sagen musst, hey hier ist der Gedanke und jetzt überleg mal,

01:12:19: wie du neue Produkte damit verbessern kannst.

01:12:21: Es wird jetzt wie gesagt deutlich mehr durch gesetzliche Änderungen passieren, eben das

01:12:27: Recht auf Reparatur, dass du sowas wie einen Akku tauschen musst, weil es ist vielleicht

01:12:32: für ein Unternehmen wie Apple einfacher oder billiger oder besser wirtschaftlich gesehen,

01:12:37: den Akku fest zu verkleben, weil es dadurch halt eher gesagt wird, bevor ich mein altes

01:12:42: Handy behalte, kaufe ich mir Neues, was gut ist für Apple, wirtschaftlich betrachtet,

01:12:47: aber schlecht ist, weil wir dann wieder irgendein, ein weiteres Stück Elektroschott haben und

01:12:51: das quasi in dein Unternehmen reinzubringen, dass die Leute eben diesen Gedanken haben

01:12:56: und jeder den Fernseher ausmacht, jeder das Licht ausmacht, jeder darauf achtet, Ressourcen

01:13:03: zu sparen, dann hast du einen Effekt, der groß genug ist, dass wir vielleicht die Ziele,

01:13:09: die die EU sich setzt, erreichen und dass wir auch verhindern, über diese Kipppunkte beim

01:13:13: Klima herauszukommen und es noch schaffen quasi diesen Planeten so zu erhalten in seiner

01:13:19: Schönheit für unsere Enkel und große Enkel, wie wir uns das wollen oder vorstellen.

01:13:28: Das ist ein schönes Schlüsswart Volker.

01:13:30: Ich bin zuversichtlich, ich glaube, wir haben es in der Hand, ich glaube, wir haben viele

01:13:35: Dinge, die wir tun können, wichtig ist das, was wir anpacken.

01:13:38: Ja, so sehe ich das auch.

01:13:41: Allerdings glaube ich, dass es noch ein Haufen Arbeit ist, der vor uns liegt und dass auch

01:13:47: gerade die Unternehmen ein radikales Umdenken, also viele Unternehmen ein radikales Umdenken

01:13:51: brauchen, damit wir die Ziele erreichen können und eben diese Kipppunkte nicht überschreiten

01:13:59: und da sehe ich es tatsächlich nicht ganz so rosig wie du, aber ich habe noch Hoffnung,

01:14:04: dass wir das Steuer irgendwie rumgerissen bekommen.

01:14:06: Das ist sehr schön.

01:14:07: Volker, vielen Dank, dass du da warst, vielen Dank für deine Zeit.

01:14:11: Danke dir.

01:14:12: Das war das Gespräch mit Volker.

01:14:14: Ich hoffe, dass es euch Spaß gemacht hat.

01:14:16: Wenn ihr Feedback habt, dann erreichte mich per E-Mail unter podcast@enowax.de.

01:14:21: Wir hören uns in zwei Wochen wieder.

01:14:23: Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß und eine schöne Zeit.

01:14:26: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.